Seit einiger Zeit sind wir ohnehin nur noch telefonisch erreichbar, wenn man nicht mit unterdrückter Rufnummer bei uns im Markt anruft.
Ich würde diesen Schritt (noch!) nicht gehen, aber manchmal kommt mir der Gedanke, ob man überhaupt noch telefonisch erreichbar sein muss. Viele Anrufe sind lästig (Werbung, Spam), wenige wirklich notwendig. Die "wichtigsten" bei uns sind vermutlich Kunden, die sich nach bestimmten Artikeln oder Fragen wie Öffnungszeiten etc. erkundigen wollen.
Dann rufen natürlich auch ab und zu Lieferanten (mit bestehender Geschäftsbeziehung) an, die ihre Bestellungen abfragen wollen – aber davon gibt es nur noch sehr wenige.
Andersherum würde ich das Telefon ungerne völlig aufgeben. Raustelefonieren möchte ich nämlich schon gerne noch können und unter der Prämisse sollte man anderen wohl auch zugestehen, uns noch auf diesem Wege erreichen zu können. Außerdem ist ein unmittelbares Gespräch durch nichts zu ersetzen. Warum sollte man 20 Sekunden telefonieren, wenn man die Angelegenheit auch im Verlauf mehrerer Tage mit unzähligen E-Mails ("Re: AW: Re: AW: Re: AW: Re: AW: Re: AW: Artikelanfrage") klären kann?
Aber manchmal, wenn mal wieder irgendein nerviger Anruf reinkommt und die Person am anderen Ende der Leitung einem was von einem Lotto-Abo, Energiekostenvergleich oder zu sperrenden Guthabenkarten erzählt, möchte man ja schon …
Die Polizei hier in Bremen ist auf telefonischem Wege auf zwei Arten zu erreichen, nämlich selbstverständlich über die Notrufnummer 110 und für die weniger dringenden Fälle über den "Zentralruf".
Wir hatten einen Ladendieb, der zwar friedlich war, sich jedoch nicht ausweisen konnte. Also rief ich die Telefonzentrale der Polizei Bremen und nachdem ich fünf Minuten lang in der Warteschleife hing, kam folgende Ansage: "Sie rufen außerhalb unserer Servicezeiten an, in dringenden Fällen wählen Sie bitte den Notruf …"
Warum haben die "Servicezeiten"?! Das ist die Polizei!!!
Das Telefon klingelte. Ich ging ran und meldete mich knapp mit meinem Namen.
"Harste."
Anruferin: "Ja, schönen guten Tag. Ich habe mich leider verwählt, auf Wiederhören."
Und schon war die Verbindung wieder zu Ende.
(Die Rückwärtssuche ergab, dass die Nummer bei Tellows mit 8 bewertet wurde und dort vor aggressiver Werbung gewarnt wird. Habe dann wohl nicht allzu viel verpasst.)
Das neue Telefon an der Kasse hatte immerhin rund drei Jahre schadlos überstanden. Nun meldeten sich die Kollegen zu Wort, dass der Hörer gebrochen sei.
Ich hinterfrag's nicht mehr …
(Ließ sich zum Glück mit Sekundenkleber wieder flicken.)
Die letzten Anruf(versuch)e laut unserer Fritzbox waren allesamt für die Tonne. "Lottodreck" war durchgekommen, ist aber nun auch in der Sperrliste.
Bei uns kommt man ja ohnehin nur noch telefonisch durch, wenn man zumindest irgendeine Rufnummer übermittelt. Anrufe, bei denen die Nummer unterdrückt ist, werden direkt abgewiesen. Manchmal überlege ich ja ernsthaft, ob wir überhaupt noch telefonisch erreichbar sein müssen. Nicht nur gefühlt kommen da an machen Tagen fast nur noch unerwünschte Anrufe …
Seit dieser Woche ist eine große Baustelle auf der anderen Straßenseite eingerichtet:
Das Schild an der Absperrung verrät, dass dort ein Glasfaseranschluss verlegt wird. Yeah, hier wird's modern. Bleiben zwei Fragen: Kann die andere Straßenseite, also wir, da auch angeschlossen werden oder wird vor unserem Haus auch wieder alles aufgerissen? Und: So schön es klingt und eine Modernisierung in den Fingern kitzelt – was soll ich damit? Wir haben aktuell einen klassischen Anschluss mit meistens etwas über 35 Mbit/s und der ist für uns hier im Laden mehr als ausreichend. Aber schön zu wissen, dass wir demnächst ggf. umstellen könnten.
Bis Anfang der 2000er waren die schnurlosen Gigaset-Telefone, damals noch von Siemens produziert, in einem kleinen Detail ziemlich sinnvoll konstruiert: Die Taste für die Tastensperre war bündig mit dem Gehäuse, so dass die Tastensperre, wenn man das Gerät in der Tasche transportierte, sich nicht von alleine entsperren konnte. Dann wurde vermutlich ein mitdenkender Ingenieur von einem coolen Designer-Team überstimmt und seit dem gibt es diese versenkten Tasten nicht mehr. Pech, wenn man die Telefone während der Arbeit in einer engen Westen- oder Hosentasche transportiert. Früher oder später, erfahrungsgemäß eher früher, wird die Tastensperre von alleine verschwinden und ganz gewiss nicht wieder von alleine aktiviert werden. In der Folge ruft die Tasche dann irgendwelche zufälligen Nummern an oder in den Einstellungen des Geräts wird etwas verändert. Oft genug werden die Telefone stumm geschaltet, denn die entsprechende Taste sitzt genau gegenüber der für die Tastensperre.
Vor ein paar Jahren habe ich euch hier mal mein Telefontuning vorgestellt und auch unsere aktuelle Serie habe ich jetzt mit einer scharfen Klinge bearbeitet. Links noch ein Mobilteil im Originalzustand, rechts mit gekürzter Tastensperre-Taste. Meine Fresse, wie kann man sowas Dämliches und vor allem absolut Praxisuntaugliches nur konstruieren?
Das vor gut einem Jahr angeschaffte IP-Telefon an der Kasse hat den Weg an die neue Fritzbox nicht geschafft. Es war damals schon ein Krampf, alle Einstellungen korrekt hinzubekommen und nun habe ich zu allem Überfluss auch noch die Zugangsdaten für das Gerät verlegt. Da über diese Technik ohnehin nicht der interne Anruf funktionierte und wir immer immer den Workaround verwendet haben, uns über unsere eigene Festnetznummer anzurufen, hatte ich vor ein paar Tagen beschlossen, hier eine für uns ganz neue, aber aus konstruktiver Sicht ziemlich altertümliche Technik zu verwenden.
Da wir genug Netzwerkleitungen an der Kasse liegen haben, steht jetzt ein ganz klassisches analoges Telefon da vorne, das ganz simpel kabelgebunden am FON1 der Fritze hängt. Keine blockierte Leitung mehr, keine Konfigurationsprobleme, das Ding läuft einfach:
Das im April erwähnte Sonderkündigungsrecht unseres Telefonanschlusses im Markt in der Münchener Straße habe ich nach Erhalt der Gewerbeabmeldung beantragt und hatte nur Stunden später schon die Bestätigung im Postfach. Sehr schön, dass das so unkompliziert geklappt hat. Dafür liebe ich unseren regionalen Telefonanbieter hier im Norden:
Moin Herr Harste,
Sie kündigen Ihren Vertrag wegen Geschäftsaufgabe vorzeitig und reichen dafür Ihre Gewerbeabmeldung ein.
Da mir die Unterlagen am 12.05.2020 vorlagen, endet Ihr Vertrag mit einer Frist von einer Woche.
Ich hatte angemerkt, dass der Vertrag gerne zeitnah beendet werden kann und nicht bis zum 30. Juni, das Datum der Gewerbeabmeldung, laufen muss. Auch das hat ganz hervorragend funktioniert. Dann sind wir drüben zwar ab übernächster Woche ohne Festnetz und Internet und auch das Kassensystem würde nicht mehr funktionieren – aber auf die Anbindung des Kassensystems kommt es nicht mehr an und da sowieso jeder ein Handy hat, ist auch die Erreichbarkeit kein Problem.
Der Markt in Findorff nähert sich dem Ende. Inzwischen sind auch sämtliche relevanten Verträge gekündigt, allen voran natürlich der Mietvertrag. Aber auch solche Sachen wie Arbeitsbekleidung, Aufzugswartung und Energieversorger habe ich nicht vergessen.
Ebenfalls gekündigt ist der Telefonanschluss. Da ich darüber noch keine Bestätigung bekommen hatte, rief ich noch einmal bei swb / EWE-Tel an und bat um erneute Zusendung der Kündigungsbestätigung. Bei dem Gespräch kam heraus, dass ich für einen relativ kleinen einmaligen Betrag ein Sonderkündigungsrecht nutzen könnte, wenn ich die Gewerbeabmeldung vorlege. Sehr cool, damit hatte ich gar nicht gerechnet.
Ich hatte mich schon darauf eingestellt, noch bis Mitte 2021 zumindest die Grundgebühr für den nicht mehr verwendeten Anschluss bezahlen zu müssen …
Ein Kunde ging eben mit dem Handy am Ohr durch den Laden. Ich hörte natürlich nur seine Seite und davon reichte mir ein einziger Satz: "Was soll ich denn jetzt mitbringen? Ich bin gerade bei SPAR."
Wie ich hier schon einmal geschrieben hatte, ist der Telefonanschluss bei mir in der Halle zum 11. April gekündigt. Alarmanlage, Kommunikation und Internet ist dort auch im kabelgebundenen Büronetzwerk über eine LTE-Anbindung mit mehreren Dutzend Gigabyte Datenvolumen keine Sache.
Mutet dann aber doch irgendwie sonderbar an, wenn ein Schreiben mit einer geplanten Preisanpassung im Briefkasten landet, das wohl Massenware an alle Kunden war, in dem jedoch besonders betont wird, dass man zu den treuen Geschäftspartnern gehört.