Am Samstag kam eine Stammkundin ganz aufgelöst zu mir und berichtete, dass ihr komplettes Portemonnaie abhanden gekommen sei. All ihr Geld, Ausweis, Bankkarte und was man noch so mit sich führt – alles weg.
Natürlich wollte ich wissen, wo sie denn die Börse aufbewahrt hätte. In der im Einkaufswagen stehenden Tasche hätte sie leicht ein Opfer eines Taschendiebes werden können. Aber, nein, in der Jackentasche soll sich das Geld befunden haben und der Kundin ist auch keine andere Person aufgefallen, die ihr "zu nahe" gekommen sein könnte.
Wir suchten also den ganzen Laden ab. Nichts. Schließlich sahen wir uns die Videoaufzeichnung an. Auch nichts. Kein möglicher Taschendieb, aber auch keine erkennbare Situation, in der ihr das Portemonnaie aus der Tasche gefallen sein könnte. Ich bohrte noch einmal: "Sind sie ganz sicher, dass sie das zu Hause eingesteckt haben? Vielleicht wollten sie das Geld in die Jacke stecken und wurden dann abgelenkt und haben es irgendwo in der Wohnung hingelegt?" Ganz sicher hatte sie es in der Jackentasche, beschwor die Kundin. Weder auf dem Weg von ihrer Wohnung zu meinem Laden noch hier irgendwo im Laden war es jedoch aufzufinden. Ich konnte ihr leider nur noch den Rat geben, den Verlust auf jeden Fall der Polizei zu melden und die ec-Karte umgehend sperren zu lassen.
Eben war die Kundin hier, um mir mitzuteilen, dass ihr Portemonnaie wieder aufgetaucht sei. Sie hatte es am Samstag wohl unmittelbar vor der Haustür verloren. Ein Nachbar hatte das Geld gefunden und ohne viel Aufsehen einfach bei der Frau in den Briefkasten gesteckt. Das war mal eine sehr nette Geste.
Tataaa: Ab sofort sind wir eine offizielle Verteilerstelle für die "Gelben Säcke" des DSD. Da es davon nichtmal allzu viele gibt, dürften sich nun mit etwas Glück sogar noch ein paar Neukunden hierher verirren.
Allerdings ist die Ausgabe der Rollen auch mit etwas Aufwand verbunden: Um die Abgabe, die ausschließlich gegen Wertcoupons erfolgt, kontrollieren zu können, müssen die "Gelben Säcke" unter Verschluss lagern. Alles in allem schon etwas mehr Aufwand als früher, aber okay.
Ein guter und langjähriger Stammkunde kam in den letzten Wochen ganz häufig zufällig gerade immer dann in den Laden, wenn ich in der Obst- und Gemüseabteilung stand und meine Bestellung gemacht habe.
Vorhin sind wir uns hier mitten im Laden begegnet und er stellte fest, dass ich ja heute gar nicht am Schreiben wäre.
Das war das Stichwort! Ich sollte nämlich trotzdem längst da vorne stehen und mir Gedanken über die zu bestellenden Mengen machen, da wir ab heute nämlich neue Sendezeiten haben.
Hätte ich das nicht verpennt, wären wir uns wieder zwischen Bananen und Äpfeln begegnet...
Nächstes Wochenende ist es so weit: Ich komme in Bremen vorbei und kaufe mir einen Schokoriegel.
Bis es soweit ist: Ich hab lange nix mehr über den bösen Getränkeflaschenrücknahmeautomaten gehört. Da dieser doch lange Zeit so böse war und du das auch im Blog kundgetan hast, finde ich, dass es angebracht wäre, nun auch darüber zu schreiben, dass er inzwischen ganz brav ist. Ich bin zwar nicht in der Wir-verkaufen-Geräte-Branche aber dennoch: Ich als Automat fänd das fair.
Danke der Nachfrage. Wie bei allen anderen Dingen hier rund um meinen Laden berichte ich über den "Normalzustand" nicht hier im Blog. Der Normalzustand bei einem Leergutautomaten ist, dass er funktioniert Wenn ich darüber nicht berichte, ist weitestgehend alles in Ordnung.
Nun ist es so, dass mein großer Leergutautomat überdurchschnittlich viele Einzelflaschen annehmen muss. Das bedeutet, dass er auch überdurchscnittlich viel gefordert wird und entsprechend hin und wieder die eine oder andere Störung an den Tag legt. Ein paar Kinderkrankheiten sind beseitigt worden und wenn mal was mit dem Automaten ist, kümmert sich umgehend jemand darum.
Hin und wieder lege ich nach wie vor selber Hand an. Am Samstag hat sich die Verschraubung einer Lichtschranke gelöst. Meinerseits mit einem dicken Klecks Silikon festgeklebt hält die Lichtschranke jetzt besser als zuvor, denn die flexible Verbindung wird sich nicht so schnell wieder losrütteln.
Was den Automaten in meinem anderen Markt betrifft: Dem Gerät merkt man die jahrelang erprobte Technik an. Das Ding läuft seit seiner Aufstellung tadellos.
