Seit unser Dokumentenscanner im Kassenbüro das Faxgerät abgelöst hat, nutzen wir neben der E-Mail-Funktion auch eine weitere Möglichkeit, die dieses Gerät bietet: Sämtliche Lieferscheine, die man vorher für einen gewissen Zeitraum abgeheftet und gesammelt und irgendwann entsorgt hat, landen nun mit einem einzigen Tastendruck direkt als pdf-Datei in einem Verzeichnis auf der Festplatte meines Servers in den heiligen Hallen von Manitu. Dann kann der Papier-Lieferschein (genauso wie Bestellvordrucke, Sortimentslisten und was man sonst so an nicht aufbewahrungspflichtigen Dokumenten im Geschäftsalltag in die Finger bekommt) sofort ins Altpapier und wenn man noch mal irgendetwas nachschlagen möchte, ist auch das ohne große Probleme machbar.
Gerade bei diesen dünnen auf Endlospapier gedruckten Lieferscheine unseres Getränkelieferanten ist es immer etwas mühsam, diese durch den Scanner zu komplimentieren. Die meisten Fahrer gehen damit im harten Liefer-Alltag nicht sonderlich sorgsam um, und so verknicken und zerknüllen die Zettel leicht. Da das Papier deutlich dünner als normales Schreibpapier ist, sind die Seiten für derartige Beschädigungen noch deutlich anfälliger.
Der Papiereinzug des Scanners hat damit also nicht nur ab und zu mal seine Probleme, aber so wie hier eskaliert es selten. Das Papier wurde schief eingezogen, hat sich verkeilt und der Rest folgte von alleine. Aber immerhin war das Ergebnis der dennoch gespeicherten Datei ganz interessant anzusehen.
(Ich ziehe die Dokumente immer nur ab und zu mal vom Server. Mit trinks arbeitet die Edeka ja seit dem 1. Januar schon nicht mehr zusammen, nachdem die REWE da nun Anteile dran hat. )
Eine relativ neue Aushilfe kam mit einem mehrseitigen Lieferschein in der Hand ins Büro und wedelte mit dem Papierstapel vor meiner Nase herum. "Ist das wichtig?", wollte sie wissen.
"Ähhh, jaaaa? Das ist ein Lieferschein. Natürlich ist der wichtig", antwortete ich.
"Keine Ahnung, hab ich noch nie gesehen", lachte sie ihre Frage weg.
Ich gab ihr folgende Arbeitsanweisung mit auf den Weg: "Wenn du dir schon die Frage stellst, ob etwas wichtig oder nicht wichtig sein könnte, dann ist es wichtig."
Als am 2. Mai die neue Eistruhe geliefert worden ist, wurde von der Spedition direkt auch die alte Truhe mitgenommen. Für uns war das Thema damit erledigt.
Eben war ein Mitarbeiter von Unilever hier, der auf der Suche nach besagter Truhe war. Die Firma, die das Ding abgeholt hatte, hat wohl diese Abholung nicht richtig dokumentiert und damit war das Gerät offiziell noch hier. Vor allem ging es auch um die Frage, ob wir vielleicht eine Truhe im Einsatz hatten, die gar nicht von Unilever zur Verfügung gestellt wurde. Dann wären wir nämlich für den entstandenen Warenschaden selber verantwortlich.
Ich erinnerte mich an diesen Vorfall, der vor fast genau einem Jahr passiert war. Diesmal war die Sache aber leichter aufzuklären. Da ich seit Anschaffung unseres Scanners jeden Lieferschein und ähnliche Papiere digitalisiert bei mir auf den Server werfe, war das Suchen und Finden der Dokumente der Spedition, die die neue Truhe geliefert und die alte Truhe abgeholt hat, eine Sache von wenigen Augenblicken.
