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Pultern – 20 Jahre später!

Auf den Tag genau ist es heute 20 Jahre her, dass das Gasthaus "Zur Pultern" in Delmenhorst im Grunde vollständig abgebrannt war. Nur kurz zuvor hatten wir noch unseren "Gruppenabend" dort, wo sich alle SPAR-Kaufleute hier aus der Region zum Austausch und gemeinsamen Essen getroffen haben.

Die Ruine stand letztendlich ein paar Tage länger als zehn Jahre am Ortseingang von Delmenhorst herum. Zum zehnten Jahrestag gab es (von ein paar mir ausdrücklich nicht näher bekannten Witzbolden) noch eine kleine Aufmerksamkeit am Bauzaun (Foto unten), die es auch in die Onlinemedien geschafft hatte und in den lokalen Facebook-Gruppen noch einmal für eine Welle an Spott und Häme sorgte. Schadenfreude deshalb, da es Brandstiftung durch den Eigentümer gewesen sein soll. Warum sollte man da Mitleid haben? Selbstgemachtes Leiden. Der Betreiber wurde wegen Versicherungsbetrugs damals verurteilt, aus welchem anderen Grunde sonst hätte er den Laden abfackeln sollen? Ich hatte mit dem Restaurant nichts persönlich zu tun, aber natürlich war Pultern eine Institution in Delmenhorst und hatte eine gewisse Relevanz. Da wir bis heute teilweise mehrmals pro Woche an dem Grundstück vorbeiradeln, ist die Sache nie so ganz aus dem Kopf.

Vielleicht war es wirklich Versicherungsbetrug, ich weiß das nicht. Der Betreiber wurde deswegen zumindest rechtskräftig verurteilt und hat wohl seine Strafe inzwischen abgesessen. Darauf wollte ich aber gar nicht hinaus.

Ich wollte die Sache mal anders betrachten. Ich habe schon früh gesagt, dass das Gebäude nicht "angezündet" sondern regelrecht hingerichtet worden ist. Es wurden sogar noch nach diesem Inferno Reste von Brandbeschleuniger / Benzin nachgewiesen und wenn man sich den Brandverlauf im Video von Nonstopnews anguckt, bekommt man den Eindruck, dass das Gebäude regelrecht damit geflutet gewesen sein muss. Jeder erwachsene Mensch, der geistig in der Lage ist, so ein Unternehmen zu leiten, sollte wissen, dass (auch vor 20 Jahren schon) sowas nachgewiesen werden kann. Daher fand ich meine "Hingerichtet"-Theorie schon früh sehr interessant. Was wäre wenn?

Was wäre, wenn es nicht um Versicherungsbetrug gegangen wäre? Was wäre, wenn es eine Kurzschlussreaktion gewesen ist? Abgrundtiefer Hass auf alles, was mit dem Restaurant zusammenhängt? Die Gäste waren mal wieder am herumnörgeln, weil der Fisch zu fischig und das Salz zu salzig war. Der Kontrolleur von der Lebensmittelüberwachung hat Stress gemacht, das Finanzamt zweifelt irgendwelche Anschaffungen an und droht mit vollständiger Kontrolle der Kassenbücher und um den Tag perfekt zu machen, haben sich nicht nur der Koch, sondern auch noch zwei Servicekräfte krankgemeldet. Und das, wo doch eine große Gesellschaft zu einem Betriebsjubiläum morgen den Saal gemietet hat. Diese (nur hypothetische!) Liste ließe sich noch um ein paar Punkte ergänzen und mit jedem wird der Frust größer.

Ich habe selber meine Firma seit nun über 24 Jahren und diese Tage, an denen eine Hiobsbotschaft nach der anderen reinkommt, kenne ich auch. Ich kann das alles ansatzweise verstehen und maße mir an, dieses Gefühl im Kopf nachvollziehen zu können. Wenn der Betreiber nun so dermaßen wütend war, richtig wütend, so eine echte "Hulk-Wut", dass ihm mit einem riesengroßen "FICKT EUCH" die Sicherung durchgebrannt ist und er sich auf diese Weise der Ursache für all seinen Frust entledigt hat? Wie groß diese Wut gewesen sein muss, um nicht mehr über die Konsequenzen (Verurteilung wegen Brandstiftung, Totalverlust der Immobilie etc.) nachzudenken, kann man als Außenstehender wohl nicht annähernd nachempfinden.

Das ist nur Spinnerei von mir! Ob es so war, weiß ich nicht. Aber manchmal tut er mir Leid bei dem Gedanken, dass es so gelaufen sein könnte.


