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Herr Trautwein

Eher zufällig habe ich vor ein paar Tagen mal wieder die Website von Firma Trautwein besucht und war doch betroffen über das, was ich dort sah. Dort ist momentan zu lesen: "In tiefer Trauer teilen wir Ihnen mit, dass unser Gründer und Geschäftsführer, Hans-Hermann Trautwein, am Samstag, den 15.06.2024 verstorben ist. […]"

Mein aufrichtiges Beileid an alle Hinterbliebenen, Angehörigen und Mitarbeiter seines Unternehmens. Auch wenn wir seit ein paar Jahren kein Gerät von Trautwein mehr im Einsatz haben, so war es doch vor knapp 17 Jahren für den Kauf eines Trautwein-Gerätes ausschlaggebend, dass man eben "auch mal mit dem Chef persönlich sprechen" kann. Zweimal hatte Herr Trautwein sogar meinen Laden besucht, um persönlich mal Hallo zu sagen und wir hatten im Laufe der Zeit etliche E-Mails ausgetauscht. Das mit dem persönlichen Kontakt zur Chefetage hatte auf jeden Fall immer gut geklappt und einige Probleme haben wir im Laufe der Zeit auf diese Weise auf dem kurzen Dienstweg geklärt.

Vor 17 Jahren haben wir den ersten Automaten gekauft. Krass, wo ist die Zeit hin?

"Wartungsvertrag für Ihr Leergut-Rücknahmesystem"

Firma Trautwein wollte doch noch ein letztes Mal ins Blog. :-)

Gestern bekam ich ein Schreiben, in dem mir mitgeteilt wurde, dass der Wartungsvertrag für mein Gerät 17500018 (der B500) am 8. Juli 2020 (!) ausgelaufen war und man mir anbietet, diesen zu den bisherigen Konditionen um weitere zwei Jahre zu verlängern.

Ich habe darauf mal via E-Mail reagiert: "Sie dürfen mich gerne aus ihrem Kundenstamm löschen. Das Gerät wurde 2021 verschrottet und benötigt keine weiteren Wartungen. ;-) "

Es wird Sielaff, Teil 12

Das war's, hier endet eine Ära, sogar im doppelten Sinne. Nicht nur, dass der Automat weg ist, wir trennen uns auch vom Hersteller und haben uns einem seiner Mitbewerber zugewandt.

An dieser Stelle muss ich aber mal ein sehr großes Lob an Trautwein loswerden!
Wir haben unseren ersten Automaten 2007 gekauft, etwas später den kleinen in Findorff, der weit über seine eigentliche Laufzeit hinaus im Einsatz war – und dann vor ein paar Jahren den B500, der auch inzwischen über 4 Millionen (!) Gebinde angenommen hatte. Das Gerät lief überwiegend gut und hätte jetzt sowieso ausgetauscht werden sollen. Der Cruncher, eine sehr teure Einzelkomponente, war wieder einmal am Ende und da hätte sich ein neuer Rücknahmeautomat mit Blick auf den gesamten Zustand des Gerätes und der allgemeinen technischen Entwicklung nicht gelohnt. Aber warum denn nicht wieder einen Trautwein? Weil dieser Automat die selben oder zumindest sehr ähnliche Schwachstellen wie das Vorgängermodell von 2007 hatte und ich mich dem Krampf (Drehkreuz, um eine Baustelle zu nennen) nicht ein drittes Mal aussetzen wollte. Vielleicht ist es jetzt beim neuen Modell besser, aber in Anbetracht der Anschaffungssumme solcher Geräte, hatte ich keine Lust auf weitere Experimente.
Absolut nicht zu beanstanden waren in all den Jahren die Mitarbeiter von Trautwein. Natürlich der alte Herr Trautwein, der mich sogar mehrmals hier persönlich besucht hat (ihr erinnert euch, hier kann man auch mal mit dem Chef persönlich sprechen), dann seine Mitarbeiter Herr B. und Herr H., die uns immer ganz hervorragend telefonisch betreut haben und dann auch die Techniker, die hier vor Ort am Gerät herumgeschraubt haben, allen voran natürlich unser guter Geist C. J., der hier so manches Wunder vollbracht hat.

Mit euch hat die Zusammenarbeit immer Freude gemacht, danke.

Ein letzter Blick, bye:


Traudl muss gehen!

Die Entscheidung ist gefallen, wir werden uns von "Traudl" verabschieden. Nach etwa rund fünfeinhalb Jahren hat der Automat über vier Millionen (!) Gebinde angenommen, was nun wirklich eine ganz große Leistung ist. Runtergerechnet kommt man auf diese Weise kontinuierlich alle 30 Sekunden auf eine Flasche / Dose während unserer Öffnungszeiten. In diesem Sinne: Chapeau! Ernsthaft!

