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Linkliste beim Wettbewerber

Ein recht großer privater Mitbewerber von mir hier aus dem Stadtteil hat auf seiner Firmenwebsite in einem versteckten Bereich eine eigene Linksammlung hinterlegt.

Ich kann mir gut vorstellen, dass diese Liste vom Firmeninhaber oder auch von den Mitarbeitern als persönliches Sprungbrett ins Web genutzt wird. Es sind viele Links dabei, die sich direkt auf seinen Betrieb beziehen (z.B. Lieferanten, Ladenausstattung, Behörden, Krankenkassen) und mindestens ebensoviel Privates.

Ich find's jedenfalls nett, dass der Link zum Shopblogger mittendrin steht und mehrmals täglich aufgerufen wird... :-)

Unbearbeitet zurück

Brief von der "Bremer Arbeitsgemeinschaft für Integration und Soziales", einem Zweig des Arbeitsamts der Agentur für Arbeit:
Sehr geehrter Herr Harste,

anliegende Rechnung erhalten Sie unbearbeitet zurück.

Der Kostenübernahmeschein ist nicht unterschrieben.

Eine Einkaufsquittung liegt ebenfalls nicht bei.

Daher ist der Vorgang bei uns nicht zu bearbeiten.
Die Unterschrift konnte ich wiederbeschaffen. Zum Glück war der Mann telefonisch zu ermitteln. Auf den Kassenbon wird die BAgIS allerdings trotzdem verzichten müssen. In der Vergangenheit hatte ich den aber ja auch nie mit eingereicht.

Sollten die sich diesmal querstellen und ich mein Geld deswegen nicht bekommen, war das der letzte Sozialschein, den ich hier angenommen habe. :-(

Eine Wand aus leeren Kisten

Eine mannshohe und mehrere Meter lange Wand aus leeren Bierkisten türmt sich gerade vor dem Schaufenster des Quik-Shops (sic!) auf der anderen Strassenseite auf. Leere Bierkisten sind bei uns im Markt prinzipiell Mangelware, Kioske aller Art haben dagegen meistens einen Überschuss an Leerkisten. Diese ungerechnte Verteilung liegt vor allem darin begründet, dass die Leute sich ihr Bier abends, nachts oder sonntags beim Kiosk kaufen und die Flaschen in der Woche wieder alle auf einmal zu den regulären Annahmestellen bringen. Diese Verschiebung gibt es nicht nur bei mir, sondern eigentlich fast überall.

Mein hoffnungsvoller Versuch, dem Kisten schleppenden Mitarbeiter die leeren Rahmen abzukaufen, scheiterte allerdings. Da ich leider nicht seine $landessprache beherrsche, war es mit der Kommunikation etwas schwierig. Er versuchte, mir zu erklären, warum er mir die Kisten nicht geben konnte. Ich verstand es so, dass er die Kisten an seinen Lieferanten zurückgeben muss oder zumindest glaubt, dass dies so ist. Ich vermute, dass ich sie sicherlich hätte rübertragen können, wenn ich es nur irgendwie geschafft hätte, ihm klarzumachen, dass es ihm doch völlig egal sein kann, woher er sein Geld für die Leerkisten bekommt.

Jetzt stapeln wir hier wieder die Bierflaschen tütenweise in leere Gemüsekisten und auf der anderen Straßenseite stehen rund 50 Kisten, die ich so gut gebrauchen könnte...

Datensammlung

Um sich von den Bremer Entsorgungsbetrieben eine Übersicht über die verschiedenen Behältergrössen und den damit verbundenen Kosten zufaxen zu lassen, benötigen diese logischerweise die Faxnummer.
Und, aus welchen Gründen auch immer, zusätzlich noch die Telefonnummer, den Vornamen, den Nachnamen, den Firmennamen und die vollständige Postadresse. "Ansonsten kann das leider nicht bearbeitet werden.", lautete die Antwort.

Für die Online-Tabelle braucht man sich nicht auszuziehen.