Damit war dann alles gut, der Tiefkühlschaden wird ersetzt und es folgte auch keine Androhung, mir eine Truhe in Rechnung zu stellen. Jungejunge …
Gemeint ist der Artikel "Koala" mit Milchcreme von Kuchenmeister – aber irgendwie stutzt man schon im ersten Moment, wenn auf dem Lieferschein "Koala Milch" steht. Kuh-, Schafs und Ziegenmilch kennt man ja. Soja-, Hafer- und Mandelmilch sind auch seit Jahren etabliert. Aber Koalamilch? Ich übergebe nach Australien, vielleicht können die helfen.
Neuerdings ausgelistet ist bei uns der Artikel Schwip Schwap Lemon ohne Zucker. Die Lücke präsentierte sich schon ein paar Tage im Regal, aber dass mal was nicht lieferbar ist, kommt immer wieder aus den unterschiedlichsten Gründen vor. Heute hat der Blick auf den Lieferschein die traurige Wahrheit offenbart.
Heul, das war derzeit mein persönlicher Favorit bei kalorienfreien Getränken.
Unser Lieferant für die paar "regionalen" spanischen Produkte kokettiert übrigens mit seiner vermeintlich radebrechenden Aussprache und druckt es gleich so auf seine Dokumente.
Nicht ganz so langfristig wie in diesem Fall gedacht, aber dass ein Artikel laut Lieferscheinaufdruck eines Lieferanten erst wieder in der 52. KW dieses Jahres lieferbar sein soll, ist aber definitiv auch schon eine Prognose, die mich zum schmunzeln bringt.
Eine Kollegin hat den Lieferschein für unsere Hauptlieferung unterschrieben. Wem das dahinter gekritzelte Herz wohl gelten mag? Dem LKW-Fahrer? Und was springt wohl für mich raus, wenn ich das nicht ihrem Gatten berichte?
Auf unserem letzten großen Lieferschein der EDEKA wurde bei den Bemerkungen ein bestimmter Artikel als nicht mehr lieferbar vermerkt. Großer Lieferschein bedeutet bei uns, dass er zu einer der zweimal wöchentlich stattfindenden Trockensortiment-Lieferungen gehört, über die der Löwenanteil an Ware hier in den Markt gelangt. Dass Artikel aus unterschiedlichen Gründen temporär oder auch generell nicht mehr lieferbar sind, kommt immer wieder vor. Das ist ein alltäglicher Vorgang, der entsprechende Handlungen auslöst. Zum Beispiel, in dem neue Etiketten mit Nachfolge-Artikeln gesteckt werden. In diesem Fall jedoch tat sich erst beim Kollegen, der den Schein bearbeitete, als auch kurze Zeit später bei mir ein riesiges Fragezeichen auf: Wie, der Artikel ist nicht mehr lieferbar? Wir haben den nie gehabt. Wer soll den bestellt haben? Wir kennen das Produkt nicht einmal.
Eine kurze Suche im Web nach der EAN-Nummer ergabt, dass es sich dabei wohl um "Mc Ilhenny Spicy Tomato Drink", einen mit Tabasco gewürzten Tomatensaft handelt. Wie der jedoch in unseren Auftrag gekommen ist, werden wir wohl nie herausfinden. Manchmal bestellen wir zwar interessante und außergewöhnliche Artikel "auf gut Glück" mit (Ähem …), aber das war diesmal wohl nicht der Fall. Oder, wenn doch, dann gibt es keiner meiner lieben Mitarbeiter zu.
Ein weiteres ungelöstes Rätsel in unserer Geschichte.
Die bestellten Scannerleisten sind da. So weit, so unspektakulär. Aber aufgefallen ist mit der Hinweis auf den Lieferpapieren, dass die Ausführung der Montagearbeiten nur durch Wanzl (Lieferant der Leisten) oder durch eine andere Fachfirma erfolgen darf.
Das ist, hoffe vermute ich jedenfalls, wohl ein Textbaustein, der darauf zu finden ist, da nun auch deutlich aufwändigere Dinge geliefert werden. Bei kompletten Regalen und Ladeneinrichtungen, kann ich das verstehen – aber diese ollen Plastikschienen werden ja schließlich nur vorne an die Fachböden auf die Halterung geschoben und tragen auch keine schweren Lasten, die einem Kunden auf den Kopf fallen könnten.