Sagt mal nichts, die Sachen verkaufen sich tatsächlich. Ein Sicherheitsgurt, Katzenspielzeug und mehrere Fellbürsten haben schon den Besitzer (und nachgeprüft auch den Eigentümer) gewechselt.
Wenn das in dem Tempo weitergeht, bin ich nicht unerfreut.
Da wir den Platz und das Material für das kleine Regal hatten, habe ich nun beschlossen, die Reste von Picas Tierfutter ganz gesittet hier im Laden neben dem Regal mit Tiernahrung mit anzubieten. An das Kopfregal (links im Bild) haben wir eine Seitenwand gebaut, an der man Haken befestigen kann. Daran werden wir nun zunächst erst mal nach und nach alle "aufhängbaren" Artikel anbieten. Aktuell haben wir dort verschiedene Fellbürsten, Hundestiefel, Sicherheitsgurte (um den Hund im Auto anzuschnallen), Automatik-Leinen, Katzen- und Hunde-Halsbänder, ein Regenmantel für Hunde, eine Fellschere, Katzenspielzeug, eine Katzentür und mehrere Terrarien-Thermometer (sehr speziell, aber wir haben sie nun mal …) hängen. Wem das eine komische Mischung erscheint: Das war einfach der Inhalt einer Lagerkiste, die wir vor ein paar Tagen aus der Halle mitgenommen hatten.
Bin mal gespannt, ob sich davon irgendwas verkauft. Aber das ist auf jeden Fall besser, als die Sachen in der Halle in Kisten verpackt zu lagern. Macht auf jeden Fall einen ordentlichen Eindruck:
Jens hatte mich vor ein paar Monaten angeschrieben:
Hallo Björn,
bei einem Einkauf im Netto hier, musste ich gerade an Deinen Beitrag "33 Grad" denken.
Dort scheinen Sommer für Sommer die Kühlanlagen Probleme zu haben. Die Temparaturlogger zeigen dann Werte zwischen 10 und 15 Grad und jeden Morgen wischt jemand die Suppe vor den Kühltheken auf.
Vorletztes Jahr habe ich mich beim Gesundheitsamt darüber beschwert und die, bzw. die Gewerbeaufsicht haben meterweise Milch- und Joghurtprodukte, sowie Wurst entsorgen lassen.
Gerade eben wieder um die 12 Grad beim Joghurt. Das kann doch nicht gut sein für die Ware? Merken Kunden etwa nicht, wenn die Ware einfach nicht wirklich kühl/kalt ist?
Alles sehr seltsam...
Ich kenne die Geräte und die Umstände dort natürlich nicht, aber die dort angezeigte Temperatur muss nicht zwingend auf ein ernsthaftes Problem hindeuten. Es könnte z.B. sein, dass das Kühlregal gerade im Abtaumodus ist. Dadurch wird es zwar mal wärmer, gerade auch die gemessene Ausblastemperatur, aber die Kerntemperatur der Ware bleibt im grünen Bereich.
Aber es gibt ja den ultimativen Temperaturtest für Kühlgeräte, den man auch als Kunde und ohne technische Hilfsmittel durchführen kann: Nehmt ein Stück Butter (Am besten die Eigenmarke, nicht gerade die ohnehin generell auch im kalten Zustand weicheren Kerrygold oder Kjärgarden o.ä.) zur Hand und drückt sie vorsichtig. Ist die Butter hart, ist die Temperatur gut. Ist sie buchstäblich butterweich, ist das ein Zeichen für eine über einen längeren Zeitraum zu hohe Temperatur.
Nach seiner Mittagspause sprach mich einer meiner Mitarbeiter an und berichtete, dass er auf der noch von ihm zu packenden Getränkepalette die leere Packung eines Thermometers aus unserem Haushaltswarenregal gefunden hat. Allerdings konnte er mit 100-prozentiger Sicherheit sagen, dass die Packung da vor seiner Pause noch nicht lag. Doch wie war die aufgerissene Blisterpackung da hingekommen? Immerhin ließ sich der fragliche Zeitraum auf eine knappe dreiviertel Stunde eingrenzen und so arbeiteten wir uns langsam durch die Videoaufzeichnung.
Im Gang mit den Haushaltswaren ist meistens nicht so viel los und daher begonnen wir dort mit unseren Ermittlungen. In den ersten 20 Minuten passierte gar nichts, aber schließlich tauchte ein langjähriger Stammkunde vor dem Regal auf. Nach einigen Augenblicken griff er zu den Thermometern und warf die flache Blisterpackung in seinen Einkaufswagen. Ach..?
Wir guckten weiter: Nach einem kleinen Rundgang durch den Laden versuchte er schließlich, sich hinter einem der Pfeiler hier zu verbergen. Dabei fummelte er eine ganze Weile in seinem Einkaufswagen herum. Dann drehte er sich um, deponierte irgendeinen hellen Gegenstand auf besagter Getränkepalette und ging zur Kasse. Dort bezahlte er zwar ein paar Lebensmittel und definitiv kein Thermomenter, was auch meine Mitarbeiterin, die ihn als letzten Kunden hatte, bestätigen konnte. Es fasste bis zum Ende der Pause meines Mitarbeiters auch kein anderer Kunde die Getränkepalette an, die Option ließ sich also auch ausschließen.
Zu dritt standen wir vor dem Monitor der Videoanlage und guckten uns erstaunt wie ungläubig an.
Und nun? Ich hatte spontan keine Idee. Der Mann kommt fast täglich hierher und wie sollte ich ihn beim nächsten Besuch ansprechen? Wenn mir bis dahin nichts Sinnvolles einfällt, werde ich improvisieren müssen. Aber ihn einfach kommentarlos weiter einkaufen lassen, kann ich auch nicht.