Post vom Finanzdienstleister Concardis, die mich zunächst zusammenzucken ließ:
Außerordentliche Kündigung der Geschäftsbeziehung Geschäftspartner-Nr.: xxx
Sehr geehrte Damen und Herren,
als Ihr Partner für die Abwicklung von Kartenzahlung ist uns aufgefallen, dass Sie über einen längeren Zeitraum die Vorteile der Kartenakzeptanz nicht mehr über uns genutzt haben.
Im Rahmen des Gesetzes zur Verhinderung der Geldwäsche- und Terrorismusfinanzierung (GWG) verlangt der Gesetzgeber von uns, inaktive Konten zu deaktivieren.
In diesem Fall sind wir leider dazu verpflichtet, die Geschäftsbeziehung zu beenden und kündigen Ihren Vertrag zur Kreditkartenakzeptanz daher außerordentlich und mit sofortiger Wirkung.
Wir bedauern diese Entscheidung sehr und möchten Ihnen versichern, dass Sie ein wertvoller Kunde für uns sind. Gerne möchten wir Sie für die Reaktivierung Ihrer Kartenakzeptanz begeistern. Wir beraten Sie gerne zu den vielen Vorteilen des bargeldlosen Bezahlens: […]
Nachdem ich kurz mein E-Mail-Archiv nach der angegebenen Geschäftspartnernummer durchsucht hatte, war ich schlauer: Das ist, bzw. war der alte Vertrag, über den die Kreditkarten vom Onlineshop abgerechnet wurden. Die Geschichte, die mich auch immer wieder unsinnigerweise bis vor ein paar Jahren mit diesem PCI-DSS-Krempel genervt hat.
Hat sich damit wohl endgültig erledigt.
Süß aber irgendwie, dass wir zwar ein paar Jahre lang schon nicht mehr die Kartenzahlung nutzen, aber ich dennoch ein wertvoller Kunde bin.
Nur eine Viertelstunde nach meiner Bestellung bei einem Händler in Berlin bekam ich schon die E-Mail mit der Versandbestätigung. Im Spektrum zwischen "nur schon mal den Sendungsstatus umgestellt" und "wir sind so schnell" dürfte alles drin sein.
Ich hatte das Datum völlig aus den Augen verloren, aber seit Ende November 2019 sind die Domains vom alten Onlineshop, die ja nun einige Jahre ungenutzt herumlagen, endgültig gelöscht. Falls sich also ein Namensvetter von mir berufen fühlt, sein Glück im Onlinehandel zu versuchen: Die meisten der alten Namen sind noch verfügbar, ein Teil der alten Domains ist aber inzwischen auch schon von Domaingrabbern besetzt …
Bei uns kam ein dicker Umschlag an, der an "Shopbloggershop" adressiert war:
Ich wunderte mich, wer denn etwas vom Shop wollen könnte, denn der ist (vor allem unter dem Namen) bekanntlich schon lange Geschichte. Nun: Der Inhalt des Briefes bestand aus Infomaterial und Werbung für Anzeigen in gedruckten Magazinen zum Thema ökologische und alternative Lebensart, z.B. kraut&rüben. Mit so einem Anliegen kommen sie jedoch ein paar Jahre zu spät zu mir.
Da die Bilder in diesen Fake-Shops von den jeweiligen Internetseiten per Hotlink eingebunden sind, ist es natürlich doppelt fies. Kann man unterbinden, kann man aber auch schelmisch selber für einem kleinen Streich umfunktionieren.
Während des Urlaubs war ich durch eine Google-Benachrichtigung auf einen Link eines "Onlineshops" gestoßen, in dem, ja, öhm, meine Blogeinträge angeboten werden. Klingt bescheuert? Ist es auch. Diese Systeme scheinen nach irgendeinem Algorithmus das Web abzugrasen und aus den gefundenen Daten "Shopartikel" zu generieren. Immer zu einem auf "99" endenden Fantasiepreis und daneben findet sich grundsätzlich ein durchgestrichener, mehrere zehn bis weit über hundert Euro höherer "alter Preis".
Während meiner Recherche habe ich dort auch Beiträge aus anderen Onlinemagazinen und Zeitungen gefunden, dazwischen Titel aus unterschiedlichen Videoplattformen (auch xxx) und vor allem theoretisch echt vorhandene Produkte. Theoretisch deshalb, weil es sich bei diesen "Shops" um knallharten Betrug handelt. Wer von den merkwürdigen Inhalten (wie meine Blogeinträge) nicht misstrauisch wird und ein vermeintliches Schnäppchen kaufen möchte, dürfte spätestens dann sein blaues Wunder erleben, wenn die nächste Kreditkartenabrechnung aber bestimmt keine Ware kommt.
