Eine Kollegin informierte mich darüber, dass ein "ganz komischer Typ" in den Laden gekommen sei. Wir guckten uns die Sache vom Büro aus mal über die Videokameras an und konnten das bestätigen. Der grauhaarige Mann im geschätzt frühen Rentenalter wirkte nicht nur ungepflegt und hätte ein Obdachloser sein können, er hatte neben einem unserer Einkaufskörbe (leer) auch noch eine große, zum Teil gefüllte Umhängetasche dabei.
Das alleine wäre nicht weiter verdächtig gewesen, aber er ging anscheinend ziellos durch den Laden, guckte hier, guckte da und sah zwischendurch vor allem auch immer mal so aus, als ob er sich umsehen würde. "Will er sich nur aufwärmen oder Zeit verbummeln?", mutmaßte Ines. Möglich wäre es natürlich.
Nachdem wir knapp zehn Minuten zugeguckt haben, wie er von Regal zu Regal ging, lief er letztendlich zur Kasse, nahm sich aus dem Zeitschriftenregal noch ein Ninjago-Magazin, bezahlte dieses und ging.
Per Mail kam schon wieder so eine dubiose Bewerbung von einem jungen Mann an, diesmal von einem aus dem Irak. Adresse im Irak, super Zeugnisse, top Ausbildung. Alles wie gehabt.
Allerdings diesmal mit einem Unterschied: Diesmal kam die Mail nicht unmittelbar von dem "Bewerber" sondern von einer Personalvermittlung aus Stuttgart. Die Website macht auf den ersten Blick einen soliden Eindruck und man finden auch online einiges darüber, man bekommt das Gefühl, die Firma scheint es zu geben und sie scheint aktiv und seriös zu sein.
Die Vermutung, dass das alles nicht so richtig ist, wird bei genauerer Recherche stärker. Angefangen damit, dass die Mitarbeiterin (mit Foto in der E-Mail-Signatur) in der E-Mail einen anderen Namen hat, als in der Team-Vorstellung auf der Website. Vielleicht sind die Macher dahinter auch einfach nur nachlässig bei der Erstellung ihrer Website gewesen, ich weiß es nicht, unterm Strich (und mit 30 Jahren Internet-Erfahrung) würde ich sagen, dass man da eher vorsichtig sein sollte.
Wie auch immer: Nein. Und weil es einfach nur eine Initiativbewerbung war, werde ich überhaupt nicht auf die Mail reagieren.
Seitdem Milka-Schokolade zu einem der Top-Klauprodukte geworden ist, in letzter Zeit noch forciert durch die gestiegenen Preise, haben wir das Sortiment extrem ausgedünnt. Von den kleinen Tafeln haben wir nur noch fünf Sorten im Schokoladenregal liegen, die großen im Grunde gar nicht mehr.
In der vergangenen Woche waren letztere jedoch bei der Edeka beworben und so hatte ich mich dazu hinreißen lassen, ein kleines Display zu bestellen. Nicht hunderte Tafeln, aber ein kleiner Sockel mit zwei Lagen in verschiedenen Sorten.
"Wird schon schiefgehen", hatte ich mir gedacht und damit lag ich genau richtig. Gleich am zweiten Tag hatte ein Mann eine der Tafeln eingesteckt, ein paar Tage später hatte ein Junkie (wer sonst sollte eine Crackpfeife mit sich führen) den kompletten Rest der oberen Ebene in seinem Rucksack verschwinden lassen. 23 große Tafeln, über 7 kg Schokolade, Verkaufswert über 80 Euro. Der Mann konnte zunächst den Laden verlassen und flüchten, aber er hatte sich unterwegs von seinem Rucksack getrennt (unfreiwillig oder doch freiwillig um Ballast loszuwerden ist unbekannt) und mein Kollege, der ihn verfolgt hatte, konnte so immerhin die Ware retten.
Nun steht der Rest der Ware wieder im Lager und die Schokolade verkaufen wir in Kleinstmengen (maximal 5 Tafeln auf einmal im Laden) über das Süßwarenregal ab.
Bremen ist national auf Platz drei der Städte mit der höchsten Kriminalitätsrate und auch beim Ladendiebstahl unter den ersten fünf Plätzen. Wann hat sich diese Stadt eigentlich in so ein Drecksloch verwandelt? Es macht wirklich, wirklich keinen Spaß mehr. Nullkommaperiodenull.
