Feiertage mag ich gerne. Damit bin ich vermutlich einer der wenigen in der ansonsten von den bösen Feiertagen ach so gebeutelten Wirtschaft, aber von mir aus könnte es gerne noch mehr davon geben.
Feiertage haben aber auch immer einen Nachteil für uns im Handel. Liefer- und Bestellzeiten müssen irgendwie um die wegfallenden Liefertage herum neu organisiert werden. Die pragmatische Lösung für Lieferanten ist, Liefertage, die auf Feiertage fallen, ersatzlos zu streichen. Dennoch ändern sich oft genug die Bestellzeiten, da an Feiertagen auch in den Großlägern die Ware nicht oder nur eingeschränkt kommissioniert wird. Das ist normalerweise kein Problem, man muss es eben berücksichtigen und die Bestellung rechtzeitig erledigen.
Eine Glaskugel braucht man, wenn der Liefertag, für den man gerade bestellt, nach einem erst noch bevorstehenden Liefertag kommt. Die Situation haben wir jetzt nämlich gerade. Am Dienstag musste für morgen bestellt werden, heute muss jedoch schon für Dienstag nach Pfingsten bestellt werden. Da muss man dann natürlich berücksichtigen, dass ggf. für den noch unmittelbar folgenden Liefertag eine Bestellung in der Schwebe ist. Natürlich zeigen uns die MDE-Geräte an, ob und wann ein Artikel zuletzt bestellt wurde, aber meistens erinnert man sich ja daran, was man selber bestellt hat und was nicht und kann relativ zügig durch den Laden laufen.
Eine zweite Glaskugel braucht man, so wie ich gerade, wenn die vorhergehende Bestellung von einer Kollegin erledigt wurde. Ich kann leider nicht hellsehen. Da kann ich nur bei ausnahmslos jedem Artikel, den ich bestellen würde, nachsehen, ob er bereits bestellt wurde. Selten war ich so lange bei der großen Ladenbestellung dabei.
Kurze Unterbrechung für eine Trinkpause, schnell dabei diese Zeilen getippt, und gleich geht es weiter mit dem Rest des Ladens …
Nachdem gestern Abend sämtliche Mitarbeiter in den Feierabend gegangen waren und wir auch unseren privaten "Einkauf" für das Osterwochenende zusammengetragen hatten konnte es endlich losgehen. Während ich die 2K-Mischung aufs Gramm genau an einer unserer Check-Out-Waagen an der Kasse zusammenrührte, bereitete Ines alles vor. Wir machten uns diesmal nicht die Mühe, den kompletten Raum auszuräumen. Der Bierkühlschrank und das Werkzeugregal blieben stehen und wurden nur mit vorsichtigen Pinselstrichen beschnitten.
Es geht los:
Schon ein paar Minuten später war im Grunde nur noch eine ungestrichene Spur übrig. So hatten wir uns bis zum Schluss die Möglichkeit offen gehalten, noch ins Lager und z. B. auf die Toilette gehen oder ein Waschbecken nutzen zu können. Nachdem alles abgeschlossen und geklärt war …
… wurde die Fläche vervollständig. Inzwischen war es gegen Mitternacht. Schnell alles zusammenpacken, ab ins Auto (bzw. ich aufs Fahrrad) und ab nach Hause.
Ich bezweifle, dass dieser Anstrich besser halten wird, immerhin war es die selbe Farbe. Aber so sieht es zumindest für die nächsten Tage wieder etwas hübscher aus und außerdem hatten wir noch Material übrig. Beim nächsten Mal kommt wieder die günstigere 1K-Farbe auf den Boden, das ist beschlossene Sache.
Beim Blick in die Anrufliste der Fritzbox staunte ich: Über Weihnachten (am zweiten Weihnachtstag sah es genauso aus) haben etliche Leute mit ausschließlich Mobilnummern versucht, uns hier im Laden zu erreichen. Würde mich nicht wundern, wenn viele währenddessen direkt vor der Ladentür gestanden hätten.
Immer diese vollkommen überraschend geschlossenen Läden an Feiertagen.
Guntram Wolff, der Direktor des Vereins Deutsche Gesellschaft für Auswärtige Politik, schlug vor, dass Deutschland zwei Feiertage streichen solle, um das BIP zu stärken.
Kann ja sein, dass das etwas bringt – aber der Björn mit dem Supermarkt und 28 Mitarbeitern findet den Vorschlag dennoch extrem kacke. Ich hoffe, dass keine Politiker auf den Herrn Wolff hören und wenn, dann können sie ja zur Übung bei sich anfangen und in Berlin den 8. März streichen.
Pünktlich zum ersten Mai, der auch in diesem Jahr wieder einmal auf einen Sonntag fiel, kamen wieder die Politiker der Linken und Grünen mit der Forderung heraus, dass Feiertage, die auf einen Sonntag fallen, an dem (oder zumindest einem) darauffolgenden Werktag nachgeholt werden sollten.
