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Die Abhängigkeit von zentralen Strukturen

Bei uns hängen aktuell Schilder aus: "Kartenzahlung zurzeit nicht möglich". Liest zwar sowieso niemand und es beschweren sich folglich die Leute reihenweise an der Kasse, aber man kann ja niemanden an den Eingang stellen, der jeden Kunden persönlich darauf hinweist.

Wir haben außer unseren beiden über die Edeka-IT angebotenen Geräte, die in unser Kassensystem integriert sind, noch ein drittes Gerät von einem vollkommen anderen Anbieter. Das ist oft unsere Rettung, aber auch damit kommen wir heute nicht mehr weiter. Es liegt eine "nationale Großstörung im Bereich EC-Cash" vor und außer uns sind viele, viele andere Geschäfte aus allen Branchen betroffen.

Wieder mal ein erschreckend schönes Beispiel dafür, wie sensibel diese Infrastruktur ist, an der so viel dran hängt. Da wäre Redundanz auf allen Ebenen durchaus wünschenswert. Es kann und darf doch nicht sein, dass irgendwo ein Server ausfällt oder ein Kabel durchtrennt wird und daraus Probleme in einem ganzen Land entstehen. (Oder weltweit, wie man ja zuletzt vor einem Monat bei dem Problem mit Crowdstrike gesehen hat.)

Meldung bei der Tagesschau: Kartenzahlung in ganz Deutschland gestört

Der gerettete Hintern

Seit heute früh funktionieren im ganzen Land die Kartenzahlungen im Edeka-Verbund nicht oder nur stark eingeschränkt.

Wir haben noch ein Kartenterminal von einem anderen Anbieter, das uns gerade so richtig den berühmten Arsch rettet. Es ist zwar etwas unhandlich, immer für den Bezahlvorgang das kleine Terminal an unserer Notkasse zu bemühen, aber immerhin funktioniert es und wir müssen nicht ständig Kunden unglücklich machen, die mit Karte zahlen wollen und dies nicht können.

Ich weiß schon, warum ich den Vertrag nicht aufgeben wollte.

Rücksendung H5000

Nachdem ich nun wusste, dass wir auch zu den betroffenen "H5000"-Anwendern gehören, konnte ich entsprechend reagieren. Unser Kartenzahlungs-Dienstleister hatte bereits Maßnahmen eingeleitet und eine Rücksendung für alle betroffenen Geräte angeboten.

Nun geht das Teil also zunächst zurück und dann werde ich wohl ein neues Gerät oder das alte in überarbeitetem Zustand wiederbekommen. Was genau passieren wird, ist mir dabei egal – Hauptsache ist ja auch, dass bald wieder alles funktioniert.

Wir haben ja auch ein H5000!

Die seit Anfang vergangener Woche bekannten Ausfälle des Kartenterminals H5000 von Verifone haben unzählige Händler getroffen. Wir sind verschont geblieben, da wir an unseren beiden Hauptkassen ganz andere Geräte verwenden, nämlich das IPP 350 von Ingenico.

Heute Morgen fiel mir ein, dass wir an unserer Notkasse doch so ein klobiges, schwarzes Gerät stehen haben. Sollte das etwa ein H5000 sein? Ja, es ist tatsächlich eines und als ich nachgesehen habe, erzählte mir ein Kollege, dass er dort Ende letzter Woche für eine Bargeldauszahlung die Karte eines Kunden durchziehen wollte – was natürlich ebenfalls nicht funktioniert hat.

Also: Wir sind auch betroffen! Aber zum Glück nicht in einem dramatischen Ausmaß, vor allem funktionieren bei uns Kartenzahlungen nach wie vor. Dann bin ich mal gespannt, wie lange Verifone (bzw. der Vertragspartner für Kartenzahlungen) braucht, um das Ding wieder gangbar zu machen.


Fast vollständige Notkasse

Wir haben hier schon seit Anfang an einen kleinen Rolltisch mit einer dritten Kasse, unsere Notkasse. Diese Kasse war tatsächlich nur für Spitzen gedacht und meistens ging es dann so zu, dass wir "Barzahler ohne abzuwiegendes Gemüse" aus den Schlangen vor den beiden Hauptkasse zur dritten Kasse am Eingang abgezogen haben. Die Kasse war schon immer ohne Checkout-Waage und ohne Kartenterminal ausgestattet. Das war zwar immer mal etwas mühsam, hat aber zumindest funktioniert.

Dann kam Corona. Seit dem ist der Anteil an Kartenzahlungen deutlich gestiegen. Das Verhältnis ist inzwischen von 1:2 (bargeldlos/bar) auf etwa 2:1 gestiegen. Da der Vertrag mit Telecash noch ein paar Jahre läuft, haben wir das alte Kartenterminal aus Findorff nun seit ein paar Wochen an unserer Notkasse stehen. Und noch mehr Findorff-Technik haben wir dort verbaut, inzwischen befindet sich dort außer dem bisher verwendeten Handscanner auch ein fest eingebauter mit integrierter Waage. Das spart das lästige Aussieben der Kunden mit bestimmten Produkten und Zahlungsarten.

Nur Zigaretten gibt es dort nicht, aber das ist wohl das kleinste Problem. :-)

Inzwischen benutzen wir diese Kasse so oft, dass ich mir manchmal wünsche, dass wir drei reguläre Kassenplätze beim Umbau vorgesehen hätten. Aber das war nicht vorhersehbar und wenn ich dran denke, dass das Vertriebs-Team der Edeka damals vorm Umbau der Meinung war, dass wir diese dritte Kasse überhaupt nicht brauchen würden … Aber glaubt mir, darüber beschwere ich mich ganz sicher nicht.


Kündigungen Kartenterminals

Mit unserem neuen Kassensystem haben wir auch eine direkte Anbindung der Kartenleser an die Kasse bekommen. Die beiden alten freistehenden Geräte sind damit überflüssig geworden.

Beide Verträge laufen offiziell noch bis 2021. Einer ist gekündigt, da habe ich dann eben noch knapp drei Jahre bis zum Ende der Laufzeit die Grundgebühr zu zahlen. Macht aber nichts, da sich das mit der gesparten Arbeitszeit für die nicht mehr notwendige Zusammenrechnerei der unglaublich vielen Einzelbelege locker ausgleicht. Der andere Vertrag wird umgebaut, so dass die Laufzeit für ein Terminal in unserem Zweitmarkt, dessen Laufzeit in ein paar Monaten zu Ende geht, aufgeschlagen wird.

Es ist schön, hier alles zu verschlanken. :-)

Kassentisch, Kassen und Kartenzahlung

Woooho!!! Wenn alles klappt, bekommen wir am 14. März nicht nur den neuen Kassentisch geliefert, sondern bekommen an dem Tag auch schon das ganze aktuelle Kassensystem mitsamt angebundener Kartenzahlungsoption.

Ich hoffe, dass wir alle drei Termine unter einen Hut bekommen. Wäre schon cool.