In der Bio-Bäckerei

Die im Frühjahr 2016 abgebrannte Bio-Bäckerei ist inzwischen seit ein paar Jahren wieder aufgebaut. Alles neu, alles schön und vor ein paar Tagen bei einem Tag der offenen Tür auch ohne Voranmeldung zu besichtigen. Hier entstehen also die Bio-Brote, die wir bei uns im Laden anbieten. Es war sehr schön, da mal einen Einblick inkl. Führung zu bekommen. :-)


Brennende Parzelle

Vor ein paar Tagen auf dem Weg nach Hause rief Ines mir plötzlich zu: "Brennt da was?" Hinter den Bäumen stieg dünner Rauch auf und ein paar Flammen waren zu sehen. Da ich häufiger dort vorbeifahre, hatte ich längst eine Meinung dazu. Es sind ein paar heruntergekommene Kleingärten und so winkte ich zunächst ab: "Da brennt öfter mal ein Lagerfeuer, alles gut."

Ein paar Meter weiter kam mir das aber schon gar nicht mehr ganz so gut vor. Für ein Lagerfeuer war das irgendwie doch zu nahe am Gebäude dran. Wir hielten an und erkannten, dass da ziemlich sicher Feuer an und in dem kleinen Häuschen zu sehen war. Also rief ich den Notruf der Feuerwehr an. Während ich den Weg zu den Parzellen einschlug, schilderte ich meine bis dahin gemachten Beobachtungen. Wo ich genau bin, wer ich bin und was ich zu sehen vermutete. Der nette Mann am anderen Ende der Leitung bat mich, doch mal nachzusehen, wenn es mir möglich sei, ob es wirklich was Ernstes oder tatsächlich nur ein Lagerfeuer ist. "Joah, da sollten wohl mal ein paar Profis etwas Wasser reinspritzen, da brennt das ganze Häuschen schon." "Alles klar, wir kommen her. Warten Sie da bitte auf uns."

Ich wartete in sicherem Abstand, aber das obligatorische Foto musste natürlich noch sein:


Alte Fleischwaage: Ex-Ex

Die alte Waage aus der Fleischerei hier im Markt, über die ich 2006 mal hier im Blog berichtet hatte, blieb übrigens im Bekanntenkreis. Ich weiß gar nicht mehr, ob ich sie damals verschenkt oder für kleines Geld verkauft hatte, aber sie ging an den Bio-Hof, der uns nicht nur bis heute mit Bio-Brot versorgt, sondern auch eine kleine Fleischerei beinhaltet.

Vor einer Weile kam mir die Frage in den Sinn, ob "unsere" alte Waage nach all den Jahren wohl noch im Einsatz ist. Dann fiel mir ein, dass ein gewisser Zwischenfall vor ziemlich genau sechs Jahren wohl auch für die Waage wohl das Ende bedeutet hätte.

Ja, sie war noch bis zum Brand im Einsatz und ja, sie wurde dabei zerstört. R.i.P.

Feuer an der Ecke Kantstraße

"Da brennt irgendwas vor der Tür", rief eben ein Kollege in mein Büro. "Feuerwehr steht auch da."

Das "irgendwas" war der Handyladen an der Ecke. Augenscheinlich war bei denen im Werkstattbereich der Brand ausgebrochen, ich tippe mal auf einen technischen Defekt, da der Laden noch gar nicht geöffnet war. Zumindest ist die Chance auf einen solchen groß, immerhin gibt es da viele alte Akkus … Aber das herauszufinden ist Sache der Kripo.

Stinkt jetzt bestialisch hier auf der Straße, aber zum Glück ist der Qualm nicht bei uns durch den Laden gezogen. Bevor es an der Ecke weitergeht, darf der Laden erst mal kernsaniert werden. Der ist ein Totalschaden. :-(


Kleiner Hitzeschaden

Eine Kundin mittleren Alters kam hier in den Laden, zog schließlich eine Dreiersteckdose aus ihrer Handtasche und fragte, ob wir sowas wohl in neu hätten, die alte würde nicht mehr funktionieren.



