Die meisten Alkoholika haben kein aufgedrucktes Haltbarkeitsdatum. Einige Liköre (mit Ei oder Sahne beispielsweise) schon, aber generell ist der Alkohol selber das Konservierungsmittel und natürlich kann man Wein und Spirituosen auch zu Tode lagern, aber letztendlich sind die ältesten Produkte oft die teuersten. Manche 40 Jahre alten Whisk(e)ys liegen preislich sogar schon im vierstelligen Bereich, von den Rekordsummen, die schon für deutlich ältere Weine erzielt wurden, ganz zu schweigen …
Was mir überhaupt nicht geläufig war, wenngleich diese Tatsache natürlich nicht unlogisch scheint: Den Produkten "alkoholfreier Wein" und "alkoholfreier Sekt" fehlt eine wesentliche wie der Konservierung dienliche Zutat und so tragen sie selbstverständlich auch aufgedruckte Mindesthaltbarkeitsdaten. Und wie das mit diesen Daten so ist, passierte es dann auch bei uns beim geistfreien Rotwein.
Ja, 2019. Nein, es hatte niemand von uns bemerkt und es hat sich auch bislang kein Kunde beschwert. Ja, das Produkt ist offenbar ein Ladenhüter erster Klasse, aber dennoch behalten wir den alkoholfreien Rotwein im Sortiment:
Die Deutschlandriegel waren Ende Februar übrigens nicht "super abverkauft", wie ich gedacht (und vielleicht auch gehofft) hatte, sondern schlichtweg abgelaufen gewesen, so dass sie über den Restetisch zu Sonderpreisen den Weg nach draußen gefunden hatten. Davon wusste ich leider nichts und hatte die Riegel nachbestellt, sowohl den Deutschlandriegel als auch seinen fruchtigeren Kollegen "blackbar".
Inzwischen ist ersterer wieder abgelaufen und die schwarzen Riegel sind in wenigen Wochen dran. Nun liegen sie alle wieder einmal zum Sonderpreis auf dem Restetisch und diesmal werden sie nicht nachbestellt. War ein Versuch, einem kleinen Hersteller eine Chance zu geben – aber zweimal im Regal abgelaufen heißt wohl ganz klar, dass dafür bei uns kein Markt besteht.
Zufällig gesehen, dass der Glasreiniger hier im Büro schon lange abgelaufen ist. Wie kann ich damit nur meinen schönen Schreibtisch putzen? Die Platte wird stumpf und brüchig oder sie bekommt ein anderes Leiden. OMG!!!111einself
Die EU reglementiert so viel "zugunsten der Umwelt", aber dass es erwiesenermaßen genug Leute gibt, die Produkte spätestens ab Haltbarkeitsdatum nicht mehr verwenden (und es bei Putzmitteln bestimmt auch häufig genug so handhaben), sollte ausreichen, bei solchen Produkten, den Hinweis "mindestens haltbar bis" komplett zu verbieten. Vielleicht als Kundeninformation, dass die Reinigungswirkung nach einem Zeitpunkt x nachlassen kann, aber solange keine Gesundheitsgefahr besteht, weil man sich an verdorbenem Putzmittel den Magen verdorben hat, vertrete ich die Ansicht, das der Hinweis unsinnig und irreführend ist.
Vor vielen Jahren (irgendwo zwischen Geschäftseröffnung und Blogbeginn) hatten wir hier im Laden eine Art Grabbelkiste mit Miniaturflaschen (20 ml) Sprituosen. Die haben wir für einen Einheitspreis (in der Mischkalkulation glaube ich 66 Cent, wenn mich meine Erinnerung nicht komplett in die Irre leitet) angeboten, meistens bestand diese Grabbelkiste aus einem Korb unmittelbar vor der Kasse. In diesem Korb gab es im Laufe der Zeit viele verschiedene Variationen. Teilweise Sorten hier aus dem regulären Sortiment, teilweise habe ich auch ausgefallene Flaschen und Geschmacksrichtungen in den Großmärkten (also vor allem Metro und damals noch Fegro) besorgt. Gerade auch als Scherzartikel mit kuriosen Etiketten gab es immer wieder Neuigkeiten.
