Einem Kollegen war eine Flasche "Jack Daniel's Tennessee Apple" im Lager heruntergefallen und dabei zerbrochen. Kann passieren, ganz nach dem bekannten Motto mit irgendwelchen Hobelspänen. Ich staune aber darüber, wie intensiv das Apfelaroma ist. Das ganze Lager riecht wie das Alte Land im Spätsommer. Sind da wirklich nur Äpfel für den Geschmack drin oder wurde mit irgendwelchen Aromen nachgeholfen?
… dann war da noch die Kundin, deren alternative Erscheinung das Potpourri an Klischees noch einmal unterstrich und die einen dermaßen intensiven Duft nach frisch gemähtem gerauchtem Gras verströmte, dass man schon aus mehreren Metern Entfernung (!) das Gefühl hatte, sie würde noch mitten im Laden am Joint ziehen.
Tat sie natürlich nicht, aber der Geruch muss an allem gehaftet haben, was sie trug.
Wir haben im Laden eine Flasche Ouzo mit geöffnetem Deckel gefunden. Da unbekannt ist, ob das nur durch ein Missgeschick beim Anbringen der Warensicherung entstanden ist, oder ob die Flasche ein Kunde aus Neugier oder böser Absicht geöffnet oder gar daraus getrunken hat, habe ich den Inhalt weggeschüttet.
Würde mir auf Dauer zu teuer werden, aber das intensive Anisaroma auf der Herrentoilette hat sogar den frischen Duft der Toilettensteine im Urinal noch deutlich übertrumpft. Daran könnte ich mich gewöhnen.
Durch meine zerlegte Bürotür zog dauernd ein etwas unangenehmer Duft in den Laden. Kein ekeliger Gestank, aber dennoch waberte dieses typisch holzig-staubige Aroma, das man aus alten Dachböden kennt, durch den hinteren Bereich des Ladens. So ordnete ich an, das Loch mit einer Folie zuzukleben.
Und dann hat der Kollege ausgerechnet einen gelben Sack dazu missbraucht. Die Dinger, deren Ausgabe aufgrund der häufigen missbräuchlichen Verwendung (zumindest hier in Bremen) inzwischen so fürchterlich streng reglementiert ist. Die Dinger, die ohnehin ständig Mangelware sind und mit denen es seit Anfang des Jahres unglaublich viel Chaos rund um die Coupons und Ausgabecodes gab. Und dann gerade bei uns, immerhin sind wir offizielle Verteilerstelle. Wir haben doch eine Vorbildfunktion.
Hier im Laden ist vorhin eine Flasche Sojasauce zerbrochen. Zu allem Überfluss hatte die Mitarbeiterin, die sie entsorgen sollte nicht bemerkt, dass sie eine großzügige Spur hinterließ, die bis ins Lager reichte. Unsere Putzfrau hat alles ordentlich weggewischt und damit waren zumindest die Lachen beseitigt.
Der Geruch hängt nach wie vor erstaunlich hartnäckig im Laden. Und, ehrlich gesagt, mir läuft dabei immer mehr das sprichwörtliche Wasser im Mund zusammen, denn langsam bekomme Hunger und mächtigen Appetit auf Sushi. (Bei der Sushi-Factory hier in Bremen gibt es gebratenen Aal. Der ist göttlich!)