Skip to content

Frage zum Herbstgebäckabsatz

Norbert wollte wissen, wie sich Herbstgebäck / Weihnachtsware in den Monaten von der Lieferung Ende August / Anfang September bis zum Weihnachtsfest verkauft. In welchem Zeitraum werden welche Artikel der gesamten Ware am stärksten verkauft.

Eigentlich kann sich das fast jeder selber beantworten. Wann kauft ihr Lebkuchen? Wann Adventskalender und wann die "richtigen" Weihnachtssachen, also beispielsweise Schokoladenweihnachtsmänner? Die meisten von euch werden da ähnliche Gewohnheiten haben und ich denke, dass das etwa so aussieht:

Spekulatius, Lebkuchen: Fangen relativ stark an und steigern sich bis Anfang Dezember noch leicht.

Dominosteine, Kekse & Kuchen, Stollen: Fangen schwächer an als Spekulatius, haben ihren Höhepunkt aber ebenfalls Anfang Dezember.

Marzipan und Frutgummiartikel haben ebenfalls ihren Höhepunkt Anfang Dezember, setzen aber erst ein paar Wochen nach den bereits genannten Produkten ein. Von dort eine kontinuierliche Steigerung.

Schokolade und Hohlfiguren: Fangen erst Mitte Oktober schwach an und steigen ab der zweiten Novemberhälfte schnell in die Höhe.

Adventskalender haben ihren Höhepunkt natürlich nicht erst Anfang Dezember, sondern Ende November. Von ihnen wird die große Masse auch erst im November verkauft, vorher sind das quasi Ladenhüter.

Termine im Google-Kalender?!

Haben wir ein paar Google-Profis hier? Im April hatten wir ein Hotel reserviert, für unseren Urlaub im Juli einen Flug gebucht. Beide (voneinander völlig unabhängigen und über völlig verschiedene Wege gebuchten) Termine wurden automatisch in meinem Google-Kalender eingetragen.

Automatisch aus der Mail wurden die Daten wohl nicht übernommen, mir selbst geschickte Testmails mit ähnlichen Terminangaben und Schlagwörtern haben zumindest nicht für eine Eintragung im Kalender gesorgt.

Wo gibt es da eine Schnittstelle? Wie funktioniert das?

Fragen zu den Kühlanlagen

In den Kommentaren zu diesem Beitrag bezüglich unserer neuen Kühlanlagen hatte Bernd ein paar Fragen, die ich hier mal für euch beantworten möchte:

· Hat das lange MoPro-Regal vorne Rollos um in der Nacht Strom zu sparen?

Ja. Momentan fahren wir sie noch über einen kleinen Stecker manuell rauf und runter, langfristig (also wenn alle neuen Lichtbänder montiert sind) sollen die Rollos zusammen mit der Beleuchtung (auch mit der von den Sydney-Tiefkühltruhen) parallel zur allgemeinen Marktbeleuchtung geschaltet werden.

· Ist es richtig, dass das Kühlsystem das MoPro-Regal und den TK-Raum versorgt und die Sydney-Truhen wiederum autarke Einzelsysteme sind?

Richtig. Jede einzelne Sydney-Tiefkühltruhe ist für sich alleine komplett funktionsfähig. Die beiden Kühlregale in der Gemüseabteilung und für die Getränke sind ebenfalls komplett steckerfertig und ohne weitere Infrastruktur lauffähig.

Die großen Kühlregale sind eine Kombination aus Verbundanlage und steckerfertigen Einzelgeräten: Jedes der sieben Module hat seinen eigenen kleinen Kältekreislauf (Kältemittel: Klimafreundliches Propan) mit vollständiger Technik. Im schlimmsten Fall fällt also ein Element aus, aber niemals die ganze Anlage.
Aber das ist erst die eine Hälfte dieser Technik: So sind die Kühlregale noch nicht funktionsfähig, denn die Abwärme kann noch nicht abgeführt werden. Dafür gibt es den großen Sole-Kreislauf, bestehend aus dem Pumpenmodul im Keller und dem Rückkühler an der Außenwand …

· Wie funktioniert das Kühlsystem genau? Ist das Kühlsystem konsequent redundant ausgeführt oder gibt es gemeinsame Komponenten, die einen Komplettausfall auslösen könnten?