Auf jeden Fall war das Angebot immer üppig und durchwachsen und irgendwie entstand daraus auch eine kleine Sammelleidenschaft bei mir: Ein paar dieser Fläschchen hatte ich hier in einem Korb in einem Schrank aufbewahrt. Also seit mindestens 15 Jahren inzwischen. Damit komme ich auch direkt zum spannenden Teil: Sind die Sachen noch genießbar? Alles mit Milch / Sahne vermutlich nicht. Zumindest nur mit geschlossenen Augen, denn diese Produkte sind (wie auf Bild und Video zu sehen) teilweise schon deutlich ausgeflockt. Ein paar Flaschen (von Berentzen) sind aus Kunststoff und haben im Laufe der Jahre einen Teil ihres Inhalts verloren. An alle anderen Produkte könnte man sich eigentlich mal rantrauen.
Bis dahin lasse ich die hier noch eine Weile stehen. Vielleicht mache ich irgendwann mal ein Video davon, wie ich einen Schnaps nach dem anderen verkoste. Aber das dann nur zu Hause unter kontrollierten Bedingungen, wenn die Wege zum Bett (oder Klo) nicht so weit sind.
Hier im Video sind noch mal alle Sorten zu erkennen:
Was soll das? Und wie viele von diesen Kartoffelsalaten liegen unbemerkt hier im Müll? Es ist ja jetzt nicht so, dass wir dauernd den Müllsack durchwühlen. Meine Funde waren nun eher zufällig, wenn die Pötte gerade mal oben auf dem anderen Geraffel lagen. Wie hoch ist die Dunkelziffer? Und wer macht das? Und warum?
Beim Aufräumen im Kassenbüro sind mir ein Stapel Teilnahmekarten für das BILD "Osterlotto" in die Finger gefallen. "Och", dachte ich, "warum liegen die denn hier hinten? Die können doch nach vorne an die Kasse." Im ersten Moment wunderte ich mich, wieso die Karten in vermutlich nur maximal wenigen Wochen seit ihrer Lieferung im Büro so tief unter irgendwelche anderen Dinge in der Ablage rutschen konnten, immerhin lagen da auch Sachen aus dem letzten Jahr mit in dem Stapel.
Die Antwort offenbarte sich dann auf den zweiten Blick.
Diese Mayonnaise-Tüten haben wir bei uns im Regal entdeckt und prompt begann des große Rätselraten: Sind die nun seit ein paar Tagen oder schon seit einem Jahr abgelaufen? Bei genauerer Betrachtung entschieden wir aber, dass der senkrechte Strich hinter der 20 keine "1" ist, also alles nicht so sehr dramatisch. Nebenbei bemerkt: Es ist damit fast ein kompletter Karton abgelaufen, nun ist der Artikel nicht mehr länger hier im Sortiment.
Discounter Lidl wird gerade in den Medien gefeiert: "Auf dem Weg zu “Zero Waste” setzt Lidl ab Ende Februar mit “Ich bin noch gut” einen neuen Konzeptbaustein der Lidl-Lebensmittelrettung in allen rund 3.200 Filialen in Deutschland um. Das Unternehmen hat sich im Rahmen der “Lidl-Nachhaltigkeitsstrategie 2030” verpflichtet, Lebensmittelverluste und organischen Abfall bis 2025 um 30 Prozent zu reduzieren."
Und? Ja, und??? Wir haben hier schon immer beschädigte, ablaufende und sogar bereits abgelaufene Lebensmittel (alles natürlich immer unter der Prämisse, dass die Ware noch unbedenklich zu verzehren ist!) zu Sonderpreisen angeboten. Sogar einzeln und nicht zu irgendwelchen Paketen zusammengefasst. Was soll daran jetzt so spannend sein, Lidl? Wurden wir deshalb schon mit Zeitungsartikeln als vorbildlich dargestellt? Nein. Das "ich bin noch gut" leben wir hier seit fast 20 Jahren.
