Bio. Bio? Bio!
Melanie und ihr Mann ist folgendes aufgefallen:
Wie weit jemand "bio" leben möchte, muss jeder mit sich selber ausmachen. Dass Bananen zwangsläufig eine weite Anreise haben (und dies in der Regel aus Mittelamerika), ist hinlänglich bekannt.
Genauso könnte man den Gedanken aber auch auf hiesiges Gemüse übertragen: "Wie kann die Frucht bio sein, wenn sie mit motorbetriebenen Landmaschinen gepflegt und geerntet wurde?" So weit gehen aber nichtmal die strengen Richtlinien der Bioverbände, weil es wirtschaftlich einfach nicht machbar wäre.
Daran, dass Produkte aus Übersee irgendwie hertransportiert werden müssen, wird sich nichts ändern. Auch wird der Transport wohl nicht verhindern, dass das Produkt den Status "bio" verliert. (Obwohl man das eigentlich mal anregen müsste!)
Wer sich solche Gedanken macht wie Melanie und ihr Mann und ernsthaft etwas tun möchte, könnte zum Beispiel mit dem Studium des Saisonkalenders der Aktion Brot-für-die-Welt anfangen und sich zum Beispiel die immer wieder gerne als Beispiel angeführten "Erdbeeren im Winter" verkneifen.
Wie kann es sein, dass exotisches Obst, wie z.B. Bananen aus Kolumbien als BIO-Ware angepriesen werden, wo doch der weite Transport nach Deutschland zumindest in meinen Augen keineswegs umweltfreundlich sein kann?Die Idee mit dem anteilig berechneten Treibstoff ist toll. Aber leider ist für ein gewöhnliches Bio-Siegel nur relevant, wie das Produkt erzeugt worden ist. Im Fall der Bananen bezieht sich das eigentlich nur auf die Verwendung von synthetischen Pflanzenschutzmitteln.
Da kann die Anbauweise noch so sehr den BIO-Richtlinien entsprechen, solange die Bananen nicht von Hand hier rüber gerudert werden (was ich nicht glaube ), kann der Transport doch gar nicht umweltschonend sein, oder?
Oder wird die Menge des verbrauchten Treibstoffes umgerechnet auf die transportierte Menge Obst und wenn diese dann unter einem bestimmten Wert liegt, gilt das noch als BIO?
Es wäre toll, wenn Du uns bei der Klärung dieser Frage vielleicht etwas helfen könntest.
Wie weit jemand "bio" leben möchte, muss jeder mit sich selber ausmachen. Dass Bananen zwangsläufig eine weite Anreise haben (und dies in der Regel aus Mittelamerika), ist hinlänglich bekannt.
Genauso könnte man den Gedanken aber auch auf hiesiges Gemüse übertragen: "Wie kann die Frucht bio sein, wenn sie mit motorbetriebenen Landmaschinen gepflegt und geerntet wurde?" So weit gehen aber nichtmal die strengen Richtlinien der Bioverbände, weil es wirtschaftlich einfach nicht machbar wäre.
Daran, dass Produkte aus Übersee irgendwie hertransportiert werden müssen, wird sich nichts ändern. Auch wird der Transport wohl nicht verhindern, dass das Produkt den Status "bio" verliert. (Obwohl man das eigentlich mal anregen müsste!)
Wer sich solche Gedanken macht wie Melanie und ihr Mann und ernsthaft etwas tun möchte, könnte zum Beispiel mit dem Studium des Saisonkalenders der Aktion Brot-für-die-Welt anfangen und sich zum Beispiel die immer wieder gerne als Beispiel angeführten "Erdbeeren im Winter" verkneifen.
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Kommentare
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Yellow am :
Florian am :
http://jetzt.sueddeutsche.de/texte/anzeigen/439709
py am :
Arno Nym am :
robertd am :
Da frag ich mich dann schon, wie bio man sein muss, um sowas zu kaufen - frische Milch kann man hier direkt beim (Bio-)Bauern holen, ansonsten bekommt man natürlich normale und auch haltbare Milch von Molkereien in der Gegend (sagen wir mal 5-50 km Entfernung).
sosi-chan am :
Da kauf ich lieber beim Spar der Regionalproduktoffensive betreibt!
OxKing am :
robertd am :
Klugscheißer am :
Das ist doppelt gemoppelt und sagt somit das genaue Gegenteil aus.
Nur mal so am Rande erwähnt.
