Ein Kunde beschwerte sich lautstark darüber, dass "das Scheißding", gemeint war der Leergutautomat, mal wieder nicht funktionieren würde und er deshalb mal wieder warten müsse.
Das Rücknahmegerät war einfach mal voll, das passiert bei jedem anderen Automaten auch zwangsläufig während des Betriebs irgendwann mal.
Das ist der Moment, in dem man als leergutabgebender Kunde mal darüber nachdenken sollte, wer wohl letztendlich dafür verantwortlich ist, dass so ein Gerät auch mal "voll" wird.
Wenn's der Leergutautomat nicht mehr alleine schafft und die Leute ihre Flaschen schon buchstäblich säckeweise hier anschleppen und wir diese dann händisch annehmen, sieht es eben nach einer Weile so im Lager aus:
Ob neuer Cruncher oder neues Förderband – manchmal muss der Leergutautomat trotzdem nochmal aufmucken und schiebt einfach alle Mehrwegflaschen auf dem Tisch übereinander…
(Es reicht dazu übrigens, wenn aus beliebigen Gründen einige wenige Flaschen umgefallen sind. Der Rest folgt dann oft von alleine.)
Selbst der kleine Leergutautomat in unserem Markt in der Münchener Straße, der ansonsten recht problemlos läuft, ist nicht vor größeren Ausfällen sicher. Nach mittlerweile rund sieben Jahren war nun auch da mal ein neuer Cruncher fällig. Abgesehen davon, dass er inzwischen relativ stumpf war und die zu zerdrückenden Gebinde kaum noch eingezogen hat, gab es auch noch ein anderes mechanisches Problem. Ein Zahnrad hatte sich gelöst, den Rest erledigten der kräftige Motor und der an der Welle angebrachte Zapfen.
Eine ältere Frau schob einen riesigen Haufen leerer Bierflaschen in Richtung Leergutautomat. Sie muss den skeptischen oder erstaunen Blick eines Kollegen registriert haben, jedenfalls erklärte sie ihm: "Die habe ich nicht alle getrunken. Ich habe meinen Enkel rausgeworfen!"
"Euer scheiß Leergutautomat ist schon wieder kaputt!!!", fluchte ein Mann lautstark vor dem Gerät herum. Der Automat weigerte sich, die Flaschen weiterzutransportieren, da das kleine Förderband immer durchrutschte.
Wenn er seine scheiß Flaschen mit den scheiß Bierresten vorher in ein scheiß Waschbecken ausgeleert hätte… Ach, was rege ich mich eigentlich auf!?
Diese E-Mail habe ich eben an Firma Trautwein geschrieben:
Nach inzwischen über sieben Jahren und rund 5 Millionen Gebinden ist unser Rücknahmeautomat zumindest rechnerisch am Ende.
Seit einer Weile schon überlege ich, einen neuen anzuschaffen. Welches Modell (ob wieder von Ihnen oder diesmal WN oder Tomra) stand dabei noch gar nicht ernsthaft zur Diskussion.
Alternativ könnte man nämlich auch den alten Automaten durch einige Reperaturen zu einem Bruchteil des Neupreises wieder relativ fit bekommen... Nachdem die Idee nun seit ein paar Wochen gärt, kam von einem meiner Mitarbeiter das absolute Argument für diese Möglichkeit: Ich kenne den Automaten inzwischen so gut, dass ich oft schon per telefonischer Ferndiagnose meinen Mitarbeiten mitteilen kann, wo bei Störungen der Fehler zu finden ist. Diesen Luxus hätten wir bei einem neuen Gerät natürlich nicht mehr. Und gerade bei vielen mechanischen Problemen habe ich den Fehler oft selber beheben können.
Lange Rede, kurzer Sinn: Ich möchte, dass Sie unseren alten UniCycle wieder fit machen!
Konkret bedeutet das vor allem, dass wir einen neuen Cruncher und eine neue DPG-Kamera benötigen!
