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Vitrine im SPAR in Jandia

Blogleser Oliver M. hat in seinem Urlaub unter anderem diesen SPAR-Markt in Jandia auf Fuerteventura besucht.

Von außen gibt es kein zusätzliches Bild, aber im Inneren des Ladens ist im was aufgefallen: Tabak, Rasierklingen, Batterien und andere Dinge aus der Rubrik "klein und teuer" sind wie bei uns hier in eine Vitrine eingeschlossen.

Das Leben könnte so viel friedlicher sein, wenn einfach jeder jeden in Ruhe ließe und sich Leute auch nicht dauernd an fremdem Eigentum vergreifen würden … :-(


Zwei Feuerzeuge

Ines stürmte in mein Büro: "VP am Leergutautomaten!

Ich ging langsam und scheinbar unaufmerksam in Richtung Kassenbüro und dabei auch an dem Typen vorbei, den ich aber maximal aus dem Augenwinkel im Blick hatte. Im Büro angekommen sah ich gerade noch auf dem Monitor, wie der Mann seinen Leergutbon zog und direkt nach vorne in Richtung Kasse ging. Alles klar, der tut nichts. Dachte ich. Aber einen halben Meter vor dem Förderband unserer Kasse 1 blieb er vor dem Regal mit Batterien, Lampen und Feuerzeugen blieb er stehen, nahm sich ein Teil aus dem Regal, ging ganz kurz zurück in den Laden, um in einem unbeobachteten Moment die Packung, es waren übrigens Feuerzeuge, in seine Hosentasche zu stopfen.

Dann bewegte er sich wieder zur Kasse, um seinen Leeergutbon einzulösen. Den Laden verlassen konnte er danach aber nicht mehr, da ich ihn direkt aufforderte, mir nach hinten ins Lager zu folgen.

Da er keinen Ausweis dabei hatte, rief ich notgedrungen die Polizei an. Während wir noch auf die Beamten warteten, kam Ines dazu. Sie sah den Typen jetzt erst genauer und hatte das Gefühl, das Gesicht zu kennen: "Der hat hier doch schon mal geklaut!"
Seinen Namen hatte ich gar nicht ins unserer (alphabetischen) Ladendieb-Liste gefunden, aber sie blätterte die Fälle der letzten Monate durch, die noch gar nicht in die Liste eingetragen waren. BINGO! Im April war er schon mal da. Hätte an dieser Stelle gerne einen Link geliefert, aber das Ereignis hatte es offenbar gar nicht hier ins Blog geschafft. Er hatte vor ein paar Monaten ein Glas Instantkaffee und ein Deo eingesteckt.

Da wir seine Daten schon hatten, konnten wir erst mal wieder die Polizei abbestellen. Die freut sich nämlich immer, wenn sie nicht für Kleinkram ausrücken muss.

Der Rest verlief gewohnt unspektakulär: Es folgt eine (weitere) Anzeige und diesmal auch eine wegen Hausfriedensbruchs. Das Hausverbot habe ich noch einmal ausdrücklich aufgefrischt. Bleibt die Hoffnung, dass er es diesmal kapiert hat …

Zwei Kaffeediebe

Der Höhepunkt des heutigen Tages waren zwei relativ kaputte Typen, die mich erst im Laden scheinbar unauffällig nach ein paar Artikeln fragten und sich dann den kompletten Regalbestand einer Cappuccino-Sorte aus dem Kaffeeregal in die mitgebrachte Sporttasche gekippt haben, um damit abzuhauen:



"Scheinbar unauffällig" zwang mich natürlich sofort, den beiden auf der Videoanlage hinterherzugucken. Und während der zwei Minuten auf dem Video bin ich schon mit einer Kollegin nach vorne zur Tür gelaufen..

Mit so viel Gegenwehr hatten die beiden hochgradig aggressiven Typen da vorne dann aber wohl auch nicht gerechnet. Bilanz der Aktion: Der Kaffee ist bei uns geblieben, deren Sporttasche auch, der Arm einer Kollegin ist aufgeschlagen und meine Brille hat sich in einen Totalschaden verwandelt.


