Seit einer Weile zeigt unser Leergutautomat ein neues und ausgesprochen seltsames Phänomen: Mittelgroße Einwegflaschen bleiben im Cruncher eingeklemmt aufrecht stehen.
Auf dem Bild seht ihr das, was bei uns "Annahmekanal 2" heißt. Das Blech, auf dem die Flasche steht, ist die Rutsche, auf der die Gebinde vom Annahmewerk in Richtung Cruncher rutschen. Diese gekanteten Bleche unmittelbar hinter der Flasche sind die rotierenden Paddel, die für eine Vorverdichtung sorgen und die Dosen und Flaschen dem eigentlichen Cruncher zuführen. Das Blech oben, hinter dem der Flaschenkopf versteckt ist, gehört zum Cruncher-Gehäuse.
Ich glaube, ich muss das Kamera-Projekt aus den Anfängen des alten Automaten doch noch mal aufleben lassen, diesmal aber mit Aufzeichnung. Ich wüsste nämlich zu gerne, was in dem Gerät passiert, damit Flaschen so stehenbleiben können:
Mir fiel ein Mann in der Getränkeabteilung auf. Obwohl ich ihn nur im Vorbeigehen von hinten sah, brüllte mich meine innere Stimme an und forderte mich auf, ins Büro zu gehen und den Typen mal etwas zu beobachten. Das tat ich und die innere Stimme sollte nicht enttäuscht werden.
Nachdem er sich eine Weile umgesehen hatte, nahm der Mann eine Dose Bier aus dem Regal. Ich erwartete schon, dass er diese in seiner Jacke verschwinden lassen würden, aber dem war nicht so. Er stellte sie stattdessen zwei Meter weiter entfernt in eine der Mehrweg-Getränkekisten und ging weg. Er umrundete gemütlich die Getränkeabteilung und als er sich der abgestellten Dose nährte, dachte ich mir schon, was passieren würde: "Jetzt steckt er sie ein. Wollte sich nur in Sicherheit wiegen."
Nein, das war es nicht.
Er steckte die Dose nämlich nicht ein. Er nahm sie und ging in Richtung Leergutannahme, wo ich allerdings schon auf ihn wartete. Da hat der Typ doch ernsthaft die Dose geöffnet und dort zwischen den Kisten, wo er sie zunächst hingestellt hatte, auslaufen lassen. Ein halber Liter Bier hat sich so über etliche andere Ware ergossen und unter der Europalette verteilt, auf dem die Kisten stehen. Und das alles für 25 Cent Pfand, die der Typ auf diese Weise einheimsen wollte.
Wir haben dann die Kisten und die Palette beiseite geräumt und den Typen den ganzen Bereich, der mit Bier benetzt war, wischen lassen.
Ein Jugendlicher guckte ins Lager und rief seinem Kumpel zu: "Boah, hier kann man ja voll leicht Kisten nehmen und wieder durch den Automaten stecken und damit voll viel Geld machen."
Die Tür stand zwar offen, aber das bedeutete auch, dass ein Kollege in der Nähe war. Dieser guckte überrascht wie überraschend um die Ecke: "DAS würde ich mal ganz dringend sein lassen."
Damit hatte der Junge wohl nicht gerechnet und stammelte nur noch mit hochrotem Kopf vor sich hin: "Ähh… Das war doch nur ein Scherz, das meinte ich doch nicht so… Ich würde doch nie, umhimmelswillen, nein… Das war nur so gesagt…"
In Ermangelung von leeren Bierkisten, konnten wir den Kunden auch leider keine mehr hinstellen. Das machen wir nämlich bei größeren Leergutmengen durchaus mal, um den Automaten zu entlasten.
Blieb den Kunden keine andere Wahl, außer die leeren Bierflaschen dann eben doch Stück für Stück einzeln in den Automaten zu stopfen…
Unser Leergutautomat hat in den letzten Tagen mehrere Glasflaschen mehr oder weniger stark zertrümmert. Weiß der Geier, was die Hotline da per Fernwartung gedreht hat (oder ob es jetzt einfach nur Zufall war), aber auf jeden Fall ist das Problem wieder behoben.
Sowas ist echt ärgerlich, weil man da hinten am Flaschentisch doch sehr schnell und routiniert arbeitet und man da leicht mal versehentlich in die Scherben und Bruchstücke fasst…
In diesem Kommentar hatte Sven vor ein paar Wochen folgende Frage gestellt:
Hat so ein Automat einen Abwasseranschluß, einen Sammelcontainer oder wird das alles nur in den Säcken vom Cruncher mitgesammelt?
Einen Anschluss ans Abwassersystem hat kein mir bekannter Automat. Die ganze Grütze, die sich in den (zu zerstörenden Einweg-) Flaschen (und Dosen) befindet, fällt mitsamt dem Kunststoff oder Metall in den Sammelbehälter.
