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Girls' Day bei Picas

Nach so viel Stress mit diversen Praktikanten endlich auch mal wieder ein absolut positiver Bericht zum Thema Praktikanten. Die Erlebnisse von Andreas zum Girls' Day 2007:
Am Dienstag bekam ich einen Anruf von einem Mädchen. Sie erkundigte sich danach, ob sie am Girls' Day hier zu Picas Tierfutter kommen und sich einen Tag lang den Betrieb anschauen dürfte. Ich muss zugeben, dass ich nur mit einem Ohr zugehört hatte und sagte zu ihr, soll einfach mal mit dem Zettel von der Schule vorbeigucken.

Nachmittags musste ich kurzfristig weg, so dass nur unsere Aushilfe im Laden war.

Einen Tag später erzählte mir meine Mitarbeiterin, dass am Donnerstag zwei Mädchen zum Girls' Day kommen würden...
Meine spontanen Gedanken dazu: "Oha, was habe ich nur getan. Gleich zwei Praktikantinnen und dabei ist eine meistens schon zu viel. Die wollen bestimmt nur ihre Zeit möglichst bequem abhocken und dann überpünktlich Feierabend machen. Kennt man ja. Naja, nun muss ich da durch. Womit könnte ich die beiden denn mal beschäftigen? Regale sortieren? Boden wischen? Zugucken? Auf jeden Fall irgendetwas, wobei sie keinen Schaden anrichten können..."

Am Donnerstag Morgen folgte die erste Überraschung schon vor der Ladenöffnung: Die beiden standen schon vor der Tür, als ich den Laden erreichte. Wow, was für ein positives Erlebnis. Dafür gab es den ersten gedachten Pluspunkt.

Als wir dann im Laden waren fragten die beiden, noch bevor ich meine Jacke ausgezogen hatte, was sie denn tun könnten. (Wie, arbeiten? Ihr wollt doch den Tag bestimmt möglichst bequem herumbekommen. Was soll das denn?)

Da die beiden tatsächlich arbeiten wollten, ließ ich die die ausgedachten Zwangsbeschäftigungen vollständig unter den Tisch fallen und suchte ein paar anspruchsvolle Aufgaben für die beiden: Sie durften Artikel in das Warenwirtschaftssysten einpflegen!
Nach einer kurzen Einarbeitung waren die Mädchen kaum noch zu stoppen: Josephine arbeitete am Computer, während Janina regelrecht durch den Laden wirbelte und alle nicht scanbaren (also noch nicht im System erfassten) Waren heraussuchte. Es war die reinste Freude, den beiden bei der Arbeit zuzuschauen.

Zwischendurch haben sie mir dann auch noch die Bestellung in den PC getippt und dabei sogar selbstständig die Bestellnummern aus den gedruckten Listen herausgesucht. Es war kaum zu glauben...

Dann kam die Mittagspause. Ich dachte, dass die beiden jetzt schnell verschwinden werden und nach der Pause vielleicht noch für eine Stunde aufkreuzen um schnell dem Feierabend entgegenzugehen. Weit gefehlt: Sie wollten gar keine Pause machen! Sie arbeiteten einfach weiter und haben mir sogar angeboten, dass sie alleine den Laden in der Pause führen könnten. Also haben wir gar keine richtige Pause gemacht. Janina und Josephine sind nur einmal kurz zu einem Imbiss gelaufen, um sich zu stärken.

Den Nachmittag arbeiteten die beiden Mädchen auch noch komplett durch. Kurz nach 17 Uhr ind sie dann gegangen, natürlich nicht, ohne sich ordentlich zu verabschieden und dafür zu bedanken, dass sie hier im Laden ihren Girls' Day verbringen durften.

Kurz nach 18 Uhr führte ich meinen täglichen Kassenabschluss durch und wurde erneut überrascht: Keine Kassendifferenz. Der gesamte Bargeldbestand stimmte auf den Cent genau - und das, obwohl die beiden Praktikantinnen den ganzen Tag alleine kassiert haben.

An dieser Stelle möchte ich mich nochmals ganz herzlich bei Janina und Josephine bedanken, die mir gezeigt haben, dass es auch mal anders geht. Sie machten Ihre Arbeit absolut super und beinahe schon routiniert!

Ihr seid hier im Laden immer willkommen und könnt gerne hier helfen.