Zwei Kolleginnen sollten inspiriert durch eine andere Kollegin mittels Schere, Stein, Papier ermitteln, wer von den beiden zuerst in die Pause gehen kann.
Ich möchte mich von den illegalen Glücksspielen hier distanzieren.
Half alles nichts, der Typ konnte leider mitsamt seiner Beute entkommen. Aber ich hatte es immerhin versucht. Auf zwei Rädern bin ich nun einfach besser aufgehoben, als auf meinen beiden Füßen.
Beim Einbau unserer Betonwerksteine haben die Handwerker damals leider immer wieder gefuscht und mehr oder weniger kleine Kanten bei den Übergängen zwischen alten und neuen Platten geschaffen.
Eine besonders hohe Kante bot eine große Angriffsfläche und die nun jahrelang darüber rollenden Einkaufswagen und Rollcontainer hatten zunächst die Seite der neuen Betonwerksteine zerbröselt und schließlich führte eines zum anderen, so dass an der Stelle nun ein relativ großes Loch entstanden war. Eine ganz üble Stolperfalle.
Den letzten Feiertag habe ich dazu genutzt, diese Gefahr zumindest etwas zu bannen. Nachdem ich das Loch mit einem Staubsauger von Staub und Krümeln befreit hatte, vergoss ich das Loch mit einer kunststoffvergüteten Nivelliermasse auf Zementbasis. Dadurch hat sich eine feste, glatte Oberfläche gebildet. Das sieht zwar gerade nicht so schön aus, stellt aber zumindest auch keine Gefahrenquelle mehr dar.
Die "Markenlehrbriefe" kenne ich schon seit meiner Zeit als Aushilfe beim Supermarkt in der Nachbarschaft. Es sind kleine Heftchen mit gut 30 Seiten, in denen jeweils ein Warenkundethema detailliert vorgestellt wird. Eine tolle Sache und diese Heftchen haben wir bis heute hier auch in der Firma im Einsatz. Die Schuber mit den Markenlehrbriefen stehen für alle Mitarbeiter frei zugänglich im Aufenthaltsraum. In den letzten Tagen erst haben wir die neueste Ausgabe bekommen.
Für alle, die jetzt keine Ahnung haben, was das überhaupt sein soll: So werden die Markenlehrbriefe vom Anbieter, der LZ Direkt, beschrieben: Die LZ direkt Markenlehrbriefe und LZ direkt Training bieten praktisches Warenwissen, kompakt und verständlich aufbereitet. Von Profis für Profis und die, die es werden möchten."
Wie das mit den "von Profis" funktioniert, weiß ich aber erst jetzt, das steht nämlich bei den Mediadaten der LZ Direkt: "Jede Warenkundekategorie wird exklusiv mit einem Industriepartner umgesetzt, anhand dessen Marke wir die Kategorie für den Lernenden "erlebbar" machen."
Das lassen sich die Industriepartner auch einiges kosten. Immerhin kostet so eine Partnerschaft den jeweiligen Betrieb mal eben rund 30.000 Euro. Dafür bekommt man aber auch gezielte Werbung ohne Streuverluste (Abgabe ausschließlich auf Bestellung) in einem seit über 40 Jahren etablierten Medium, das von nahezu allen Lebensmittelhändlern und Berufsschulen in Deutschland bestellt wird.
Auch diesen Strichcode, diesmal nicht nur mit der Silhouette eines Burgers, haben wir beim heimischen Burgerbrutzeln auf einer Packung Hamburgerbrötchen unserer Herzstücke-Eigenmarke entdeckt. Diesmal waren es die "Brioche Burger Buns":
Obwohl dies eine Ein-Pfund-Münze ist, wiegt sie keine 500 Gramm. Aber auch das hätte unsere neue Elepfandspendenbox aus Stahlblech vermutlich ausgehalten, denn dort hinein hatte ein Kunde die Münze geworfen. Vielen Dank dafür, das gute Stück liegt nun mit in der alten Spardose hier im Tresor, in der ich seit über zwei Jahrzehnten sämtliche Münzen sammle, die nicht Euro oder D-Markt sind.
