Oh, Papa… – Nummer 2
Worauf wollte ich eigentlich mit dem letzten Beitrag hinaus? Nun… Hier seht ihr zweimal das Produkt "Papa Shisha". Einmal in der klassischen 0,33l-Bierflasche, die ohnehin mit 8 Cent bepfandet ist, und einmal in der 330ml-Dose. Äh, Moment: Das ist eine 340g-Dose. Seit wann werden Getränke denn nach dem Gewicht verkauft?
Des Rätsels Lösung findet ihr in der Zutatenliste. In der klassischen Version (in der Flasche) wird das Produkt mit Wasser gemischt. In der Dosenvariante befindet sich das Getränk mit einer anderen Rezeptur. Da besteht Papa Shisha nämlich zu 51% aus Molke! Dadurch entfällt die Pfandpflicht, daraus ergibt sich die Angabe in Gramm (die 330ml stehen auf dem Bild nicht sichtbar dahinter noch in Klammern) und daraus ergeben sich auch andere Zahlen in der Nährwerttabelle. Die Molkenversion hat zum Beispiel 26% mehr Kalorien. Aber das nur am Rande.
Inkonsequent finde ich, dass beide Produkte unterschiedliche Zusammensetzungen haben. Für mich mutet das so an, als wenn der Dosenshishapapa (und vermutlich auch die anderen beiden Dosen-Versionen von "Papa Türk") einfach nur darum mit Molke produziert wird, um gezielt die Bepfandung zu umgehen. Das ist vielleicht mit dem Gesetz zu vereinbaren, aber ich persönlich finde solche Methoden schon sehr sonderbar. Wenn das Produkt nun generell aus Molke bestünde, also auch die Flaschenabfüllungen, wäre das "Gschmäckle" wohl gar nicht erst aufgekommen – aber so finde ich die Absicht dahinter schon recht eindeutig erkennbar…
Des Rätsels Lösung findet ihr in der Zutatenliste. In der klassischen Version (in der Flasche) wird das Produkt mit Wasser gemischt. In der Dosenvariante befindet sich das Getränk mit einer anderen Rezeptur. Da besteht Papa Shisha nämlich zu 51% aus Molke! Dadurch entfällt die Pfandpflicht, daraus ergibt sich die Angabe in Gramm (die 330ml stehen auf dem Bild nicht sichtbar dahinter noch in Klammern) und daraus ergeben sich auch andere Zahlen in der Nährwerttabelle. Die Molkenversion hat zum Beispiel 26% mehr Kalorien. Aber das nur am Rande.
Inkonsequent finde ich, dass beide Produkte unterschiedliche Zusammensetzungen haben. Für mich mutet das so an, als wenn der Dosenshishapapa (und vermutlich auch die anderen beiden Dosen-Versionen von "Papa Türk") einfach nur darum mit Molke produziert wird, um gezielt die Bepfandung zu umgehen. Das ist vielleicht mit dem Gesetz zu vereinbaren, aber ich persönlich finde solche Methoden schon sehr sonderbar. Wenn das Produkt nun generell aus Molke bestünde, also auch die Flaschenabfüllungen, wäre das "Gschmäckle" wohl gar nicht erst aufgekommen – aber so finde ich die Absicht dahinter schon recht eindeutig erkennbar…
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Kommentare
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Marko am :
Zumal halt keine echte Molke verwendet wird, denn die Molke wird so "bearbeitet" und getrennt, dass im Endeffekt nur der Wasserbestandteil der Molke zur Produktion verwendet wird und so kaum ein geschmacklicker Unterschied besteht.
Sebastian am :
Da wird mit enormen Aufwand Milch produziert, die dann als Ersatz für Wasser genommen wird um ggf. die Pfandpflicht zu unterlaufen oder weil sie evtl. sogar billiger als Wasser ist.
Marko am :
Stefan am :
rowi am :
Es zeigt vor allem, wie krank unser Pfandsystem ist. Bepfandet wird nicht das Gefäß um das es geht, sondern dessen Inhalt.
