Skip to content

Aktion gegen "Gen-Food"

Punkt 16 Uhr wollten mich zwei Herren sprechen: Der eine stellte sich als Redakteur einer großen bremer Tageszeitung vor, der andere hatte eine schöne Kamera um den Hals hängen.
Zuerst dachte ich, daß sie einen Bericht über meinen Laden oder den Shopblogger schreiben wollten. Mit der Annahme lag ich allerdings vollkommen falsch, denn sie waren da wegen der geplanten Veranstaltung ("von 16 bis 18 Uhr") über Lebensmittel in denen Gentechnik verwendet wird. Leider wußte ich davon gar nichts und war wohl sichtlich irritiert. So zogen die beiden erstmal unverrichteter Dinge ab. Wieder im Büro angekommen, rief mich der Redakteur an: Die Information sei quasi anonym per E-Mail eingegangen und eine Telefonnummer wurde auch nicht hinterlassen. Es stand nur etwas von "Maiskolben Kooperative Bremen" dabei, von der ich zufälligerweise die Telefonnummer greifbar hatte.
Etwa gegen 16:45 sprachen mich zwei Frauen an und erzählten mir etwas davon, daß sie "vorm Laden Infos über "Gen-Food" verteilen möchten". Weil es so regnete sind sie nicht früher angefangen.

So ist das, wenn es an der internen Kommunikation hapert: Die Presse kommt vergebens und ich wußte auch von nichts. Naja, so haben sie dann immerhin noch über eine Stunde Infomaterial verteilt.


*Nerv*

Manche Kunden sind sehr seltsam ungeduldig.
Vor einer knappen halben Stunde habe ich einem Lieferkunden zugesagt, daß er seine Ware gleich bekommt und nun ruft er wieder an und ist wütend, weil wir immer noch nicht da sind.

Sorry, aber zusammenstellen und hinbringen der Bestellung dauert nunmal auch einen kleinen Moment.

Nachtrag:
Auf dem Zettel stand "125g Mett". Unter "Mett" kann man nun fachlich und umgangssprachlich vieles verstehen. Von Salami bis Tartar kann da alles drin sein. Ich habe ihm dann gemischtes Hack gegeben. Das war leider falsch - er wollte nämlich Mettwurst in Scheiben haben. Nachdem er sich dann erneut aufregte (schlechter Tag?) hat er den Boten ziemlich rüde angemacht und ihn aufgefordert, die Sachen komplett wieder mitzunehmen. Er bestellt nun woanders. Ja, gerne.

Bürostuhl mit Macken

Na, super: Nachdem erst vor kurzer Zeit mein Router gestorben ist und ich seitdem einen nervenaufreibenden Eiertanz mit Media-Markt erlebe (dazu mehr, wenn die Sache durchgestanden ist), löst sich nun mein Bürostuhl auf.
Zuerst zerbrach vor ein paar Wochen eine der Rollen und nun lösen sich die Schrauben, die die Rückenlehne halten, in Wohlgefallen auf.
Wird denn heuzutage nur noch Schrott produziert? :-(

Alt werden

Ein Paar, beide im mittleren Rentenalter, kommt unregelmäßig, aber schon seit Jahren, bei mir einkaufen. Sie haben (oder hatten zumindest) eine Parzelle und wirkten immer sehr aktiv.

Innerhalb der letzten Monate hat er zumindest stark abgebaut und wirkt sehr viel älter. Aus dem "rüstigen Renter" ist ein schwacher, alter Mann geworden. Irgendwie erschreckend. :-|

Käse-Reklamation

Eine Kundin berichtet, daß sie eine Packung geschnittenen Käse gekauft hat, dieser aber trotz Kühlung vor Ablauf des Haltbarkeitsdatums verschimmelt sei. Den Käse hat sie zu Hause und einen Kassenbon leider gar nicht mehr.

"Kein Problem, ich gebe Ihnen einen neuen mit. Und den verschimmelten werfen Sie bitte einfach weg."

Eigentlich sind Reklamationen etwas Schönes. So seltsam das jetzt klingen mag - aber wann sonst hat man die Gelegenheit, einem Kunden so direkt Kulanz und Kompetenz nahezubringen? Ich finde es immer wieder erstaunlich, wie sich in anderen Geschäften angestellt wird, weil ein (höchstwahrscheinlich ehrlicher Kunde) sich ja ein paar Euro erschleichen könnte. ("Ohne Kassenbon tauschen wir das nicht um. Basta.")

Falscher Laden?

Eine Frau kam eben in den Laden, sah kurz auf, drehte sich um und verschwand wieder zur Tür hinaus.

Übrig blieben zwei Mitarbeiter, die darüber nachdachten, was diese Kunden wohl wollte.

Neuer Erdbeerlieferant?

Seit zwei Tagen bekomme ich die täglichen Preislisten eines Händlers auf dem Bremer Großmarkt zugefaxt. Warum auch immer. Ich habe jedenfalls nie darum gebeten.
Gestern habe ich mich nur kurz aufgeregt und die Zettel kommentarlos dem Recycling zugeführt.
Heute hatte ich schon das Telefon in der Hand und wollte dem Gemüsehändler gerade unverblümt meine Meinung erzählen, als mir einfiel, daß dieses Fax mir möglicherweise zu einem neuen Erdbeerlieferanten verhelfen könnte.
Ich konnte mir dann zwar nicht verkneifen, ihm einen Text über Fax-Werbung zu erzählen, aber dennoch bringt er mir morgen früh eine Kiste Erdbeeren rein. Ich bin mal gespannt, was die für eine Qualität haben werden.