Fredi

Heute Morgen stand neben unserem Brotlieferanten und meiner "Gemüse-Frau" noch ein Typ vor dem Laden. Er hielt sich ein Handy ans Ohr, sprach auf Türkisch mit jemandem oder auch sich selbst und wirkte irgendwie dazugehörig. Da ich ihn nicht kannte, ging ich zuerst davon aus, dass er zum Brotlieferanten gehört. Da meine Mitarbeiterin aber auch Türkin ist, hätte er auch durchaus ein Bekannter von ihr sein können - aber dem war nicht so.
Weder der Brotfahrer noch meine Mitarbeiterin hatten mit dem Typen etwas zu tun. Er stand nicht wenig alkoholisiert vor der Tür, hielt sein Handy fest und sprach mit jemandem oder auch sich selbst und versuchte, in den Laden zu kommen. Erfolgreich schlossen wir jedoch die Tür hinter uns ab.
Einige Minuten später kam ein weiterer Lieferant. Sobald die Tür wieder offen stand, versuchte der Knilch erneut, in den Laden zu kommen. Ein Mitarbeiter und ich beförderten ihn wieder nach draussen, was allerdings gar nicht so leicht war, da der Mann ziemlich renitent war. Reines Zureden half jedenfalls nicht. Da der Angetrunkene sich beharrlich weigerte und uns dadurch sogar bei der Arbeit behinderte, drohten wir damit, die Polizei zu rufen. Er fand die Idee toll, drückte sich wieder sein Handy ans Ohr und sprach mit der Polizei. Oder mit sich selber, denn eine Nummer gewählt hatte er ja nicht. Inzwischen rief sogar einer der Nachbarn aus dem Fenster, dass der Typ verschwnden soll.

Nachdem wir die Türen erneut verschlossen hatten, stand er noch einige Minuten davor, besprach sein Mobiltelefon und klopfte gegen die Scheiben. Konsequente Nichtbeachtung sorgte wahrscheinlich letztenendes dafür, dass er dann noch nach einiger Zeit weiterging...

Konstruktiv

Sehr geehrter Herr Harste,

für unser konstruktives Telefonat vom 05.07.2006 bedanke ich mich herzlich.
So beginnt der Brief einer Zeitarbeitfirma, die ich gestern am Telefon mangels Interesse mehrmals versucht habe, abzuwürgen. Konstruktiv war das Gespräch sicherlich nicht. Und auch das angebotene aufgezwungene Werbematerial per Post habe ich nur akzeptiert, um den lästigen Anrufer möglichst schnell loszuwerden.

Sehr konstruktiv...

33 Grad

Heute sollen es hier in Bremen 33 Grad werden und damit der bislang heißeste Tag in diesem Jahr.

Meine Klimaanlage läuft sich schonmal warm. :-)

Halbfinale

HAMMMMMMER!!!

Wir haben uns eben hier mitten im Laden das Spiel Deutschland gegen Argentinien angesehen. Alle Mitarbeiter und ein halbes Dutzend Kunden haben an der Kasse über zwei Stunden lang gezittert. Ich gebe zu, dass ich mich definitiv nicht als Fußballfan bezeichnen würde - aber das war der Wahnsinn. :-)

Pfand-Interview

Gerade eben hat ein Reporter von Radio Bremen angerufen. Er hat hier im Blog meine Berichte und Fakten zum Einwegpfand gelesen und würde gerne heute Nachmittag für ein kleines Interview vorbeikommen. Insbesondere interessiert ihn wohl, wie wir Einzelhändler mit der ganzen Sache klarkommen.

Na, dem werd' ich was erzählen. :-)

Spende für die Polizei

Gestern Nachmittag war ein Polizist vom nächstgelegenen Revier bei mir und erkundigte sich danach, ob ich irgendwelche Geld- oder Sachspenden hätte. In den Schulen findet momentan ein Fahrrad-Wettbewerb statt und für die Endrunden werden noch Preise benöigt.