Wird das irgendwie ein Running Gag? Schon wieder lag ein ungeöffneter Netto-Kartoffelsalat hier im Müll vor dem Leergutautomaten. Schon wieder seit ein paar Tagen abgelaufen.
Wir haben abgelaufenen Bio-Smoothie im Laden entdeckt. Sorte: Orange mit Grünkohl und Spinat. Ich bewahre den mal hier im Büro auf und werde damit dann dereinst mal den oder die zu verkostenden Protein-Riegel runterspülen.
Das wird dann meine eigene kleine Dschungelprüfung.
Einem Kollegen fiel oben im Müllsack vor dem Leergutautomaten eine Packung Kartoffelsalat vom Discounter Netto auf. Der Behälter war ungeöffnet und bereits vor ein paar Tagen abgelaufen. Bei entsprechender Kühlung wäre der Kartoffelsalat auch ein paar Tage nach dem aufgedruckten Haltbarkeitsdatum völlig in Ordnung gewesen. Aber es gibt ja nun genügend Leute, die Lebensmittel schon einen Tag vor dem aufgedruckten MHD für eine tödliche Biowaffe halten.
Vielleicht hatte den Salat auch jemand in seiner Tasche vergessen und beim Leergutabgeben unter einem Haufen leerer Flaschen wiedergefunden und sich nach zwei ungekühlten Wochen ganz bewusst von dem Salat getrennt. Wir würden ihn ganz sicher nicht testen und haben den Pott schließlich da gelassen, wo wir ihn gefunden haben …
Eine ältere Kundin fragte ganz enttäuscht nach einer bestimmten Sorte Eierlikör-Biskuitröllchen, die wir bei uns immer im Keksregal hatten. "Die habe ich immer so gerne gekauft", argumentierte sie noch. Wenn wirklich sie die Kundin war, die zumindest ab und zu welche von diesen Röllchen gekauft hat, dann war sie vermutlich auch die einzige Kundin, die sich überhaupt für diesen Artikel interessiert hat. Teilweise ist nämlich quasi der gesamte Bestand hier im Regal abgelaufen, weswegen wir dieses Produkt nach mehrere erfolglosen Versuchen wieder aus dem Sortiment verbannt haben.
Mitte Oktober stellten wir fest, dass die Balisto-Riegel bei uns aufgrund zweier missverständlich gesteckter Regaletiketten in recht großer Zahl geliefert worden waren.
Ein paar Monate später, die Riegel hatten ein MHD Mitte Februar 2019, sah es dann hier auf dem Restetisch vor der Kasse so aus. War fast klar, dass uns dort das Datum einholen würde – aber gehört leider auch immer zum Spielchen hier dazu.
Mir ist aber bei den Arbeiten an diesem Blogeintrag etwas am Verpackungsdesign dieser Riegel aufgefallen. Das "OHNE" ist zwar schön groß geschrieben, aber optisch fehlt meiner Meinung nach der Bezug zu der Auflistung der drei leckeren Beigaben Farbstoff, Konservierungsstoff und künstliche Aromen. Das war im ersten Moment sehr irritierend, zumal ich die Verpackung gerade mit der linken Hand festgehalten und ausgerechnet diese nicht irrelevante Präposition verdeckt hatte:
… und dann war da noch die Kundin, die einen bestimmten Artikel haben wollte, der aber vor wenigen Tagen erst abgelaufen in die Restekiste geflogen war, und sich dann beschwerte, dass in besagter Restekiste nichts mehr von genau diesem Artikel zu finden sei.
Hinter den Rückwänden unseres alten Chipsregals hatten wir vor ein paar Wochen außer etlichen Pringles-Dosen auch diese drei Tüten Tortilla-Chips gefunden. Sieht man den drei Tüten im Grunde gar nicht an, dass sich deren Haltbarkeitsdaten bis zu 14 Jahre auseinander liegen. Das silbergraue Dreieck ist verschwunden (rechts ist die bis 2019 noch haltbare Tüte zu sehen), ansonsten hat sich das Design der Tüten im Laufe der Jahre überraschend wenig verändert: