Kommentar einer Kollegin zu diesem Aufdruck auf einer Packung mit tiefgefrorenem Blumenkohl, der laut Wikipedia und auch allgemein bekannt einen "typischen, milden Geschmack" hat: "Ja, was denn sonst? Jetzt neu: Wasabi-Style?"
Ich glaube, in der nächsten Woche habe ich hier eine Premiere: Ein 4er-Netz Zitronen ist günstiger (49 Cent) als eine einzelne Zitrone, für die meine Kunden 59 Cent hinlegen müssen.
Wenn Hersteller ihre Produkte verändern, vor allem auch die Menge pro Packung, ist das für Einzelhändler immer lästig. Schließlich muss man dann immer zusehen, dass die Preisauszeichnung auch wieder aktuell ist. Da wir verpflichtet sind, auch die Grundpreise (also Preis/Gewicht) anzugeben, muss also auch dann die Preisauszeichnung angepasst werden, wenn bei verändertem Inhalt der Preis gleich bleibt.
Ganz aktuell stoßen mir diesbezüglich die "Dorito" Chips (wie diese) extrem sauer auf. Ursprünglich hatten sie mal 225 Gramm Inhalt. Dann wurde die Menge auf 245 Gramm erhöht. Monate später auf 200 Gramm gesenkt und ganz aktuell sind die Tüten mit 250 Gramm befüllt. Natürlich ändern sich auch jeweils die Preise mehr oder weniger stark. Das sind unter anderem die kleinen Ärgernisse eines Einzeländlers.
Vor ein paar Tagen hatten wir die Chance, Osterland-Grütze in einem Spezialbecher mit mehr Inhalt zu bestellen. Ich hab's gelassen, aber den Artikel finde ich trotzdem erwähnenswert: Endlich mal keine Mogelpackung – aber wie man die Leute kennt, werden sie sich reihenweise beim Hersteller beschweren und die Kosten für die Reinigung ihrer beim Öffnen der Becher bekleckerten Bekleidungsstücke zurückverlangen. Hey, wir sind schließlich in Deutschland, bzw. in der EU. Selber denken ist überbewertet.
Avocados sind übrigens einer der blödesten Artikel, die man seinen Kunden anbieten kann.
Sind sie frisch geliefert und knallgrün und noch relativ fest, möchte sie niemand haben. Viele pürieren das Fruchtfleisch und dafür soll es nunmal möglichst weich sein.
Hat man die Früchte dagegen schon ein paar Tage im Laden liegen, möchte sie auch niemand haben. Sie werden ja schließlich ganz weich und bekommen dunkle Stellen und sind gar nicht mehr frisch.
Wenn der Platz im normalen Konservenregal nicht mehr ausreicht, stellt man die Dosen mit den türkischen Würstchen eben auf das Kühlregal über den türkischen Aufschnitt. Das sieht zwar nicht so toll aus und spiegelt auch nicht unbedingt die eigenen Vorstellungen eines ordentlichen Ladens wieder, hilft aber zumindest etwas, das Sortiment um die Kundenwünsche zu erweitern.
Na, los! Jetzt mal alle gemeinsam im Chor: "Das – wird – auch – jedes – Jahr – früher." Seht ihr, klappt doch.
Es ist übrigens wirklich nur der eine Tisch (und zwei eher winzige) Aufsteller, was wir hier (derzeit) stehen haben. Die Erfahrung der letzten Jahre war, dass der Verkauf der Ostersüßwaren gefühlt immer schleppender wurde.
Kleine Nachwirkung des Dioxin-Skandals: Es gibt kaum (Bio-)Eier auf dem Markt. Die homöopathischen Mengen, die mich hier an Bio-Eiern erreichen, verdampfen ungelogen innerhalb einiger Stunden. In der Folge laufen die konventionellen Eier auch besser und darum sind das Eierregal nicht erst seit fünf Minuten wie folgt aus...
Ein Osterhase? Jetzt schon?!? Und dann noch GUBOR?
Ja, ich habe ihn auf einer Messe bekommen. Und was soll ich damit? Essen? Nöö, also stelle ich ihn in den Laden. Die reguläre Osterware kommt ja sowieso auch schon in zwei Wochen.
Mal gucken, wann der erste Kunde feststellt, dass es ja "jedes Jahr früher" wird...
Also noch schnell rechtzeitig mit den richtigen Glücksbringern aus Schokolade eindecken: Schornsteinfeger, Hufeisen, Glückskäfer und was es sonst noch so gibt. Alle anderen Supermärkte verschachern die Sachen ja immer schon Ende Dezember und nach Silvester gibt es dann nichts mehr. Aber bei uns hier in der Bremer Neustadt, da gibt es sowas eben auch Ende Januar! Schön, wenn man sich durch Offenheit für Neues aus der Masse abheben kann.
Und dumm, wenn man so einen Aufsteller im Lager vergisst.