… Wenn dieser Kreislauf ausfällt, hätten wir tatsächlich einen Totalausfall der Anlage – jedoch halte ich diese Chance für sehr unwahrscheinlich. Auf dem Pumpenmodul befinden sich zwei große Grundfos-Magna-Umwälzpumpen, von denen jede alleine den Job vermutlich für alle Zeiten diskussionsfrei schaffen könnte. Der Druck in der Anlage beträgt einskommairgendwas Bar, das Kältemittel ist einfach nur Wasser mit einem Zusatz für Frost- und Korrosionsschutz. Da läuft nichts im kritischen Bereich an irgendwelchen Leistungsgrenzen oder mit Drücken im Bereich von mehreren zehn Bar, was die ganze Technik sehr harmlos macht.

· Welches Kältemittel kommt zum Einsatz?
· Welche Mengen an Kältemittel und Wasser kommt zum Einsatz?

Propan, pro Gerät ca. 200 Gramm und etwa 200 Liter Wasser im großen Kreislauf.

· Wie hoch ist der voraussichtliche Stromverbrauch für das Kältesystem und was verbraucht eine einzelne Sydneytruhe? Tritt voraussichtlich eine Verbesserung zum vorherigen System ein?

Kann ich gar nicht genau sagen. Aufgrund vieler Faktoren schwankt der Stromverbrauch monatlich teilweise erheblich. Rechnerisch verbraucht die Anlage pro Gerät erst mal weniger, allerdings haben wir mehr Geräte, was die Sache wieder relativiert. Der entscheidendere Punkt ist die Ausfallsicherheit und ggf. Wartungs- und Reparaturarbeiten, die in den nächsten Jahren erst mal nicht anfallen werden.

· Ist der Wasserkreislauf nur mit Wasser gefüllt oder ist es eine Mischung wie z.B. beim Auto?

Siehe vorherige Antworten.

Frage zum Warennachschub

Kurz vor unserem Umbau hatte mich Ulrich aus der Schweiz angeschrieben, weil er einfach mal wissen wollte, wie das bei mir so mit dem Warennachschub funktioniert. Da das sicherlich auch den einen oder anderen von euch interessiert, hatte ich diese Anfrage auf meinen "zu verbloggen"-Stapel gelegt, den ich nun endlich so nach und nach abarbeite.

· Bestellst Du alles selber oder gibt es einen automatisierten Nachschub auf Basis Deiner Abverkäufe in Verbindung mit Soll-/Meldebeständen?

Automatisiert bekommen wir (bis auf eine Ausnahme) nichts geliefert. Technisch wäre sowas möglich, aber auf unserer kleinen Fläche, in der wir nicht nach "Schema F" bestellen können, sondern bei vielen Artikeln einzeln überlegen, ob wir sie (je nach dem wie voll die Produkte unmittelbar daneben sind) überhaupt in der Mindestbestellmenge im Regal unterbringen können, ist Handarbeit einfach präziser. Nur die Zeitungen / Zeitschriften werden nicht manuell bestellt, sondern kommen automatisch vom Pressevertrieb.

Dann gibt es noch einige erstaunlich viele (fiel mir erst beim Schreiben der folgenden Aufzählung auf) Artikel, die weder automatisch, noch durch uns bestellt werden. Hier kommen die Vertreter und lösen die Bestellung aus, die dann bei Lieferung von uns gepackt wird, oder die Fahrer verräumen ihre Ware und lösen anschließend auch selber schon gleich die nächste Bestellung aus. Dazu gehören ein Teil des Brotsortiments, Eier, Haushaltswaren, ein Gebäcklieferant, Gewürze, Hachez-Schokolade und im Grunde sämtliche Faitrade-Produkte.