Unfair

Ein Ladendieb löste mit einigen Teilen der von ihm eingesteckten Ware den Alarm der Warensicherungsanlage aus, was letztendlich der Grund dafür war, das wir uns zusammen mit ihm und der Polizei im Lager versammelt hatten. Das war eigentlich nicht weiter spektakulär, aber ein Gesprächsfetzen war bemerkenswert:

"Warum hat das jetzt eigentlich Alarm ausgelöst?", wollte der Ladendieb von einem der Polizisten im Laufe der Vernehmung wissen.

"Weil die Ware gesichert ist!", erklärte dieser.

Enttäuschter Ladendieb: "Das ist unfair."


Finde ich übrigens gar nicht. :-)

Toastbrot-Oma

So wie in den Boulevardzeitungen bekommen auch bei uns manche Ladendiebe und Kunden einen Namen, wenngleich diese bei uns natürlich nur intern verwendet werden. Okay, manchmal gibt es davon auch anonym hier im Blog was zu lesen.

Seit ein paar Jahren gibt es bei uns die Toastbrot-Oma!

Das klingt so harmlos, bei "Oma" denkt jeder an eine nette, alte Dame. Aber weit gefehlt. Diese Frau hat im Laufe der Jahre für hunderte Euro Ware bei mir gestohlen und einen Kollegen (aber nicht mich, obwohl mich jeder einzelne Ladendiebstahl bei uns aufgrund der finanziellen Verantwortung am stärksten trifft) an den Rand der Verzweiflung getrieben.

Diese Frau, gerade 70 Jahre alt, "kennen" wir schon seit etlichen Jahren. Die erste Anzeige wegen Diebstahls hat sie bei uns im Jahre 2009 bekommen, eine weitere 2012. Danach hat sie, obwohl ausdrücklich Hausverbot auf Lebenszeit erteilt, meinen Laden immer wieder betreten. Dummerweise konnte sich keiner mit Sicherheit an ihr Gesicht oder ihren Namen erinnern. Nicht mal Ines, die sich Gesichter wie ein Elefant merken kann, war sich hundertprozentig sicher.
So konnten wir also nicht auf die Aufzeichnungen im "Ladendiebstahl"-Ordner zurückgreifen, sondern mussten leider warten, bis wir diese Frau auf frischer Tat ertappen. Aber das stellte sich aufgrund der doch eher ungewöhnlichen Zielgruppe als erstaunlich schwierig heraus, denn kein einziges Merkmal war bei ihr nach unserem Raster besonders auffällig. Sie sah eigentlich aus wie die liebe Omi von nebenan. Ein paar wenige Kollegen hätten sie am Gesicht erkannt, aber im Grunde sämtliche Aushilfen und auch alle Mitarbeiter/innen, die noch nicht so lange bei uns waren, hatten natürlich keine Ahnung, mit wem sie es zu tun hatten, wenn die Frau den Laden betrat oder verließ.

Dazu kommt, dass "Toastbrot-Oma" auch noch überaus geschickt bei ihren Diebstählen vor ging. Sie stopfte sich nämlich nicht plump eine Tasche voll und verließ mit der Ware den Laden. Nein, sie füllte ihre jeweils mitgeführte Tasche mit Ware und deponierte diese innerhalb der Ladenfläche in der Nähe einer durch den Eingang / Ausgang leicht zu erreichenden Stelle. Sie ging dann ohne Ware an der Kasse raus und selbst wenn sie in dem Moment jemand angesprochen hätte, wäre nichts dabei herausgekommen, was man ihr direkt hätte anlasten können. Vor oder zumindest in der Nähe des Ladens wartete sie dann eine Weile und wenn sie sich sicher fühlte, vor allem auch, wenn an der Kasse wieder mehr zu tun war und die Mitarbeiter dadurch beschäftigt waren, kam sie kurz rein, griff unauffällig ihre Tasche – und verschwand. Selbst dabei hatte sie einen unglaublich guten Riecher dafür, ob ihr jemand auf den Fersen war. Vor ein paar Monaten lauerte ich mit einem Kollegen hinter einem Regal, nachdem wir bemerkt hatten, dass "Omi" ihre Tasche in der Nähe der Schranke deponiert hatte, aber sie verschwand einfach und ließ ihren Beutel im Laden zurück. Was der Anlass war, misstrauisch zu werden, kann ich bis heute nicht sagen. Vielleicht war ihr nur aufgefallen, dass wir die gefüllte Tasche bemerkt hatten, so dass sie mit einer entsprechenden Reaktion durch uns rechnen musste.

