Es ist Samstag Abend und auf dem Hof steht außer dem Wagen einer Kollegin nicht ein einziges Auto. Das haben wir in all den Jahren vermutlich auch noch nie gehabt.
Ursprünglich hieß es ja, dass sie zu "Ende Oktober" ausziehen werden. Vielleicht ist der Umzug mit den wesentlichen Teilen ja auch schon ins neue Gebäude geglückt. Ein paar Leute sind aber auf jeden Fall immer wieder noch im Gebäude und räumen vermutlich auf oder packen Sachen zusammen. Gerüchteweise sollen die Nachfolger auch erst im Januar einziehen. Aber das werden wir ja sehen …
Die Straßen rund um den heutigen Festumzug sind bereits überwiegend gesperrt, auf der Strecke des Umzugs ist ein Großteil der Fahrzeuge bereits umgeparkt oder abgeschleppt worden.
Hier in Sichtweite vom Laden steht nicht mehr ein einziges Auto hier an der Gastfeldstraße und nun kann es eigentlich nicht mehr lange dauern, bis die ersten Festwagen sich hier positionieren.
In diesem Jahr soll es weniger Disco-Wagen geben, der Umzug könnte also ein gutes Stück ruhiger werden. Darüber bin ich nicht unglücklich, selbst durch die geschlossenen Türen musste man sich hier in der Vergangenheit an der Kasse geradezu anschreien, wenn so ein Wagen gerade vor dem Haus war.
Diesen Anblick werden wir wohl zukünftig nicht mehr haben. Die Moschee ist augenscheinlich ausgezogen, zumindest ist ein Großteil der Aktivitäten wohl schon ins neue Gebäude verlagert worden. Auch die samstäglichen Aktivitäten mit vielen Kindern haben zumindest in der letzten Woche schon nicht mehr stattgefunden. Da bin ich zugegebenermaßen nicht undankbar.
Interessant ist es, wie es hier jetzt weitergeht. Ich weiß nichts davon, dass es schon einen Käufer für das Gebäude gibt. Wenngleich sie mir das natürlich auch nicht mitteilen müssen. Vielleicht kommen sie ja doch noch irgendwann auf mich zu und greifen meine Verhandlungsbasis noch mal auf. Dann brauchen wir doch noch ein paar gute Ideen, was man mit der Hütte anfangen könnte.
Meiner Mitarbeiterin gehört das weiße Auto ganz rechts im Bild neben unserem großen Container. Man kann natürlich seine Autos so rücksichtslos abstellen, wie es die Besucher des Jodelkurses vom angrenzenden Folkloreclub getan haben, man kann auch einfach mal davon ausgehen, dass jemand aus welchen Gründen auch immer nach Hause möchte.
(Und, nein, diese Zaun-, Poller- und Schrankentheorien helfen nicht weiter, da die Autos dann vor dem Zaun, dem Poller oder der Schranke stehen und den Weg zur Straße dennoch blockieren würden.)
Da will man nach einem sehr anstrengenden Tag abends schnell nach Hause fahren und dann muss man zunächst mal versuchen, die Leute zu finden, die einen hier auf dem Hof rücksichtslos zugeparkt haben. "Zehn Minuten, der ist gerade am beten" habe ich nicht zum ersten Mal gehört.
Ich habe ja eigentlich keine Schmerzen damit, wenn Leute ihre Autos hier auf die Fläche stellen. Aber Rücksichtslosigkeit ist ja inzwischen im Straßenverkehr normal …
(Ich habe ja keine Schmerzen damit, dass deren Besucher unseren Hof als Stellfläche nutzen. Aber so viel Rücksicht, andere Autos nicht vollkommen zuzuparken, sollte man auch beim allergrößten Gebetsdruck noch nehmen können.)
Kurioser Straßenmarkt in Rangun / Myanmar: Die Ware steht in Körben mitten auf der Fahrbahn, so dass passierende Autos einfach darüber hinweg fahren können, während das feilgebotene Gemüse etwas zurechtgerückt kurzerhand auf der Straße stehen bleibt.
