Skip to content

Gazi, Salakis, Milram etc.

Früher war Kaffee nach Tabakwaren, die aber eigentlich schon immer und überall unter Verschluss waren, das Klauprodukt Nummer eins. Naben Rasierklingen, Körperpflegeprodukten und Kosmetik, dann folgten Energydrinks, Kaugummi, Süßwaren und zuletzt immer wieder Schokolade.

Dass Nüsse und Käse mal die begehrtesten Produkte sein würden, hätte ich auch nicht vermutet. Aber das sind beides die absoluten Favoriten bei unseren aktuellen Ladendieben. Am Vorabend wollte ein Mann mit dieser schicken Sammlung aus dem Kühlregal den Laden verlassen. Da die Ware (das, was wir überhaupt noch im Sortiment haben) bei uns inzwischen konsequent mit Warensicherungsetiketten versehen ist, löste er den Alarm aus und so blieb die Beute im Verkaufswert von knapp 60 Euro bei uns.


Feta-Duo

Zwei Männer kamen an die Kasse. Während einer noch einen Augenblick im Laden verweilte, ging der andere mit einer prall gefüllten Umhängetasche hinter den an unserer zweiten Kasse wartenden Kunden vorbei und verließ das Geschäft, ohne etwas zu bezahlen. Als er die Antenne der Warensicherungsanlage passierte, löste der Alarm der Anlage aus und der Mann gab Hackengas. Für meine Mitarbeiter an der Kasse gab es keine Chance mehr, den noch einzuholen.

Erst hinterher ließ sich anhand der Videoaufzeichnung nachvollziehen, was passiert war. Die Tasche war voll mit Käse. Vor allem Feta in allen Variationen, überwiegend von Patros aber auch einige Bio-Käse waren dabei. Stückpreis nicht unter drei, aber teilweise bis knapp fünf Euro hoch. Kartonweise hatten sie die Ware aus dem Regal genommen und in die Tasche umgefüllt. Der von den beiden Männern verursachte Schaden lässt sich nur schätzen, aber er dürfte locker im Bereich 150 bis 200 Euro liegen.

Konsequenz: Wir haben einen Großteil dieser Artikel nun aus dem Sortiment verbannt.

Ein Rucksack voller Käse

An der Pinnwand neben meiner Bürotür hing ein Zettel mit Kassenbon. Darauf der Hinweis auf einen Kunden, der am Vorabend nur eine Dose Katzenfutter gekauft, aber möglicherweise parallel dazu einen Diebstahl begangen haben könnte. Eine Kundin will eine verdächtige Bewegung bei ihm beobachtet haben. Tzja, hätte sie mal eher was gesagt und nicht erst an der Kasse …

Nachdem wir die Videoaufzeichnung angesehen hatten, waren wir nämlich schlauer. Die "verdächtige Bewegung", die unsere Kundin aufgrund ihres Weges tatsächlich eher nur flüchtig aus dem Augenwinkel gesehen haben kann, war leider nicht nur eine komische Bewegung …

Der Mann hatte sich einen kompletten Rucksack voll mit Käse gepackt. Darunter etliche Stücke Grana Padano für jeweils mehrere Euro, eine Handvoll Bio-Feta für über vier Euro pro Packung und dann noch anderen Käse, den wir in der Kameraperspektive leider nicht genauer identifizieren konnten. Alles zusammen hatte wohl einen Verkaufswert von knapp 100 Euro.

Die Ware geht ganz sicher an irgendwelche Hehlerbuden, wie eigentlich immer, wenn solche Mengen entwendet werden. Wenn man die irgendwie ausheben und verschwinden lassen könnte, wäre vermutlich schon viel gewonnen … :-(

(Es war übrigens dieser Typ, wie uns beim Sichten der Videoaufzeichnung auffiel.)

118,95 €

Ein "alter Bekannter", ich kann die Anzeigen gegen ihn schon nicht mehr zählen und er hat natürlich auch schon seit Ewigkeiten Hausverbot hier, was ihn herzlich wenig interessiert, löste den Alarm der Warensicherungsanlage aus.

