Einem Stammkunden war aufgefallen, dass auf den Kassenbons einiger Mitbewerber und anderer Einzelhändler ein großer Block mit Informationen abgedruckt wird: TSE-Signatur, -Signaturzähler, -Transaktion, Beginn und Ende des Kassiervorgangs und auch die Seriennummer der jeweiligen Kasse. Die Frage lautete, warum das bei uns nicht auf den Bons steht.
Klare Ansage: Die Software für unser Kassensystem ist noch nicht so weit, kommt aber schon bald. (Alle reden davon, Papier sparen zu wollen und dann kommt das Finanzamt und zwingt einen nicht nur, jeden Bon auszudrucken, sondern auch noch einen großen Block mit Zusatzinformationen darauf unterzubringen …)
(Bevor jemand was sagt, weil der 30. September durch ist: Antrag auf Erleichterung)
Eine Kundin fragte mich nach einem bestimmten Produkt und als ich es ihr zeigte, deutete sie plötzlich hektisch auf den Inhalt ihres Einkaufswagens: "Ich kaufe übrigens für drei Haushalte ein, nicht dass Sie denken, ich hamstere!"
Ach, das ist mir eigentlich auch völlig egal. Momentan gibt es keine (mir bekannten) Versorgungsengpässe bei den Herstellern oder Großlägern und bis dahin ist "hamstern" aus Einzelhändlersicht erstmal nur eine nette Umsatzsteigerung.
Ein Kunde suchte Staubsaugerbeutel, blätterte sich etwas hilflos durch den Katalog und forderte zwischendurch die Hilfe einer Kollegin an.
Nachdem er ein angefordertes Bild des Typenschildes auf sein Handy erhalten hatte, klärte sich die Sache schnell auf. Für das (prinzipiell) beutellose Gerät gibt es sogar die Möglichkeit, mit Staubbeutel zu saugen, jedoch war das Modell (evtl. zu neu) nicht in unserem Katalog zu finden.
Ein Anrufer wollte wissen, ob wir eine Theke mit frischem Fisch hätten. Also nicht abgepackt im Kühlregal, sondern wirklich frische Fische auf Eis in der Bedienungstheke. Haben wir hier nicht, wir haben ja nicht mal Platz für eine Bedienungstheke für Wurst / Käse oder Fleisch. Und gerade Fischtheken sind zumindest in Supermärkten meines Wissens nach eher eine aussterbende Spezies aufgrund der vielen Fallstricke, die einen Betreiber erwarten.
Wie auch immer, ich antwortete ihm wahrheitsgemäß. Seine Reaktion glich eher einem Monolog: "Oh, das ist schade. Ich habe schon bei so vielen Läden angerufen und keiner hatte Frischfisch. Das ist echt schwierig heute". Nach einer Kunstpause ergänzte er mit einem Lachen in der Stimme: "Haben Sie Angeln? Dann fange ich mir selber einen.
Kunde: "Ich hätte gerne was zum auf die Schuhe tun, aber in blau."
Habe dann mal auf meinen Nachbarn verwiesen. Wir haben zwar auch ein Grundsortiment an Schuhpflegeprodukten hier im Regal stehen, aber blaue Schuhcreme, die hat der Herr nämlich gesucht, ist dann eher nicht hier bei mir im Sortiment zu finden.
Ein Kunde ging auf eine Kollegin zu, um eine Frage zu stellen und sprach Sie an mit den Worten: "Meiermüllerschulz, guten Tag. Ich suche das xyz-Produkt …"
Ungewöhnlich, aber nicht unangenehm, dass einem ein Kunde so direkt seinen Namen nennt. Ist auf jeden Fall mal eine willkommene Abwechslung und sorgt für mehr Persönlichkeit.
Du kannst noch so groß und auffällig den Preis an eine Ware schreiben, das Schild kann im Großformat sein, Blinken und eine Melodie abspielen – irgendjemand wird herkommen und persönlich nach dem Preis der angebotenen Ware fragen.
Eine junge Frau rief hier im Laden an und erkundigte sich, ob wir die neue Pizza hätten, die heute rauskommen sollte und "in allen Edeka-Märkten" zu bekommen sein soll. Aufgrund ihrer Ausdrucksweise ahnte ich schon was, erkundigte mich aber dennoch nach dem Namen. "Kapital Pizza oder so", antwortete sie.
Haben wir nicht, hatten wir noch nie und kriegen wir auch nicht rein.
Ich gab ihr dann den Tipp, einfach mal die anderen Edekas hier in Bremen anzurufen.
Ein Anrufer wollte wissen, ob es bei uns möglich ist, die Einkaufswagengriffe vor Benutzung zu desinfizieren. Der Kollege, der den Anruf entgegengenommen hatte, bejahte dies. Der Anrufer bedankte sich und legte auf.
Das Kuriose an der Sache war, dass die übermittelte Rufnummer zu einem REWE-Markt in Potsdam gehört. Das Fragezeichen wird noch eine Weile bleiben, denke ich.
Vor ein paar Jahren haben wir mal Konjak-Nudeln von Kajnok im Sortiment gehabt. Erst als Aufsteller, dann eine Weile im Regal. Die Ware verschwand irgendwann wieder und seitdem hat zumindest bei uns hier kein Kunde mehr danach gefragt.
Bei der Überarbeitung des Sortiments unseres Lieferanten für Länderspezialitäten fiel mir auf, dass es auch dort zwei Sorten Shirataki-Nudeln gibt, die ich auch gleich mitbestellt hatte. Keine Viertelstunde (!), nachdem ich die Ware nach ihrer Anlieferung verräumt hatte, schlich eine junge Frau um die Regale und fragte mich schließlich, ob wir zufällig diese asiatischen Konjak-Nudeln hätten.
Was für ein Timing. Ich glaube, einen größeren Zufall habe ich hier selten erlebt.
Eine ältere Stammkundin stand vor einem Regal und fragte mich nach einem Produkt, das nur eine Armlänge von ihr entfernt stand. "Steht genau vor Ihnen, im zweiten Fachboden von unten", antwortete ich.
Sie klatschte sich mit der Hand vor die Stirn und lachte: "Betreutes Einkaufen."