Wir haben zwar welche im eigenen Laden, aber da uns 15 Kilometer Fahrtweg für ein paar Radieschen doch etwas unsinnig erschienen, ging Ines zum nächstgelegenen Supermarkt, um dort ein Bund zu zu erstehen.
Auf dem Foto sehen die Radieschen übrigens wesentlich besser aus, als sie tatsächlich sind / waren. Die Blätter waren schon ziemlich welk und sämtliche Früchte hatten Dellen und waren schrumpelig. Bei uns im Markt hätten sie so nicht mehr in der Auslage gelegen. Zum Sonderpreis (oft nur eher symbolische 10 Cent) hätten wir sie zwar noch angeboten, aber auf keinen Fall mehr zum vollen Preis. Der war übrigens auch auf Nachfrage nicht mehr verhandelbar. So gibt es dann heute Abend eben keine Radies im Salat, werden wir auch überleben.
Andere Märkte, andere Standorte, andere Kunden. Vielleicht werden sie die Radieschen heute noch los, glaube ich jedoch nicht, denn der Laden hat eher überschaubare Öffnungszeiten und da ist am Abend auch deutlich weniger los als in meinem Markt in der Neustadt. Morgen ist das Grün vermutlich nicht nur welk, sondern auch matschig. Dann kauft sie überhaupt niemand mehr und sie gehen in die Tonne. Ich verstehe nicht, warum man da lieber auf den vollen Preis beharrt und unverkaufte (und deswegen vergammelte) Frischware lieber entsorgt, anstatt vorher über einen Preisnachlass den Abverkauf zumindest noch halbwegs zu ermöglichen. Aber andere Märkte, andere Betreiber. Da hat wohl jeder seine eigene Philosophie. Wir versuchen ja immer, möglichst wenig Lebensmittel wegwerfen zu müssen, aber das erwähnte ich ja schon häufiger …
Ein junger Mann ging mit seinem Handy telefonierend durch den Laden und erklärte dem Menschen am anderen Ende der Leitung die Wegbeschreibung zu irgendeinem REWE-Markt hier in der Stadt.
In Absprache mit Firma Sielaff hatte ich zugestimmt, eine mehrköpfige Delegation einer anderen Handelskette hier zu empfangen, damit sie sich diesen ganz aktuellen Automaten mal aus der Nähe ansehen können. Vom Hersteller waren auch ein paar Leute dabei, die gezeigt und erklärt haben.
Irgendwann war mir ganz schwindlig vor lauter Augenverdrehen. Irgendwo habe ich mal aufgeschnappt, dass man als potentieller Kunde nicht zu viel Begeisterung für ein Produkt zeigen soll, vor allem beim Haus- und Autokauf, um den Kaufpreis eventuell noch drücken zu können. Aber das Verhalten dieser Herren war in meinen Augen nur noch lächerlich.
Flaschen dermaßen schnell in den Automaten zu stopfen, wie es nicht einmal die hirnigsten Kunden machen würden, und dann das kapitulierende Gerät als "untauglich" zu titulieren, ist schon eine Glanzleistung.
Kopfschüttelnd hatte ich die restlichen Minuten der Besichtigung beobachtet.
Ein mit einem Beil bewaffneter Räuber überfiel am Samstagabend einen Discounter in der Neustadt. Der Mann erbeutete Bargeld und flüchtete unerkannt.
Der Maskierte betrat gegen 21.45 Uhr den Supermarkt in der Gottfried-Menken-Straße und verlangte von der 32 Jahre alten Kassiererin die Herausgabe von Bargeld.
Weltweit werden ständig irgendwelche Geschäfte überfallen. Wenn es nur 600 Meter von einem selber passiert und einen unserer drei unmittelbaren Mitbewerber erwischt, fängt man schon an, sich Gedanken zu machen … So geschehen am Samstag Abend, als wir noch gut zwei Stunden Betrieb vor uns hatten.
Gerüchteweise soll in nur rund 300 Meter Entfernung zu unserem kleinen Markt in der Münchener Straße auf dem (ehemaligen und momentan in Räumung befindlichen) Areal eines Autohändlers ein Objekt mit mehrere Eigentumswohnungen gebaut werden. Das wäre ja eigentlich eine tolle Meldung, wenn nicht auch das Gerücht herumgehen würde, dass dort ein großer Mitbewerber mit "R" einen Laden eröffnen wird.
Ich würde ich an dem Standort vermutlich nicht mit einem Neubau mein Glück versuchen. Nach links kommt die Eisenbahn und dahinter quasi nichts mehr und nach rechts sind wir und in der Parallelstraße ein weiterer Rewe-Markt und nach Norden kommt noch ein Rewe. Aber unabhängig von meiner Einschätzung des Standorts: Wenn das so passiert, sehe ich für unsere Zukunft in der Münchener Straße ziemlich schwarz.
Liest hier keine von Rewe mit, der singen könnte?
Nachtrag: Danke für den Hinweis im ersten Kommentar. Ich habe gerade mit einem der Geschäftsführer des Immobilienunternehmens telefoniert, das für den Standort zuständig ist. Da ist kein Rewe oder sonstiges Gewerbe vorgesehen, nur die 45 Wohnungen. Also statt Panik machen sich da eher potentiell neue Kunden breit.
Eben auf dem Weg zur Firma ist mir beim Leergut, dass der Penny-Markt hier an der Ecke an die Straße gestellt hat, ein großer Stapel mit leeren Logipack-Trays (hier seht ihr, was das genau ist) aufgefallen.
Wir bestellen die Dinger regelmäßig palettenweise bei unserem Großhändler. Eigentlich müsste man sich da mal auf dem kurzen Dienstweg mit der Discounter-Filiale einigen. (Wird nicht möglich sein, aber die Idee liegt ja zumindest nahe…)