Keine Ahnung, was heute vor dem Laden los ist oder ob das eine oder mehrere Baustellen sind – aber seit heute Morgen geben sich hier die Baufahrzeuge die Klinke in die Hand, wie man so schön sagt.
Hier hinten im Büro kommt nur das Dröhnen der Dieselmotoren an. Ist mir alles egal. Solange der Zugang zum Laden erhalten bleibt, können die da buddeln, bis sie Gold finden…
Dieser Typ sitzt oder steht seit fast zwei Jahren immer wieder unzählige Stunden hier vor dem Laden und hofft darauf, dass Leute ihm etwas Geld in die Mütze werfen.
Mich stört diese Bettelei, da meiner Meinung nach das unmittelbare Umfeld und damit der Laden abgewertet wird. Machen kann ich dagegen nichts, solange sich die Leute auf öffentlichem Grund befinden. Ab und zu kam er hier in den Laden, entweder um Biernachschub zu kaufen oder um das entsprechende Leergut abzugeben. Habe ihm nur die Wahl gelassen, hier nicht mehr rein zu dürfen oder alternativ die Bettelei hier unmittelbar vor dem Laden zu beenden.
Er möchte lieber nicht mehr reinkommen. Auch gut.
Ich verstehe ohnehin nicht, wie man so sein Leben verbringen kann. Obdachlos sein oder verhungern muss hier im Land niemand, man muss natürlich seinen Allerwertesten mal zum Amt bewegen, denn freiwillig auf einen zu kommen die auch nicht. Aber tagelang mir auf der Jagd nach ein paar Euro die Beine in den Bauch stehen? Also selbst wenn ich gar keine Perspektive mehr hätte, würde ich dann doch zumindest die Zeit dazu nutzen, irgendwie herumzukommen…
…mit abgeklebten Scheiben hier in der Nachbarschaft.
Aber entgegen meiner schlimmsten Befürchtungen werden hinter diesem Sichtschutz wohl keine dunklen Geschäfte stattfinden. Ich bin sehr erfreut über Mrs. Sporty an der Straßenecke und nachdem wir nun seit über einem Jahr schon eine Fahrschule auf der anderen Straßenseite haben, kann es hier eigentlich momentan nur wieder besser werden.
Aber ich sehe es mit einem weinenden und einem lachenden Auge. Der Schrank hat so viel Kummer gemacht, dass dieser Schritt unumgänglich war. Gestern hat sich offenbart, dass er schon wieder komplett vereist war, die nächste Störung klopfte also schon wieder an die Tür.
Während wir meinen Anhänger mit dem Innenleben der Kühlschränke (und auch noch anderem Altmetall hier aus der Firma) gefüllt haben…
…waren die beiden Kältetechniker nicht untätig und haben das kleine Stück vom Tiefkühlschrank mal eben an die Straße geschoben. Jetzt heißt es putzen, putzen, putzen und dann irgendwie aus dem großen Chaos wieder einen Supermarkt machen.
Mal gucken, wann der Entsorger mit seinem LKW kommt.
Genau vor unserer Eingangstür lagen mehrere Müllbeutel mit Altpapier, Verpackungen und sonstigem Restmüll. Wir haben uns mal erbarmt und das Zeug hier in meinen eigenen Müllcontainer befördert, in dem zum Glück noch ausreichend Platz war.
Fürchterlich… Warum haben die Leute keinen Anstand?
Über 16 Jahren war hier bis zum 31. Dezember 2016 schräg gegenüber ein In-Bistro, das unter dem Namen "Poco Loco" mediterranes Flair vermittelte. Jahrelang unter dem gleichen Betreiber, vor ein paar Jahren wurde der Laden angeblich von ein paar Bulgaren übernommen (Das Essen war vorher schon grottig…) und nun staunte ich nicht schlecht: Mein dönerbratender Nachbar vergrößert sich. Aus seiner kleinen Abstellkammer zieht er auf die andere Straßenseite in ein ausgewachsenes Restaurant.
Hoffe nur, dass der alte Laden nicht so eine Spelunke mit abgeklebten Scheiben wird. Kennt man ja. Der Laden schräg gegenüber vom ehemaligen Poco Loco ist übrigens immer noch leer, nachdem das Sonnenstudio dort nun nach über zehn Jahren ausgezogen ist.
Ich hoffe, dass die Arbeiten an der Gasleitung sich tatsächlich auf den heutigen Tag beschränken. Ist schon echt blöde mit einem nur rund einen dreiviertel Meter breiten Zugang…
Vorm Haus wird gerade gebohrt und gepumpt. Von irgendeiner Umweltbehörde wurde eine Untersuchung des Grundwassers unter diesem Straßenzug Gebäude in Auftrag gegeben, weil sich an der Straßenecke (und angeblich auch in einem Laden in diesem Bereich, aber das ist schon Jahrzehnte her) eine chemische Reinigung befunden hat. Bei solchen Betrieben ist die Gefahr groß, dass unbemerkt große Mengen chlorierte Kohlenwasserstoffe ins Erdreich eingedrungen sind, die sich dort auch nach Jahrzehnten nicht abbauen. Sollten dort Chemikalien gefunden werden, ist wohl eine aufwändige Bodensanierung fällig. Hat mit uns zwar direkt nichts zu tun, aber gehört hier natürlich zum Umfeld…
Sieht fast aus wie immer. Statt der Donut-Backstraße haben wir diesmal allerdings die dreistöckige Verkaufsvitrine und einen kleinen Backofen auf dem Tisch stehen:
Gerade gesehen, dass hier in den seit einer Weile leerstehenden Laden schräg gegenüber in ein paar Wochen die alteingesessene Fahrschule Hastedt einzieht.
Danke, Herr Hastedt! Endlich mal kein Dönerladen, Wettbüro, Spielsalon, Shisha-Lounge oder Freundschaftsverein. Wenn jetzt die anderen Läden auch noch aufgewertet oder meinetwegen auch gerne in Wohnraum umgewandelt werden, könnte es hier noch wieder schön werden.
Momentan wird das Gebäude hier eingerüstet. Dass die Fassade gemacht werden soll, wusste ich zwar – aber wann da was passieren sollte und wie das Haus hinterher aussehen wird, weiß nur die Eigentümergemeinschaft. Lassen wir uns also überraschen.
Oha: Schon 6,5 Jahre ist es her, dass die Filiale der "Wiener Feinbäckerei" hier an der Straßenecke geschlossen wurde. Nach einer Weile Leerstand hat ein "Fachgeschäft" (mit abgeklebten Scheiben) für Scheren etc. dort eröffnet, dann stand der Laden wieder monatelang leer.
Demnächst haben wir einen neuen Nachbarn, seit gestern hängt die Beschriftung schon an der Fassade. Hurrah, wir bekommen einen einen fetten Arsch.