Mir fiel ganz spontan ein originalverpackter Tretroller Kickboard ein, das ich vor längerer Zeit mal als Werbegeschenk bekommen habe. Immerhin sogar von der Marke Kettler.
Nachdem ich das Teil mühsam und unter Einsatz meiner Gesundheit und Ignorieren des grinsenden Polizeibeamten vom obersten Regalboden aus einer vollgestellten Ecke meines Lagers geholt hatte, kam die Ernüchterung: Das Gefährt ist für Kinder bis 6 Jahre geeignet und ist damit für die geplante Zielgruppe (4./5. Klasse) doch etwas zu klein. Sehr schade, vor allem, weil die Freude so schnell wieder dahin war.

Etwas anderes ist mir auf die Schnelle nicht eingefallen. Geldspenden finde ich zu plump, aber falls ich nichts Besseres finde, wird's wohl doch darauf hinauslaufen.

Scheinkontrolle

Eine größere Summe habe ich in einem meiner beiden Lieblingsbaumärkte (Einer davon ist Jyppieh yaya yippieh yippie yey, der andere Name repräsentiert die neue Sachlichkeit) bar bezahlt.

Ich reichte der netten Kassiererin in paar 50-Euro-Scheine, die sie natürlich brav auf Echtheit überprüfte. Dachte sie zumindest. Okay, die scheine waren alle echt - aber wenn nicht, hätte sie es jedenfalls nicht dadurch heruasgefunden, dass sie die Banknoten auffächert, hochhält und mit einem Blick alle Wasserzeichen auf ihre Anwesenheit kontrolliert.

Das Wasserzeichen ist das berühmteste, aber auch heutzutage am leichtesten zu fälschende Sicherheitsmerkmal. Ausschließlich(!) der Stichtiefdruch, die fühlbaren Aufdrucke, sind heute relativ fälschungssicher. Ich konnte es mir nicht verkneifen, habe durchaus überlegt, ob es überheblich ist, und habe die nette Dame dann doch einfach mal darauf hingewiesen. Die Aussage, dass ich selber Kassentrainings durchführe, war für sie wahrscheinlich am beeindruckendsten.

Glaubt mir, ich habe schonmal einen falschen Hunderter der Kategorie "beste Fälschungen" in der Hand gehalten. Sie haben ein Wasserzeichen, Silberstreifen, UV-Partikel, Kippeffekt, Hologramm und ein funktionierendes Durchsichtregister!

Flohmarkt

Genau vor meinem Laden haben ein paar Kinder eine Wolldecke ausgebreitet und verkaufen bieten dort alte Spielsachen an.

Irgendwie wurmt mich das, weil sich Kunden durch das Hindernis auf dem sowieso schon schmalen Gehweg behindert fühlen könnten. Außerdem fällt so wertvoller Stellplatz für ein paar Fahrräder weg.

Andererseits will man ja auch kein Spielverderber sein. Also, was soll's - solange die beiden dort keine Lebensmittel verkaufen... :-)

Brandgeruch

Aufregung am Nachmittag. Vorhin nahm ich hier im Lager Brandgeruch wahr. Ich dachte zuerst, dass bei der Moschee hinter unserem Laden gegrillt wird, aber dem war nicht so. Außerdem roch es nach einer sehr unangenehmen Mischung und weder nach Holzkohle oder Grillanzünder.

Der Wind trug eine gelbliche Rauchwolke über den Häuserblock und einer der Moscheebesucher spekulierte, dass es bei "unserem" Bauern in der Seitenstraße brennen würde, der genau in Richtung Nebelschleier lag. Aber dem war zu meiner persönlichen Beruhigung nicht so.

Die Ursache für den wirklich extremen Brandgeruch war dennoch wenig erfreulich: In ziemlich genau 180m Entfernung brannte der Dachstuhl eines Wohngebäudes.

Erstaunlich fand ich vor allem, wieviele Menschen hier rund um meinen Laden plötzlich zu Fuß unterwegs waren, die Nasen in die Luft hielten, schnupperten und wie ich versuchten, die Ursache für Rauch und Geruch zu finden.

Bumm, bumm, bumm!

Ob die Leute drei Häuser weiter, aus deren Fenster laute Techno-Beats klingen, schon wieder oder immer noch feiern? Wundert mich nur, dass noch keiner der anderen Nachbarn etwas unternommen hat.

Mir ist es egal. Ich arbeite, bin ja in der Firma. :-)