Die Flyer für den Verein Rettet die Elefanten Afrikas e. V. stehen hier auf der Elepfandspendenbox und sind natürlich dazu gedacht, mitgenommen zu werden.
Ob diese Person hier nun besondere Ambitionen hat, den Elefanten zu helfen, oder ob er das gesamte Bündel Flyer aus einem anderen Grund mitgenommen hat, werde ich wohl niemals erfahren …
Dass hier im Laden Preisschilder (Regaletiketten) verschwinden, gab es schon immer. Wir vermuten, dass Leute die einfach als Memo oder Preisinformation mitnehmen.
Dass jedoch eine komplette Preisschiene (Scannerleiste) von einem Regalboden verschwindet, haben wir dagegen bislang auch noch nicht erlebt.
Die letzten Reste der ausgelisteten Beck's-Sorten haben wir nun mit nach Hause genommen und werden sie uns genüsslich wie wehmütig nach und nach einverleiben. Aber es werden ja auch neue Sorten kommen, verdursten muss hier bestimmt niemand.
Eine ältere Kundin hatte gegen 12 Uhr ein paar Dinge eingekauft und bat schließlich darum, diese zu ihr nach Hause geliefert zu bekommen. Wir erklärten ihr, dass wir nicht mehr liefern können, heute sogar aufgrund zweier Krankheitsfälle nicht mal ausnahmsweise, woraufhin sie einen so bemitleidenswerten Hundeblick aufsetzte, dass eine Kollegin Erbarmen hatte: "Ich habe um 13 Uhr Feierabend, dann bringe ich Ihnen die Sachen so gegen kurz nach eins eben vorbei."
Um etwa 12:45 Uhr kam eine Frau in den Laden, die sich nach der Lieferung für ihre Nachbarin erkundigen wollte. "Die Dame steht seit einer halben Stunde vor ihrer Haustür und wartet auf Sie.
Nach kurzer Erklärung, dass wir ab 13 Uhr gesagt hatten, bedankte sie sich und wollte gerade gehen, um ihrer Nachbarin das mitzuteilen. Da fiel uns noch etwas ein: "Können Sie ihr die Sachen nicht einfach mitnehmen? Ist nur eine kleine Tüte voll, dann braucht sie nicht noch länger zu warten und wenn Sie ohnehin wieder zurücklaufen …"
So geschah es dann und die Kollegin war aus der Nummer raus.
Eine ausländische Stammkundin kam vor ein paar Tagen mit ihrem kleinen Sohn im Grundschulalter in den Laden. Der Junge stellte beim Betreten des Ladens den Rucksack mit seinen Schulsachen auf den Packtisch.
Während sie ihren Einkauf erledigten, bezahlte ein anderer Stammkunde seine Ware und räumte diese beim Packtisch in seinen eigenen Rucksack.
Ein paar Minuten später bezahlte die Mutter ihren Einkauf und schon bemerkte der Junge, dass sein Rucksack nicht mehr dort stand, wo er ihn abgestellt hatte. Abgesehen vom Verlust der Tasche und der Schulsachen machte ihm auch Sorgen, dass eine offenbar mitführungspflichtige Aufenthaltserlaubnis (oder ein ähnliches Dokument) abhanden gekommen waren. Da sich der Packtisch im Sichtbereich einer der Videokameras befindet, konnten wir die Ereignisse der letzten Minuten betrachten und sahen, wir der oben bereits erwähnte andere Stammkunde den Rucksack des Jungen mitnahm, nachdem er sich unmittelbar vorher noch einmal hektisch umsah.
In dem Moment konnten wir nicht viel machen. Aber alle Mitarbeiter waren angewiesen, aufzupassen. Der Mann kommt gefühlt mindestens ein bis zwei mal täglich und dann würden wir ihn ansprechen und notfalls die Polizei dazu holen. Die Telefonnummer der Mutter hatten wir notiert und wir versprachen, uns zu melden, sobald wir etwas erreicht hätten.
Zwei Tage später war der Rucksackmitnehmer erneut bei uns im Laden und hat den Rucksack des Jungen an der Kasse wieder abgegeben. Er begründete die Mitnahme damit, dass er "versehentlich den falschen" Rucksack gegriffen hatte, weil er diesen für seinen gehalten hatte. (Alleine schon die Farben der beiden Rucksäcke fordern eine Verwechslung geradezu heraus; der eine war dunkelgrau, der andere neongelb.)
Ich sagte ihm, dass ich das nicht glaube (und je öfter ich mir danach noch die Videoaufzeichnung angesehen habe, desto unglaubwürdiger wurde seine Aussage) und dass er sich zukünftig hier bei uns im Laden vorsehen soll und dass wir die Augen aufhalten werden.
Wir haben ihm nun kein Hausverbot erteilt, uns aber fest vorgenommen, zukünftig bei ihm noch aufmerksamer zu sein. Wer schon fremde Taschen klaut, hat bei ein paar Lebensmitteln möglicherweise erst gar keine Hemmungen.
Der junge Mann mit den blauen Adidas-Turnschuhen, der beigefarbenen Hose, dem dunklen Drei-Tage-Bart und etwa gleich langem Haupthaar und schwarzer Brille, der am Samstag um 21:25 Uhr ein paar Tüten Chips und eine Flasche Wein gekauft hat, lege ich nahe, die grüne Blink-LED zeitnah (und gerne diskret) wiederzubringen.
Ansonsten werde ich das als Diebstahl verbuchen und das Video aus unserer Überwachungskamera der Polizei zukommen lassen.