Jetzt kommt die Crux an der Sache: Die Automaten sind eigentlich immer daraus ausgelegt (und werden auch so verwendet), dass in den Sammelbehälter unter dem Cruncher / Schredder Kunststoffsäcke gehängt werden. Diese Säcke bekommen eigentlich immer durch die scharfkantigen Überbleibsel Löcher, so dass immer irgendwo die Suppe ausläuft. Es tropft und klebt und den Sack zu wechseln ist meiner Meinung nach nicht wirklich die angenehmste Arbeit.
Ich hatte ja vor knapp zwei Jahren mal diese Kunststoffwanne auf Rollen besorgt, mit der wir nicht nur das ganze Material von den Gebinden, sondern auch mit jeder Leerung immer rund einen Liter Flüssigkeit in unseren großen Container auf dem Hof kippen. Damit ist es im Automaten immer schön sauber.
Schon seit Wochen bekommen wir weder leere Kisten noch Logipack-Trays geliefert, die Konsequenz stapelt sich bereits im Lager: Zwei Rollbehälter auf denen mit leeren Bierflaschen gefüllte Klappboxen stehen, insgesamt jetzt schon rund 1000 Flaschen. Dabei ist es noch nicht mal richtig warm.
Unser Leergutautomat hat momentan ein technisches Problem und kann keine Mehrwegflaschen annehmen. Ein Kunde hat's eben locker gesehen: "So ein Automat ist ja schließlich auch nur ein Mensch."
Eben. Und dabei hat er noch nicht mal einen Namen.
Ein Kunde kam mit einer Flasche Bier und einem Leergutbon an der Kasse an und behauptete, die Flasche von einem anderen Kunden geschenkt bekommen zu haben.
Wie, geschenkt? Und von wem? Kann ja jeder behaupten. Woher kommt die Flasche und wer soll die dann bezahlt haben, wenn nicht er?
Der Mann war aber ganz gelassen und letztendlich löste sich alles auf: Zwei junge Männer hatten ein paar leere Bierkisten als Leergut mitgebracht. Darin befand sich noch eine volle Flasche, die sie aber nicht in den Automaten stecken wollten. So schenkten sie die Flasche kurzerhand dem Kunden, der unmittelbar vor ihnen Leergut abgegeben hatte.
Schon seit über vier Jahren gibt es das "Nordsch"-Bier nicht mehr. Anfangs bestand noch die Hoffnung, dass der Mann dahinter eine neue Bleibe findet und weitermacht und seit dem stand auch noch einiges an Leergut bei uns herum.
Hat sich erledigt, denke ich. Die Website gibt es schon lange nicht mehr und die restlichen Flaschen haben wir nun in halbwegs passenden Kisten (nicht die goldenen Weinkisten vom Foto) an unseren Getränkegroßhändler geschickt. Da gab's dann zwar nicht die ursprünglichen 2€ Pfand dafür, aber wenigstens sind die Flaschen nicht im Schrott gelandet.
Eine Kundin beschwerte sich darüber, dass der Leergutautomat voll sei. Sie hätte nur zwei Flaschen abgeben können und schon wäre die Fehlermeldung im Display aufgetaucht.
Tzja… Der Flaschentisch war relativ leer, lediglich eine Plastik-Colaflasche lag auf dem Transportband und blockierte die "voll"-Lichtschranke.
Lag, wohlgemerkt. Stehen konnte die Flasche mit dem zusammengedrückten Unterteil ja auch nicht mehr. Eigentlich wäre die somit direkt ein Fall für den Müll gewesen.
Auf jeden Fall war nicht der Automat das Problem. Das stand nämlich davor und hat schrottiges Leergut abgegeben.
Eine Frau stand mit einer Tüte voller Leergut vor dem Automaten und versuchte unter anderem, endliche unbepfandete Flaschen loszuwerden. Eine Mitarbeiterin half ihr dabei und sortierte ihr Zeugs vor und zwischendurch erklärte die Kundin, dass sie "keine Ahnung" davon hätte.
Naja, wenn auf einer Saftflasche in Großbuchstaben quer auf dem Etikett "PFANDFREI" steht, sollte es egal sein, wie viel Ahnung man von der ganzen Thematik hat…
Schnappschuss aus dem Laden nach einem Packtag. Die vielen Rollcontainer und die Pappe dahinter warten auf ihre Abholung. Leider bei uns aus Platzgründen immer auf der Verkaufsfläche. Aber ist eben so hier in der Gegend. Ein Discounter hier in der Nähe (Der Netto in der Pappelstraße) hat sein Zeugs immer vor dem Laden stehen. Ist dann die noch schlimmere Alternative.