In den paar Tagen in denen wir ein Problem mit unserem Waschbecken hatten, ließ eine Kollegin gut gemeint einen Kunden auf unsere Toilette. Damit bin ich generell nicht ganz glücklich, denn wir haben keine separate Kundentoilette und ich finde es nicht toll, fremde Leute erst durch unser Lager und dann auf unsere von uns selbst genutzten Toiletten zu lassen, zumal wir dort immerhin schon im Laufe der Zeit die unhygienischsten Dinge mit Blut und Fäkalien erlebt haben. Brr …
Die unhaltbaren hygienischen Zustände (das verstopfte Waschbecken) veranlassten ihn wohl, vielleicht war ihm auch sonst irgendeine Laus über die Leber gelaufen und er suchte nur einen Grund, um uns irgendetwas heimzuzahlen, das Gewerbeaufsichtsamt Bremen über die Situation auf unseren Toiletten zu benachrichtigen. Einige Tage später tauchte eine Mitarbeiterin der Gewerbeaufsicht hier auf und sprach mich auf die ihr geschilderte Situation an. Ich habe mir nicht mal ihren Dienstausweis zeigen lassen und meinte nur spontan, dass sie mir doch bitte folgen soll. Wir gingen zu den Toiletten, wo man gefahr- wie anstandslos seine Notdurft verrichten und sich danach ebenso gefahr- wie anstandslos die Hände waschen konnte.
Damit es auch ja keine/r meiner Mitarbeiter/innen vergisst, hängen nun diese Schilder an den Toilettentüren. Wenn man erst Leuten einen Gefallen tut und der Dank dafür so aussieht, wie hier erlebt, dann lässt man freiwillige Leistungen eben irgendwann bleiben. Schwangere und Kinder dürfen weiterhin, aber jeder normale erwachsene Mensch wird wohl in der Lage sein, ein paar Einkäufe zu erledigen, ohne zwischendurch pinkeln gehen zu müssen. Das hat die Dame von der Gewerbeaufsicht dann genauso gesehen.
An dieser Stelle übrigens mal ein großes Dankeschön an alle von euch, die mich vor, während und nach der Umbauphase (also eigentlich generell) hier im Laden besuchten, einfach mal "hallo" sagen wollten und teilweise auch noch mit Humor und netten Worten den einen oder anderen stressigen Tag versüßt haben.
Ist ja nicht so, dass ich das nicht positiv zur Kenntnis nehmen würde.
Anstatt vor der Tür auf sein Herrchen zu warten, schlich sich der kleine Bello erst in und dann durch den Laden und schnüffelte sich schließlich durch unser Leergutlager.
Sein Herrchen stand nichts ahnend an der Kasse und war zutiefst erstaunt, als wir ihm vom Besuch in unserer Leergutannahme berichteten.
Adam Wolke von SkylineTV war gestern live und in FullHD bei uns hier im Laden. Ich war nicht da, das wusste er jedoch auch. Zusammen wäre es bestimmt noch etwas lustiger gewesen, aber ich muss zugeben, dass ich mal einen Bericht aus und über unseren Laden mit den Augen Dritter ohne meine Anwesenheit auch sehr, sehr genial fand!
Der Sebastian aus Winterberg war nach gut einem Jahr mal wieder hier im Laden und hat mich mit zwei Flaschen Bier überrascht, von denen wir die erste inzwischen auch schon genüsslich zu einer guten Pizza geleert haben. (Danke!)
Leider hatten wir uns hier im Laden verpasst, sonst hätte ich ihm mal einen ganzen Schwung große Bügelflaschen mitgeben können, unter anderem auch die vom Hacker-Pschorr-Märzen, die noch allesamt hier herumstehen und sich über eine frische Füllung bestimmt freuen würden.
Vielen Dank an Sebastian aus Winterberg, der mich vor ein paar Tagen hier im Laden besucht und mir ein selbstgebrautes Bier aus seiner kleinen Brauerei mitgebracht hat. War ein nettes und längeres Gespräch, zumal mir die Gegend dort nicht ganz unbekannt ist.
Wir haben haben gestern Abend das Zwickl probiert. Das Bier ist kräftig und gehaltvoll. Die große Flasche hatten wir zu zweit jedenfalls relativ schnell leer. Also Bier brauen kann er, der Sebastian.
Gestern Mittag hat mich ein langjähriger Blogleser aus München besucht, dessen Namen ich noch erfolgreich innerhalb der ersten zehn Minuten vergessen habe. Neben einem netten Gespräch gab es für mich noch ein kleines Präsent aus seiner Heimat, nämlich einen Träger Bier mit unterschiedlichen Sorten aus der Giesinger-Brauerei in München.
An dieser Stelle also noch mal vielen Dank für Besuch und Bier!
Ein Kunde suchte ausdrücklich den günstigsten Wein einer bestimmten Rebsorte. Er lieferte auch direkt die Begründung mit: "Ich bekomme Besuch, wissen Sie..."
