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Geschichten aus Peru

Ich stolperte über einen Karton im Lager. Also nicht wirklich und auch nicht, weil er auf dem Boden lag – er lag obenauf in der Papppresse und mir fiel vor allem der Aufdruck auf: "Geschichten aus Peru 210g". Wie viele Geschichten aus Südamerika bekommt man denn für 210 Gramm? Was ist das?

Kurze Recherche anhand der aufgedruckten Artikelnummer: "Geschichten aus […]" sind eine Serie an Feinkostsalaten von Frikoni, von denen ein Kollege ein paar Sorten für unser Kühlregal in der Gemüseabteilung bestellt hatte. Muss einem Doofen ja auch erst mal gesagt werden. :-)


Saftflaschen im Karton

Mit Kartonplatzierung ist es so eine Sache, an der sich die Einzelhändlergeister scheiden. Der eine besteht darauf, dass jedes Teil lose im Regal steht, der andere lässt alles in den Kartons, Aldi-Style.

Ich versuche hier eigentlich immer, die goldene Mitte zu treffen, den schmalen Grat zwischen Optik und Benutzerfreundlichkeit. Auch neuen Leuten erzähle ich immer, dass wir prinzipiell alles auspacken. Allerdings macht es durchaus Sinn, mache Produkte mit ihren Kartons in die Regale zu stellen. Vor allem, wenn die Pappen dafür ausgelegt sind, sogenannte Trays. Beispielsweise Maggi-Tüten, Bierdosen, Zahnpastatuben, generell sämtliche kleinen und/oder nicht stapelbaren Produkte lassen sich deutlich sinnvoller mit Pappe platzieren. Das wirkt meiner Meinung nach auch nicht wie ein Discounter oder wertet uns ab.

Bei Saftflaschen im Kühlregal, die ja nun auch schon einen nicht zu verachtenden Stückpreis haben, ist auspacken aber die einzige von mir akzeptierte Alternative. Also so nicht:


Leuchten im stillgelegten Kühlhaus

In einem stillgelegten Kühlraum haben wir derzeit die vielen Kartons mit den Einsätzen und Reflektoren für unsere neuen Leuchten stehen. Zunächst sind jetzt aber erst mal die langen Tragschienen dran, aus denen wir aktuell das erste Lichtband an die Ladendecke zaubern.


Purify the Air

Diese Aufschrift trug der Karton auf der Seite:



Der Karton, den jemand, nachdem er sein Leergut darin zu uns transportiert hatte, einfach vor dem Leergutautomaten stehen ließ. Voller ekeliger Haushaltsabfälle inklusive abgenagter Hühnerknochen.

Wären doch bloß noch die luftreinigenden Pflanzen darin. :'(


Lustige Strichcodes – 162

Diesen Strichcode mit der Kuh auf einer Weide findet sich auf sämtlichen Umkartons der Schmelzkäse-Schalen von Milkana. Auf den Packungen selber sind die Codes normal langweilig, aber so haben zumindest mal wir Einzelhändler was davon. :-)


Das Ludolf-Kühlregal

Da wir die Ware aus den Kühlbehältern irgendwo zwischenlagern mussten, sie aber mangels Fachböden (werden gerade geliefert) auch nicht platzieren konnte, haben wir die 800 Kartons und Schachteln erst mal auf dem Bodenblech in den Kühlregalen aufgestapelt. Grob nach Warengruppen sortiert, um die Arbeit heute zu erleichtern.

Das ist im Grunde unser ganzes Sortiment, was wir auch vor dem Umbau / Abverkauf in den Kühlregalen hatten. Diese Menge scheint hier im großen neuen Kühlregal regelrecht zu verpuffen. Mal gucken, wie es aussieht, wenn alles gepackt ist.


Ich darf mit

Diese sechs Gläser Instantkaffee haben wohl bei uns im Großlager einen neuen "selbstgebastelten" Karton bekommen. Damit die Ware nicht für alle Zeit bei uns in der Großhandlung stehen bleiben muss, hat jemand die neue Pappe mit dem Hinweis "Ich darf mit" versehen.

Hat offenbar funktioniert, auf jeden Fall kam der Kaffee bei uns an. :-)


Warum wir KEINE KARTONS reservieren!

Eine Kundin wollte zwei Bananenkartons abholen, die einer meiner Mitarbeiter aus der Spätschicht des Vortages wohl für sie reservieren sollte.

Dieser hatte sogar eine Notiz für die Kollegen aus der Frühschicht im Büro hinterlassen, aber was nützt es, wenn die Kartons noch nicht ausgepackt sind und auch akut der Platz noch nicht da ist, um diese Kartons auszupacken. Wir können die Bananen ja nicht einfach irgendwo hinlegen.

Die Frau wurde etwas säuerlich: "Ich bin jetzt extra hergekommen dafür. Die sollten zurückgelegt werden, das hatte mir der Herr versprochen!"

Das war ein Paradebeispiel, warum wir hier grundsätzlich keine (Bananen-) Kartons reservieren. Weil immer irgendwas schiefgehen kann oder ein Mitarbeiter, der davon nichts wusste, die Dinger dann an jemanden anders herausgibt und die Person, welche die Kartons ursprünglich haben wollte, dann entsprechend verärgert ist.