So ging es viele Male. Vor ein paar Jahren hatte sie mal ein einzelnes Toastbrot neben die Schranke gestellt, seit diesem Tag heißt sie bei uns "Toastbrot-Oma".

Und dann passierte es plötzlich… Gregor stürmte in mein Büro und jappste: "TOASTBROTOMA IST IM LADEN!"

Blitzschnell reagierte ich und lief mit ihm nach vorne. Ich hatte überhaupt nicht den Anspruch, sie auf frischer Tat bei einem Ladendiebstahl zu erwischen. Ich wollte einfach nur ihre Daten haben und ihr dann für zumindest alle Diebstähle der Vergangenheit, an die wir uns erinnern konnten (resp. mit der Videoanlage dokumentiert wurden), ein ganzes Paket an Anzeigen verpassen. Nachdem ich sie angesprochen hatte, trottete sie brav mit uns ins Lager. Siegessicher, da sie ja keine Ware bei sich führte. Eine Tasche hatte sie dennoch schon gefüllt gehabt, diese stand allerdings noch im Laden in der Nähe der Kasse. Egal, völlig egal.
Nachdem sie mir ihren Ausweis ausgehändigt hatte, guckte ich, wie immer in solchen Fällen, schnell in meine Ladendieb-Liste, ob wir den Täter bereits in der Vergangenheit erwischt hatten. Ist ja für eine weitere Anzeige wegen Hausfriedensbruchs nicht ganz uninteressant. Dort sah ich, dass sie, wie oben schon geschrieben, in der Vergangenheit sogar schon zwei Mal angezeigt wurde.

Mal gucken, was wir an Anzeigen schreiben werden. Mindestens eine wegen des aktuell missachteten Hausverbots. Aber ein paar Diebstähle (unter anderem dieser Diebstahl einer tiefgefrorenen Hühnersuppe!) werden uns sicherlich gemeinsam wieder einfallen.

Was mir persönlich am wichtigsten ist: Ich habe endlich in meinem Kopf ihr Gesicht und ihren Namen gespeichert. Sollte sie auch nur ein einziges Mal wiederkommen, wird sie direkt die Folgen in Form von weiteren Anzeigen zu spüren bekommen – und zwar unabhängig davon, ob wir sie festhalten konnten oder ob sie erfolgreich flüchten konnte. Solange wir sie irgendwie identifizieren und mit einer Tat hier im Laden in Verbindung bringen können, werden wir das der Polizei melden.

Da wir akut nichts machen konnten, habe ich noch einmal ausdrücklich das Hausverbot aufgefrischt und die Toastbrot-Hühnersuppen-Oma achtkantig aus dem Laden geworden.

Ich verbuche dieses Erlebnis mit großer Freude als absolutes Erfolgserlebnis in unserem tagtäglichen Kampf gegen Ladendiebstahl.

Ein Video für "den Einen"

Heute am späten Nachmittag passiert: Ein Mann kommt in den Laden, füllt sich den Rucksack mit Nüssen und ähnlichen Produkten vom Hersteller Seeberger im Gesamtwert von (so weit wir das anhand der Videoaufzeichnung rekonstruieren können) rund 50 Euro und verlässt den Laden. Dabei löste die Ware zwar den Alarm der Warensicherungsanlage aus, aber der Täter rannte so schnell weg, dass mein Mitarbeiter an der Kasse im Grunde keine Chance mehr hatte.