Wenn es nur um die Dose gehen würde, müsste man einfach alle Dosen (oder Plastikflaschen) ungeachtet des Inhalts gleich bepfanden. Aber Saft ist Pfandfrei, Getränke auf Weinbasis ebenso und halt auch Molke.
Ein Hoch auf die Lobbyarbeit!
Horst-Kevin am :
Die Politik hat damals Mehrwegquoten festgelegt und einen Automatismus ins Gesetz geschrieben, der festgelegt hat, dass das Einwegpfand kommt, wenn die Quoten nicht erreicht werden. Diese Quoten waren nicht für alle Getränke interessant, beispielsweise sind Getränkekartons ökologisch gar nicht so übel, so dass man sich Regelungen für Saft und Milch gespart hat. Bei Wein und Spirituosen lag's wohl an den geringeren Menge. Die Einführung eines Einwegpfandes war dabei nicht das politische Ziel, sondern man erhoffte sich eine Steigerung der Mehrwegquote.
Das ging schief, und so wurde ein Einwegpfand eingeführt nach Regeln, die nie für die praktische Umsetzung bestimmt waren. Die noch rechtzeitig anzupassen, hat man versäumt.
Ein normaler Mensch am :
Engywuck am :
und Pfandsystems führen würden." [1] Wieso es dann Milch in Glasflaschen gibt...
Das Einwegpfandsystem wurde übrigens 1991 von Herrn Töpfer (CDU) vorgeschlagen und 1997 von Frau Merkel (damals Umweltministerin) bestätigt. Eingeführt wurde es dann nach den von der CDU vorgegebenen Regeln von Trittin (Grüne) - was zu Protesten der CDU führte. Politik ist doch was tolles
Molke als Wasserersatz zur Pfandumgehung wurde laut DUH 2010 von einem Gericht als unzulässig bewertet [2]. Evtl. hier auch?
[1] http://www.bmub.bund.de/fileadmin/Daten_BMU/Download_PDF/Abfallwirtschaft/pfandpflicht_faq_de_bf.pdf
[2] http://www.duh.de/index.php?id=2996
Jürgen am :
Fabian am :
Sorry, schmeckt einfach nicht. Zumal es wirklich bescheuert ist, dass man nur wegen diesem piss Pfand anstatt normalem Wasser eine Substanz verwendet, die wesentlich aufwändiger produziert werden muss.
Klaus am :
Ansonsten könnte es ja auch sein, dass der Energy-Drink einfach nur so schlecht schmeckt. Wasser/Molke ist ja nicht die einzige Zutat.
Und selbst im direkten Vergleich braucht mans chon empfindliche Geschmacksnerven, um da Unterschiede zu schmecken.Es gibt ja Menschen, die bei Coca-Cola die regionalen Unterschiede erkennen, die sind aber in der Minderheit.
Von daher schmeckst Du da vielleicht einen Unterschied, viele andere aber nicht.
Rumpel am :
Er hat nur mal auf Energydrinks die er nicht mag "Molke" gelesen und da kann ja gar nix anderes der Grund sein für den schlechten Geschmack.
Paul am :
Ulf am :
Mineralwasser in 3,01-Liter-Flaschen gibt es in einigen Supermärkten zu kaufen. Pfandpflicht gilt nur bis 3 Liter, somit legal pfandfrei.
Red Bull als 60-Ml-Shot ist ebenfalls pfandfrei, da die Pfandpflicht erst ab 0,1 Liter gilt
Viele Kioske verkaufen Export-Dosen zum Mitnehmen. Da gibt es dann die ausländische Cola-Dose ohne Pfand. Eigentlich müssten solche Getränke mit einem Pfandaufkleber verstehen werden (es gab doch hier von Björn mal einen Blogbeitrag, dass man diese Aufkleber kaufen kann, finde nur den Beitrag nicht), wird aber oft nicht gemacht und Kontrollen seitens der Ordnungsämter finden kaum statt.
Der eine am :
Beatrix am :
Warum einfach, wenn's auch kompliziert geht?