In dem Zusammenhang könnten/sollten auch ein paar weitere Dinge erledigt werden, die sich detailliert aber besser hier vor Ort besprechen und aufnehmen ließen.
Diese Flaschen hat Blogleser Heiko in einem Lidl-Markt entdeckt und dabei festgestellt, dass es Glasflaschen sind. Er schrieb mir:
Ich klopfte mit dem Autoschlüssel dagegen und es machte "pling*.
Es ist definitiv Glas.
Dein Blog ist witziger weise über die Jahre in meinem Kopf so eingebrannt - das ich dieses Foto gemacht habe und mich fragte - was wohl dein Automat dazu sagen würde, wenn ich Einwegflaschen dort einführe und dieser sie nach und nach versucht zu Schreddern
Ist dein Automat auf Glasflaschen eingestellt?
Vorweg: Mein Leergutautomat nimmt keine Einweg-Glasflaschen an. Normalerweise jedenfalls nicht. Manchmal rutscht die eine oder andere Flasche als Mehrwegflasche durch, aber dann beschweren sich die Kunden auch meistens, weil sie ja nur acht statt 25 Cent bekommen haben. Das beantwortet eigentlich auch schon die Frage davor: Wer bei mir in den Rücknahmeautomaten eine Einwegflasche aus Glas steckt, bekommt sie entweder wieder zurück oder erhält eine irtrtümliche Gutschrift über acht Cent.
Generell gehören allerdings diese Flaschen zu den wenigen Sorten Leergut, die wir hier gar nicht annehmen. Vor allem deshalb, weil ich sie selber nicht wieder loswerden würde. Könnte sie natürlich sammeln und selber (z.B. bei Lidl) in die Automaten stecken – aber das wäre mir etwas zu viel Aufwand.
So ungewöhnlich ist der Gedanke an Glas-Einwegflaschen gar nicht. Bis vor ein paar Jahren war Glas-Einweg absolut üblich. Nicht ohne Grund stehen überall in den Städten Altglascontainer herum. Konservengläser sowieso und die meisten Wein-, Sekt- und Spirituosenflaschen sind Einwegflaschen. Saft war bis vor ein paar Jahren fast ausschließlich in Glasflaschen zu bekommen und auch z.B. die Produkte aus dem Hause Coca-Cola waren jahrzehntelang auch in Einweg-Glasflaschen zu bekommen. Diese sind mit dem Aufkommen des Einwegpfandes aber schlagartig komplett verschwunden.
Preisfrage an alle Kreativen, Informatiker, Technikfreaks und meinetwegen auch Trautwein-Mitarbeiter: Wie kann es sein, dass auf einem einzelnen Leergutbon der normalerweise fett gedruckte Betrag nicht angedruckt wird, auch wenn alle anderen Angaben vorhanden waren und stimmten?!
Heute war ein "Bürotag" fällig. 10 Stunden konzentrierte Arbeit war mein Plan. Stattdessen gibt der Leergutautomat bei JE-DEM Kunden (mindestens einmal) eine Fehlermeldung aus, nachdem erst vor ein paar Tagen ein Techniker hier war.
Der Versuch, sich zu konzentrieren, verkommt zur Groteske, wenn man man im 2-Minuten-Takt die akustische Fehlermeldung, die sich mit "Möpmöp!" recht treffend lautmalerisch darstellen lässt, zu hören bekommt. Inklusive den Hilferufen der Kunden.
Unser Leergutautomat kommt ins Fernsehen. Als Einleitung für einen "Buten un Binnen"-Beitrag, in dem es um eine Getränkedose im Weltall geht, hat heute ein immerhin vierköpfiges Team eine kleine Sequenz aufgenommen, in der gezeigt wird, wie es den meisten Getränkedosen in diesem Lande ergeht.
Sie gingen zum Automaten, meine Mitarbeiterin legte die Flasche in die Öffnung des Annahmewerkes und ohne Murren und Knurren nahm die Maschine die Flasche an.
Wissen Sie, welche Fehlermeldung da eben stand?
Gar keine, ich hatte das noch gar nicht ausprobiert.