Alle anderen Artikel bestellen wir selber, unabhängig davon, ob es sich dabei um Produkte aus dem Edeka-Großlager handelt, um Lieferanten, die mit Edeka Lieferverträge haben, oder auch um diejenigen, von denen ich direkt eine Rechnung bekomme.


· Wie wirst Du bei der Mengenberechnung IT-technisch unterstützt?

Aus der Antwort der ersten Frage ergibt sich hier, dass das technisch möglich wäre, von uns aber nicht genutzt wird.


· Wie oft wirst Du beliefert?

Aus der Belieferung mit Zeitungen, Brot und Obst/Gemüse und Frischwaren wie Molkereiprodukte, Wurst und Käse ergibt sich, dass ich diese Frage mit "täglich" beantworten kann. Andere Lieferanten kommen regelmäßig ein bis drei Mal pro Woche, dazu gehören Naturkostprodukte, Eier, Fleisch und Getränke.

Alle anderen Artikel werden bei Bedarf bestellt und haben einen entweder unregelmäßigen oder regelmäßigen (aber nur alle paar Wochen wiederkehrenden) Bestellturnus.


· Wirst Du aus einem Verteilzentrum beliefert oder direkt von den jeweiligen Lieferanten?

Den Löwenanteil unserer Ware bekommen wir von unserem Edeka-Großlager, wobei sich auch das wieder in mehrere Bereiche aufteilt: Tiefkühlkost, Trockensortiment, Frischwaren, Gemüse.

Alles andere wird von den jeweiligen Lieferanten direkt geliefert.


· Wie berücksichtigst Du bei der Berechnung von Nachschubmengen Aktionen und Promotionen?

Da wir, was auch wieder dem geringen Platz hier geschuldet ist, kaum an großen Aktionen und Werbemaßnahmen mitmachen, gibt es da nicht viel zu berücksichtigen.

Pfeiler und Tiefkühltruhen

In diesem etwas älteren Beitrag "Aktionsfläche und blaue Kisten" hatte Chris_aus_B in diesem Kommentar gefragt:

Kannst du nach ein Foto nachliefern von der Ecke/Reihe von Truhen wo der Pfeiler integriert ist (im Prinzip hier genau im Bildhintergrund, nur halb verdeckt vom Vordergrund)?
Klar, kein Problem. Dort steht ein Pfeiler, um den wir die Tiefkühltruhen herum gebaut haben, wie es auch hier im Plan zu sehen ist. (Auf dem verlinkten Bild die untere Tiefkühlinsel (hellblau), der Pfeiler ist das kleine schwarze Quadrat.)

Die Sydney-Truhen gibt es in unterschiedlichen Längen, die sich praktischerweise so kombinieren ließen, dass wir den Pfeiler genau einbauen konnten. Wir nutzen den kleinen Platz, der sich vor dem Pfeiler ergeben hat, um dort Einkaufskörbe zur Verfügung zu stellen:


Der direkte Weg zum Waschmittel

Eine Kundin fragte mich, wo bei uns das Waschmittel steht. Von unserem aktuellen Standort passte die nachfolgende Beschreibung ziemlich gut: "Hier jetzt links und dann immer geradeaus. Dann laufen Sie direkt darauf zu."

Unsere Philosophie hier ist eigentlich, die Kunden zur Ware zu begleiten. Bei der Frage nach bestimmten Produkten ("Haben Sie das Persil Megagigaultratabcappodpulver auch in COLOR?") gehen wir im Grunde immer mit, bei eher allgemein gehaltenen Anfragen machen wir es zwar auch, aber wenn die Wegbeschreibung auf maximal zwei Schritte zu reduzieren ist, vertraue ich meistens auf den Orientierungssinn der Kunden. Wenn ich dabei nicht hundertprozentig sicher bin, gucke ich oft genug dennoch vorsichtshalber hinterher, meistens, um sicherzustellen, dass meine Wegbeschreibung auch verstanden wurde.

