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Fehlalarm durch Rollstuhl

Unsere im Dezember 2018 installierte neue Warensicherungsanlage leistet einen guten Job. Aber eine Merkwürdigkeit gibt es, die uns schon früh aufgefallen war: Unser "Putzauto", aka Scheuer-Saug-Automat oder auch Wischmaschine, löst in der Anlage einen Alarm aus. Nicht den selben Ton, als wenn man mit einem Warensicherungsetikett in die Nähe der Antennen kommt, aber dennoch einen lauten und aufdringlichen Warnton.

Die genaue Ursache dafür weiß ich nicht, aber immer, wenn jemand, also meistens unsere Putzfrau, mit der Maschine im Bereich der Kasse unterwegs ist, löst der Warnton aus.

Nun hatten wir einen permanenten Daueralarm. Die Wischmaschine stand hier hinten im Lager und die genaue Ursache für den Alarm erschloss sich uns im ersten Moment nicht.

Wie auf dem Foto im oben verlinkten Beitrag zu sehen ist, steht eine Antenne (in Kundenlaufrichtung ganz rechts) direkt am Schaufenster. Nun stand genau dort auf dem Gehweg eine Frau in ihrem Elektro-Rollstuhl. Der Alarm der Anlage düdelte bis die Frau nach unserer freundlichen Bitte ein Stück zur Seite fuhr.

Sehr, sehr seltsam. Wischmaschine und Elektrorollstuhl haben ja nun einige gemeinsame grundlegende Komponenten: Es gibt einen Akku, Ladetechnik und Motoren. Wir haben wie gesagt keine Idee, welche dieser Komponenten für den Störungs-Alarm verantwortlich ist, aber irgendwas in der Elektronik beider Geräte sorgt wohl für eine Frequenz, die unsere Warensicherungsanlage nicht mag.

Das ehrliche Leben

Ein Mann, der hier im Laufe der Zeit Ware in nicht unerheblichen Werten (mindestens ein mittlerer dreistelliger Betrag) geklaut und ohnehin seit Jahren schon Hausverbot hat, stand mit ein paar Gleichgesinnten vorm Laden. Ein Kollege hatte ihn durch die Scheiben erkannt und war nach vorne geeilt, um ihn daran zu erinnern, unseren Laden ja nicht zu betreten und sich im Idealfall auch gleich hier aus dem Umfeld zu entfernen. Wir können ihm zwar nicht verbieten, hier auf dem öffentlichen Gehweg herumzulungern, aber manchmal helfen solche Ansagen ja.

Der Typ fing an zu schwadronieren und erwähnte in dem Zusammenhang auch, dass er mal ein ehrliches Leben hatte. Das hat sicherlich jeder Mensch, zumindest in den ersten drei Jahren. Was dann aus einem wird, entscheidet das Umfeld. Die Aussage muss also nicht pauschal falsch sein.

Ein Mann ohne Beine, der immer bei uns vor dem Laden in seinem Rollstuhl sitzt und überwiegend still um Geld bettelt, hatte den Dialog mitbekommen und wäre vor Lachen fast aus seinem Rolli gekippt. "Ehrliches Leben, hahaha!", lachte er laut los.

Rampe beim Eingang?

Eine Frau im Rollstuhl, die hier im Stadtteil wohnt, hat mich auf der Straße angesprochen und gefragt, ob es nicht möglich wäre, eine Rampe beim Eingang dauerhaft zu installieren, damit sie und andere bereifte Kunden hier leichter oder generell überhaupt mal selbstständig in den Laden kommen könnten.

Leider ist das nicht so leicht zu machen. Wir haben nun mal die Stufe vorne im Eingang. Diese schräg oder zu einem Teil schräg auszuführen, ist nicht möglich, da sich genau darunter Kellerräume befinden und diese Stufe Teil der Kellerdecke ist. Wenn wir da so viel Material entfernen, kämen wir in Konflikt mit der Statik – falls wir damit nicht sogar gleich zusätzliche Oberlichter in den Keller bauen würden. Kurz: Das geht einfach beim besten Willen nicht. Dies wurde vor ein paar Jahren auch schon einmal (noch vom vorigen Eigentümer veranlasst) von einem Baubüro untersucht und bestätigt.

Einer meiner lieben Kollegen hatte nun die Idee, dass man ja mal bei der Stadt beantragen könnte, dass der Gehweg im Bereich unseres Eingangs angehoben wird, so dass ein nahtloser Übergang bei uns in den Laden entsteht. Ob so eine Anfrage überhaupt einen Versuch wert ist? Und wer müsste die Kosten dafür tragen? Hmm …