Stellen wir fest: Zusätzliche freie Tage verursachen Kosten für diejenigen, welche die Wirtschaft in diesem Land am Laufen halten – nämlich Unternehmen und Selbstständige. Und so folgt regelmäßig aus diesen Reihen der ganz große Aufschrei: Wir werden alle sterben und bald am Hungertuch nagen.
Auch wenn jetzt möglicherweise aus Kreisen dieser schwer gebeutelten Unternehmer Steine in meine Richtung fliegen werden: Coole Sache, bitte sofort einführen!
Warum? Nun: An Feiertagen kann man den Laden mal geschlossen lassen, ohne dass man Sorge haben muss, dass die Kunden zu den Mitbewerbern abwandern. Die sind ja logischerweise auch zu. Ein Tag Urlaub, ein Tag weniger, an dem man sich Gedanken machen muss. Ich finde das überhaupt nicht problematisch.
Und einen Trost gibt es ja in der ganzen Diskussion auch noch: Karfreitag, Ostermontag, Himmelfahrt und der Pfingstmontag werden nie auf einen Sonntag fallen.
Es war zugegebenermaßen in den letzten Tagen mal wieder eine eher stillere Phase hier im Blog, aber ich bin derzeit für jeden Beitrag dankbar, den ich euch präsentieren kann. Material habe ich genug, aber mit rennt die Zeit an allen Ecken und Enden weg. Es ist gruselig. Aber nun ist es 14 Uhr, wenn ihr diese (etwa gegen 13:30 Uhr vorgeschriebenen) Zeilen lest, werde ich vorne an der Eingangstür stehen und die letzten Kunden verabschieden. Dann noch eben zusammenpacken und zwei ruhige Tage genießen.
Und genau das wünsche ich euch an dieser Stelle auch. Ein paar ruhige Tage, in denen man mal von dem Chaos der letzten knapp zwei Jahren abschalten kann. In diesem Sinne also ein fröhliches Weihnachtsfest an euch alle da draußen.
Montag geht es hier direkt mit den Vorbereitungen für das Jahresende weiter und alle Ungeduldigen können den Weg des Weihnachtsmanns hier ja beim Santatracker live verfolgen.
Als wir die Bestellung gemacht hatten, war noch die Rede davon, dass Gründonnerstag geschlossen ist und dass am Samstag nur Lebensmittel verkauft werden dürfen. Also hatten wir zu heute etwas mehr an Küchen- und Toilettenpapier bestellt. Wozu hat man schließlich den bequemen Lagerplatz auf dem Kühlregal?
Da nun aber die Öffnungszeiten rund um die Feiertage ganz normal bleiben, wird sich wohl auch niemand in besonderem Maße mit diesen Artikeln eindecken. Macht aber nichts, das sind diesmal nur unsere Eigenmarken-Produkte und vor allem kein Toilettenpapier aus Osteuropa. Um den Bestand von auf der Kühlung loszuwerden, brauche ich nur eine oder maximal zwei Bestellungen auszulassen und schon erledigt sich das von ganz alleine.
Bund und Länder haben sich nach stundenlangen Beratungen bis in die Nacht hinein auf eine Verlängerung des Corona-Shutdowns bis zum 18. April geeinigt. Zudem wurde über die Oster-Tage vom 1. April (Gründonnerstag) bis 5. April (Ostermontag) ein als "erweiterte Ruhezeit zu Ostern" bezeichneter harter Shutdown beschlossen, bei dem selbst die zwei regulären Werktage Gründonnerstag und Ostersamstag als "Ruhetage" definiert werden, an denen unter anderem folgendes gilt: "Supermärkte dürfen nur an Karsamstag teilweise öffnen."
Gibt es dazu auch konkrete Infos, mit denen man arbeiten kann?
Gründonnerstag geschlossen gilt für alle Läden? Also auch Supermärkte und andere Lebensmittelhändler? Ein Tag weniger vor den Feiertagen, damit sich noch mehr Kunden am Mittwoch in den Läden tummeln? Klasse Idee, aber mit Logik hat hier vieles schon lange nicht mehr zu tun.
Und am Samstag? "Teilweise"? Was heißt denn "teilweise"? Welcher Teil ist denn gemeint? Eine bestimmte Region, bestimmte Uhrzeiten oder nur ein bestimmter Teil der jeweiligen Ladenfläche?
Sollen sie doch Corona-Maßnahmen beschließen, alles okay. Aber das doch dann bitte auch auf normal Neuhochdeutsch kommunizieren ohne dass man raten muss, wie es gemeint sein soll.
Update:
Mein letzter Kenntnisstand: Der Gründonnerstag wird in diesem Jahr wie ein Feiertag behandelt. Dies bedeutet, die Supermärkte bleiben geschlossen. Karfreitag sowieso, der war ja schon immer ein Feiertag.
Am Ostersamstag darf der Lebensmitteleinzelhandel hingegen öffnen.