Wären alle Praktikanten so, dann würden sich die Betriebe um Sie reißen.

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Kommentare

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Jürgen am :

Die rechte sieht ja ulkig aus ^^

HackFresse am :

"Die rechte" ist ein Hundeposter du Held. Und wie jeder weiß, sehen Hundeposter IMMER ulkig aus.

nemo am :

Achwo, die rechte schaut doch total niedlich aus!
Hach, wenn ich jetzt nochmal zehn Jahre jünger wäre würde ich mich unsterblich verlieben... :-)

Raoul am :

Und wieder einmal bekommt man bestätigt, daß im Internet nur Idioten Kommentare schreiben. Gez. Raoul

Heinrich am :

Hoffentlich hast Du deinen Kommentar nicht im Internet geschrieben.

Trichine am :

Und die allergrößten unter diesen Idioten kommentieren sogar noch sieben Jahre alte Beiträge.

Einkaufstypen am :

Wie schön! Und wieder mal ein Beweis dafür, dass die heutige Jugend doch nicht so verdorben ist, wie die Alten immer schimpfen. Das war schon in der Generation meiner Oma so, und wir sind heute auch nicht besser. Die schwarzen Schafe fallen mehr auf, aber oft ist es halt doch nur eine Minderheit ... :-)

Markus - noch einer am :

'Der gesamte Bargeldbestand stimmte auf den Cent genau - und das, obwohl die beiden Praktikantinnen den ganzen Tag alleine kassiert haben.'

hmmmm, also ich find es schon recht mutig 1-Tages-Praktikanten an die Kasse zu lassen ......
trotzdem schön, dass es noch Jugendliche gibt, die sich für Arbeit begeistern lassen !

Arno Y am :

Habe ja keine Ahnung vom "Girls' Day", aber war das nicht eigentlich anders gedacht? Also so mit Mädchen, die sich für typische Männerberufe interessieren sollen?

Nun habe ich ja keine Ahnung von Picas Tierfutter, und der Name "Andreas" klingt auch männlich, aber dennoch klingt das nicht so typisch nach Männerberuf wie "Programmierer", "Klempner" oder "der Typ bei der Müllabfuhr".

LeSmou am :

genau das habe ich mir auch gerade gedacht.

trotzdem ne erwähnenswerte positive erfahrung die ich nur bestätigen kann. in der jugend gabs schon immer solche und solche

Lars am :

Jo, eigentlich war es so gedacht. Aber, solange das OK von der Schule kommt, ist doch alles im Grünen.

Glaubt mal nicht das es selbst für einen Tag einfach ist irgendwo in einen "Männerberuf" reinzugucken.

Jack am :

Na ja, man kann Mädchen ja auch nicht in Männerberufe prügeln. Einen Laden führen ist ein anspruchsvoller, anständiger Beruf. Wer es gern macht der soll, egal ob Mann oder Frau.

Bei uns wurde für den Girls-Day eine Show abgezogen und eine Gruppe von Mädchen von einer Kollegin durch die Forschungsabteilung geschleppt. Dabei spulte die Kollegin ein einstudiertes Programm nach Vorgabe unserer PR-Abteilung ab. Die Kollegin war selber ziemlich angepisst über den Blödsinn.

Arno Y am :

Ich will damit keineswegs sagen, dass ich es ablehne, wenn Frauen in Frauenberufen arbeiten. Mir persönlich sind solche Frauen bei der Partnerwahl vermutlich auch lieber. Der orangene Overall der Müllabfuhr mag zwar manchen Frauen gut stehen (etwas tailierter könnte er vielleicht noch sein), aber letztenendes bevorzuge ich doch eher feminine Frauen.

Doch darum geht es halt nicht beim Girl's Day, nachdem ich mir die Webseite angesehen habe, sondern darum, dass noch mehr Frauen Hosen tragen.

bosch am :

Das ist doch super. Der Nachwuchs ist eben doch nicht nur schlecht, wie man nach Deinen letzten Bewerbererfahrungen glauben durfte.