Verwirrt?

Bei einer Lieferung für eine Kundin ist etwas schiefgelaufen: Sie hat die gewünschte Brokkoli-Rahm-Suppe nicht in Dosen bekommen, sondern in Form eines Instant-Produktes von Knorr.
Der Fehler liegt klar auf unserer Seite, da ich die Bestellung zwar richtig aufgeschrieben habe, der die Lieferung zusammenstellende Mitarbeiter sich allerdings vertan hat.

Natürlich wird die Suppe umgetauscht. Da ich mich nicht mehr genau an die Menge erinnern konnte, fragte ich die Kundin am Telefon, wieviele Tüten denn zurückgenommen werden müssen.

"Fünf sind das. Eigentlich nur vier. Ich habe eine aufgemacht, weil ich das erst nicht bemerkt hatte.", antwortete sie mir.

Mir ist rätselhaft, wie jemand nicht den Unterschied zwischen einer Konservendose und einer Papiertüte bemerken kann. Wo hat die denn da bloß den Dosenöffner angesetzt?!? :thinking:

Doch eine Zielgruppe?

Am 25. April 2005 erklärte ich, daß ich "keiner Zielgruppe" angehöre.

Beim Durchblättern einer Fachzeitschrift für den Lebensmittelhandel ist mir aufgefallen, daß auch ich definitiv einer ganz bestimmten Zielgruppe angehöre: Ich reagiere auf Anzeigen, in denen neue Produkte vorgestellt und deren Nutzen erklärt werden. Oft gebündelt mit konkreten Aussagen über die geplanten Werbemaßnahmen und Aktionen in den Märkten. Oft genug habe ich auf Grund derartiger Informationen Artikel bestellt, die ich für interessant hielt.

Ich gebe zu, manipulierbar zu sein.

Wohltätiges

Bilanz von heute (!):

· Anruf einer Werkstatt für blinde Jugendliche
· Hausierer fragt nach Werbung im VHS-Katalog
· Unterstützung einer Veranstaltung in einem Kindergarten
· Tel. Angebot an Tüten mit Werbeaufdruck für kranke Kinder

Die Wünsche fallen immer anders aus: Sachspenden, Anzeigen schalten oder Produkte kaufen. Dass sowas irgendwann lästig werden könnte, scheint von den Bittstellern keiner wahrhaben zu wollen.

Kriegstanz

Gestern war nun tatsächlich nochmal der Mohawk-Indianer bei uns. Er ist extra hergekommen, weil ich es doch tatsächlich versäumt hatte, bei seinem ersten Besuch ein Foto zu machen.

Da sitzt er also bei mir im Lager in der Künstlergarderobe und wirft seine volle Montur über. Zu aller Überraschung hat er dann direkt vor meinem Laden bei strahlendem Sonnenschein einen Kriegstanz vorgeführt. Ich konnte es mir natürlich nicht nehmen lassen, davon ein Video zu erstellen.
Link zum Video (ca. 30MB)

... und Marco meint, daß wir das Video besser per Bittorrent verbreiten sollten: Link zur Torrent-Datei (Tracker läuft nur heute, bitte auch seeden!).




Post vom Anwalt

Sehr geehrter Herr Harste,
unser Mandant konnte bisher keine Zahlungen leisten, da er arbeitslos ist. Voraussichtlich wird sich dies im Herbst ändern. Wir kommen dann auf die Sache zurück.
Mit freundlichem Gruß,

W.L.
Rechtsanwalt


Wer's glaubt...
Aber immerhin: Sie haben sich selbständig bei mir gemeldet und lassen die Sache nicht im Sand versickern. Die hochgerechnet über 10.000 Euro, die der Mitarbeiter bei mir an der Kasse im Laufe seiner Beschäftigung unterschlagen hat, habe ich sowieso längst abgeschrieben - trotz des notariellen Schuldanerkenntnisses, das er unterschrieben hat. Wer kein Geld hat, kann nicht zahlen. Inzwischen sieht die Situation so aus, daß er "eine Zeitlang" (so, wie es ihm möglich ist) immerhin 50 Euro pro Monat an mich zahlen soll.
Keine Ahnung, was aus der Sache wird. Ich mache mir jedenfalls keine weiteren Hoffnungen, lasse mich überraschen und werde mich über jeden gezahlten Euro freuen.

Schilder lesen

Bio-Produkte kosten normalerweise mehr bis deutlich mehr als ihre konventionellen Pendants. Und so stand eine Kundin an der Kasse und beschwerte sich darüber, daß eine Schale mit Bio-Tomaten "so teuer" wäre und sie das Gemüse deswegen nun doch nicht kaufen möchte.

Wieso fällt den Leuten das eigentlich nicht schon beim Preisschild an der Ware auf?

Nicht in seiner Haut

Ein Kunde berichtete eben, daß er zwei Beerdigungen innerhalb der nächsten zwei Wochen vor sich hat: Heute wird sein Bruder bestattet und nächste Woche seine Mutter.

Zwei nahestehende Verwandte innerhalb von ein paar Tagen zu verlieren, muß hart sein. Ich möchte jedenfalls nicht in seiner Haut stecken. :-(