Ich bin kein großer Freund von Zoos, hatte aber in der vergangenen Woche zwei Freikarten für den Serengeti-Park in Hodenhagen bekommen und gestern nun die Gelegenheit genutzt, mir den Park mal anzusehen.
Ich gestehe, dass mich der Tierpark ursprünglich weniger interessiert hat als die Attraktionen im angegliederten Freizeitpark. Letztendlich war es so, dass die Fahrgeschäfte nicht wirklichen Unterhaltungswert für harterprobte Achterbahnfanatiker lieferten, die freilaufenden Wildtiere aus aller Welt dagegen schon eher. Die Tiere sind im Serengeti-Park nicht in kleine Gehege gepfercht, sondern laufen auf recht großen Freiflächen (den einzelnen, nach Ländern getrennten Sektionen) frei herum. Diese Freiflächen sind mit dem Auto befahrbar (über die Abgasbelastung für die Tiere spricht nie jemand...) und so kann man die verschiedensten Antilopen, Giraffen, Nashörner, Löwen, Tiger, Strauße, Affen und noch etliche andere Tiere aus aller Nähe ansehen. Es ist im Park auch nicht weiter ungewöhnlich, wenn Affen das Auto belagern (und einem die Scheibenwischer verbiegen (ist aber nicht mir passiert)) oder neugierige Zwergpferde die Scheiben abschlabbern.
Dieses Bild ist nicht mit einem Teleobjektiv irgendwo in der Savanne aufgenommen, sondern schlicht und einfach mit meiner Handykamera direkt durch's Autofenster. So eine Giraffe ist schon recht imposant, vor allem, wenn sie einem gerade ihre weiche Nase entgegenstreckt...
"Wildpark" kommt nicht von "Wild parken"... Das Schild und die dazugehörigen Autos musste ich einfach fotografieren.
Gestern trudelte im Laufe des Tages ein Werbefax hier ein: Ich kann Haushaltsreiniger bestellen, für 44 Cent Netto-Einkaufspreis pro 500ml-Flasche – bei einer Abnahmemenge von einer Europalette, auf der sich immerhin 1008 Flaschen befinden.
Abgesehen davon, dass der Preis (vor allem auch im Hinblick auf die geradezu riesige Bestellmenge!) nicht sonderlich gut ist, fehlt dem Fax noch etwas ganz Entscheidendes: Ein Absender...
Ich halte mich für einen recht furchtlosen Menschen. Ich bin nicht abergläubisch und glaube auch nicht, dass mir hinter jeder dunklen Ecke jemand auflauert. Samstag Abend wurde mir jedoch ausnahmsweise auch mall völlig anders:
Es war einer der wenigen Abende, an denen ich vollkommen alleine hier war. Ich habe überhaupt kein Problem damit, meinen Laden alleine zu betreten und mich hier alleine aufzuhalten, jedoch hört man ja immer wieder in den Medien davon, dass sich Leute bei Geschäftsschluss verstecken und einschließen lassen und dann einen günstigen und ungestörten Moment für einen Überfall abwarten. Dieses Risiko unterscheidet das Alleinsein nach Feierabend von z.B. der Arbeit am Sonntag Nachmittag erheblich.
Sämtliche Mitarbeiter waren bereits gegangen und ich saß im Kassenbüro und bereitete mich ebenfalls auf den Feierabend vor. Wirklich leise ist es hier nie, aber ich bin die Geräusche in meinem Laden gewohnt: Motorengeräusche, knackendes Eis in den Kühltruhen und Folie, die sich im Wertstoffsack entspannt.
Das Geräusch, das eine Bierflasche macht, wenn man sie aus einer Getränkekiste zieht, kenne ich auch. Hätte aber an dieser Stelle gar nicht auftreten dürfen. Scheiße, was war das??? Ich zog die Bürotür zu und beobachtete danach minutenlang akribisch die Monitore der Videoüberwachungsanlage. Ein blödes Spiel, da die Ladenbeleuchtung bereits ausgeschaltet und auf diese Weise kaum etwas in den Kameras zu erkennen war.
Aber nichts rührte sich mehr. Keine Bewegung und auch keine ungewöhnlichen Silhouetten waren auf den Bildschirmen zu sehen. Ich überlegte, ob ich das Gehörte möglicherweise einfach nur falsch gedeutet haben könnte. Aber was war das dann? Acht Jahre lang das Büro neben der Getränkeabteilung und ich kann den Klang einer Bierflasche nicht richtig erkennen?
Ich konnte und wollte aber gar nicht hier im Büro bleiben. Vor allem deshalb, weil ich nach dem langen Tag hundemüde war. Mit dem Finger auf dem Handy, jederzeit bereit, direkt den Notruf 110 anzuwählen, machte ich mich langsam auf den Weg nach draußen. Ihr glaubt gar nicht, wie froh ich war, als ich die Alarmanlage scharfgeschlossen hatte...