Tinkerbell am :

Klasse! Da hast du echt Glück gehabt, hätte auch anders ausgehen können.

gela am :

ich find's toll und freue mich für dich. und natürlich für die mädels die ihre sache gut gemacht haben :-). meine kleine hat sich auch nützlich gemacht und in "ihrem" betrieb fließig mitgearbeitet. ich denke schon daß die meisten kids wirklich motiviert sind wenn sie sich einen wunschberuf ausgesucht haben... und tiere finden doch die allermeisten mädchen gut :-). habe mich wirklich sehr gefreut, so einen positiven bericht von dir zu lesen, björn!

Volker Schepker am :

Schön zu lesen, dass es auch mal anders gehen kann :-)

Braeven am :

Wenn du klug bist hättest du ihnen angeboten soabld sie alt genug sind einen schülerjob zu machen
so fleißig wie sie sind

nn am :

Was folgender Satz von Björn wohl bedeutet?

> Ihr seid hier im Laden immer willkommen
> und könnt gerne hier helfen.

Stefan am :

... oder einfach nachträglich als kleine Belohnung noch ein paar € per Post zu schicken, oder nen Gutschein für den Laden..

die beiden freuen sich sicherlich..

Katja am :

wie alt sind die mädels? 14?
ich hätte sie nicht an die kasse gelassen :-D

aber schön zu lesen, dass die jugend noch nicht ganz im eimer ist :-D

Thorsten am :

14? Glaube ich nicht... Zieh 1 bis 3 Jahre ab, dann könnte es hinkommen. Aber nicht so wichtig...

An die Kasse hätte ich sie schon auch gelassen, vielleicht nicht unbedingt die ganze Zeit alleine, aber ich weiß ja nicht, wie es in dem Laden aussieht und ob das gegangen wäre. Kann mir aber keine supermarktähnlichen Kassen dort vorstellen.

Finde die Erfahrung toll und auch super mal etwas positives zu hören. Es ist halt (leider) einfach so, daß man im Normalfall viel eher über negatives berichtet.

Pepper am :

Finde ich prima. Wenn man eine Chance hat, sollte man sie nutzen. Gut gemacht Mädels :-)

*kinT am :

Bei uns an der Schule hatten sich 90 Mädchen zum GirlsDay angemeldet, weshalb jede 10er Gruppe einen Betreuer zugeteilt bekommen hat.
Ich war einer von den Betreuern (bzw. Reiseführern ;-) ).
Ich habs mir auch viel schlimmer vorgestellt, aber die 6 Mädels aus der 9. Klasse (5 sind gar nicht erst gekommen) waren total ruhig und sind auch ohne murren überall mit hingekommen :-)

Ewu Miek am :

So ein "Girl's day" ist eine feine Sache, danach wissen die Mädls dann aus eigener Erfahrung, das es besser ist seine Nase nicht in fremde Berufe zu stecken und schön brav Hausfrau und Mutter zu werden.

Gabi am :

Mutter bin ich geworden, ich wäre auch gern Hausfrau geworden, aber das Leben hatte was anderes für mich vorgesehen. Zuerst mußte ich "nur" dazuverdienen und seit etlichen Jahren bin ich Ernährerin der Familie...

biene am :

Ich denke die beiden waren unter anderem so fleißig weil Du ihnen so viel vertrauen geschenkt hast, dann macht die Arbeit doppelt so viel Spaß.

taja am :

genau das habe ich mir auch gedacht :-)

hättest du sie böden wischen lassen und ähnlichen, sorry, blödsinn, wären sie vielleicht eher in die pause bzw. in den feierabend entschwunden. und zumindest ich hätte ihnen das nicht verübeln können.

aber mitzubekommen, dass einem vertrauen (im wahrsten sinne) geschenkt wird und etwas von einem abhängt, das motiviert einfach ungemein!

gut gemacht, björn.

taja am :

oh, sorry - andreas, nicht björn!

*rotanlaufundwegduck*

Gabi am :

Ich weiß nicht, was du für Jugendliche kennst - ich habe in meinem Arbeitsleben zum größten Teil aufgeweckte, fleißige, höfliche und aufmerksame Lehrlinge, Praktikanten und Girls-Day-Girls kennen gelernt. Die auch nicht murren, wenn wie wirklich mal "Sklavenarbeit" wie Archiv aufräumen oder Postgang machen müssen.

Eddie am :

Ich weiß nicht was Björn so Erfahrungen mit jungen Leuten hat - wir im Sportverein auf jeden Fall sehr positive!!. Vielleicht war die Zeit des kennenlernens zu kurz um dies oder ähnliches Private von den girls zu erfahren. Ich denke aber, sie nehmen die Herausforderungen ihres zuzkünftigen Berufslebens sehr ernst - wie auch die Eltern..denn wir sind alle das Produkt unserer Altvorderen.
Ich wünsche den Beiden viel Erfolg auf ihrem weiteren Lebensweg.
Gruß von Eddie - HSG Schwanewede/Neuenkirchen

Lim_Dul am :

Wobei im Sportverein die Leute doch eher freiwillig dort was tun. Die Praktikanten müssen ja teilweise von der Schule aus oder ähnliches ein Praktikum machen. Daher schlagen dann im Laden auch die Leute auf, die im Sportverein sich nie blicken lassen würden.

Rayca am :

Ist mir (15) ähnlich gegangen ^^.
Ich war eine Woche zum BoGY Praktikum in einem Betrieb und jetzt habe ich dort einen Aushilfsjob.

Harald am :

Auch ich habe bisher nur positive Erfahrungen gemacht. Die Jugendlichen waren alle motiviert, durften auch sofort an die Kasse. Alle kamen freiwillig früh Morgens um Zeitschriften einzuräumen und blieben bis die Kasse gemacht war.
Einer war z.B. ganz scharf darauf mit einem Messer die Kartons mit neuer Ware aufzuschneiden und anschließend die Kartonagen zu zerlegen, was mir wieder zeigte daß junge Leute verschiedene Arbeiten mit anderen Augen sehen als wir Erwachsenen.

rollinger am :

Sehr spitze der bericht. Toll auch von Ihnen, daß Sie die Mädels da an die kasse und das Warensystem gelassen haben. Hätten Sie sie nru kehjren und putzen lassen, wären die um 15:00 gegangen. Klasse Sache von Ihnen und den Mädels.

Jürgen am :

IANAL, aber "Bildnisse dürfen nur mit Einwilligung des Abgebildeten verbreitet oder öffentlich zur Schau gestellt werden." und bei Kindern haben die Erziehungsberechtigten einzuwilligen. "Mit Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder mit Geldstrafe wird bestraft, wer entgegen den §§ 22, 23 ein Bildnis verbreitet oder öffentlich zur Schau stellt." In einem aktuellen Fall (das Kind dort war erst 4 Jahre alt), wurde der Streitwert im anschließenden Zivilprozess auf 10000 € festgelegt. Man verglich sich schließlich, der Fotograf hatte ca. 4000€ zu zahlen. Aber wie gesagt, IANAL.

pop am :

Mensch Jürgen, Du kennst aber tolle Abkürzungen *bewunder*

Jürgen am :

Hach, damals..., lange vor SMS... damals hat jeder im Internet* verstanden, was IANAL bedeutet. Und man wurde nicht ständig dämlich angemacht.

*Internet war damals noch kein Synonym für das brandneue WWW.

Gooseman am :

Auch wenn du kein Anwalt bist hast du recht.
Aber ich hab Janina und Josephine bescheid gesagt das sie bei Ihren Eltern fragen sollen wegen den Bild.
Und die Eltern haben zugestimmt.
Einzige Auflage nur die Vornamen.
Hätte die beiden Mädchen oder die Eltern was dagegen gehabt währen das Bild nicht hier im Blogg.

nogger am :

Ich dachte immer, Verkäufer (oder so) ist ein Ausbildungsberuf mit längerer Lehrzeit.
Nach deinem Bericht reichen doch ein paar Stunden Einarbeitung, um die Arbeit zu erledigen.
;-)

Peter am :

was mir etwas komisch vorkommt ... arbeiten ohne Pause.
Ich nehem mal an das die beiden Damen noch unter 18 sind. Daher sind laut Gestze eine Pause von 1h vorgesehen.
Wenn das nicht eingehalten wird, dann kann man ganz schön ärgern bekommen.
Ich habe selber mit Azubiss zu tun und achte schon sehr drauf das die Pausenzeiten eingehalten werden!

CeKaDo am :

Es war der "Girl´s Day"! Kein Arbeits- oder Ausbildungsverhältnis!

Da gelten nicht die üblichen Schutzbestimmungen, sondern die Bedingungen der Schule bzw. der Vereinbarung zwischen Schülerin, Schule, Versicherer und Betrieb.

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