Trotzdem oder viel mehr wohl gerade deswegen ist das Gerät in der Summe einfach verbraucht und auch schon Firma Trautwein hatte mir nahegelegt, ein neues Gerät anzuschaffen. So habe ich mich seit einer Weile schon nach einem neuen Automaten umgesehen. Da auch der B500 noch an den gleichen Kinderkrankheiten leidet, die schon der erste Automat vor 12 Jahren hatte, habe ich beschlossen, mich nach einer Anlage von einem der drei anderen relevanten Hersteller umzusehen. Ein Gerät von Siemens Wincor Diebold Nixdorf hatten wir Anfang 2017 auf der Euroshop-Messe gesehen und ich war beeindruckt von der leicht zu wartenden und zu reinigenden Konstruktion. Inzwischen habe ich darüber aber sehr gemischte Meinungen gehört. Marktführer Tomra stand für mich nur an dritter Stelle und so blieb eigentlich nur noch als ernstzunehmende Option die Firma Sielaff.

Sielaff ist seit Jahrzehnten auf dem Markt und baut auch schon sehr lange Rücknahmesysteme. Ein Kollege berichtete vor ein paar Wochen, dass in einem Kaufland-Markt hier in Bremen so ein Gerät steht und dass der so unglaublich schnell ist, dass einem schwindlig werden kann.

Also habe ich Sielaff kontaktiert und hatte vor ein paar Wochen hier vor Ort einen ersten Termin mit dem Kundenbetreuer. Kurz: Vorne ein Loch für die Flaschen, in der Mitte ein Kompaktierer und hinten ein Flaschentisch, darunter eine Rollbahn für die Kiste. Also kein Hexenwerk, sondern ein Rücknahmeautomat wie bei jedem anderen Hersteller auch. Da ich die Entscheidung diesmal nicht nur in der Theorie fällen wollte, organisierten wir, dass ich mir einen solchen Automaten in ähnlicher Konfiguration, wie er hier entstehen würde, mal in der Praxis ansehen konnte. So fuhren wir nach Absprache mit dem Inhaber zu einem Edeka-Markt im Großraum Hamburg und durften dort das letzte Sivario-Modell ausgiebig von vorne und hinten begutachten. Vor allem ging es mir um die von unserer Anlage bekannten Schwachstellen und wie sie beim Mitbewerber gelöst worden sind.

In der Stunde, in der wir da waren, hat der Automat nicht ein Problem gehabt. Nichts hat blockiert, keine Flasche oder Dose wurde verweigert. Ich war begeistert und bin es immer noch.

Inzwischen ist der Auftrag für das neue Gerät offiziell erteilt. Wir werden sogar das neueste Modell bekommen, bei dem die Flaschenerkennung noch einmal zugunsten der besseren Reinigung optimiert wurde. Das wird aber in diesem Jahr nichts mehr, das Gerät kommt erst in der zweiten Januarhälfte 2021. Dann haben wir einen neuen Flaschen-Superstar hier im Blog. Apropos: Sielaff weiß übrigens, worauf sie sich eingelassen haben. :-)

Traudl-Schlüsselanhänger

Wir haben im privaten Umfeld eine nicht ganz unbrauchbare Stickmaschine zur Verfügung und wollten mal testen, ob damit auch dickerer Filz für Schlüsselanhänger bestickt werden kann. Es funktioniert und da uns partout spontan keine noch sinnlosere Idee eingefallen ist, haben wir einen Anhänger für den Schlüssel der Tür unseres Leergutautomaten erstellt. :-D


Ausgebautes Annahmewerk

Ohne Annahmewerk präsentierte sich unsere Traudl bei der letzten Wartung. Aber wer täglich tausendfach klebrigen Input über sich ergehen lassen muss, hat auch mal eine schonende ausgiebige Reinigung durch den Techniker verdient. :-)


Schwammiger Ausschieber

Den Motor am Drehkreuz unseres Leergutautomaten hat irgendjemand mit einem Topfschwamm und einem Stückchen Pappe fixiert. Seit wann ist das denn so? Keine Ahnung. War das einer meiner Mitarbeiter oder sogar der Automaten-Technikus? Gehört das so? Ist das vielleicht sogar ein Trautwein-Originalteil mit eigener Teilenummer im Materiallager?

Aber ihr wisst ja: Wenn es funktioniert, ist es kein Pfusch. :-D


Hinter den Kulissen eines Leergutautomaten

Was passiert mit den Flaschen, wenn man sie in einen Leergutautomaten steckt? Meistens sieht man als Kunde nur die Frontseite mit einem Loch. Und dann? In diesem Video zeige ich euch, was mit den Flaschen im Hintergrund passiert. Viele Teile kennt man natürlich schon hier irgendwie aus dem Blog, ich habe mich einfach mal bemüht, euch das alles im Zusammenhang zu zeigen.

