Nachtrag: Kaum geschrieben, war er da. Zwar mit einer plausiblen Entschuldigung, aber trotzdem hätte man ja mal eben anrufen können. Möge sein Angebot zeitiger auftreffen.
Um fünf Minuten vor dem eigentlichen Termin zu einem Vorstellungsgespräch habe ich von einer Bewerberin eine E-Mail bekommen, in der sie mir mitteilt, aufgrund eines anderen Jobangebots gar nicht erst hier aufzutauchen.
Aber immerhin hat sie den Termin abgesagt, das ist ja in der heutigen Zeit auch nicht mal mehr selbstverständlich…
Alles klar, der Termin ist bestätigt: Am Montag kommen die beiden Maurer, die sich um unser Bürofenster inklusive der Wand drumherum und anschließend um meine neue Bürotür kümmern sollen.
Nachher habe ich hier vor Ort einen Termin mit einem der Betreiber einer Firma, die leuchtende Werbeanlagen baut und in dem Zusammenhang auch viel für die EDEKA macht.
Hoffentlich wird er nicht zu enttäuscht sein, dass ich den Auftrag noch nicht gleich für nächste Woche erteilen kann. Aber auch wenn bis zur offiziellen Umgestaltung noch einige Monate ins Land gehen werden, hätte ich die entsprechenden Planungen gerne schon in trockenen Tüchern. So können wir irgendwann den Startschuss geben, ohne noch lange diskutieren zu müssen.
Das Telefon klingelte, eine mir unbekannte Festnetznummer aus Bremen war dran. Da ich keine Lust hatte, ans Telefon zu gehen (einer meiner Mitarbeiter hat auch immer ein Telefon in der Nähe), aber dennoch neugierig war, hackte ich die Nummer schnell bei Google rein und als erstes Suchergebnis wurde eine Seite angezeigt, die auch auf Zeitarbeitsfirmen verwies.
Mittlerweile kam mein Kollege mit dem Telefon ins Büro und ich rief ihm, ohne irgendeinen Bericht über das Anliegen des Anrufers abzuwarten, zu, dass ich kein Interesse hätte. Das sagte er der Anruferin auch und beendete das Gespräch.
Hinterher stellte sich heraus, dass das eine Bewerberin war, von der ich auch schon die schriftlichen Unterlagen vorliegen hatte, und die gerade bei einer Firma im Büro saß, die nicht Zeitarbeit, sondern Bewerbungstrainings anbietet – und eben alles was sonst so mit dem Thema Bewerbungen zu hat.
Ich rief die Nummer zurück und es ließ sich auch herausfinden, wer da nun genau angerufen und sich nach dem aktuellen Stand des Auswahlverfahrens erkundigt hatte.
Danke für den Kommentar, lieber Konstantin. Der Vertreter war gestern tatsächlich da und ging auch ganz motiviert auf mich zu. "Eigentlich habe ich gar kein Interesse, aber die Dame am Telefon hat das partout nicht einsehen wollen und darum sind sie jetzt persönlich hier", sagte ich ihm ziemlich direkt, nachdem er sich vorgestellt hatte.
Wir guckten noch ein bisschen, wo man die Maschine (gleiches Konzept wie bei Kaffeepartner und ähnlichen Firmen) hinstellen könne, aber aufgrund der bevorstehenden Baumaßnahmen verneinte ich jeden von ihm vorgeschlagenen Standort.
Er meldet sich in einem Jahr noch mal. Vielleicht.
Anruf einer Firma, die mir ein Konzept vorstellen möchte, einen Kaffeeautomaten hier im Laden unterzubringen, an dem die Kunden sich ihren Coffee-to-go ziehen können.
Ich sagte, dass wir keinen Platz dafür hätten.
Der Anrufer war anderer Meinung und redete auf mich ein und erbat un-be-dingt einen Termin hier im Laden.
"Meinetwegen kommen Sie vorbei. Dann zeige ich Ihnen, dass wir keinen Platz haben und vollkommen egal, was sie an Möglichkeiten zur Unterbringung finden werden, Sie werden hier mit einem Nein rausgehen!"
Hat ihn entweder nicht beeindruckt oder er hat gar nicht erst begriffen, wie das gemeint war. Termin ist am Mittwoch. Ich bin ohnehin im Laden und er hat die Anfahrt.
Planmäßig werden die Maurer hier am 18. September 2017 mit den Arbeiten am Bürofenster beginnen. In dem Zusammenhang wird auch die komplette Wand überarbeitet, vor allem Setzungsrisse und der dadurch bedingte lose Putz sollen verschwinden, so dass wir hinterher eine schöne, überstreichbare Wand haben.
Bis dahin muss noch einiges vorbereitet werden: Die Kabelkanäle an der Wand müssen weg (im Laden und im Büro), das Fenster können wir schon mal ausbauen, inklusive Fensterbank – und letztendlich müssen wir den Bestand in der Getränkeabteilung runterfahren und die Ware irgendwo zwischenlagern. Das aber erst ganz zuletzt.
