Beim Aufräumen des Leergutlagers ist mit in einem der großen Säcke voller Einweggebinde zufällig eine leere Flasche "Dor" Allzweckreiniger aufgefallen. Dieses Flasche ist natürlich vollkommen pfandfrei und hoffentlich nur versehentlich mit in dem Sack gelandet.
Irgendwie sagt mir mein Gefühl, dass irgendjemand dafür trotzdem 25 Cent ausgezahlt hat.
Heute war ein sehr hektischer Tag. Feiert schön in den Mai hinein. Am Mittwoch geht es hier mit neuem Schwung weiter.
Eine Kundin hielt mir eine etwas welke Tomatenpflanze vor die Nase und murmelte etwas von "ganz trocken, ich kann's im Garten noch versuchen, wie sieht's denn mit dem Preis aus, die können Sie ja sonst auch nicht mehr verkaufen"
Die schenke ich Ihnen und damit Sie es damit nicht so schwer haben, trage ich ihnen den Topf sogar nach Hause und planze die Tomate sogar selber ein. Dass ich mich bis zur Ernte selbstlos bis zu mehrmals täglich um das Gewächs kümmere ist doch selbstverständlich. Nein, das kostet nichts extra und wenn die Tomaten reif sind, ernte ich sie sogar und schneide Ihnen einen Salat daraus. Ohne Aufpreis.
Klar, weg damit. Ohne Diskussion erließ ich ihr rund den halben Preis (von -,99€ auf 0,50€). Ihr Gesicht wurde lang, sie fing und sprach dabei vor sich hin, dass sie die Tomate eben hierlassen würde.
Das war ihr wahrscheinlich zu teuer. Damit kann ich leben. Wenn das Pflänzchen sonst keiner haben möchte, pflanze ich es notfalls noch mit in meine großen Betonkübel auf dem Hof.
Als wir den Markt im Stadtteil Findorff eröffneten, offenbarte sich ein Problem recht schnell: Durch die Südlage und die Schaufensterfront in Ladenbreite heizt sich der Markt erheblich auf. Dass die Tiefkühltruhen schon am Eröffnungstag durch diese Belastung ihren Dienst versagt haben, berichtete ich ja bereits.
Nun hat unser Vermieter sich von einer Firma ein Angebot für eine Klimaanlage eingeholt: 43kW Kühlleistung schlagen sie vor, was in Anbetracht der Größe und Raumnnutzung angemessen ist. Aufwändig installiert mit 5 Wärmetauschern unter der Decke soll das alles rund 45.000€ kosten.
Der Preis mag zwar für die Installation angemessen sein, aber unser Vermieter wird dies nicht für den von mir unklimatisiert gemieteten Laden investieren, was mehr als verständlich ist. Selber finanzieren dürfte ich das schon, aber leider habe ich hier gerade keine 45.000 Eurotaler übrig.
Ein 15kW-Splitklimagerät für den Heimbedarf gibt es dagegen schon für rund 3-4tausend Euro. Ich denke, ich werde es demnächst mal mit so einem Gerät probieren. Und falls die 15kW Kühlleistung nicht ausreichend sein sollten: Selbst drei Stück davon liegen noch bei einem Bruchteil des Preises für die große Anlage...
Für eine große Fernsehproduktionsgesellschaft sind hier heute Morgen 5 Dosen Königsberger Klopse aus meinem Onlineshop per Expresspaket auf die Reise gegangen.
Das Fertiggericht wird dringend am Montag um 12 Uhr für den Dreh einer Fernsehsendung benötigt.
Ich glaube, ich werde bei dem Redakteur der Sendung mal nachfragen, ob und wann die Dosen im Fernsehen zu bewundern sein werden. Vielleicht darf ich das ja hier ankündigen...
Wir verkaufen hier, wie die meisten anderen Lebensmittelgeschäfte auch, Erdbeeren. Diese Erdbeeren sind in Schalen zu jeweils ca. 500 Gramm verpackt. Meistens sind die Schalen mehr als gut gefüllt und das Gewicht beträgt bei frisch gelieferter Ware oftmals mehr als 500 Gramm.
Die Erdbeerschalen, die ich hier derzeit habe, sind nicht mit einer Folie überzogen, sondern offen. Es folgt natürlich das, was in diesem Fall schon immer folgte: Kunden probieren Erdbeeren, andere Kunden sortieren die Früchte um und/oder füllen sich ihre eigene Schale besonders voll. Das passiert, das ist normal und eigentlich lebt man als Händler damit, so wie auch die meisten Kunden damit leben.
