Was unfreundlich ist!
Von einer Bekannten habe ich erfahren, dass die angehenden Einzelhändler/innen und Verkäufer/innen in der Berufsschule lernen, dass man Kunden nicht "Suchen Sie etwas?" oder "Kann ich Ihnen helfen?" fragen soll, da das unfreundlich sei.
Bitte?!
Es kommt sicherlich darauf an, wie diese Fragen gestellt werden. Bei mir hier im Markt ist es Usus, offensichtlich suchenden Kunden, welche man mit etwas Erfahrung leicht erkennt, eine dieser Fragen zu stellen. Seit über zwölf Jahren freuen sich die Kunden darüber und bislang hat sich noch niemand beschwert, sondern höchstens mal die Hilfe dankend abgeleht.
Habe nun eine ganze Weile über der Frage gebrütet, warum den Berufsschülern erzählt wird, dass so eine Vorgehensweise unfreundlich sein soll. Einzige mir logisch scheinende Erklärung: Die Azubis können nicht zwischen suchenden und nicht suchenden Kunden differenzieren (oder man traut es ihnen nur nicht zu) und bevor sich nun jeder angehende Einzelhändler oder Verkäufer blindlings auf jeden Kunden im Markt stürzt und ihm diese Fragen an den Kopf wirf, was ich als Kunde tatsächlich selber ebenfalls irritierend bis unfreundlich finden würde, wird eben pauschal davon abgeraten.
Schade eigentlich, denn man kann damit so viel erreichen und dem Kunden das Gefühl glaubhaft vermitteln, tatsächlich beachtet zu werden und nicht nur eine Nummer zu sein.
Bitte?!
Es kommt sicherlich darauf an, wie diese Fragen gestellt werden. Bei mir hier im Markt ist es Usus, offensichtlich suchenden Kunden, welche man mit etwas Erfahrung leicht erkennt, eine dieser Fragen zu stellen. Seit über zwölf Jahren freuen sich die Kunden darüber und bislang hat sich noch niemand beschwert, sondern höchstens mal die Hilfe dankend abgeleht.
Habe nun eine ganze Weile über der Frage gebrütet, warum den Berufsschülern erzählt wird, dass so eine Vorgehensweise unfreundlich sein soll. Einzige mir logisch scheinende Erklärung: Die Azubis können nicht zwischen suchenden und nicht suchenden Kunden differenzieren (oder man traut es ihnen nur nicht zu) und bevor sich nun jeder angehende Einzelhändler oder Verkäufer blindlings auf jeden Kunden im Markt stürzt und ihm diese Fragen an den Kopf wirf, was ich als Kunde tatsächlich selber ebenfalls irritierend bis unfreundlich finden würde, wird eben pauschal davon abgeraten.
Schade eigentlich, denn man kann damit so viel erreichen und dem Kunden das Gefühl glaubhaft vermitteln, tatsächlich beachtet zu werden und nicht nur eine Nummer zu sein.
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Kommentare
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ThiefMaster am :
Raoul am :
Caron am :
Caruso am :
The other one am :
Puuuuh, das ist aber eine ganz schön lange Zeit. Wann ist denn mit einem Abschluss zu rechnen?
dr. pop am :
rusama am :
Björn Harste am :
dr. pop am :
OxKing am :
rusama am :
Adrian am :
Sicher ist es nie unhöflich Hilfe anzubieten. Aber zielführender als die Frage ob man helfen kann, ist die Frage wie man helfen kann.
Ben33458 am :
Wenn überall nur Zeitarbeiter rumstehen, die teilweise nichtmal freundlich antworten können, wirft das echt ein mieses Licht auf den Supermarkt (meist bei den größeren so).