Er war friedlich und kooperativ. Außer einer weiteren Anzeige auf dem Stapel wird ihm wohl nichts passieren – greift mal einem nackten Mann in die Tasche. Das wäre jedenfalls mal eine (für ihn) lohnende Beute gewesen. Insgesamt 35 Packungen Käse im Gesamtwert von fast 120 Euro (!) hatte er sich eingesackt.
Wenn ich seiner Aussage Glauben schenken darf, hätte er dafür übrigens einen Euro pro Stück bekommen. Und zwar bei bei zwei kleinen orientalischen Gemüsehändlern hier im Stadtteil. Ob mit der Info etwas anzufangen ist, wird sich zeigen. Ich werde mal meine Kontakte zur Polizei dazu befragen. Es wäre jedenfalls ein Segen, wenn diese Hehlerbuden systematisch vernichtet würden.


Salat mit Erdbeeren

Dieses Foto von einem recht ungewöhnlichen Salat hatte Ines Mitte 2021 auf unserem Instagram-Kanal veröffentlich. Der Salat war nach einem Rezept entstanden, welches die Edeka im Jahr zuvor veröffentlicht hatte.

Die Kombination aus Tomaten, Feigen, Erdbeeren, Gurke, Lauchzwiebeln, Dill, Feta, Pinienkernen und Croutons klang etwas gewöhnungsbedürftig (Hättet ihr euch da rangetraut?) aber die Kombination aus allem ist wirklich sehr lecker! :-)


Alles gleich!

Eine Kundin stand mit einem Ziegenkäse (abgepackt in Scheiben) in der Hand vor dem Kühlregal und sprach eine Kollegin an, die gerade vorbei kam, wedelte mit der Käsepackung herum: "Ich suche sowas, aber als Schafskäse."

Nach einigem Hin und Her vor unserer Nicht-Kuhmilch-Käseauswahl war die Kundin aber immer noch nicht zufrieden. Plötzlich entdeckte sie in der Blockplatzierung mit den laktosefreien Produkten den Feta von "Minus L". "Hier, sowas meine ich", sagte sie.

Das konnte die Kollegin natürlich nicht wissen, bislang war sie von normalem Käseaufschnitt ausgegangen. Sie zeigte der Kundin unsere Auswahl an Feta und ähnlichen Produkten und die Kundin griff direkt den Käse unserer Eigenmarke.

"Der ist aber aus Kuhmilch", klärte meine Mitarbeiterin auf.

"Das ist genau das, was ich gesucht habe."

"Sie haben nach Schafskäse gefragt."

"Ist doch alles das gleiche."

Verdächtige Handbewegung

Ein kurzer, eher zufälliger Blick auf den Monitor der Videoüberwachungsanlage. Eine Kundin, die sogar einen gut gefüllten SPAR-Einkaufskorb in der einen Hand trug. Eine Handbewegung mit der anderen Hand, als hätte sie irgendwas in ihrer Jacke verschwinden lassen. Wir reden von höchstens zwei Sekunden, aber unser erfahrener Blick ließ die inneren Alarmglocken läuten.

Wir spulten die Videoaufzeichnung zurück und sahen uns die Sequenz und die vorherigen Augenblicke noch einmal genau an. Da, die hat was eingesteckt! Hat sie noch mehr? Egal. Sie ist schon an der Kasse und uns rennt die Zeit weg – und auch für das eine Teil werden wir sie schon festhalten. Der Rest ergibt sich hinterher.

Was wir gesehen hatten, war übrigens, wie die gerade mal 20-jährige Frau die Packung Batterien unserer Eigenmarke in der Jacke verschwinden ließ. Abgesehen davon hatte sie noch ein paar andere Teile in ihren Jackentaschen. Der Wert des Einkaufs, den sie bezahlen wollte, lag deutlich darüber. Das Bargeld, das sie mitführte, hätte gereicht, um das alles mehrfach zu bezahlen.

Da sie gültige Papiere dabei hatte und auch friedlich und kooperativ war, verlief der Rest für unsere Verhältnisse relativ unspektakulär: Anzeige, Hausverbot, Tschüss.