Teilweise sind die Links zu den "Shops" in den Screenshots zu sehen. Guckt euch den Rotz ruhig selber an, aber seid sorgsam auf den Seiten.
Irgendjemand hatte mir mal nahegelegt, die Picas-Reste als Händler über Amazon zu verkaufen. Ich hatte mich letztendlich dazu durchgerungen, mich bei der Amazon Seller Central anzumelden und habe auch die 39 Euro dafür bezahlt.
Wer sehr gesittet "normgerechte" Produkte anbieten möchte, ist bei Amazon sicherlich gut aufgehoben. Meine Probleme fingen damit an, dass jedes Produkt ausdrücklich eine eindeutige Artikelnummer (EAN, UPC, GTIN) benötigt. Etwas, das gerade auch bei den vielen Leinen und Halsbändern aus dem Picas-Arsenal, häufig nicht (mehr) vorhanden ist.
Also suchte ich mir ein Produkt mit Strichcode heraus und habe direkt beim ersten Artikel eine Enttäuschung erlebt, mit der ich laut den Einträgen im Amazon-Verkäufer-Forum nicht alleine bin: Die Artikelnummer war schon vorhanden, wurde jedoch für ein anderes Produkt benutzt, was das problemlose Anbieten meines Artikels nicht möglich gemacht hat.
Meine Reise auf die "Rückseite" von Amazon war ausgesprochen enttäuschend. Das Konzept, eine riesige Produktdatenbank zu erschaffen, ist (für Amazon) sicherlich nicht verkehrt – jedenfalls erschwert dieses Prinzip auch wieder die Möglichkeit, weniger präzise definierte Produkte anzubieten. Ist jetzt so zumindest mein subjektiver Eindruck davon.
Ein Onlineshop, bei dem ich ein paar Kleinigkeiten bestellen wollte, erstaunte mich bei der Eingabe der Kundendaten: Das Geschlecht (immerhin in der klassischen Auswahl m/w) ist da eine zwingend notwendige Angabe. Da fragt man sich ja: Warum können die meine Bestellung nicht bearbeiten, solange sie nicht wissen, ob Wattwurm oder Muschel?
Bestellen "wollte" übrigens deshalb, weil die Übergabe zu Paypal auch nach mehreren Versuchen nicht geklappt hat und ich mich dann nach einer anderen Bezugsquelle umgesehen habe.
Ich hatte nicht nur den Vertrag für die Kreditkartenabrechnung vom Onlineshop gekündigt, sondern auch darum gebeten, dass die bis zum Ende der Laufzeit fälligen Gebühren direkt an einem Stück eingezogen werden.
Damit ist dieser Vertrag mit Ingenico zumindest im Geiste komplett erledigt. Wie es mit dem Onlineshop weitergeht? Keine Ahnung. Hat erst mal keine Priorität, das machen wir alles nach dem Umbau vom Hauptgeschäft.
Da ich den Onlineshop in der alten Fassung mit annähernd hundertprozentiger Sicherheit nicht wiederbeleben werde, habe ich nun auch den Vertrag mit dem Kreditkartendienstleister gekündigt, der mich immerhin auch jeden Monat 35 Euro kostet.
Wenn es irgendwann mal weitergeht, dann in einer neuen Komplettlösung.
Mit dem Update des Blogs war auch eine neue PHP-Version auf meinem Server fällig. Dummerweise ist der (von uns mit hohem finanziellem Aufwand) selbst entwickelte Onlineshop damit momentan nicht lauffähig, weshalb hier momentan eine Fehlermeldung kommt.
Ich leide etwas, denn noch mehr Geld in das Projekt stecken, ist es vermutlich nicht wert. Dann lieber Augen zu und durch und auf eine praxiserprobte andere Lösung umsteigen, Gambio zum Beispiel. Da sitzt ein ganzes Entwicklerteam und macht und tut, konstruiert Schnittstellen (z.B. auch zu unterschiedlichsten Zahlungsanbietern) und hält das System rechtlich auf dem neusten Stand.
Schade eigentlich. Unser Shop ist / war technisch richtig cool. Das ist nicht eine Onlineshopsystem, das von irgendjemandem nur am Schreibtisch konstruiert wurde, sondern der Shop ist sehr praxisnah gebaut worden. Austauschbare Artikelattribute, Grundpreisangabe, Preisgruppen, dynamische Rabatte, ein offenes System für Artikelnummen, frei anzulegende (einmalige) Positionen auf der Rechnung, über die man nicht im Shop gepflegte Positionen mit berechnen kann – das Ding ist wirklich cool.