Bleibt für uns nur, darüber zu spekulieren, wer ihn da wohl aus welchem Grund besucht.
Letzten Samstag hatte mich Blogleser Hendrik hier im Laden besucht, von dem auch diesebeiden SPAR-Markt-Zusendungen stammten. Mitgebracht hat er mir eine kleine Bier-Sammlung aus seiner Heimat, unter anderem das "Propeller Nachtflug" mit stattlichen 9,1% Alkohol.
Vielen Dank dafür! Wir werden uns zu Hause mal in den nächsten Wochen durch die Mitbringsel probieren.
Danke für den Kommentar, lieber Konstantin. Der Vertreter war gestern tatsächlich da und ging auch ganz motiviert auf mich zu. "Eigentlich habe ich gar kein Interesse, aber die Dame am Telefon hat das partout nicht einsehen wollen und darum sind sie jetzt persönlich hier", sagte ich ihm ziemlich direkt, nachdem er sich vorgestellt hatte.
Wir guckten noch ein bisschen, wo man die Maschine (gleiches Konzept wie bei Kaffeepartner und ähnlichen Firmen) hinstellen könne, aber aufgrund der bevorstehenden Baumaßnahmen verneinte ich jeden von ihm vorgeschlagenen Standort.
Er meldet sich in einem Jahr noch mal. Vielleicht.
Ein Brief auf der Bürotreppe von einem Blogleser, der mich spontan besuchen wollte. Ich kann ja nicht immer mit frisch gekochtem Kaffee auf euch warten.
Die kleine Nachbarskatze ist echt zu süß. Und wenn in den Nachtstunden schon ansonsten nichts Aufregendes passiert, dann sei mir dieser "Cat Content" gegönnt.
Rennt in aller Katzenseelenruhe hier herum, während wir die Ware in den Laden ziehen. Guckt einen mit großen Augen an, als würde sie fragen wollen, was wir da machen. Einfach nur niedlich, die weißbraunschwarze Miezmau.
Ich war in "meiner" PLUS-Filiale mit der Bestellung zugange, als mal wieder einer der üblichen Schlipsträger durch die Tür trat. Im Geiste verdrehte ich die Augen, denn solche Besuche bedeuten selten Gutes: Bezirksleitung, Gebietsleitung, Regionalleitung, Revisionsabteilung – alles Leute, die einen nicht im Laden aufsuchen, um über das gute Wetter zu reden. Normalerweise gibt es irgendetwas an der geleisteten Arbeit auszusetzen oder man erfährt, dass die Zahlen mies sind und man mehr Umsatz machen muss oder zukünftig weniger Mitarbeiter dafür zur Verfügung hat.
"Guten Tag, sind Sie Herr Harste?"
Ich nickte: "Ja."
Er stellte sich mit Namen vor und plapperte direkt drauf los: "Das ist schön. Ich komme von der Firma SPAR. Wir suchen ja immer Einzelhändler, die selbstständig einen Supermarkt betreiben wollen und Ihr ehemaliger Ausbilder, der ja auch mit uns zusammenarbeitet, hat mich zu Ihnen geschickt."
Diese schicksalhafte Begegnung veränderte mein Leben drastisch. Ich war natürlich sofort Feuer und Flamme und hatte keinerlei Zweifel, dass diese Richtung die falsche sein könnte. Ab diesem Moment war ich in der "SPAR-Welt" drin, ich bekam schon mal vorab den dicken Katalog mit dem Sortiment (aka "Ordersatz") und durfte auch die ersten beiden großen Hausmessen, die als "SPAR-Messe" (ein paar dieser Besuche haben es später hier ins Blog geschafft) bekannt waren, als Gast besuchen. Auf diesen Messen wird man natürlich immer wieder gefragt, wo man denn seinen Markt hat. War schon ein komisches Gefühl, damals überall zugeben zu müssen, dass man überhaupt erst noch nach einem Standort suchen würde.
Aber genau darum ging es in den folgenden Monaten: Standortsuche. Alleine aber auch mit der Expansions-Abteilung der SPAR sondierten wir den ganzen Großraum Bremen nach passenden Objekten. Einige Läden sahen wir uns an, aber so richtig passen wollte nichts. Eigentlich eilte es ja auch nicht, ich hatte ja meinen Job als Marktleiter beim "Pausenlos-Laufen-Und-Schwitzen"-Markt – aber ich war natürlich angefixt und wollte so schnell wie möglich meinen eigenen Laden haben.
Achtung: Dieser Beitrag ist am 31.01.2019 rückdatiert hier im Blog geschrieben worden und soll die Dokumentation der Geschichte meiner Selbstständigkeit vervollständigen. Diese Berichte sind chronologisch in der richtigen Reihenfolge, es können jedoch Abweichungen im Datum vorkommen.