Gerade eben war ein Oberlehrer Kunde an der Kasse, der seine Schalen an der Kasse, während seine Frau bezahlte, nachgewogen hat. Das werfe ich ihm nicht vor, das ist sein gutes Recht. Wenn wir "500g" auszeichnen, möchte er natürlich für sein Geld auch wenigstens 500 Gramm Ware bekommen. Wie gesagt: Es kann bei offener Ware immer vorkommen, dass ein paar Gramm fehlen. Dafür gibt es aber eine einfache Lösung:
Sollte in einer Schale weniger als die ausgezeichnete Menge drin sein, füllen die Kunden einfach aus einer anderen Packung nach. Das geschieht normalerweise einfach ohne weitere Diskussion und gehört eben dazu.
Sollte in einer Schale weniger als die ausgezeichnete Menge drin sein, plustert man sich vor allen anderen Kunden an der Kasse auf, erzählt etwas von "Preisauszeichnungsverordnung" und "Betrug" und glaubt, die Weisheit mit Löffeln gefressen zu haben.
Nach so viel Stress mit diversenPraktikanten endlich auch mal wieder ein absolut positiver Bericht zum Thema Praktikanten. Die Erlebnisse von Andreas zum Girls' Day 2007:
Am Dienstag bekam ich einen Anruf von einem Mädchen. Sie erkundigte sich danach, ob sie am Girls' Day hier zu Picas Tierfutter kommen und sich einen Tag lang den Betrieb anschauen dürfte. Ich muss zugeben, dass ich nur mit einem Ohr zugehört hatte und sagte zu ihr, soll einfach mal mit dem Zettel von der Schule vorbeigucken.
Nachmittags musste ich kurzfristig weg, so dass nur unsere Aushilfe im Laden war.
Einen Tag später erzählte mir meine Mitarbeiterin, dass am Donnerstag zwei Mädchen zum Girls' Day kommen würden...
Meine spontanen Gedanken dazu: "Oha, was habe ich nur getan. Gleich zwei Praktikantinnen und dabei ist eine meistens schon zu viel. Die wollen bestimmt nur ihre Zeit möglichst bequem abhocken und dann überpünktlich Feierabend machen. Kennt man ja. Naja, nun muss ich da durch. Womit könnte ich die beiden denn mal beschäftigen? Regale sortieren? Boden wischen? Zugucken? Auf jeden Fall irgendetwas, wobei sie keinen Schaden anrichten können..."
Am Donnerstag Morgen folgte die erste Überraschung schon vor der Ladenöffnung: Die beiden standen schon vor der Tür, als ich den Laden erreichte. Wow, was für ein positives Erlebnis. Dafür gab es den ersten gedachten Pluspunkt.
Als wir dann im Laden waren fragten die beiden, noch bevor ich meine Jacke ausgezogen hatte, was sie denn tun könnten. (Wie, arbeiten? Ihr wollt doch den Tag bestimmt möglichst bequem herumbekommen. Was soll das denn?)
Da die beiden tatsächlich arbeiten wollten, ließ ich die die ausgedachten Zwangsbeschäftigungen vollständig unter den Tisch fallen und suchte ein paar anspruchsvolle Aufgaben für die beiden: Sie durften Artikel in das Warenwirtschaftssysten einpflegen!
Nach einer kurzen Einarbeitung waren die Mädchen kaum noch zu stoppen: Josephine arbeitete am Computer, während Janina regelrecht durch den Laden wirbelte und alle nicht scanbaren (also noch nicht im System erfassten) Waren heraussuchte. Es war die reinste Freude, den beiden bei der Arbeit zuzuschauen.
Zwischendurch haben sie mir dann auch noch die Bestellung in den PC getippt und dabei sogar selbstständig die Bestellnummern aus den gedruckten Listen herausgesucht. Es war kaum zu glauben...
Dann kam die Mittagspause. Ich dachte, dass die beiden jetzt schnell verschwinden werden und nach der Pause vielleicht noch für eine Stunde aufkreuzen um schnell dem Feierabend entgegenzugehen. Weit gefehlt: Sie wollten gar keine Pause machen! Sie arbeiteten einfach weiter und haben mir sogar angeboten, dass sie alleine den Laden in der Pause führen könnten. Also haben wir gar keine richtige Pause gemacht. Janina und Josephine sind nur einmal kurz zu einem Imbiss gelaufen, um sich zu stärken.
