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Zotter fast wieder da

So sieht derzeit mein Zotter-Regal hier im Laden aus - und damit auch das Lager für den derzeit recht leergefegten Onlineshop. Aber nun ist die Sommerpause vorbei und ich freue mich schon auf die frische Ware und vor allem auch auf die neuen Sorten, z.B.:
Götternektar
Dionysische Freuden. Eine Canache aus griechischem Wein und eingelegten Trauben verschmilzt zu Rotwein-Karamell, der von Feinbitterschokolade umhüllt wird.
Klingt zumindest extrem lecker. :-)


Und das da?

Eine ätere Frau, die offenbar nicht gut sehen konnte, bat mich um Hilfe. Ich nahm mir einen roten Einkaufskorb und begleitete die Kundin durch den Laden. Nachdem sie sich für einige Artikel entschieden hatte, entdeckte sie den Tisch mit reduzierter Ware. Wir standen an dem Tisch und die Frau deutete auf einen der dort stehenden Artikel:

Der Dialog war in etwa folgender:

Was ist das?

Tomatensuppe von Maggi.

Sie zeigte auf etwas Anderes:

Und das?

Bio-Schokoladenaufstrich.

Sie zeigte wieder auf etwas Anderes:

Und das da?

Ketchup, auch Bio.

Eine gelbe Tüte:

Und das?

Gemahlene Haselnüsse.

Der Finger wanderte zum nächsten Artikel:

Und was ist das?

Fertige Pizzaböden zum selber belegen.

Das Spiel wiederholte sich noch mehrmals, bis sie fast den kompletten Tisch durch hatte. Keine Ahnung, was sie mit dem mir endlos vorkommenden Frage-Antwort-Spiel bezwecken wollte. Oder ob sie einfach wirklich nur gehofft hatte, den einen oder anderen reduzierten Artikel gebrauchen zu können?

Das Ding da unten

Dieser Zettel hängt seit einigen Tagen hier im Aufenthaltsraum an dem Hängeschrank, unter dem der Geschirrspüler steht.

Der Autor der Nachricht wollte bestimmt damit nicht ins Blog. Das war eine reine Verzweifelungstat...


Zwangsentzug

Ab dem 1. September dürfen Zigaretten / Tabakwaren nur noch an volljährige Personen abgegeben werden.

Mir tun jetzt schon die vielen nikotinabhängigen Jugendlichen im Alter von 16-18 Jahren Leid. Da ist dann wohl Zwangsentzug angesagt. Naja, falls sich nicht Bekannte und Verwandte finden lassen, die die Fluppen für sie besorgen.

Bitter

Ein langjähriger Stammkunde sprach uns eben an und erkundigte sich, ob er Anfang der Woche wohl ein paar sehr wichtige Telefongespräche von uns aus führen dürfe.

Bei einem Raubüberfall auf einer Großveranstaltung wurde ihm so ziemlich alles gestohlen: Schlüssel, Papiere, Geld, Handy - im Grunde alle wichtigen persönlichen Gegenstände. Dabei wurde er von mehreren Personen verprügelt und letztendlich noch am Boden liegend getreten. Er ist deutlich sichtbar schlimm zugerichtet und sprach sehr leise, da ihm bei dem Überfall gleich vier gebrochene Rippen zugezogen hat.

Ich denke, ein paar Telefongespräche sind das Mindeste, was ich für ihn tun konnte.

0:4

Heute Nachmittag haben Werder Bremen und der FC Bayern gegeneinander gespielt. Das erklärt, warum es hier in den letzten Stunden so verdächtig ruhig im Laden war.

Langsam füllt es sich wieder mit Kunden.

Sind vermutlich Frustkäufe.

'n Euro

Die beiden Mitarbeiter haben sich nunmal beim Kasse zählen vertan und bei der Übergabe an die nächste Schicht noch einen einzelnen Euro im Kasseneinsatz gefunden.

Die Methode ist zwar etwas unkonventionell, aber dafür ist er wenigstens sicher, so ein Tesafilm-Streifen. :-)


Selbstanmelder

Heute wollte ich einen meiner neuen Auszubeu... Auszubildenden an der für ihn zuständigen Berufsschule im Bremer Umland anmelden.
Für meine Azubis, die hier in Bremen zur Schule gehen, musste ich bislang immer einen Vordruck ausfüllen, in dem die unterschiedlichsten Daten abgefragt wurden. Kein großer Zeitaufwand, aber doch immerhin eine Arbeit, die einige Zeit Ruhe und Konzentration erfordert.