Ging nun mit dem Video doch schneller, als ich dachte. Habe gestern den freien Tag genutzt, das viele Videomaterial aufzuarbeiten und mal die Texte einzusprechen. Das kann man sicherlich alles besser und "professioneller" machen, aber ich verdiene mein Geld nun mal nicht mit Youtube-Videos und für die paar hundert Betrachtungen sollte das reichen. :-)


Neuer Cruncher im B500

Hier noch eingepackt auf der Palette ist unser neuer Cruncher nicht zu sehen. Inzwischen ist das Ding auch schon in unseren Automaten eingebaut worden, wovon ich ebenfalls keine Fotos machen konnte, da ich gestern mehr ab- als anwesend war.

Auf die nächsten zwei Millionen Flaschen …

Nachtrag: Wir haben ihn nicht erstmal eingelagert. Ein Kollege hatte das passende Argument: "Bei unserem Glück geht der Freitag Mittag kaputt und dann stehen wir da …" Mehr Worte brauchte es nicht.


Kupplung, Cruncher, vielviel Leergut

Nach inzwischen rund zwei Millionen zerlegten Flaschen und Dosen ist unser Cruncher am Ende. Durch die andauernde Einwirkung von sauren Getränkeresten (denkt an den Estrich!), kombiniert mit der mechanischen Belastung, ist das Teil komplett stumpf.

Das führt dazu, dass die Rutschkupplung, die nun erst mal wieder repariert ist, deutlich schneller verschleißt. Im Normalbetrieb sollte sie gar nicht nennenswert verschleißen, denn der Cruncher soll ja nicht stehen sondern sich drehen.

Ein neues Teil ist bestellt und wird nächste Woche geliefert. Wir werden den neuen Cruncher hier aber erst mal "auf Halde" stehen lassen, bis der alte erneut ausfällt. Jetzt läuft er ja schließlich erst mal wieder …

Wohl doch die Kupplung

Ich wette, dass es eben doch die defekte oder zumindest sich kurz vor einem Ausfall befindliche Kupplung des Crunchers war, die unseren Leergutrücknahmeautomaten, aka Traudl, vor ein paar Tagen zum Stillstand brachte.

Da sich die gesamte Mechanik im Cruncher ohne Widerstand von Hand drehen lässt, dürfte die Kupplungsscheibe wieder ein mal das Zeitliche gesegnet haben. Ich schwanke noch, ob ich das Ding für eine Fehlkonstruktion oder eine den Rest der Technik schützende Sollbruchstelle halten soll. In dem Fall wäre es zumindest gar nicht so sinnlos, wenn wir hier vor Ort das Bauteil selber ohne großen Aufwand austauschen könnten.


Kupplung und Freizeitausgleich

Unser heiliger Leergutautomat läuft mal wieder nur zu einem Teil, denn die Kupplung des Crunchers hat sich erneut in Schall und Rauch und Wohlgefallen aufgelöst. Techniker ist defekt informiert.

Ein Kunde gab eben Leergut ab und während ich seine Einwegflaschen wegräumte, versuchte er es mit etwas Smalltalk und fragte, ob der Automat kaputt sei. Ja, ist er und das ist auch der Grund, weshalb der große Zettel an der Tür des Gerätes hängt. Ich hätte mit "Ja" antworten können, spann mir aber einen Satz ähnlich des folgenden zurecht: "Nein, kaputt ist der nicht. Aber er muss gerade die von der Berufsgenossenschaft verordnete Ruhezeit einhalten und so muss ich hier ran."

Ich hatte mit einer belustigten Reaktion gerechnet, stattdessen folgte ein erstauntes "oh, das hätte ich jetzt nicht gedacht" von dem Herrn. Hihi. :-)

Cruncherkupplung am A …?

Ohoh, wir ahnen Schlimmes: In den letzten Tagen häuft sich bei unserem Leergutautomaten das Phänomen, dass einige Flaschen hin und wieder nicht geschreddert werden können. Der Motor läuft, aber nichts passiert. Das klingt sehr danach, dass die Kupplung mal wieder dabei ist, sich zu verabschieden. Bevor wir dann in den nächsten Tagen plötzlich ohne funktionieren Automaten da stehen, haben wir vorsorglich einen Techniker bestellt.

Ich bin gespannt, was dabei herauskommt …

Klebe-Band

Ich wollte mich erst mal wieder aufregen! Was hat der Automat denn jetzt schon wieder? Ein Großteil der Mehrwegflaschen auf dem Tisch lag dort herum. Aber "Traudl" war diesmal unschuldig. Das Förderband war durch irgendeine (oder eine Summe mehrer) ausgelaufene Flüssigkeit in einem großen Bereich so klebrig geworden, dass es nicht mehr problemlos unter den auf dem Tisch stehenden Flaschen durchfahren konnte. Den Glasflaschen war das egal, aber die leichten Kunststoffdinger wurden einfach umgerissen.

Das ließ sich zum Glück mit Wasser, Putzmittel und einem Schwamm beheben.

Memo an uns selber: Nicht nur die weißen Flächen des Flaschentisches regelmäßig reinigen, sondern auch das Transportband nicht vergessen.