Als die Klempner gestern die Heizung wieder in Betrieb genommen haben, ist beim Entlüften wohl doch noch etwas Luft in meinem kleinen Büroheizkörper verblieben.
Natürlich könnte ich das nun auch selber erledigen, aber irgendwie wirkt das Geräusch des darin leise plätschernden Wassers angenehm beruhigend.
Wenn auf einem Briefumschlag einer Sendung aus der normalen Tagespost (also kein Einschreiben etc) im Adressfeld schon dick "persönlich/vertraulich" steht, dann ist das ein deutlicher Hinweis darauf, dass der Inhalt des Briefes vollkommen belanglos ist:
"Planen Sie den Verkauf Ihres Geschäfts?"
Nein, immer noch nicht. Bin doch nicht blöd.
...worüber soll ich denn dann mein Blog schreiben?
Der Frühling naht und mit ihm erwachen endlich auch die Frühlingsgefühle. Es kann also nicht schaden, schon einmal die Nachwuchsplanung in Angriff zu nehmen und an die passende Ausstattung für die Kleinen und ganz Kleinen zu denken.
Ein älterer Mann, der schon mehrmals auffällig war, inzwischen ein zigfaches Hausverbot hat, welches ihm sogar schon zweimal durch die Polizei eingetrichtert wurde, stand seelenruhig an der Kasse und legte ein Brötchen auf das Förderband.
Ich bekam dies zufällig mit und trotz dessen, dass es an der Kasse gerade relativ voll war, platzte es laut aus mir heraus. Ich weiß nicht mehr, was ich dem Typen alles an den Kopf geworfen habe, aber primär dürften es Dinge wie "raus hier, sie dürfen hier nicht einkaufen, das Brötchen bleibt hier" gewesen sein.
Ein Kunde, der direkt hinter dem Trinker stand, wollte nun das Brötchen für ihn bezahlen: "Wieviel kostet so ein Brötchen denn, dann bezahle ich das für den Herren."
"Ach, der will uns doch nur ärgern", antwortete der Kollege an der Kasse für mich. "Der weiß, dass es hier schon lange nicht rein darf und versucht's doch immer wieder..."
Nun verstanden auch die nachfolgenden Kunden unsere Reaktion, die im ersten Moment für Außenstehende recht seltsam gewirkt haben dürfte...
Eine Kundin rief an und wollte wissen, ob wir eine bestimmte Gemüsebrühe der Marke "Corbell" hätten.
Ich war mir ziemlich sicher, diesen Namen noch nie zuvor gehört zu haben, Die Kundin war sich jedoch ganz sicher, dass ihre Bekannte die Brühe hier gekauft haben muss, da sie in der Gegend wohnt und nie woanders hingehen würde als zu SPAR.
Ich ging schließlich doch zum entsprechenden Regal und musste feststellen, dass dort außer Maggi, Knorr und einigen Bio-Artikel keine Gemüsebrühe von "Corbell" zu finden war. Ich hatte nichts anderes erwartet. Auch im Bio-Regal fand ich nur die mir bekannten Hersteller.
Ich probierte es schließlich anders. Aber: www.corbell.de gibt es nicht und auf www.corbell.com ist nichts zu finden, was nach Suppen und Saucen aussieht. Wenn's ein Markenhersteller wäre, hätte er sich heutzutage doch auf jeden Fall die Domain reserviert. Es gibt doch kaum noch Firmen, die nicht irgendwo eine Internetpräsenz haben, und wenn's nur eine Art Visitenkarte ist. "Haben Sie den Namen vielleicht falsch geschrieben? Mit "K" vorne oder mit einem "L" am Ende vielleicht?", wollte ich wissen. "C-o-r-b-e-l-l", bekam ich buchstabiert.
Mist.
Doch dann kam mir die Idee. Eine Marke, die es gar nicht gibt und hier in der Gegend gekauft? Könnte es vielleicht eine der Handelsmarken vom Discounter an der Ecke sein? Ich bemühte Google und suchte nach "penny corbell" .
Was für eine Freude: Die Heizung funktioniert wieder.
Ein Foto wird's dazu nicht geben, denn die gesamten Bauarbeiten haben sich in der Wohnung über meinem Laden abgespielt. Mein Loch in der Decke sieht noch so aus wie gestern und wartet nun darauf, wieder verschlossen zu werden...
Nicht häufig, aber doch immer wieder mal sprechen mich Kunden auf die Stufe vor meinem Eingang an und plädieren dafür, eine fest installierte Rampe dort zu installieren, um Rollstuhlfahrern oder älteren Menschen mit Rollator den Weg in den Laden zu erleichtern.
Die Idee ist sicherlich nicht so verkehrt, aber das Hauptproblem dürfte sein, dass der Gehweg nicht sehr breit ist. Auf dem Foto noch etwa einen guten halben Meter in die rechte untere Ecke und schon befindet man sich beim Bordstein. Eine fest installierte Rampe müsste weit in den Gehweg hinein ragen und wäre, selbst mit auffälligen Farben bemalt, noch eine Stolperfalle, vor allem auch nachts.
Ich denke, es wird auch mit der Stufe hier weitergehen. Die älteren Kunden haben ihre Wägelchen bislang immer dort hochbekommen und die wenigsten Rollstuhlfahrer sind alleine unterwegs.
Der letzte Rollstuhlfahrer, an den ich mich hier im Laden erinnern kann, war übrigens in Begleitung von zwei weiteren Personen, die mich ganz böse angeschaut haben, als ich nicht die "handgemachten Weihnachtskarten" kaufen wollte...