Morgen Mittag besucht mich der Bauunternehmer, der von mir mit allen anfallenden Steinbaufacharbeiten beauftragt werden wird. Es geht konkret um die Planungen für den Einbau des neuen Bürofensters. Mal gucken, wann wir diesen Job von der Liste streichen können…
Na, das ging ja richtig schnell: Ziemlich spontan habe ich gleich noch einen Termin mit unserem Elektrikermeister, um meine Planungen für den Aufenthaltsraum durchzusprechen.
Dann müssen die nur noch einen möglichst zeitnahen Termin finden, um die Arbeiten durchzuführen. Wäre schön, wenn wir auch dieses Kapitel im großen Umbaubuch bald abschließen könnten.
Die Bewerberin war zum vereinbarten Termin um 12 Uhr nicht da, selbst (und da sind wir schon viel zu gnädig) bis 12:05 Uhr haben wir gewartet, inzwischen ist es eine weitere Viertelstunde später.
Das verbuche ich dann mal unter "kein Interesse". Falls die Frau sich doch noch wider Erwarten melden sollte: Interesse besteht auf unserer Seite jetzt auch nicht mehr…
Eine Bewerberin kam im Markt in Findorff pünktlich zum vereinbarten Termin für ein Vorstellungsgespräch.
Die Marktleitung telefonierte zu dem Zeitpunkt gerade, da eine wichtige Bestellung durchgegeben werden musste, und bat die Frau, kurz zu warten.
Das Gespräch dauerte noch knapp drei Minuten, aber offenbar hatte die Bewerberin in der Zwischenzeit das Interesse verloren und war wortlos verschwunden.
Vor ein paar Jahren: Ein junger Mann arbeitet bei mir und kündigte irgendwann, da er aufgrund seines Studiums keine Zeit mehr für den Nebenjob hatte.
Vor ein paar Monaten: Der selbe junge Mann erkundigte sich bei mir, ob ich wieder einen Job für ihn hätte. Ich verneinte zu dem Zeitpunkt, versprach aber, mir eine Erinnerung in mein "Bewerber"-Fach zu legen und falls wir mal wieder akut Leute suchen würden, an ihn zu denken.
Vor ein paar Tagen: Aufgrund von akutem Personalbedarf den Mann angerufen und ihn gefragt, ob das noch aktuell wäre und ob er sich einen Job an der Kasse zutrauen würde. War noch aktuell und nachdem alles geklärt war, vereinbarten wir einen Termin für eine Proberunde an der Kasse.
Ein paar Stunden vor der Proberunde: Er hat den Termin abgesagt. Nicht nur für diesen einen Tag, sondern generell. Aus privaten Gründen kann er gar keinen Nebenjob annehmen.
Eine reichlich heruntergekommen wirkende Frau fiel mir vor dem Leergutautomaten auf. Ich musste einfach über die Videokameras ihren Weg durch den Laden beobachten und meine viele Erfahrung wurde wieder einmal bestätigt: Auf recht umständliche Art verteilte sie nach und nach mehrere Packungen Käse aus dem Kühlregal in ihren Hosentaschen. Aus irgendeinem Grund wickelte sie die Päckchen dabei vorher noch einzeln in mitgebrachte Kunststoff-Frühstücksbeutel. Vielleicht, um im Zweifel noch behaupten zu können, dass sie die Sachen mitgebracht hätte und dass sie nicht von uns wären. Keine Ahnung. War aber nicht ganz undankbar, dass sie die Verpackungen nicht einfach so in ihre spackigen Hosentaschen geschoben hat.
So weit war das noch gar nicht sonderlich erwähnenswert. Am Ausgang sprachen wir die Frau an und nahmen sie mit nach hinten ins Lager. Da sie keinen Ausweis, sondern nur eine alte Versichertenkarte ohne Foto dabei hatte, mussten wir die Polizei zur Überprüfung ihrer Identität rufen.
Während wir warteten, greinte und jammerte die Frau mit dicken Krokodilstränen, dass sie gar keine Zeit hätte, weil sie zu einer Veranstaltung müsse, für die sie nun extra über eine Stunde aus dem Norden der Stadt mit Bus und Bahn angereist sei. Diese Veranstaltung gibt es wirklich, bei uns um die Ecke befindet sich das "Jesushaus", ein Rückzugsort mit Bibelstunden und Teestube für Bedürftige. Und sowieso sei sie eine total ehrliche Frau, die an Gott glaubt und ihr ganzes Leben für und mit Gott lebt.
Ich sah ihr mit schief gehaltenem Kopf in die Augen und sagte: "Sie kennen das siebte Gebot? Du sollst nicht stehlen?"
Darauf bekam ich aber keine Antwort mehr.
Es geht aber noch weiter: Sie war auch die ganze Zeit am jammern, dass das doch auch ohne Polizei gehen müsse. Polizisten würden sie nämlich immer so grob behandeln. Konnte ich mir pauschal erst mal gar nicht vorstellen. Nachdem sie aber gegenüber den Polizisten recht renitent war, die Beamten sogar anschrie und schon gar nicht mitarbeiten wollte, stand sie nämlich plötzlich mit gespreizten Beinen und dem Gesicht an der Wand hier herum. Selbstgemachtes Leid, würde ich sagen.