"Hier jetzt links und dann immer geradeaus. Dann laufen Sie direkt darauf zu" hielt ich für relativ verständlich. Die Kundin bedankte sich, bog links ab und drehte sich nach einigen Schritten nach rechts um und guckte irritiert in den Gang mit den Chips und Knabberartikeln.

Das war nun einer der Fälle, bei denen ich hinterherguckte. Ich rief der Kundin zu: "Einfach geradeaus durch, kommen Sie direkt drauf zu.". Sie kam aus dem Gang raus, ging zwei Meter weiter und drehte sich um, um in den Gang mit Toilettenpapier zu gucken. Ich ging schließlich doch zu der Kundin und zeigte ihr den direkten Weg zum Waschmittelregal.

Aber zumindest hat sie sich nicht auch noch darüber beschwert, dass das Waschmittel bei uns "so versteckt" stehen würde … :-)

Frage zu Temperaturen in Kühlgeräten

Jens hatte mich vor ein paar Monaten angeschrieben:

Hallo Björn,

bei einem Einkauf im Netto hier, musste ich gerade an Deinen Beitrag "33 Grad" denken.

Dort scheinen Sommer für Sommer die Kühlanlagen Probleme zu haben. Die Temparaturlogger zeigen dann Werte zwischen 10 und 15 Grad und jeden Morgen wischt jemand die Suppe vor den Kühltheken auf.

Vorletztes Jahr habe ich mich beim Gesundheitsamt darüber beschwert und die, bzw. die Gewerbeaufsicht haben meterweise Milch- und Joghurtprodukte, sowie Wurst entsorgen lassen.

Gerade eben wieder um die 12 Grad beim Joghurt. Das kann doch nicht gut sein für die Ware? Merken Kunden etwa nicht, wenn die Ware einfach nicht wirklich kühl/kalt ist?

Alles sehr seltsam...
Ich kenne die Geräte und die Umstände dort natürlich nicht, aber die dort angezeigte Temperatur muss nicht zwingend auf ein ernsthaftes Problem hindeuten. Es könnte z.B. sein, dass das Kühlregal gerade im Abtaumodus ist. Dadurch wird es zwar mal wärmer, gerade auch die gemessene Ausblastemperatur, aber die Kerntemperatur der Ware bleibt im grünen Bereich.

Aber es gibt ja den ultimativen Temperaturtest für Kühlgeräte, den man auch als Kunde und ohne technische Hilfsmittel durchführen kann: Nehmt ein Stück Butter (Am besten die Eigenmarke, nicht gerade die ohnehin generell auch im kalten Zustand weicheren Kerrygold oder Kjärgarden o.ä.) zur Hand und drückt sie vorsichtig. Ist die Butter hart, ist die Temperatur gut. Ist sie buchstäblich butterweich, ist das ein Zeichen für eine über einen längeren Zeitraum zu hohe Temperatur.

Heizleistung im Laden

Vor ein paar Tagen hatte Josef in diesem Kommentar folgende Fragen gestellt:

Björn, hattest Du nicht irgendwann einmal geschrieben, dass nach Inbetriebnahme der vielen Kühlmöbel die Heizung nicht mehr ausreichend sein könnte?
Hat sich diese Vermutung in den kalten Tagen erhärtet?
Das hat sich leider bestätigt.

Die beiden Luft-Wärmetauscher an der Decke hatten eine ausreichende Leistung, die große Klimaanlage konnte den Laden sogar im Wärmepumpenbetrieb alleine heizen.

Seit dem Umbau arbeiten drei Faktoren dagegen, Details dazu hatte ich hier vor ein paar Wochen allerdings schon mal geschrieben.

Seit Anfang Januar laufen sämtliche Heizungen hier (inkl. der Klimaanlage) auf Volllast, was sich auch in ca. 1000 Euro mehr Stromkosten im Januar bemerkbar gemacht hat. Damit müssen wir jetzt aber einfach erst mal leben.

Wie im verlinkten Beitrag geschrieben: Die Option, eine Wärmerückgewinnung zu installieren, hatte ich nicht ganz grundlos gewählt, als ich die Pumpenstation beauftragt hatte.

Und, wieviel Umsatz?

Zwei Männer (vom Rewe-Markt hier in der Gegend) schlichen durch den Laden und kamen schließlich auch mit einem meiner Kollegen ins Gespräch, weil er die augenscheinlich etwas suchenden Männer mit der Frage ansprach, ob er helfen könne.

Sie stellten sich kurz vor und sagten, dass sich sich nur mal umgucken wollen. So weit, so gut, das wollen wir ihnen ja nicht verbieten.

Dann fragten sie meinen Mitarbeiter jedoch noch ziemlich direkt, wie viel Umsatz wir hier pro Woche so machen würden. "Verratet ihr mir euren?", entgegnete er schlagfertig. Statt einer Antwort bekam er nur ein spöttisches Lachen. Eben. Was stellt er auch diese selten blöde Frage. :-)

Fragen zur Warensicherung

"SB" hatte hier ein paar Fragen zur Warensicherungsanlage:

Welchen Sinn macht die, wenn sie doch nur kurz vor dem Ausgang einen möglichen* Diebstahl anzeigt?

1) Ist der Kunde generell gehalten (und tut er es idR auch?), beim Anschlagen der Anlage einzuhalten und sich kontrollieren zu lassen?
2) Was tut Ihr bei nicht anhaltenden Kunden?
3) Was tut Ihr bei 'Kunden', die (mit gefülltem Beutel) einen Sprint aus dem Laden machen?
4) Was tut Ihr bei Kunden, die Euch bedrohen?
Das ist insgesamt tatsächlich ein sehr heikles und sehr sensibles Thema und ständigen Gratwanderungen zwischen Recht und Unrecht, sich beklauen lassen und gute Kunden verärgern. Ich kann da natürlich nur für uns und wie wir mit dem Thema umgehen sprechen. Die Vorgehensweisen in anderen Geschäften können davon durchaus abweichen und entweder deutlich laxer oder auch wesentlich strenger sein.

Zur ersten Frage: Meistens sind die Kunden bei uns ganz friedlich, wenn der Alarm auslöst. Entweder findet sich das dann direkt an der Kasse ("ich hab hier noch dies und das aus dem einen und dem anderen Laden") oder wir finden den Grund für den Alarm mit dem Handchecker in kürzester Zeit. Es gibt auch Leute, die direkt beim ersten Alarm, aus welchen Gründen dieser auch immer auslösen mag, demonstrativ an die Decke gehen, aber die sind netterweise (bei uns zumindest) die Ausnahme.

Wenn jemand einfach durch die Kasse geht, Alarm auslöst und weitergeht, rufen wir meistens hinterher. Die meisten Leute, vor allem die ehrlichen, bleiben dann stehen und man kann meistens ungestört den Grund für den Alarm suchen. Wenn ich denke, dass jemand auf keinen Fall irgendwas eingesteckt hat, weise ich z.B. in solchen Fällen darauf hin, einfach mal in Ruhe zu Hause nach beispielsweise eingenähten Sicherungsetiketten zu suchen. Diese befinden sich bei Textilien häufig in der Nähe der Waschanleitung und sind meistens mit dem Hinweis versehen, sie vor dem Tragen / Waschen herauszutrennen. Auch Ladendiebe, vor allem die weniger "professionellen" und Gelegenheitsdiebe, bleiben häufig stehen, wenn sie sich ertappt fühlen, und man kann sich in Ruhe um den Diebstahl und die Folgen kümmern.

Wer einfach so den Laden verlässt und beim Auslösen der Warensicherunsanlage direkt losrennt, war zumindest bei uns bislang immer ein Dieb, denn in solchen Fällen überprüfen wir das Elebte natürlich immer mit Hilfe der Videoaufzeichnung. Die Ware ist dann zwar weg, aber wir haben ein Bild von dem Täter und können im Wiederholungsfall, sofern wir ihn erkennen, rechtzeitig reagieren. Das ist gar nicht so abwegig und in der Vergangenheit schon häufiger passiert. (Es wäre natürlich auch denkbar, dass jemandem einfällt, dass er gerade einen wichtigen Termin oder seinen Bus verpasst und deshalb losrennt und der Alarm durch ein eingeschlepptes Etikett ausgelöst wird, aber den Fall hatten wir noch nicht in all den Jahren.)

Zur vierten Frage: Wir lassen es erst gar nicht so weit eskalieren, schon gar nicht bei ehrlichen Kunden, dass es einen Grund gäbe, irgendwelche Drohungen (Gewalt oder Rechtsfolgen) auszusprechen. Bei Ladendieben dagegen mussten wir uns schon allerhand anhören und körperliche Gewalt androhen lassen, aber das meistens nur während der Wartezeit auf die Polizei.

Normale Pepsi

Beim Verräumen der Ware aus unserer großen Hauptlieferung fragte mich eine Kollegin vor einer Weile plötzlich, ob wir noch "normale Pepsi" in großen Flaschen hätten.

Ich erinnerte mich an einen Spruch, den ich irgendwann mal im Internet aufgeschnappt hatte und konnte mir nicht verkneifen, folgendermaßen zu antworten: "Nee, ich hab' hier nur die gestörte Pepsi."

Ein Kunde bekam das zufällig mit und lachte sich kringelig. :-)

Ja, wo ist denn jetzt nur der LgAtm?

Eine Kundin, hat kurz nach dem Betreten des Ladens direkt eine Kollegin angegangen: "Wo ist denn jetzt der Leergutautomat, seit hier alles umgebaut wurde?!"

Diese hat brav darauf verwiesen, dass der Automat noch dort steht, wo er schon immer stand. Hätte sie zum Beispiel mit "Keine Ahnung, wir müssen momentan auch erst alles wieder suchen" geantwortet, hätte sie dafür aber durchaus meinen Segen gehabt. :-)

(Ein Kollege hatte nachträglich noch die perfekte Antwort parat: "Der steht jetzt beim Brotregal.". Seit das Regal neben die Lagertür gezogen ist, also durchaus korrekt.)

Fragen zu Umbaubeweggründen

"Jemand" wollte wissen:

Björn: Mich würde mal interessieren, was du dir von dem Umbau erhoffst? Also dass er sehr schick aussieht, dürfte außer Frage sein aber meinst du, dass du den Umbau auch an deinen Umsätzen erkennen kannst? Oder ist das eine reine Erhaltung und Verbesserung des Zustandes, der einfach regelmäßig notwendig ist?

und SB direkt hinterher:

...und: Hast Du den Umbau selbst designed (wenn ja: Aus dem Gefühl heraus?) oder hat Dir dabei ein Verkaufspsychologe (Warenplatzierung, Verkehrslenkung, ...) geholfen/beraten?
Das kann ich euch beantworten: Die Beweggründe waren ganz pragmatischer Natur – aufgrund der langen Verzögerung, vor allem auch durch diese Mietvertragsgeschichte, sind wir über das "kontinuierlich auf einem Stand halten" hinweggekommen, so dass wir jetzt einfach einmal alles neu machen (müssen). Das war notwendig, da viele Einrichtungsgegenstände schlichtweg abgängig waren. Vor allem die Kühlanlagen waren nicht mehr zeitgemäß, denn das Kältemittel in unseren großen Systemen (R404a) ist ein ganz böses Zeugs (3.900x stärkere Wirkung beim Treibhauseffekt als CO2) und ab 2020 verboten. Alte Anlagen dürfen zwar in Betrieb bleiben, aber sie dürfte nicht mehr (z.B. nach einem Leck) wiederbefüllt werden. Unsere neue Anlage arbeitet mit Propan innerhalb der Geräte und mit einem Wasserkreislauf, um die Wärme aus dem Laden zum Rückkühler nach draußen zu bewegen.

In dem Zusammenhang haben wir natürlich auch optimiert: Die Warengruppen, bei denen es bei uns immer zu eng war, sind größer geworden: Getränke, Tiefkühlung und Convenience. Dagegen haben wir die Sortimente Drogerie, Non Food und Teile des Trockensortiments (also der "normalen" Lebensmittelregale) schrumpfen lassen. Wäre natürlich schön, wenn sich das im Umsatz bemerkbar machen würde, aber das war, vor allem nicht in konkreten Zahlen, nie Teil der Planung.

Bei den Planungen war übrigens überhaupt kein Verkaufspsychologe, Ladenplaner oder ein ähnlich veranlagter Fachmann hauptverantwortlich dabei. Weder beim Sortiment, noch bei der Ladengestaltung. Natürlich habe ich im Laufe der Zeit zwangsläufig mit vielen Leuten geredet, von denen auch die unterschiedlichsten (guten und teilweise umgesetzten) Ideen kamen, aber ohne zu lügen kann ich sagen, dass der Laden, so wie er jetzt ist (bzw. in den nächsten Wochen noch werden soll) im Grunde vollständig auf meinem Mist gewachsen ist.

Ich mache das hier inzwischen seit über 18 Jahren und vielleicht könnte man bestimmte Dinge aus monetärer Sicht noch besser machen. Aber ich möchte meinen Laden so haben, dass ich mich darin wohl fühle – ansonsten hätte ich auch irgendwo als Angestellter mein Dasein fristen können.

IHR Kühlregal!

Nach dem wir gestern Abend die ganze Ware im Kühlregal verteilt hatten, wollte ich noch mal an das ganze Zeugs ran, vor allem, um das Foto von vorhin zu machen.

Meine vorsichtige Anfrage an den Chef-Monteur, ob ich die Rollos hochfahren darf, beantwortete er wahrheitsgemäß: "Sie können die Rollos so oft rauf und runter fahren, wie Sie wollen. Ist schließlich Ihr Kühlregal."

Da hat er natürlich Recht. Andererseits ist das ja aber noch deren Baustelle und da wollte ich nicht einfach ungefragt dazwischen an den Sachen herumfingern.

Frage zur Türentscheidung

Antje wollte gestern wissen:

Warum hast du dich eigentlich für Kühlmöbel ohne Türen (also für die nicht-TK-Geräte) entschieden? Sind die mit Türen nicht eine ganze Ecke energiesparender?
Doch, die Türen sparen einiges an Strom, zumal die Regale nicht mehr durch Luftverwirbelungen (offene Ladentüren, Durchzug) gestört werden. Ein weiterer Vorteil ist, dass es im Bereich vor den Kühlregalen nicht mehr so kalt ist, was einige Kunden angenehmer empfinden und die Sortimente dort länger begutachten.

Dem gegenüber stehen aber gleich mehrere Nachteile:

1. Die Türen kosten relativ viel Geld.

2. Der Blick auf die Ware wird teilweise erschwert. (Spiegelungen)

3. Impulskäufe können weniger werden, weil Kunden aufgrund der Türen nicht "mal eben" an anderen Kunden vorbei ins Regal greifen können.

4. Die Türen sind eine riesige Glasfläche, die saubergehalten werden muss.

5. Bei engen Läden (wie bei uns) sind die Türen unpraktisch, weil es in den Gängen bei geöffneten Türen zu eng werden kann.

6. Werden Anlagen mit Türen in Altbauten nachgerüstet (oder nur die Türen an bestehende Anlagen in Altbauten), kann sich das negativ auf das Raumklima auswirken, da die Geräte die Luft trocknen – und mit Türen eben nicht mehr.

7. Die Arbeit im Regal (packen, reinigen, Etiketten stecken) wird mühsamer, da man alles durch die Türöffnungen hindurch machen muss.

In der Summe fiel daher bei mir die Entscheidung gegen die Türen.