Und bei uns beschweren sich die Leute bei unserer Außenplatzierung schon darüber, dass am dort angebotenen Obst und Gemüse Abgase der hier in der Gastfeldstraße vorbeifahrenden Autos haften könnten … Andere Länder, andere Schmerzgrenzen. Hoffentlich kommen da nicht irgendwelche Helden mit ihren extrem tiefergelegten Prollkarren auf die Idee, da durchzufahren.
Dort, wo der schwarze Transporter irgendeines Moscheebesuchers steht, ist eigentlich mein Parkplatz. Eigentlich besteht die Anweisung, dass die Fläche freizuhalten ist und wenn dort jetzt mein Auto stünde und ich damit schnell vom Hof müsste, wäre das ausgesprochen ärgerlich.
Da mein geliebtes Zweirad unten im Keller steht, tangiert mich das möglicherweise bevorstehende Ausparkchaos in diesem Fall allerdings nur ausgesprochen peripher.
Vorbereitende Maßnahme für den Freimarktsumzug, die Schilder mit dem Halteverbot stehen ja auch erst seit zwei Wochen. Diesmal trifft es wohl wieder relativ viele Autos, nach rechts geblickt war fast der komplette Parkstreifen voll.
Für nicht Betroffene immer wieder ein beeindruckendes Schauspiel, wie schnell die Autos angepickt und abtransportiert sind. Für die passiv Beteiligten eher nicht so prickelnd.
Da willst du nach Feierabend einfach nur schnell nach Hause und dann müssen die Herren Hoppenstett im Obergeschoss des Nachbarhauses noch "nur fünf Minuten" lang ihr umfangreiches Holleri du dödel du üben …
Ich glaube, so voll ist der Hof selbst dann nicht, wenn bei der Moschee Ramadan, Kinder-, Ofer- und Zuckerfest, Tag der offenen Tür und das Freitagsgebet zusammenkommen würden.
Da steht momentan aber auch wirklich ALLES herum: Tiefkühltruhen (zu verschrotten und gute (die beiden Sydneys)), die alte Fleischtruhe, Regalteile, Altmetall, Bauschutt, Material für die Kühlanlagen, das schrottreife Kühlregalelement, Holzteile, Sperrmüll, mein Anhänger dazwischen und so weiter und so fort. Da ist kaum ein Durchkommen …
Am 12. Juli wollte MiDD wissen: "Apropos Hof, darüber liest man ja gar nichts mehr. Ist da Ruhe oder das Thema verbannt?
Nein, das Thema habe ich nicht hier aus dem Blog verbannt, ich schreibe auch nicht aus Scham oder irgendeiner vermeintlichen politischen Korrektheit nichts darüber – die Situation hier hat sich wirklich entspannt.
Erst gestern Nachmittag, als wir hier mit dem Hänger die Fermacell-Platten geholt hatten, fiel es uns mal wieder ausgesprochen positiv auf. So sehr, dass ich sogar einem vom Vorstand gestern Abend noch eine WhatsApp-Nachricht mit einem wirklich ernst gemeinten Dank geschickt habe. Als Antwort bekam ich Dank für's Verständnis und die Geduld zurück und die Aussage, dass sie (also der Vorstand) auch froh sind, endlich das Chaos mit den (vor allem allfreitaglichen) Besuchermassen in den Griff bekommen zu haben.
Morgendlicher Weg zur Arbeit. Natürlich auf dem Fahrrad und mit dem guten Gefühl, in dem Stau jetzt nicht auch noch zu stehen. Alleine im Juni haben wir rund 1300 Kilometer mit dem Fahrrad zurückgelegt, anstatt wie vor ein paar Wochen noch mit dem Auto. Spart Geld, Nerven, schont die Umwelt, dem eigenen Körper tut es auch gut und man bekommt Dinge zu sehen, die einem auf vier Rädern durchaus verborgen bleiben.
(Bevor wieder einer was zum Vertikalvideo sagt: Ich mag die Dinger prinzipiell auch nicht, allerdings ist es mit einer Hand leichter, das Gerät hochkant zu halten. Dazu kommt, dass bei vielen Clips, diesem hier zum Beispiel auch, eine Veröffentlichung ursprünglich gar nicht vorgesehen war.)