Es passiert wirklich täglich und genau das ist der Grund, warum ich diese "Dududu, mach das nicht wieder"-Strafen einfach nicht nachvollziehen kann. Und jeder, der sagt, dass das ja "nur ein bisschen Geld" ist, erntet von mir nur eins: Unverständnis.

Ja, es ist nur Geld. Und wer mich wirklich gut kennt (und das ist, sorry, keiner von euch da draußen), weiß, dass mir materielle Dinge so ziemlich am A*** vorbeigehen. Dennoch ertrage ich es nicht, wenn sich Leute an fremdem Eigentum (EGAL WESSEN!) vergreifen. Und letztendlich ist es so, dass sich bei arbeitenden Leuten das Geld direkt in Lebenszeit und Zeit mit der Familie umrechnen lässt und so gesehen ist dieses "blöde Geld" auf Kosten der eigenen Lebensgestaltung zu einem geflossen. Ja, da schmerzt und ärgert es, wenn sich dann Leute quasi ungeschoren daran bedienen.


Käse in Brottütchen

Eine reichlich heruntergekommen wirkende Frau fiel mir vor dem Leergutautomaten auf. Ich musste einfach über die Videokameras ihren Weg durch den Laden beobachten und meine viele Erfahrung wurde wieder einmal bestätigt: Auf recht umständliche Art verteilte sie nach und nach mehrere Packungen Käse aus dem Kühlregal in ihren Hosentaschen. Aus irgendeinem Grund wickelte sie die Päckchen dabei vorher noch einzeln in mitgebrachte Kunststoff-Frühstücksbeutel. Vielleicht, um im Zweifel noch behaupten zu können, dass sie die Sachen mitgebracht hätte und dass sie nicht von uns wären. Keine Ahnung. War aber nicht ganz undankbar, dass sie die Verpackungen nicht einfach so in ihre spackigen Hosentaschen geschoben hat.

So weit war das noch gar nicht sonderlich erwähnenswert. Am Ausgang sprachen wir die Frau an und nahmen sie mit nach hinten ins Lager. Da sie keinen Ausweis, sondern nur eine alte Versichertenkarte ohne Foto dabei hatte, mussten wir die Polizei zur Überprüfung ihrer Identität rufen.
Während wir warteten, greinte und jammerte die Frau mit dicken Krokodilstränen, dass sie gar keine Zeit hätte, weil sie zu einer Veranstaltung müsse, für die sie nun extra über eine Stunde aus dem Norden der Stadt mit Bus und Bahn angereist sei. Diese Veranstaltung gibt es wirklich, bei uns um die Ecke befindet sich das "Jesushaus", ein Rückzugsort mit Bibelstunden und Teestube für Bedürftige. Und sowieso sei sie eine total ehrliche Frau, die an Gott glaubt und ihr ganzes Leben für und mit Gott lebt.

Ich sah ihr mit schief gehaltenem Kopf in die Augen und sagte: "Sie kennen das siebte Gebot? Du sollst nicht stehlen?"

Darauf bekam ich aber keine Antwort mehr.

Es geht aber noch weiter: Sie war auch die ganze Zeit am jammern, dass das doch auch ohne Polizei gehen müsse. Polizisten würden sie nämlich immer so grob behandeln. Konnte ich mir pauschal erst mal gar nicht vorstellen. Nachdem sie aber gegenüber den Polizisten recht renitent war, die Beamten sogar anschrie und schon gar nicht mitarbeiten wollte, stand sie nämlich plötzlich mit gespreizten Beinen und dem Gesicht an der Wand hier herum. Selbstgemachtes Leid, würde ich sagen.

(Anzeige, Hausverbot, Tralala…)

Versichert

Warum glauben eigentlich so viele Ladendiebe, dass die Läden eine Versicherung hätten, die Schäden aus Diebstahl ersetzt?

Oder reden die sich damit nur ihre Taten schön? Also mal mit gesundem Menschenverstand: Wie sollte so eine Versicherung funktionieren? Die meisten Diebstähle passieren ja leider unbemerkt.

