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Mit Rat und Karl

Ein Mann sprach mich an: "Wo habta denn das Karlskrone-Bier?"

"Das haben wir gar nicht. Aber mit Ratskrone kann ich dienen."

"Nee, Karlskrone brauche ich."

"Damit kann ich nicht dienen, das haben wir leider nicht im Sortiment."

"Aber das hab' ich hier immer gekauft!"

Karlskrone ist übrigens die ALDI-Eigenmarke …

GEHIRRRRRRN!

Beim Blick in den heimischen Kühlschrank stutze ich: Was hat meine Frau denn da merkwürdiges mitgebracht? Eingelegtes Hirn im Glas? Lecker. Also "lecker"… Wer soll das denn essen?

Okay… Alle wieder durchatmen. Ist ein Bio-Frischkäse aus Schafsmilch in Paprika-Chili-Marinade, den wir ganz neu im Sortiment haben.


Kühlanlagengeräuschkulisse

So ganz genau bin ich noch nicht dahintergekommen, da der Zugang zu meinem großen Büro ja quasi von Kühlanlagen eingerahmt ist: Es stehen die neuen Sydney-Truhen herum, die alten Tiefkühltruhen, das Bio-Kühlregal, die Fleischtruhe und das Wurst-Kühlregal.

Irgendwas davon verursacht neuerdings in Kombination mit der ohnehin nicht ganz leisen Fleischtruhe eine ganz blöde Frequenz. Das klingt dann genau so, wie der Alarm unserer Warensicherungsanlage. Lautstärke, Intervall und Frequenz sind dem echten Alarm von der Kasse zum Verwechseln ähnlich – zumindest das, was bis zu meinem Schreibtisch vordringt.

Das ist leider vor allem nervig und überhaupt nicht so lustig, wie es gerade klingen mag. Ich tröste mich damit, dass ich das nicht mehr ewig ertragen muss. Die Baustelle für mein neues Büro ist ja in Arbeit. :-)

Unbekannte Telefonnummer

Das Telefon klingelte, eine mir unbekannte Festnetznummer aus Bremen war dran. Da ich keine Lust hatte, ans Telefon zu gehen (einer meiner Mitarbeiter hat auch immer ein Telefon in der Nähe), aber dennoch neugierig war, hackte ich die Nummer schnell bei Google rein und als erstes Suchergebnis wurde eine Seite angezeigt, die auch auf Zeitarbeitsfirmen verwies.

Mittlerweile kam mein Kollege mit dem Telefon ins Büro und ich rief ihm, ohne irgendeinen Bericht über das Anliegen des Anrufers abzuwarten, zu, dass ich kein Interesse hätte. Das sagte er der Anruferin auch und beendete das Gespräch.

Hinterher stellte sich heraus, dass das eine Bewerberin war, von der ich auch schon die schriftlichen Unterlagen vorliegen hatte, und die gerade bei einer Firma im Büro saß, die nicht Zeitarbeit, sondern Bewerbungstrainings anbietet – und eben alles was sonst so mit dem Thema Bewerbungen zu hat.

Ich rief die Nummer zurück und es ließ sich auch herausfinden, wer da nun genau angerufen und sich nach dem aktuellen Stand des Auswahlverfahrens erkundigt hatte.

Termin hier im Markt ist vereinbart.

Missglückte Wasserlieferungen

Mineralwasser gibt es bezüglich des Kohlensäuregehalts im Wesentlichen in drei Abstufungen, für die sich neben "klassisch" oder ähnlichen Namen in der Industrie noch die Bezeichnungen "still" und "naturell" durchgesetzt haben. Klassisch hat viel Kohlensäure, still hat wenig Kohlensäure und naturell ist ganz ohne Blubberbläschen. Scheint ein ungeschriebenes Gesetz zu sein, denn eigentlich machen das alle Mineralwasserabfüller so.

