Eine Frau kam in den Laden. In der einen Hand trug sie eine volle Einkaufstasche mit Ware, die sie beim Mitbewerber gekauft hatte, über der Schulter eine Handtasche.
Sie ging direkt bis vor das Regal mit den Cornflakes / Cerealien, steckte sich dort eine Packung "Kellogg's Froot Loops" in die Handtasche, verschloss diese und ging ohne zu zögern durch den Eingang wieder raus. So schnelle Diebstähle sind zwar nicht ganz neu, aber dabei nur eine Packung Cornflakes mitgehen zu lassen, während man in der anderen Hand noch eine volle Einkaufstüte trägt, ist schon irgendwie sonderbar.
Ein aufmerksamer Kollege hatte sie jedoch bemerkt, war ihr noch hinterher gelaufen und hat auf diese Weise den Diebstahl vereitelt. Sehr schön.
Gestern Mittag wurde übrigens endlich die Kleineis-Truhe von einer Spedition abgeholt. Einen Termin zu finden, war etwas mühsam, hatte aber letztendlich funktioniert.
Das Gerät ist nicht sehr schwer, aber doch unhandlich und außerdem will man damit ja pfleglich umgehen und so wollte ich dem Fahrer unaufgefordert zur Hand gehen. Zuerst, als er die rollbare Truhe über eine Türschwelle bugsieren wollte. Als ich mich positionierte, um das Teil anzuheben, zeigte er mir seine Methode: Einen Meter Anlauf und mit einem Schwung über den Huckel. Mein Technikerherz schmerzte.
Als er an der hohen Stufe zum Gehweg ankam, wollte ich wieder mit anfassen, aber auch hier lehnte er wieder ab. "Brauchst nicht, ich mach das so", sprach's und ließ die Kühltruhe polternd zu Boden krachen. Meinen schmerzverzerrten Blick kommentierte er jovial: "Das Teil geht sowieso in die Presse. Da muss man nicht mehr sanft mit umgehen."
Alter … Dafür so einen Sermon mit dem Termin. Wir hätten die Truhe dutzendfach verschenken und sogar verkaufen können, unser Schrotti hätte sie liebend gerne genommen. Immerhin funktionierte sie noch einwandfrei, hat nur ihre Gebrauchsspuren gehabt. So eine Ressourcenverschwendung löst nur Kopfschütteln und Unverständnis bei mir aus. Fassungslosigkeit beschreibt es sogar noch besser.
Man möchte es kaum für möglich halten, aber zwei Wochen vor unserem offiziellen Auszug hat sich der Lastenaufzug noch einmal zu Wort gemeldet und brauchte einen Technikereinsatz. Ein Gleichrichter war im Schaltkasten abgeraucht ("gleich riecht er", den Spruch lernt man ja schon früh, wenn man sich für Elektrokram interessiert) und so ließ sich der Aufzug zu keinerlei vertikalen Aktivitäten mehr motivieren.
Das war aber schlecht, denn noch stehen ein paar große Dinge im Keller, die noch nach oben müssen, angefangen bei den vier großen Behältern für Pappe und Altpapier …
Also haben wir tatsächlich noch einen Monteur damit beauftragt, den Lift wieder flottzumachen. Damit hatte ich so kurz vor Schluss nun zugegebenermaßen auch nicht mehr gerechnet.
Mein Mitarbeiter an der Kasse rief an und wollte den Preis für eine nicht scannbare Dose "Becker's Pils" wissen. Ich dachte, ich hätte den Namen falsch verstanden oder er hätte "Beck's" nur etwas unglücklich ausgesprochen, aber es war tatsächlich "Becker's" gemeint. Ich hatte von dem Bier zwar mal was gehört, aber wir haben es hier ziemlich sicher nicht im Sortiment. Außer dieser einen Dose, die da an der Kasse aufgetaucht war, gab es auch keine weitere im Laden. Woher sie kam? Wissen wir bis heute nicht. Entweder hat sie irgendein Kunde mitgebracht (vielleicht versehentlich mit seinem Leergut) und dann im Regal vergessen, oder sie stand als Einzelstück irgendwo zwischen anderen Bierdosen, weil an an irgendeiner Station bei einem Großhändler irgendwas durcheinander geraten war. Ich habe keine Ahnung und kann es nicht nachvollziehen. Auf jeden Fall haben wir dieses Bier nicht im Sortiment und können es auch nicht über unsere EDEKA-Großhandlung bestellen und eben darum war es auch nicht bei uns im Warenwirtschaftssystem zu finden.