Ohmann…

Eine Bekannte berichtete, wie sie in einem (anderen) Edeka-Markt beobachtet hatte, wie ein Typ sich die Tasche mit Strümpfen vollstopfte und ohne diese zu bezahlen das Geschäft verließ.

Ob sie das denn gemeldet hätte? Natürlich nicht. Sie sei doch kein Denunziant, zumal ihr der "arme Mann" so leid tat. Außerdem hätte es ja mit dem Laden auch keinen Armen getroffen.

Man möchte die Frau so lange schütteln, bis die Hirnwindungen wieder neu ausgerichtet oder vorzugsweise gleich auf Werkseinstellung zurückgesetzt sind.

Geregeltes Leben

Ich saß selber an der Kasse, als ein Mann mittleren Alters auf mich zu kam. Er sah zwar nicht so heruntergekommen wie unsere typischen Junkies aus, man sah ihm aber durchaus eine wilde Vergangenheit mit entsprechendem Lebenswandel an. Er druckste zunächst etwas herum und ich befürchtete schon, dass eine Frage nach einem Job oder irgendwelchen anderen Gefälligkeiten folgen würde. Dem war allerdings nicht so.

Es war gerade kein anderer Kunde in der Nähe, nur einer meiner Mitarbeiter stand noch an der Kasse. Der Man begann, uns aus seiner Vergangenheit zu erzählen. Dass er früher ein rechts wildes Leben gelebt hat und dabei auf die schiefe Bahn geraten war, inklusive Alkohol und Drogen. Inzwischen würde er aber wieder ein geregeltes Leben haben. Mit Entzug und psychologischer Betreuung und kompletter Vergangenheitsbewältigung.

Anerkennend nickte ich, fragte mich aber immer noch, warum er uns das alles erzählen würde. Kommt doch noch die Frage nach einem Job?

Nein, sie kam nicht. Er berichtete weiter, dass er früher auch geklaut hat, unter anderem in seiner Wohngegend in Mitteldeutschland in einem SPAR-Markt und das würde er gerne irgendwie wieder gutmachen und das eben bei mir, da ich hier den einzigen SPAR-Markt betreibe, den er hier in der Gegend kennt.

Wahrheitsgemäß erklärte ich, dass ich rechtlich und finanziell überhaupt gar nichts mit dem ehemals bestohlenen Geschäft zu tun habe und dass ich irgendeine Wiedergutmachung nicht annehmen könnte, weil mich die Sache nicht betrifft. Mein Mitarbeiter hatte eine andere Idee:
"Stecken Sie doch einfach 20 Euro hier in die Spendendose für die Tiertafel. Sie haben dann mit uns zwei Zeugen dafür, dass auf jeden Fall der gute Wille erkennbar war."
Und so geschah es dann… :-)

Das war's mit den Nüssen

Nachdem unser Nusslieferant zum 31. Dezember 2016 seine Geschäftstätigkeit eingestellt hatte, haben wir das Regal noch ein paar Wochen in Ruhe gelassen, um die Bestände abzuverkaufen. Was dann noch an Resten vorhanden war, haben wir reduziert auf den Restetisch geworfen.

Wir haben das leere Regal dann vor knapp zwei Wochen komplett mit Produkten aus dem Hause Seeberger bestückt. Die Artikel sind nicht ganz billig, aber dafür qualitativ auch sehr gut. Vorhin kam eine Kollegin mit diesen drei Regaletiketten zu mir ins Büro. (Ihr seht das Datum, wir haben die Artikel am 10.02.17 im Regal platziert!)

Ihre Bitte war, da doch mal was zu überprüfen.



Das war dann meine Meldung dazu via WhatsApp an meine Liebste:



…und damit wisst auch ihr da draußen jetzt, welche drei Produkte es ab sofort hier schon nicht mehr zu kaufen gibt. Jedenfalls nicht in der hochwertigen Ausführung. Das ist Ware im Gesamtverkaufswert von 134,88€, die da ganz offensichtlich gestohlen wurde.

Es ist echt zum kotzen. Möge der Dieb an einer Nuss ersticken. :-(

Gluckgluckgluck!