Ob die regelmäßigen Öffnungszeiten am Samstag gelten, ist bislang noch unklar – alles andere wäre aber Unsinn, weil man dann die Kunden in noch weniger Stunden pressen würde.
Drei(einhalb) Tage am Stück frei zu haben, ist ein großartiger Luxus. Also "richtig" frei, ohne immer mit einem Gedanken in der Firma zu hängen oder dass irgendwelche Fragen oder Probleme auftauchen, die ich dann trotz Abwesenheit klären muss oder über die ich mir auf jeden Fall irgendwie ein paar Gedanken mache. Drei(einhalb) Tage den Laden zu lassen, ohne dass die Kunden zu einem der Mitbewerber laufen können, weil dort ebenfalls die Türen geschlossen sind. Traumhaft.
Der Preis dafür liegt nun im Müllcontainer, denn die Zeit läuft hier auch an Feiertagen weiter. Produkte mit aufgedruckten Haltbarkeitsdaten sind dabei gar nicht das größte Problem. Gemeiner ist es bei Fleisch und anderen Frischeprodukten, die ein Verbrauchsdatum tragen. Diese Produkte dürfen nach Ablauf dieser Frist gar nicht mehr veräußert werden, vieles möchte man aber auch gar nicht mehr verwenden. Obst und Gemüse (vor allem Beeren, Salate und Pilze) ist nach ein paar Tagen des Herumstehens auch nicht mehr in optimalem Zustand oder sogar verdorben, so dass auch hier vieles heute Morgen in die Tonne gekommen ist.
Schade, aber das ist zum Glück (bei uns!) nicht der Normalzustand. (Und letztendlich reden wir hier nicht von tausenden Euro, sondern einem ziemlich kleinen dreistelligen Betrag, das kann einem die halbe freie Woche mal wert sein.)
Auch wenn in diesem Jahr alles irgendwie anders als zuvor ist – genießt die (sofern ihr sie habt und nicht selber arbeiten müsst) drei freien Tage. Wir räumen hier jetzt noch ein wenig auf und dann geht es ab nach Hause, denn die Kleine ist schon ganz aufgeregt in Erwartung der vom Christkind gebrachten Geschenke und, ehrlich zugegeben, wir alle können ein paar Tage Ruhe und Entspannung sehr gut gebrauchen.
Montag geht es hier direkt mit den Vorbereitungen für das Jahresende weiter und alle Ungeduldigen können den Weg des Weihnachtsmanns hier ja live verfolgen.
Corona, Lieferschwierigkeiten, Ostergeschäft, veränderte Bestellzeiten – alles Faktoren, die dafür gesorgt haben, dass unser Laden momentan ziemlich gerupft aussieht. Abgesehen von den hier gezeigten Bildern ist es zwar noch irgendwie überall gut gefüllt (Produktdiversität bei uns im Laden sei Dank!), aber insgesamt ist unser Warenbestand gerade ganz schön runter. Kennt man bei uns eigentlich gar nicht und ich versichere, dass wir hier quer durch die Sortimente mehrmals täglich Nachschub bestellen, als gäbe es kein Morgen mehr …
Ich wünsche euch ein paar schöne Ostertage. Macht einfach das Beste aus dem, was im Rahmen des Infektionsschutzes machbar ist – Ostern wird dieses Jahr einfach mal ganz anders als sonst. Genießt die Zeit trotzdem so gut es geht und bleibt gesund.
In den letzten Tagen hatte ich mit mehreren Leuten die Diskussion darüber, ob ich am Eingang einen Hinweis auf die Öffnungszeiten rund um die Osterfeiertage anbringe. Meine Entscheidung fiel dagegen aus, denn:
1. Haben wir rund um Corona schon etliche Hinweise dort hängen. (Übrigens nicht das Familienausflug-Plakat. Den Blogeintrag hatte ich verfasst, nachdem ich die Dinger ausgedruckt hatte, war dann aber letztendlich selber auch der Meinung, dass das irgendwie nicht nett rüberkommt.)
2. Karfreitag, Sonntag sowieso und Ostermontag sind gesetzlich geregelte Tage, über die man nicht weiter diskutieren muss.
3. An den Tagen, an denen wir geöffnet haben, gelten die normalen Zeiten. Verkürzte Öffnungszeiten gibt es bei uns immer nur an Heiligabend und Silvester.
Aktueller Zustand unseres Bio-Wein-Regals. Morgen kommt wieder Nachschub, aber wie schon vermutet hat es sich über die Feiertage zum Jahresende von sehr voll nach ziemlich leer gewandelt. Wer genau hinsieht, kann erkennen, dass wir einige Artikel vorgezogen haben, die Lücken also hinter der Ware sind. Es ist wirklich ziemlich abgegrast:
Ohne die Sorge, dass uns in diesem Jahr irgendein Ausfall der Kühlanlagen aus den faulen und entspannenden Weihnachtsfeiertagen reißt, verabschiede ich mich für ein paar Tage. Wir sind hier auch so weit durch und gleich geht es endlich ab nach Hause.