Gerade eben habe ich von unserem wichtigsten Bio-Lieferanten erfahren, dass er ab sofort das Flensburger-Bio-Bier im Sortiment hat. Das Besondere an dem Flensburger-"Kellerbier" ist, dass es nicht nur das "EG-Öko-Siegel" trägt, sondern sogar den wesentlich strengeren Bioland-Richtlinien entspricht.
Mir fällt gerade auf, dass ich die Flensburger-Produkte schon relativ häufig hier im Blog erwähnt habe. Magnum-Flaschen, Wasser, Popp-Bier, Bölkstoff, Geschenkflaschen, Bösewichte... Ich werde wirklich nicht von denen gesponsort. Ich trinke ja nichtmal Bier.
Ein Kunde Junk, den ich noch nie zuvor hier im Laden gesehen habe, eilte gestern Abend durch die Gänge und trank dabei relativ zügig eine Flasche Müllermilch aus. Zu zweit beobachteten wir ihn dabei auf dem Monitor der Videoanlage.
Plötzlich hockte sich der Typ vor das Keksregal. Dabei sah er sich hektisch um, fasste irgendetwas im Regal an und warf schließlich etwas hinter die im Regal stehende Ware. Was er dort genau tat, konnten wir in dem Moment nicht erkennen, aber sobald er ausser Sichtweite war, wollten wir nachsehen.
Der Junk ging wieder in die Getränkeabteilung. Dort stellte er die leere Milchflasche etwas verborgen in eine Ecke. Plötzlich erkannten wir, dass ihm etwas zu Boden fiel, das er mit dem Fuß unter das Regal kickte.
Mit nun leeren Händen machte sich unsere "Verdächtige Person" auf den Weg zur Kasse. Noch während er dort in der Schlange wartete, inspizierten wir das Keksregal. Bingo: An der Stelle, an der er zuvor hockte, fanden wir hinter der anderen Ware eine halb geplünderte Packung Kekse. Die nahm ich mit zur Kasse und stellte sie dem Mann zusammen mit der leeren Müllermilch-Packung auf das Kassenband - zusammen mit der Aufforderung, diese Dinge zu bezahlen. Er verteidigte sich extrem lautstark und erzählte, dass er das Getränk sowieso bezahlen wollte und die Flasche nur kurz im Regal abgestellt hatte. Ja, nee, ist klar...
Unter dem Getränkeregal lag übrigens ein großes Stück der Kekse, von denen wir eine geöffnete Packung gefunden hatten.
Steht hier irgendwo ein Schild an der Tür mit der Einladung zum Sofortverzehr?
Vorhin habe ich zufällig in alten Personalunterlagen ein Schreiben eines ehemaligen Mitarbeiters gefunden, in dem er mich um die Zusendung einiger Unterlagen gebeten hatte. Ich fragte mich damals (und jetzt gerade wieder), was einen 25jährigen dazu bewegt, derartige Texte zu verfassen. Und ich überlege, was dieser Mensch wohl in der Vergangenheit mit anderen Arbeitgebern erlebt haben mag...
Sehr geehrter Herr Harste,
anbei schicke ich Ihnen eine Arbeitsbescheinigung, die Sie bitte umgehend Ausfüllen. Ferner möchte ich Sie um Rückgabe meiner Lohnsteuerkarte oder um eine Kopie bitten. Sollten Sie die von mir geforderten Unterlagen, nicht innerhalb einer Woche aushändigen, weise ich Sie mit nachdruck darauf hin, dass dies eine Ordnungswidrigkeit darstellt, laut (§404 Abs. 2 Nr. 19 SGB III), und diese dementsprechend geahndet wird.
Daher würde ich Sie darum ersuchen mir die Unterlagen umgehend zuzusenden.
Keine vorhergehende Bewerbung, nicht einmal die Frage ob ich eventuell möglicherweise nicht vielleicht doch jemanden einstellen möchte. Gar nichts. Er kam zu mir und stellte gleich seine Frage.
Eine ältere Kundin gab Leergut ab. Einige Minuten später stand sie wieder an der Lagertür und rief nach mir, um mir mitzuteilen, dass ich mich da wohl "etwas vertan" hätte.
Ich hatte dreizehn Bierflaschen und drei Colaflaschen.
Stimmt. Daran erinnerte ich mich noch genau. Ein Blick auf den Leergutbon beruhigte mich: Dreizehn mal acht Cent und dreimal fünfzehn Cent hatte ich ihr ausgezahlt. Insgesamt 1,49€. Das stimmte ganz genau und so erklärte ich es ihr in Ruhe.
Achso, das wusste ich nicht. Ich trinke sonst kein Bier und habe darum keine Ahnung von sowas.
Erst der Arsch mit dem Kaffee und nun haben wir gerade festgestellt, dass irgendjemand quasi den gesamten Bestand an After Shave mitgehen lassen hat.
Und was passiert Straftätern, wenn sie erwischt werden? "Du, du, du, mach' das nicht wieder." Manche Täter haben weit über 100 Fälle an Ladendiebstählen in ihrer Akte und laufen trotzdem frei herum.
Das Telefon klingelte. Ich ging ran, meldete mich wie immer. Eine Frau war dran, die sich freundlich meldete und sich nach den Öffnungszeiten erkundigte:
Guten Abend, ich wollte nur Fragen, wie lange Sie noch geöffnet haben.
Noch ungefähr vier Stunden.
Noch ungefähr vier Stunden?
Ja, genau.
Alles klar, vielen Dank.
Ich konnte das Gesicht der Frau zwar nicht sehen, aber der Tonfall in ihrer Gegenfrage ließ vermuten, dass das Fragezeichen, das wie in einem Comic in dem Moment über ihrem Kopf schwebte, geradezu gigantisch war.
Ein Junkie hat eben versucht, Kaffee in Massen zu klauen. Seinen (großen) Rucksack hat er vollgestapelt und verließ den Laden, als die Warensicherungsanlage anschlug, fluchtartig. Mit Hilfe einiger Kunden konnten wir ihn zum Glück in der Seitenstraße stellen.
Wieder hier in der Firma angekommen folgte das normale Programm: Diebesgut auspacken, Strafantrag ausfüllen und die Polizei rufen. Ich habe mir angewöhnt, die Polizei bei beinahe jedem Ladendieb herzubestellen - und heute hat sich mal wieder bestätigt, dass dies eine gute Angewohnheit ist.
Die beiden Herrschaften in grün schwarz stellten bei der Überprüfung der Personalien des Täters fest, dass ein Haftbefehl gegen ihn besteht. Und so haben sie ihn erstmal zur Wache mitgenommen.
Jedenfalls ist mir in dem Moment klargeworden, warum der Dieb unbedingt wollte, dass ich die Sache ohne Polizei regle...
Folgendes Foto habe ich im Urlaub in Bulgarien geknippst. Heißt "SPAR" in Bulgarien wirklich "SPARM" oder is das ein Versuch deutsche Urlauber zu locken? Die Tanne ist doch zumindest originalgetreu, oder?
Gruß
ein stiller Blogleser
P.S. Der SPARM-Markt konnte sogar mit 24/7 Öffnungszeiten dienen....
Lieber Sven,
ich würde meine Hand dafür zwar nicht ins Feuer legen, aber das sieht stark nach dem Versuch aus, sich ein Stück vom weltweiten Bekanntheitskuchen der SPAR abzuschneiden.
Schönen Gruß an einen Kunden, der sich vorhin bei mir an der Leergutannahme als Blogleser geoutet hat und mir stolz verkündete, dass er eine Flasche dabei hat, die "bestimmt was für's Blog" wäre.