Paul Smith bittet darum, One-Word-A-Day (OWAD) weiterzuempfehlen. Als treuer OWAD-Leserin fällt mir das nicht schwer. Bitte sehr:
OWAD liefert täglich eine E-Mail mit einem Miniquiz ins Postfach: Für einen englischen Ausdruck soll die richtige von drei vorgeschlagenen deutschen Übersetzungen ausgewählt werden. Eine angenehme und noch dazu kostenlose Methode, ganz nebenbei den englischen Wortschatz aufzupolieren oder zu erweitern.
Ich habe die Chance auch gleich mal ergriffen und OWAD abonniert. Kann sicherlich nicht schaden, die eh kaum genutzten Englischkenntnisse hin und wieder mal etwas zu ölen. Ich freue mich jedenfalls schon auf den täglichen "Stoff"...
Eine Kundin sortierte einige Dinge in ihrem Einkaufskorb und legte währenddessen ein tiefgefrorenes Produkt in das Regal neben ihr. Sekundenbruchteile später ging sie weiter, so dass davon auszugehen ist, dass sie die Packung nicht vergessen, sondern mutwillig dort liegengelassen hat.
Nicht nur das: Auf dem Weg zur Kasse legte sie einfach "im Vorbeigehen" eine weitere Packung mit kühlpflichtigem Inhalt ins nächste Regal. Dabei wirkte die Tat wie geplant: Die junge Frau blieb kurz stehen und griff zielstrebig in ihren Einkaufskorb.
Ebay sollte mal ein System einführen, dass die Handelspartner dazu bringt, Bewertungen schneller oder überhaupt mal abzugeben.
Wer eine Bewertung bekommen hat, sollte sich automatisch in "Bewertungsverzug" befinden. Wenn dann nicht in einer angemessenen Zeit die Gegenbewertung erfolgt, verliert das Mitglied den Punkt wieder oder bekommt sogar automatisch eine negative Beurteilung.
Ich bewerte immer recht schnell, nämlich sobald das Geld oder die Ware da ist, und habe derzeit noch etliche Punkte zu bekommen. Ich habe aber auch irgendwie keinerlei Motivation, die Leute anzuschreiben und um die Bewertungen zu betteln.
Ein Kunde beschwerte sich darüber, dass bei uns im Laden die alten Artikel in den Regalen immer vorne stehen würden. In anderen Geschäften sei das anders.
Ich frage mich nun schon die ganze Zeit, ob ich das als Kompliment oder als Tadel verstehen soll...
Einem Stammkunden von uns bereitet es sichtlich Mühe, mit Zahlen zu jonglieren. Er braucht auch immer sehr lange, bis er alles ausgerechnet hat, vor allem auch, was und wieviel er sich von seinem mitgebrachten Leergut leisten kann. Das ist für ihn okay, er kommt ohne Hilfe klar, auch wenn's mal etwas länger dauert.
Während er dabei war, den Leergutautomaten mit seinen Flaschen zu füttern, stellte sich ein gut alkoholisierter Mann mit seinem Leergut hinter ihm an. Plötzlich zickte der Automat herum. Eine Flasche hatte sich in der Mechanik verklemmt. Der Angetrunkene wusste Rat und griff ohne zu fragen zwischen den Armen des Stammkunden hindurch und drückte die Bon-Taste. Der erste Leergutbon wurde gedruckt, das Gerät kalibrierte sich wieder neu und schon konnte es weitergehen. Denkste. Der Mann mit der Mathematik-Schwäche war darüber ganz und gar nicht begeistert. Was für die meisten Menschen alltäglich ist, nämlich einfach die Summe der beiden Leergutbons zusammenzurechnen, stellt ihn vor eine große Hürde. Nun konnte er nicht mehr einfach nur eine Zahl im Kopf behalten und seine Einkäufe daran anpassen, sondern er musste mehr Rechnen. Seine Begeisterung über den zusätzlich gedruckten Bon hielt sich folglich in sehr überschaubaren Grenzen und das teile er dem angetrunkenen Bontastendrücker hinter ihm auch mit. Der wiederum war wohl situations- und ethanolbedingt sehr reizbar und fauchte gleich zurück.
Zum Glück eskalierte die Situation nicht weiter und beide gingen sich mosernd aus dem Weg. Den Trunkenbold hätte ich aber mehrkantig rausgeworfen, wenn er lauter oder sogar noch handgreiflich geworden wäre...
Ich bin nicht der einzige Blogger, der sich Notizen macht, um aus diesen später in Ruhe den entsprechenden Blogeintrag zu formulieren.
Gerade eben habe ich im Büro diese Notiz gefunden:
Blog: Kundin sagt erst, dass sie noch woanders gucken will und beschwert sich dann, dass wir uns nicht informiert hätten.
Warum ich das nun aufgeschrieben haben könnte, oder was daran jetzt besonders kurios oder lustig sein könnte, darf sich jetzt jeder ausdenken. Mir fällt's jedenfalls beim besten Willen nicht mehr ein...