Berufsbildende Schulen, mein Name ist Meiermüllerschulz. Guten Tag.

Harste, Guten Morgen. Ich würde gerne einen meiner Auszubildenden zur Berufsschule anmelden. Haben Sie dazu ein Formular, das ich ausfüllen und ihnen zurückfaxen kann?

Nein, sowas haben wir nicht. Der Schüler muss dann am 30. August um 9:00 Uhr hier bei der Schule sein.

Und die Anmeldung?

Das macht dann der Klassenlehrer hier vor Ort.

Und ich habe damit gar nichts zu tun?

Richtig.

Wie praktisch. :-)

Hat doch jeder Supermarkt

Ein Kunde wollte "Kindergrieß" haben. Aber nicht fertigen im Glas, sondern in Pulverform. "Klar.", denke ich. Haben wir. Und führte ihn direkt zum Nährmittelregal, in dem bei mir auch der Kindergrieß steht.

"Nein, nicht sowas! Ich meine den, den man einfach mit heißem Wasser zubereitet. Gibt's in Stracciatella, Erdbeere, Schokolade und anderen Sorten."

Ich habe nun zugegebenermaßen nicht viel gar keine Ahnung von Kindererziehung, aber von dem gesuchten Produkt habe ich trotz etlicher Jahre im Lebensmitteleinzelhandel noch nie etwas gehört. Das sagte ich ihm auch.

Der Mann reagierte säuerlich: "Das hat doch jeder Supermarkt!"

Nein, eben nicht jeder. :-)
Und wenn ich ehrlich sein soll: So weit ich das beurteilen kann, scheint dieses Produkt auch nicht unbedingt zum Grundsortiment "Babynahrung" gehören zu müssen.

EDANOIB

Im Lager habe ich beim Aufräumen ein zusammengerolltes Stück Stoff gefunden, das sich beim ausrollen als ein "Bionade"-Banner entpuppt hat.

Vielleicht kurbel's ja etwas den Bionade-Umsatz an. Denn obwohl die Kisten stapelweise direkt im Laden stehen, erkundigen sich immer wieder enttäuschte Kunden, ob wir denn gar keine Bionade hätten. Dabei ist sie wirklich kaum zu übersehen...


Die Pfandverunsicherung

Früher, damit ist ein Zeitraum bis vor ca. sieben Jahren gemeint, war alles einfacher: Es gab gänzlich unbepfandete Einweggebinde und es gab den klassischen Mehrweg-Kreislauf: Bierflaschen in grün und braun, Wasserflaschen, Saftflaschen, Colaflaschen und einige wenige spezielle Flaschenformen von Herstellern, die sich aus der Masse abheben wollten.

Um sich noch mehr aus der mit immer mehr individuellen Spitzen versehenen Masse abzuheben, wurden gerade in den letzten Jahren auffällig viele neue Kasten- und Flaschenformen geschaffen. Es gibt Bierflaschen mit Reliefprägung und inzwischen einigen verschiedenen Farben. Die eine Brauerei produzierte plötzlich 0,66-Liter-Mehrwegflaschen (natürlich mit entsprechender eigener Kiste), wieder anderen Brauereien haben gleich mehrere Kistentypen im Einsatz. Dazu kommt, dass inzwischen auch einige ausländische Marken mit ihren typischen Flaschen hier als Mehrweggebinde im Umlauf sind. Das macht die Leergutannahme sogar für erfahrene Mitarbeiter nicht immer leicht.

Einwegflaschen hat man früher im Idealfall in den Glascontainer gesteckt, Dosen und PET-Flaschen kamen in den "gelben Sack". So einfach war's. Und dann... kam das Einwegpfand.

Die Praxis zeigt, dass viele mit der Unterscheidung pfandpflichtiger und nicht pfandpflichtiger Dosen und Flaschen schlichtweg überfordert sind. Wir bekommen mitunter erstaunliche "Sammlungen" abgegeben. Einweg-Saftflaschen (unbepfandet), ausländische Flaschen und Dosen, Einweg-Weinflaschen und Konservengläser sind regelmäßig mit dabei. Genauso gibt es viele Unsicherheiten bezüglich der Pfandhöhe. Viele Kunden denken z.B., dass Kunststofflaschen (Cola, Brunnen) grundsätzlich 25 Cent Pfand haben, was allerdings nicht stimmt.