Anonymus am :
Der Witz ist doch, daß manche Kunden Ansprüche stellen, die miteinander nicht mehr vereinbar sind, ohne es auch nur zu merken. Die Ware soll sauber sein, hochwertig, gut aussehen, bestens verpackt sein, bio, nahrhaft, exotisch, in der Nachbarschaft produziert worden sein, superbillig, es soll kein Verpackungsmüll entstehen, und dann noch "fair gehandelt". Und was ist eigentlich mit dem Kapitalismus - der ist doch wohl global der Erde auch nicht gerade zuträglich? Müßte doch dann konsequenterweise auch abgeschafft werden? Nur daß es dann die Waren in dieser Form gar nicht mehr zu kaufen geben würde ...
Fußabdruck am :
Der Transport mit dem Schiff beeinträchtigt die Öko-Bilanz im Vergleich dazu nur in allergeringstem Maße. Wirklich viel Dreck wird dann erzeugt, wenn man mit dem Auto den Wocheneinkauf erledigt
OxKing am :
Ach was, ich kaufe nur noch just in time!
Wenn ich n Liter Milch brauche setze ich mich ins klimatisierte Auto und fahre die 3 min. zum Supermarkt. Und zuhause stelle ich dann fest das auch die Kornflakes alle sind...
Naja, nicht ganz. Aber so ähnlich ist es doch inzwischen oft Realität. Liegt zum einen daran dass die Supermärkte fast rund um die Uhr aufhaben, und zum anderen daran dass die Leute sich so den schock an der Kasse ersparen wenn sie beim Großeinkauf feststellen dass der neue Plasmafernseher weniger gekostet hat...
Toomuch65 am :
Ich hatte das "Problem" mit einiger Zeit mit Milch.
Die Bio-Milch, die ich hier im Norden im Supermarkt kaufen wollte war in Süddeutschland produziert.
Für mich hatte das produkt durch den lange LKW-Transport seinen Bio-Status eindeutig eingebüßt, zumal es in unserer Region doch genug Milch gibt... oder wird die jetzt im Süden verkauft???
Hanseat am :
Die gleiche Diskussion könnte man ja mal auf alle "fair trade" Produkte aus Übersee übertragen.
Weil die kommen doch auch mit dem Flugzeug zu uns rüber, und nicht mit der Galeere, oder??
Und das finde ich ja nun auch nicht gerade fair gehandelt gegenüber der Umwelt.
Sabanja am :
Gurkensenf am :
Knut am :
Mit dem Schiff wird wesentlich weniger Treibstoff benötigt, jedoch ist das Reifen im Hafen nicht so gut wie das Reifen am Stamm.
Wenn ich Obst bekomme, das definitiv reif geerntet wurde, um dann schnellstens zum Kunden zu kommen, zahle ich den Aufpreis gerne. Leider ist es meistens so, daß das Zeug trotz des Aufwandes nicht schmeckt, da ein hübsche Sorte gewählt wurde und nicht eine leckere.
Der Würfel am :
Warum müssen wir hier in Europa dann unbedingt Gemüse aus solchen Ländern importieren. Wir haben doch genug Bauern und da finden sich sicher noch welche die auf Bio umstellen würden.
dsds am :
witness the fitness....m(
biobanane am :
In der Dominikanischen Republik war ich mal in einem Hochtal, in dem Blumen konventionell angebaut wurden. Offensichtlich wurden agressiv behandelt, denn rings um die Felder herum wuchs nichts mehr. Es gab die Felder mit den Blumen, drumherum nichts und in weiterer Entfernung fing dann wieder langsam die einheimische Vegetation an. Für lokale Bauern, die im Umland ggf. ihr Getreide anbauen wollten, gab es dort keine Möglichkeit mehr. Kinder würde ich dort auch nicht spielen lassen. Seitdem würde ich Schnittblumen bsp. nur noch BIO kaufen, vor allem wenn es um importierte Ware von außerhalb Europas geht.
Eine Banane, die in Kolumbien unter Einhaltung der BIO-Richtlinien angebaut wurde, würde ich daher schon als ökologisch sinnvoller einstufen, als eine konventionelle. Daß Bananen in useren Breiten keine Frucht tragen sollte ja dem Bananenkäufer hinlänglich bekannt sein. Einen weiten Weg hatten also beide, die Biobanane und die "normale". Daher ist der Bio-Aufkleber meines Erachtens gerechtfertigt.
orthobio am :