Dahingegen hat Praktiker ein geniales Konzept: Dort steht direkt am Eingang eine Mitarbeiterin an nem Stand, die NUR für Kundenfragen da ist. Und diese kann einem auch immer genau sagen, in welchem Gang man das gesuchte Produkt findet. Spart jede Menge Zeit beim Einkauf und ist 1000% mal besser als ein Info-Point im zb. RealMarkt wo die Mitarbeiter eigentlich immer mit etwas anderem beschäftigt sind.
topas am :
Freundin war letztens (vor drei Wochen) dort, um nach Lampions zu schauen - und hatte an dem Stand im Eingangsbereich nachgefragt. Antwort war, dass sie sowas nicht führen. Auf den Hinweis, dass im Jahr zuvor ebenso im Praktiker derselbe Artikel gekauft wurde, ist aus "führen wir nicht" ein "ist Saisonartikel, haben wir jetzt nicht, nur im Sommer" geworden. Ein dezenter Hinweis auf das bevorstehende Martinsfest, zu dem quasi jede Kita einen Umzug macht, wurde ignoriert. Die Dame bestand darauf, dass es ein Sommerartikel sei (da es ja ungemein sinnvoll ist, mit 4-5jährigen Kindern im Hochsommer bis nach 22:00Uhr zu warten, bis endlich eine ansatzweise Dämemrung einsetzt, die dem Tragen von Lampions einen gewissen Sinn verschaffen würde).
Aber für die grobe Orientierung ist dies schon sehr hilfreich, da man in den relativ großen Baumärkten sonst leicht den Überblick verlieren kann.
getränkeverkäufer am :
Der Sinn der Fragen liegt darin das der Kunde nicht mit ja oder nein antworten soll. Im Lebensmitteleinzelhandel vielleicht unnötig weil nicht so beratungsintensiv wenn überhaupt fragen die meisten wo was steht. Diese Fragen sind wohl eher für Baumärkte oder Schmuckläden gedacht.
SK am :
Die geltende Lehrmeinung lässt geschlossene Fragen erst zum Abschluss zu.
Im Supermarkt, wo ich i.d.R. keine so Umfangreichen Verkaufsgespräche führe ist das wohl eher egal. Kunden verhalten sich halt nicht immer so wie es das Lehrbuch für den Einzelhandel vorgibt. Aber zur Prüfung, da muss der angehende Einzelhändler sowas wissen.
Sakasiru am :
In einem Bekleidungsgeschäft sieht das anders aus. Da geh ich auch mal "nur zum Gucken" rein, und dann nervt es schon, wenn man alle paar Minuten eine Verkäuferin abwehren muss (nein, ich will mich wirklich nur mal umschauen, ich frag schon, wenn ich was brauche!).
Solche Einkaufsbummler wirst du im Sparmark eher weniger haben, nehm ich an, also gelten bei dir vielleicht andere Regeln als beim durchschnittlichen Berufsschulabsolventen.
The other one am :
Weil sich der angehende Einzelhandelskaufmann mit solchen akademischen Themen befassen muss mangelt es dann an anderer Stelle.
Kondensmilch wird dann einfach ins Regal gefeuert, da ist nicht mehr viel Substanz für einen tieferen Gedankengang.
URS am :
Einige Kunden wollen gar nicht angesprochen werden, andere freuen sich über die schnelle Zuwendung.
Einige Kunden freuen sich über eine Beratung nahezu Schulter an Schulter, bei anderen sollte der Verkäufer zwei Meter Abstand halten. Die meisten Kunden sind irgendwo dazwischen.
Einige Kunden wissen selber, was sie wollen, sie wollen auf keinen Fall "Hilfe" haben. "Kann ich etwas für sie tun?" ist dann eine gute Frage.
Einige Verkäufer können erkennen, was für eine Art Kunden vor sich haben. Da gibt's auch Schulungen für.
Im Supermarkt jedoch den Kunden gleich auf den ersten fünf Metern abzufangen, das kann nur danebengehen.
Wenn ein Kunde länger vor einem Regal steht, oder zum dritten Mal durch den selben Gang geht, dann ist eine Frage angebracht.
Dazu kommt noch, dass Deutsch eine wunderbare Sprache ist.
Die Kunden suchen nicht, sie wollen finden.
sarc am :