Der Kunde war ganz enttäuscht, als wir ihm mitteilten, dass wir überhaupt keinen Preis dafür haben und dass wir nicht wissen, zu welchem Preis wir ihm das Bier verkaufen sollen: "Ooooch, schade. Ich hab einen Kumpel, der heißt Becker und ich hab das hier gerade gesehen und fand das ein lustiges Mitbringsel."
Ach, komm, sch … drauf. Hab ihm die Dose geschenkt.
Von unserem Getränkegroßhändler haben wir einige bestellte leere Getränkekisten für Bierflaschen bekommen. Der Kampf um diese Dinger findet seit vielen Jahren zwischen Brauereien, Großhändlern und dem Einzelhandel statt und darum bin ich froh, welche bekommen zu haben und beschwere mich auch nicht darüber, dass die Kisten voller Müll lagen.
Manche Dinge sollte man einfach nicht hinterfragen …
Der Beck's-Kühlschrank in Findorff hätte schon längst abgeholt worden sein. Als ich nun bei der zuständigen Firma erneut anrief und in Anbetracht des bevorstehenden Mietvertrags-Endes ein wenig drängelte, bekam ich folgende Antwort: Der Kühler sollte im März bereits abgeholt werden, aber aufgrund laufender Umbaumaßnahmen sei eine Abholung nicht möglich gewesen.
Der Schrotti macht seinem Namen alle Ehre. Es könnte mir ja egal sein, was er da veranstaltet, aber muss man direkt hinter den Schaufensterscheiben so ein zerfleddertes Durcheinander hinterlassen, wenn man ins Wochenende geht?
Dass hier im Laden Preisschilder (Regaletiketten) verschwinden, gab es schon immer. Wir vermuten, dass Leute die einfach als Memo oder Preisinformation mitnehmen.
Dass jedoch eine komplette Preisschiene (Scannerleiste) von einem Regalboden verschwindet, haben wir dagegen bislang auch noch nicht erlebt.
Eine Kundin mittleren Alters kam hier in den Laden, zog schließlich eine Dreiersteckdose aus ihrer Handtasche und fragte, ob wir sowas wohl in neu hätten, die alte würde nicht mehr funktionieren.
Mehr als das Speechless-Meme fällt mir dazu nicht ein.
Vor einer Weile haben wir eine Ladendiebin gestellt, die sich hier am Alkohol bedient hatte. Die Sache verlief friedlich und augenscheinlich konnte sie sich ausweisen, so dass wir die Anzeige ohne Polizei aufnahmen. Es folgten das übliche Prozedere und die Aussprache eines wie immer lebenslangen Hausverbots. Mit "augenscheinlich konnte sie sich ausweisen" meinte ich nun, dass sie einen Personalausweis dabei hatte und die Person auf dem Foto darauf durchaus sie sein konnte. Manche Drogenabhängige sehen ihren Passfotos nach einiger Zeit nicht mehr unbedingt sehr ähnlich, Gewichtsverlust und allgemeiner körperlicher Verfall bewirken mitunter durchaus erstaunliche Veränderungen. Hier war der Unterschied jedoch nicht so erheblich, dass wir misstrauisch wurden.
Ein paar Wochen, nachdem ich die Anzeige zur Polizei geschickt hatte, kam eine Frau in den Laden und beschwerte sich über ein ihr angehängtes Verfahren wegen Ladendiebstahls. Dem Namen nach war es die vom oben erwähnten Personalausweis. Aber sie sah irgendwie ganz anders aus, zumindest erkannte sie niemand wieder. Wir waren verwirrt: Wer ist diese Frau? Und wer die eigentliche Ladendiebin? Und wem gehörte der Ausweis denn nun wirklich? Wir konnten in dem Moment nichts machen und baten sie, diese sonderbare Verwechslung (oder was auch immer dahinter steckte) bitte zusammen mit der Polizei aufzuklären. Es vergingen die Wochen und schließlich ein paar Monate und nichts geschah.