Immer wieder ist von den Kunden die gleiche Aussage zu hören: "Da blickt doch niemand mehr durch!" Nicht weiter erstaunlich: Wenn man sich die Entwicklung des Einwegpfandes in den vergangenen 4,5 Jahren genau ansieht, wird man merken, dass das Einwegpfand zumindest in der Vergangenheit eine Anhäufung von Abstrusitäten, guten Ideen, Chaos, unnötigen Kosten und sinnlosern Regelungen ist.

Kein Wunder also, das viele Kunden resignieren und einem tütenweise leere Flaschen mit den Worten "Suchen Sie sich einfach das heraus, was sie annehmen können. Den Rest können sie wegwerfen." übergeben.
Aber das wird schon noch. Und bis dahin werden wir weiterhin als kleinen Kundenservice die pfandlosen Flaschen entsorgen...


Randnotiz zum Thema Einwegpfand: Gestern Nachmittag hat einer unserer Stamm-Flaschensammler 140 Dosen und Flaschen abgegeben. Er sagte, dass er nur etwa eine Stunde gebraucht hat, um die beiden mitgebrachten Säcke zu füllen. 35 Euro gab es dafür - ein nicht unansehnlicher Stundenlohn, wenngleich sicherlich auch keine sehr angenehme Tätigkeit dahinter steckt. Von dem Geld kann der junge Mann einige Tage leben.

Chinakohlsalat

600g Chinakohl putzen und in schmale Streifen schneiden. Dann waschen und gut abtropfen lassen. 100g gekochten Schinken würfeln und unter den Chinakohl mischen.

Für die Salatsauce 25g Frischkäse, 3 EL Schlagsahne, 3 EL saure Sahne und 2 EL Essig miteinander verrühren. Mit Salz, Pfeffer und Zucker würzen und abschmecken. 1 EL gehackte Petersilie und 1 EL fein geschnittenen Schnittlauch unterrühren, anschließend mit dem Chinakohl vermengen.

Am Besten schmeckt der Salat, wenn er ganz frisch verzehrt wird.

Fonte de' Medici

Eine Kundin wollte diese beiden Wasserflaschen als Leergut abgeben. Sie stammen aus der Toscana und sind offensichtlich eine Eigenmarke der SPAR in Italien. (www.despar.it, bzw. deutschsprachig www.despar.it/de/)

Zur Leergutrückgabe generell und dem vielen Unwissen, bzw. Unverständnis diesbezüglich, werde ich im nächsten übernächsten Beitrag schreiben.


Seit einem Jahr abgelaufen

Ein Mann sprach mich gerade im Laden an. Er sprach leise und diskret und hielt mir eine Flasche Grillsauce vor die Nase: "Die haben wir am Samstag gekauft. Wir wollten grillen und dann haben wir gesehen, dass die seit über einem Jahr abgelaufen ist."

Ich betrachte nachdenklich die Flasche und der Kunde ergänzte noch: Seine Freundin hätte davon gegessen und das, obwohl sie hochschwanger sei. Da man nicht um die gesundheitlichen Risiken für das Ungeborene wüsste, hat sie sich erstmal ausführlich untersuchen lassen...

Was hätte ich machen sollen? Die Sauce haben und hatten wir noch nie im Sortiment, so dass sie definitiv nicht aus meinem Laden stammen konnte.

Den Hinweis, dass Gegrilltes für eine Schwangere wahrscheinlich ungesünder ist, als eine abgelaufene Sauce (die ja keimfrei in einer versiegelten Flasche abgefüllt ist), habe ich ihm dann vorsichtshalber lieber nicht mehr mit auf den Weg gegeben... :-)

E-Mail an RTL-II

Sehr geehrte Damen und Herren,

ausführlich berichteten Sie eben in den "RTL II News" über die beiden 24-Stunden-Supermärkte in unserer Bundeshauptstadt Berlin.

Wochen zuvor und in einer Stadt mit knapp drei Millionen weniger Einwohnern haben schon zwei andere Supermärkte das Experiment der Rund-um-die-Uhr-Öffnung gewagt. Einer der beiden Läden hat von Montag 0 Uhr bis Samstag 24 Uhr geöffnet, der andere vier Stunden weniger, da er Montag Morgen erst um 4 Uhr beginnt.

Den SPAR-Markt mit 144 Stunden Öffnungsdauer betreibe ich selber und finde den Medienrummel, den einige vermeintlich "besondere" Läden erhalten, recht unangemessen und persönlich sehr enttäuschend.

Mit freundlichem Gruß
Björn Harste
Wenn der Zaunpfahl nicht reichen sollte, werde ich nächstes Mal gleich mit einem kompletten Lattenzaun um mich schlagen. :-)