Den Nachmittag arbeiteten die beiden Mädchen auch noch komplett durch. Kurz nach 17 Uhr ind sie dann gegangen, natürlich nicht, ohne sich ordentlich zu verabschieden und dafür zu bedanken, dass sie hier im Laden ihren Girls' Day verbringen durften.
Kurz nach 18 Uhr führte ich meinen täglichen Kassenabschluss durch und wurde erneut überrascht: Keine Kassendifferenz. Der gesamte Bargeldbestand stimmte auf den Cent genau - und das, obwohl die beiden Praktikantinnen den ganzen Tag alleine kassiert haben.
An dieser Stelle möchte ich mich nochmals ganz herzlich bei Janina und Josephine bedanken, die mir gezeigt haben, dass es auch mal anders geht. Sie machten Ihre Arbeit absolut super und beinahe schon routiniert!
Ihr seid hier im Laden immer willkommen und könnt gerne hier helfen.
Wären alle Praktikanten so, dann würden sich die Betriebe um Sie reißen.
Monate nachdem ich sie zum ersten Mal gesehen hatte, berichtete ich über die Grabower-Diät-Küßchen. Ein Jahr später habe ich sie nun endlich auch mal hier im Laden stehen.
Glaubt mir: Wir sind hier momentan schwer dabei, unser Sortiment zu überarbeiten. Ladenhüter raus (Ja, das ist Zotter-Schokolade, was in da in dem kleinen weißen Karton liegt... ) und Platz für Neues schaffen.
Seit einigen Wochen sind die Walkers-Chipstütchen mit dem Aufruck "Oi!..." versehen. Na, gut: (Diese) Walkers kommen aus England, ebenso, wie die Ursprünge der Punkszene. Aber, irgendwie erschließt sich mir der Zusammenhang zu den Chips nicht.
Naja, vielleicht ja auch einfach nur, weil "Oi!" nunmal ein verfremdeses "Joy!" ist und vielleicht die Freude darstellen soll, die man beim Knabbern der Chips erlebt? Wer weiß das schon...
So sehen die Blumenkübel übrigens jetzt aus. Insgesamt zehn große Blumenampeln hat meine Auszubeutende Azubine gestern rund um die Kirschlorbeerbüsche eingepflanzt.
Nach rund sieben Jahren Gubor in meinem Sortiment ist nun endgültig Schluß damit.
Nachdem mich Anfangs ein Gubor-Außendienstmitarbeiter regelmäßig besucht und umfassend betreut hatte, wurde der Service im Laufe der Jahre immer schlechter. Monatelang kam niemand, dann war plötzlich eine Agentur dafür verantwortlich, der Gubor die Betreuung der Kunden überschrieben hatte. Dann wiederum kam eine Mitarbeiterin, die, wenn ich mich richtig erinnere, zu einer anderen Agentur gehörte. Viel später stellte sich jemand vor, der von der Firma Gubor sei und uns nun endlich wieder regelmäßig besuchen würde, da in der Vergangenheit wohl zu viel schiefgelaufen sei. Ach, was.
Nachdem nun wieder einmal seit Monaten niemand mehr hier war, habe ich keine Lust mehr. Dies ist der Zustand des Regals gewesen, bevor wir nun angefangen haben, die restlichen Artikel zu reduzieren und den Platz zu räumen....
Sollte dies ein Verantwortlicher der Firma Gubor lesen: Sparen Sie sich die Mühe, mich umstimmen zu wollen.
Eine Kundin hatte ihre Sonnenbrille an der Kasse auf der Kleingeldabage liegengelassen und befand sich kurz vor der Ausgangstür, als sie den Verlust bemerkte. Sie kehrte um und beobachtete, wie die nächste Kundin in diesem Moment unbeabsichtigt und ohne es zu bemerken die Sonnenbrille zu Boden schubbste.
Die erste Kundin rannte schnell zur Kasse und hob ihre Sonnenbrille auf. Auf eine ausgesprochen umständliche und langwierige Art und Weise putze sie die Brille und untersuchte sie nach Kratzern oder sonstigen Beschädigungen. So stand sie etwa 1-2 Minuten da und suchte und putze und fauchte dann "Eine Entschuldigung hätte ja auch mal sein können!", bevor sie sich umdrehte und endgültig den Laden verließ.
Ob der Wunsch nach einer Entschuldigung der anderen Kundin oder meiner Mitarbeiterin galt, war übrigens nicht herauszufinden.