Mehr als das Speechless-Meme fällt mir dazu nicht ein. :-O


Feuer Otto/Gastfeld

In einem Eckhaus nur wenige Meter vom Laden entfernt hat es heute Morgen in einer Dachgeschosswohnung gebrannt. Das wäre hier im Blog nicht weiter erwähnenswert, wenn ich nicht gleich zwei Berührungspunkte mit dem Vorfall hätte:

Einerseits gehört das Haus Freunden von uns. Andererseits, und das macht die Sache bemerkenswert, wohnt(e) in der betroffenen Wohnung der Typ, der sich hier zu Anfang der Spendenaktion für die Familie mit dem durch Feuer schwer beschädigten Haus an der Pfandspendenbox vergriffen hatte. Und nun steht er selber mit einem Brandschaden da. Dass das Karma mit einem dermaßen zynischen Seitenhieb zurückschlägt, hat man auch nicht so oft …


Artikel über die Pfandspendenaktion

Im letzten Stadtteilkurier des Weser-Kuriers war ein Artikel über die Familie, der vor knapp einem Jahr das halbe Haus ausgebrannt ist und unsere daraufhin initiierte Pfandspendenaktion. Sogar diese Aktion von "Erbse" wurde darin erwähnt. :-)

Hier ist der Artikel auch online nachzulesen.



(Nur fürs Protokoll: Der Artikel ist nicht auf meine Veranlassung hin entstanden! Es ist schön, dass er gedruckt wurde, aber es war und ist nie Thema gewesen, den Brand und die Spendenaktion medial zu meinem Vorteil zu nutzen. Dieses Blog sehe ich diesbezüglich als neutrale Position, da ich darin genauso über negative Dinge berichte, die einfach zu unserem Alltag gehören.)

Leergut-Spende auf dem Postweg

Vor ein paar Tagen kam ein Paket in die Firma. Absender war Blogleser "Erbse" (ich interpretiere in die Unterschrift auf dem Zettel mal den Wunsch auf Anonymität) und der Inhalt bestand aus leeren Einwegflaschen und Dosen, deren Gegenwert ich in die Pfandbonspendensammlung aufgenommen habe. Immerhin 13,75 Euro! Ich sage ganz herzlichen Dank, auch im Namen der betroffenen Familie. (Zitat: "Sehr geil!")

(Das erwähnte exotische Leergut war übrigens nicht so spannend, die Dosengröße fiel mit einem Liter schon aus dem Rahmen, war aber nicht in den beeindruckenden Ausmaßen hier fotografisch festzuhalten.)

Falls sich jemand inspiriert fühlt, die Aktion nachzumachen – die Adresse vom Laden könnt ihr dem Impressum entnehmen. Wer Porto sparen will, kann das Geld auch via Paypal schicken, ich leite es dann ebenfalls weiter. (Paypal-Konto: shopblogger - at - gmail.com, Betreff: "SPENDE DACH")






Gesammelte Pfandbons in den Schredder

Seit Anfang des Jahres sammeln wir in der Spendenbox Pfandbons für den Wiederaufbau des Hauses einer Familie mit mehreren Kindern. Bislang habe ich die Bons immer pro Leerung bündelweise gesammelt, aber der Haufen wurde dicker und dicker – und letztendlich stellte sich die Frage, warum ich die Papierschnipsel überhaupt aufbewahren sollte.

Im Rahmen meines Vorhabens, das Büro immer papierärmer zu gestalten, habe ich nun die Werte der einzelnen Bündel in eine frische Excel-Tabelle gehackt und die vielen Pfandbons durch den Schredder geschoben. Inzwischen sind wir übrigens schon bei über 900 Euro (!) angekommen.


Aktueller Spendenstand

Inzwischen haben wir die Pfandbonspendenbox übrigens mit einem Hinweis auf den aktuellen Spendenstand versehen. Mit einem Aufkleber können wir so die Zahl nach jeder Leerung aktualisieren und die spendenden Kunden sehen, dass auch tatsächlich was passiert.

Knapp 600 Euro bislang, das ist schon echt 'ne Ansage! :-)


435,30€

Mit der Pfandbonspendenbox sind bis gestern 435,30€ zusammengekommen, die ich vorhin auf das "Feuerhilfe"-Konto überwiesen habe.

Von mir persönlich (und natürlich vor allem auch im Namen der betroffenen Familie) einen riesigen Dank an alle, die sich im Laufe der Zeit daran beteiligt haben. Die Box bleibt natürlich auch weiterhin dort hängen!




326,52€

Seit die neue Pfandbonspendenbox neben dem Leergutautomaten hängt, sind übrigens insgesamt schon 326,52€ zusammengekommen.

Das reicht zwar noch nicht für ein komplett neues Dachgeschoss, aber auch das ist Geld, von dem man einiges an Material kaufen könnte. :-)