Als Fachmann nutze ich natürlich diese Begriffe so, wie sie auch von der Industrie verwendet werden. Die Kunden nutzen die Begriffe so, wie sie sie für richtig halten. Vor allem "still" führt dabei häufig zu Verwechslungen, da still eigentlich gar nicht still ist, sondern eher nur "etwas leiser" ist.

Um mal zum eigentlichen Thema zurückzukommen:

Wir haben eine Zeitlang Mineralwasser zu einem Betrieb im nahegelegenen Gewerbegebiet geliefert. Alle paar Wochen ein Dutzend Kisten kohlensäuresfreies Mineralwasser. Das ging eigentlich ganz gut, bis irgendwann nicht ich, sondern ein unerfahrener Kollege die Bestellung entgegengenommen hatte. Der Anrufer bestellte "12 Kisten stilles Wasser", was in seinem Universum vollkommen korrekt war. Mein Mitarbeiter schrieb auf "12 Kisten stilles Wasser" und dummerweise war ich am Liefertag selber nicht in der Firma, sonst wäre es mir da vielleicht aufgefallen, und so lieferte unser Bote "12 Kisten stilles Wasser". Das war natürlich nicht korrekt, da die in der Firma zwar stilles Wasser haben wollten, aber eben kein stilles Wasser. Ist ja klar, oder?

Das Wasser ganz ohne Kohlensäure mussten wir in der Menge aber erst selber wieder bei unserem Lieferanten bestellen, so dass sich die Neulieferung wiederum einige Tage verzögerte.

Ich brachte dann die Lieferung wieder selber in Richtung Flughafen und nahm die fälschlicherweise dort abgestellten Kisten wieder mit. Mein eigentlicher Ansprechpartner war nicht da und so versuchte ich, einer Kollegin vom ihm zu erklären, was da schiefgelaufen war. Ich wollte den Kelch nicht an die Firma weiterreichen, fand es aber doch richtig, das Problem mit den Definitionen von "still" und "naturell" bei Mineralwasser zu erklären, ohne belehrend zu wirken. Um die ganze Situation noch etwas zu entspannen bot ich an, die nächste Wasserlieferung ohne jegliche Liefergebühren zu bringen.

Waren wohl doch nachtragend. Ich habe nie wieder von denen gehört…

Girl.

Bestellbarer Dekoartikel für Oktoberfestaktionen:
Papiergirl. Bayrisch Blau 10m
Erster Gedanke: Cool, ein Papier-Girl. Bestimmt eine hübsch anzusehene würdige Nachfolgerin für meine Berentzen-Frau. (Die übrigens immer noch ramponiert hinter meinem Regal steht...)

Zweiter Gedanke: Girl? 10m? Kann doch irgendwie nicht... Mist, der Punkt. Das ist nur eine Abkürzung für "Girlande". Schade. :-)

Keine Feuerlöscher...

...zumindest nicht für den Verkauf.

Der etwas ältere Mann beharrte darauf, dass wir diese Woche Feuerlöscher "für 25 Mark" im Angebot hätten und wollte zwei Stück kaufen.

"Oh, das tut mir Leid.", sagte ich zu ihm. "Ich habe keine Feuerlöscher im Angebot, das wüsste ich ganz sicher."

Er fluchte noch etwas von "Angebot vorrätig halten" und erzählte mir, dass er zum "Gewerbeamt" gehen wird, aber ich glaube, selbst da dürfte er seine Brandschutzausrüstung nicht bekommen können.

Verwechselt

Der Inhalt dürfte sich geschmacklich genauso sehr unterscheiden, wie die Aufdrucke auf den Verpackungen. Es hat doch tatsächlich jemand geschafft, die Kekse beim Ware verräumen ins Tiernahrungsregal zu stellen. Ich rede nicht von einem Beutel, der sogar zufällig dort hingeraten sein könnte. Nein, jemand hat den ganzen Karton fein säuberlich dort einsortiert, wo normalerweise das Nagerfutter steht.

Homer Simpson würde sagen: "D'Oh!"