Eine Kundin kommt regelmäßig mit einem Leinenbeutel aus dem Ausland zu uns. Keine Ahnung, wo der herkommt. Ich glaube, der war aus Südafrika. Der Aufdruck besteht aus der SPAR-Tanne und drumherum den Text: "The worlds gratest supermarket chain". (Die SPAR ist ja nun tatsächlich weltweit zu finden!)
Ich finde solche Dinge cool. Hab' auch schon von Kunden aus dem Urlaub eine (SPAR-)Plastiktüte aus Spanien und eine Dose Honig (SPAR-Eigenmarke) aus Griechenland bekommen.
Aus manchen Kunden wird man einfach nicht schlau...
In den letzten Minuten schlich ein Mädchen im Teeny-Alter hier mit völlig zerschlissenen Schuhen Selbstgespräche führend durch den Laden. Sie ging hierhin, ging dorthin, nahm sich etwas aus der Kühltruhe, ging zu den Getränken, wieder zur Kühltruhe zurück, drumherum und dann irgendwann zur Kasse.
Viele sind unschlüssig und wandeln ziellos umher, aber bei manchen Personen fällt einem sogar das extrem auf.
Ich kann mir nicht helfen...
Wenn alteingesessene Unternehmen ihre Produkte mit Floskeln wie "voll lecker", "voll gut", "richtig fett phat" und ähnlichen Konstrukten aus der aktuellen Sprachentwicklung anbieten, bekomme ich immer das blanke Grausen. Mag ja sein, daß diese Ausdrucksweise zielgruppengerecht gewählt wurde, aber muß man die sowieso schon bei vielen Kindern mangelhaften Kenntnisse ihrer Muttersprache auch noch durch sowas "alltagstauglich" darstellen?
Ich habe gerade per Mail eine Einladung zum 20. Hamburger Wein-Salon bekommen.
O-Ton der E-Mail: "Es werden eine ganze Reihe von Wein- und Gastrobloggern vor Ort sein."
Also eigentlich müßte ich die Einladung annehmen, zumal mich das Thema ja auch persönlich interessiert - und wer weiß, was mir da für Merkwürdigkeiten vor die Linse kommen...
Heute gab's Post von Fegro - wie alle zwei Wochen haben wir den neuen Prospekt bekommen. Was mir diesmal auffiel, war die große aufgedruckte Plakette 15 Jahre FEGRO-SELGROS.
Mal abwarten, ob der Markt hier in Bremen auch die 15 Jahre schafft. Seit seiner Eröffnung vor rund drei Jahren herrscht dort eine sehr unausgewogene Kunden-Mitarbeiter-Relation: Wetten, daß die Autos auf dem Parkplatz allesamt den Angestellten gehören?
Ich weiß nicht, was Fegro-Selgros sich von dem Markt verspricht, aber ich kann mir nicht vorstellen, daß die den ewig weiter subventionieren werden.
Ein Mann mit Anzug kommt in den Laden, stellt sich still in meine Nähe und fragt mich schließlich ganz schüchtern, ob das hier der Neustädter Frischmarkt (So bin ich im HR eingetragen) sei. Ich bejahe.
Er sei von der Firma Gubor und wollte mal deren Regal durchsehen.
Ach, herrjeh, sowas von schüchtern.
Aber wenigstens nicht gleich jemand, der einem mit einer langen Liste "gefälligst zu bestellender Artikel" in den Laden fällt.
Wenn der Alleskleber ein Loch hat und man nach Ewigkeiten die Tube benötigt, findet man in seiner Schreibtischschublade unter Umständen das Stilleben mit Uhu, Heftklammer und Feuerzeug. Wahrscheinlich künstlerisch nicht wertvoll. :biggrin:
Einer meiner liebsten Kunden, mit denen man auch mal ein paar Worte wechselt, ist Pole und sammelt Briefmarken. Ich gebe ihm manchmal meine gesammelten Postwertzeichen und ich habe davon gerade von ihm eine original polnische Dose Fischgulasch mit Reis bekommen. Mal gucken, was ich damit anstellen werde. Ob man das so auslöffeln kann?
Klasse... ich habe gerade 20 Minuten mit unserem Hausverwalter telefoniert, um die kleinen Ungereimtheiten in meiner Heizkostenabrechnung zu klären und bin nun genauso schlau wie vorher.
Naja, er will sich morgen darum kümmern...
Eine der seltsamsten Entwicklungen der Süßwarenindustrie sind die Wunderbälle, oder besser: Monster-Wunderbälle: Eine Lutschbonbon-Kugel, die so groß geraten ist, daß nicht einmal ein erwachsener Mann sie vollständig in seinen Mund nehmen kann.
Was bleibt einem, wenn man das Ding nun konsumieren möchte? In die Hand nehmen und langsam weglecken. Eine ausgesprochen klebrige Angelegenheit, auf die Kids aber offenbar total abfahren.
Die kürzeste Frage, die am häufigsten gestellt wird: "Bon? Die meisten Kunden verstehen die knappe Interpretation von "Möchten Sie den Kassenbon haben?" richtig und antworten entsprechend. Meistens verneinen sie übrigens.
Ich finde dieses Verhalten an der Kasse fürchterlich, aber irgendwie können wir es einigen unserer Kassiererinnen auch nicht abgewöhnen. Bon?
Daß man nicht bei jedem Kunden fragen/sagen kann "Möchten Sie den Kassenbon haben? Einen schönen Tag noch...", ist mir klar. Da hat man irgendwann Fusseln am Mund.
Bon?
Ich mach' das dagegen immer ganz anders: Kleingeld aus der Kassette nehmen, den Bon abreißen, hinter die Scheine legen und dem Kunden kommentarlos mit seinem Wechselgeld in die Hand drücken. Das ernstgemeinte "Auf Wiedersehen." paßt immer und der Kunde kann selber entscheiden, ob er den Kassenzettel mitnehmen möchte oder ob er den bei uns entsorgt.
...irgendwie ist mir da gerade im Vorbeigehen aufgefallen, daß das Teil dringend mal ausgetauscht werden sollte. Die Funktion ist zwar nicht beeinträchtigt - meine Kunden können dort nach wie vor Tiernahrung für ein Bremer Tierheim einwerfen - aber ansehnlich ist die inzwischen fast fünf Jahre alte Pappbox wirklich nicht mehr.
Da bekommt man eine Europalette voller Ware, auf der obendrauf noch eine kleine 1/4-Palette liegt. Der Inhalt der kleinen Palette ist weder schwer noch kühlpflichtig und hätte problemlos mit auf den großen Haufen gepaßt. Die kleine Palette hat der Fahrer der Spedition problemlos oben auf die andere gestellt.