Nun kam ein Schreiben von der Staatsanwaltschaft Bremen mit einem mir längst bekannten Textbaustein: "Neben der in jener Sache zu erwartenden Strafe fällt die Strafe, zu der die Verfolgung der von Ihnen angezeigten Tat führen kann, nicht beträchtlich ins Gewicht, [...]"
Die genannte Täterin war die vom Ausweis, also augenscheinlich die, die nicht hier geklaut hatte. So ganz unbescholten war sie aber dann wohl doch nicht. Ich habe nach wie vor keinen blassen Schimmer, was da nun letztendlich genau passiert ist – aber die Tat bei mir hier spielt offenbar für das weitere Schicksal der beteiligten Personen keine weitere Rolle.
Ach, Google, wie kommst du denn auf sowas? Da steht man mal während einer kleinen Radtour ein paar Minuten an einem geschlossenen Bahnübergang (Brauerstraße in Bremen) und schon wird man von Google Maps automatisch der nächsten erkannten Adresse zugeordnet. Die Tafel freiwillig besucht, das wüsste ich aber.
Dieser Zettel hing an unserer Von-Kunde-zu-Kunde-Pinnwand. Erster Gedanke des Kollegen: Wie ironisch, Nachhilfe in Deutsch anzubieten und dann selber einen Rechtschreibfehler hinzulegen. Beim zweiten Hinsehen offenbarte sich dann aber schon, dass das nur ein Scherz gewesen sein könnte. Zu dem Zeitpunkt vermutete ich, dass man bei der Telefonnummer auf irgendeinem Dienst wie Marcophono landet, dem ist jedoch nicht so. Die Vorwahl gehört zum Ort Feldafing in Oberbayern, die Nummer existiert jedoch nicht, weshalb ich sie hier auch ohne Unkenntlichmachung veröffentliche. Wahrscheinlich ist jedoch, dass gar keine bestimmte Nummer beabsichtigt war, sondern die "Vorwahl" einfach nur für Null-Acht-Fünfzehn steht.
Für mich gibt es hier nur eine Option: Wollte nur ins Blog.
Auf unserem letzten großen Lieferschein der EDEKA wurde bei den Bemerkungen ein bestimmter Artikel als nicht mehr lieferbar vermerkt. Großer Lieferschein bedeutet bei uns, dass er zu einer der zweimal wöchentlich stattfindenden Trockensortiment-Lieferungen gehört, über die der Löwenanteil an Ware hier in den Markt gelangt. Dass Artikel aus unterschiedlichen Gründen temporär oder auch generell nicht mehr lieferbar sind, kommt immer wieder vor. Das ist ein alltäglicher Vorgang, der entsprechende Handlungen auslöst. Zum Beispiel, in dem neue Etiketten mit Nachfolge-Artikeln gesteckt werden. In diesem Fall jedoch tat sich erst beim Kollegen, der den Schein bearbeitete, als auch kurze Zeit später bei mir ein riesiges Fragezeichen auf: Wie, der Artikel ist nicht mehr lieferbar? Wir haben den nie gehabt. Wer soll den bestellt haben? Wir kennen das Produkt nicht einmal.
Eine kurze Suche im Web nach der EAN-Nummer ergabt, dass es sich dabei wohl um "Mc Ilhenny Spicy Tomato Drink", einen mit Tabasco gewürzten Tomatensaft handelt. Wie der jedoch in unseren Auftrag gekommen ist, werden wir wohl nie herausfinden. Manchmal bestellen wir zwar interessante und außergewöhnliche Artikel "auf gut Glück" mit (Ähem …), aber das war diesmal wohl nicht der Fall. Oder, wenn doch, dann gibt es keiner meiner lieben Mitarbeiter zu.
Ein weiteres ungelöstes Rätsel in unserer Geschichte.