Heute ist mir das erste Magazin, in diesem Fall eine Sonderausgabe von "Bastel Spaß", mit Oster-Deko-Ideen in die Hände gefallen.
Geht's noch? Wir haben gerade den 5. Januar!
Irgendwie bin ich doch sehr froh, daß ich hier fast nur mit Lebensmitteln und den meisten Kunden nur oberflächlich zu tun habe. Als Anwalt bekommt man Einzelschicksale doch wesentlich deutlicher zu spüren.
Martin Recke schreibt: "Beim Mittagessen ging mir vorhin durch den Kopf, dass der Shopblogger ja auch selbst, und zwar nicht zu knapp, zu dem mittlerweile notorischen Sozialgerichtsirrtum beigetragen hat." und verweist auf Volker Weber, der über das miserable Webdesign eines ansonsten lesenswerten Blogs weint. Auch Robert Basic meint, ich sollte einen kleinen Geschenkkorb zusammenpacken, die Richterin anrufen und einen Friedensdrink anbieten.
Als hätte ich das alles absichtlich gemacht, einschließlich meines Webdesigns.
"Schuld und Sühne" vollständig lesen
"Erfahrene Aushilfen" steht auf dem Schild an der Tür.
"Erfahrene Aushilfen" - das würde ich persönlich so weit interpretieren, daß ich zumindest weiß, was bei einer Inventur grundlegend gemacht wird. Wozu das Ganze dann letztendlich stattfindet, ist im ersten Moment ja völlig irrelevant.
Nun haben sich zwei ca. 14jährige türkische Jungs beworben. Der entsprechende Dialog verlief in etwa so:
Habt ihr schonmal eine Inventur mitgemacht?
Nein. (Der eine übersetzt für den anderen...)
Warum fragt ihr eigentlich nach dem Job?
Da hängt doch das Schild.
Habt ihr gesehen, was auf dem Schild steht?
Aushilfen.
Und was steht da noch?
7. Januar.
Und was noch?
Samstag.
Und was noch?
Öhhm... [...]
Da steht "erfahrene" Aushilfen. Ihr habt also noch nicht bei einer Inventur mitgemacht?
Was ist'n das überhaupt?
Dies war der Moment, in dem ich in Gedanken mit der Stirn auf die Tischplatte prallte. Ich erklärte den beiden, daß ich Leute mit Erfahrung suchen würde und verabschiedete sie. :doh:
Eine ehemalige Mitarbeiterin benötigt ein paar Angaben über die Beschäftigung bei mir für das Amt für Wohnungsgeldwesen.
"Am liebsten heute noch, spätestens morgen."
Klar, natürlich. Das Schreiben vom Amt ist ja auch nur vom 21. Dezember 2005 und die Nachweise sollten bis vorgestern eingereicht werden.
Aber bei mir jetzt Streß machen, weil man es ja eilig hätte...
Ein Mitarbeiter, dessen Zug gestern Verspätung hatte, reichte mir diese Bescheinigung der Deutschen Bahn als Entschuldigung ein. Das ist ja auch gar nicht weiter problematisch.
Aber irgendwie sieht man der Bahn ihre staatlich bürokratische Vergangenheit an: Drei Stempel prangen auf dem A6-Zettelchen.
Nachdem wir gestern einen neuen Müllcontainer bekommen hatten, habe ich den noch leeren, neuen heute natürlich nicht zur reguleeren regulären Leerung an die Straße geschoben.
Gerade klingelte einer der Müllwagenfahrer und fragte, ob wir den nicht noch irgendwie vollmachen möchten. Es lagen ein paar große Säcke mit Folie neben der Rampe. Er deutete darauf und meinte nur: "Mach' doch damit voll. Dann habt ihr's hier auch gleich wieder sauber."
Okay, dann habe ich heute mal ganz dekadent einen 1100l-Behälter mit ein paar kg PET-Folie aufgefüllt.
Nein, ich bin eigentlich nicht unhöflich. Ich habe zwar ab und an das Gefühl, unhöflich zu wirken, wenn ich nicht jedem Kunden "Ein gutes neues Jahr." wünsche - aber das funktioniert nicht mechanisch hunderte Male am Tag.
Dann lieber einen ehrlichen und freundlichen Gruß mit Tageszeit.
Nachdem heute Nachmittag ein Focus-Redakteur bei mir angerufen hatte, ist der Artikel zum Thema Sozialgericht Bremen nun auch bei Focus Online zu finden: Die Richterin und ihr Blogger
Tobias, der den Hinweis eben als erster in den Kommentaren schrieb, riet mir: "Langsam solltest du deine Server wappnen."
Hallo, Manuel! Das schaffen wir doch, oder?
Eine Mitarbeiterin hat heute einen Job gefunden: In ihrem Beruf und dazu noch hier in Bremen. Nun braucht sie nicht länger hier zu packen und zu kassieren. Das macht zwar auch Spaß - aber dafür studiert man nicht. Das war die gute Nachricht.
Die schlechte: Morgen früh, 7:30 Uhr, ist bei ihr Arbeitsbeginn. Hoffentlich finde ich so schnell eine Kollegin, die morgen die Vormittagsschicht übernimmt.
Ich hatte ihr von vornherein klargemacht, daß ich ihr keine Steine in Form einer Kündigungsfrist o.ä. in den Weg legen würde. Daß es so schnell gehen würde, hätte ich allerdings auch nicht gedacht.