Ein Mann betrat den Laden und ging direkt nach hinten in die Getränkeabteilung. Als er dort ankam, stand ich bereits wieder im Büro und beobachtete ihn auf dem Monitor der Videoüberwachungsanlage. Zufällig hatte ich ihn im Vorbeigehen im Laden gesehen und nur Sekundenbruchteile reichten mir schon für die Entscheidung, den Typen mal näher zu beobachten.

Meine Intuition sollte recht behalten: Er nahm sich eine Flasche Wasser aus dem Kühlschrank, öffnete sie, trank mehrere Schlucke, schraubte den Deckel wieder drauf und stellte die angesabberte Flasche einfach zwischen die Bierdosen. Dann nahm er sich eine Flasche unseres Eigenmarken-Wassers und ging zur Kasse, wo er sie mit einer Banknote bezahlen wollte. Geld genug hatte er also auf jeden Fall mit. Ich nötigte ihn, auch die geöffnete Flasche zu bezahlen und gab ihm noch die Worte mit auf den Weg, sich hier im Laden nicht noch einmal blicken zu lassen. Ob er das verstanden hat? Er tat zumindest so, als wenn er kein Wort Deutsch spräche.

In der Sache ärgerlich, aber es war schön, mal wieder eine positive Bestätigung von der eigenen Menschenkenntnis bekommen zu haben.


Klarmachen bei Rossmann

Privates Erlebnis in einer großen Rossmann-Filiale hier in Bremen. Wir standen an der Kasse, als zwei relativ kaputte Typen hereinkamen. Sie hatten die vor allem für Junkies typischen Erscheinungsmerkmale (vor allem die fehlende Körperspannung), die bei uns den Adrenalinspiegel schlagartig ansteigen ließen.

Einer der beiden rannte direkt nach hinten in den Laden, der andere fragte lallend und mit heiserer Stimme die Kassiererin: "Kann man hier Bier kaufen?"

Diese antwortete: "Hier gibt es kein Bier."

Der Typ schwankte, hielt sich am Kassentisch fest und gröhlte, so laut er es eben konnte, seinem Kollegen im Laden zu: "Komm raus hier! Hier gibt's kein Bier!"

Typ 2 kam nach vorne und ranzte den ersten, der ihm währenddessen schon ein paar Meter entgegengekommen war, im Vorbeigehen an: "Mann! Ich wollte hier was klarmachen!"

Typ 1: "Ich hab keinen Bock auf Polizei, ich will mein Bier."

Und raus waren sie.

Verdächtige Handbewegung

Ein kurzer, eher zufälliger Blick auf den Monitor der Videoüberwachungsanlage. Eine Kundin, die sogar einen gut gefüllten SPAR-Einkaufskorb in der einen Hand trug. Eine Handbewegung mit der anderen Hand, als hätte sie irgendwas in ihrer Jacke verschwinden lassen. Wir reden von höchstens zwei Sekunden, aber unser erfahrener Blick ließ die inneren Alarmglocken läuten.

Wir spulten die Videoaufzeichnung zurück und sahen uns die Sequenz und die vorherigen Augenblicke noch einmal genau an. Da, die hat was eingesteckt! Hat sie noch mehr? Egal. Sie ist schon an der Kasse und uns rennt die Zeit weg – und auch für das eine Teil werden wir sie schon festhalten. Der Rest ergibt sich hinterher.

Was wir gesehen hatten, war übrigens, wie die gerade mal 20-jährige Frau die Packung Batterien unserer Eigenmarke in der Jacke verschwinden ließ. Abgesehen davon hatte sie noch ein paar andere Teile in ihren Jackentaschen. Der Wert des Einkaufs, den sie bezahlen wollte, lag deutlich darüber. Das Bargeld, das sie mitführte, hätte gereicht, um das alles mehrfach zu bezahlen.

Da sie gültige Papiere dabei hatte und auch friedlich und kooperativ war, verlief der Rest für unsere Verhältnisse relativ unspektakulär: Anzeige, Hausverbot, Tschüss.