Bei genauerer Betrachtung der Münze war mir am Rand der Aufdruck "DECUS ET TUTAMEN" aufgefallen. Das kleine Latinum ist schon ein paar Jahre her und außer "et" sagte mir keines der Wörter etwas. Aber da hilft ja das Internet: "Decus et tutamen" ist ein lateinischer Ausdruck, der so viel wie "Zierde und Schutz" bedeutet. Er ist seit Jahrhunderten auf britischen Münzen zu finden und stammt ursprünglich aus dem Epos Aeneis aus der Feder des römischen Dichters Vergil.
Ein erwischter Ladendieb greinte herum, dass wir uns gefälligst nicht so anstellen sollen, das würde schließlich alles die Versicherung bezahlen und wir Verkäufer hätten von sowas wohl keine Ahnung.
Wie kommen die Leute immer wieder dazu, das zu behaupten?
Vorschläge:
1. Wollen uns die erwischten Diebe damit dazu bewegen, sie ohne weitere Konsequenzen (in Form einer Anzeige) laufen zu lassen?
2. Reden die sich das selber ein oder glauben sie aus welchen Gründen auch immer, dass das so ist und gar nicht anders sein kann?
3. Wird denen das erzählt?
Fakt ist: Es gibt keine Versicherung gegen Schäden durch Ladendiebstahl.
Diesen SPAR-Markt hat Torsten in Oranjemund ganz in der südwestlichsten Ecke von Namibia entdeckt:
Für die große Ansicht auf das Bild klicken!
Bei SPAR in Namibia gibt es diese Feueranzünder als SPAR-Eigenmarke zu kaufen. Eine tolle Eigenmarke, da sie hilft, das Aussterben der Rhinos zu verhindern. Ja, die "Rhino Firelighters" bestehen aus Rhino-Dung mit etwas Wachs vermischt und in Halbkugelform mit einer Lunte dran. Brennen spitzenmäßig und machen das Feuermachen zu einem Kinderspiel. Von jeder verkauften Schachtel wird ein Teil des Erlöses an das Zululand Rhino Orphanage gespendet.
Im Laufe des gestrigen Tages haben wieder mal mehrere Leute versucht, hier anzurufen. Bei Mobilfunknummern sind das meistens Privatpersonen. Die Fragen wären vermutlich gewesen: "Haben Sie heute (gar nicht) geöffnet?"
Nee, Feiertag. Das könnte man zwar mit einem Aushang an der Ladentür kommunizieren, aber außer an Heiligabend und Silvester, an denen wir nur begrenzt geöffnet haben, nämlich bis 14 Uhr, weise ich nicht auf Abweichungen von unseren regulären Öffnungszeiten hin. Das ist ein gesetzlicher Feiertag, da sind die Läden halt zu.
Ein paar Minuten vor ihrem Schichtbeginn rief mich eine Kollegin auf meinem Handy an: "Ich brauche mal Hilfe, ich bin hier in der Kantstraße und hier ist so ein Typ, der mich anschreit, gegen mein Auto tritt und mich mit Milch bespritzt."
Ines und ich liefen los und als wir durch unsere Einfahrt auf die Straße kamen, war weit und breit keine Kollegin zu sehen. Aber irgendwelche lauten Schreie hörten wir von der hinteren Straßenecke, die ziemlich genau 150 Meter entfernt ist. Da das so heftig klang, wollte ich auf dem Weg dorthin bereits den Notruf der Polizei anrufen, aber da waren mir ein halbes Dutzend anderer Anwohner und Passanten bereits zuvorgekommen.
An der Ecke Kantstraße / Thedinghauser Straße angekommen bot sich uns folgendes Bild: Ein Mann in den 50ern lief mitten auf der Straße hin und her und hielt den gesamten Verkehr rund um die Kreuzung auf. Dabei schwenkte er eine geöffnete Kartonverpackung Milch in der Hand, aus der er bereits auch etwas auf das Auto meiner Mitarbeiterin gespritzt hatte. Sie saß völlig verstört in ihrem Auto, das sie nach seinen Tritten gegen ihre Reifen verriegelt hatte. Der Mann schrie ununterbrochen irgendwas auf (vermutlich) arabisch und ließ sich nicht davon abbringen, die Straße zu räumen. Die Szene glich jenen, die man von Internet-Videos oder aus den Nachrichten kennt und bei denen man immer denkt, was es doch für merkwürdige Gestalten auf der Welt gibt.
Augenblicke Später kam ein Streifenwagen angerauscht und die beiden Polizisten forderten als erste Amtshandlung den Typen auf, die Straße zu verlassen. Der reagierte jedoch überhaupt nicht. Als die Cops sich ihm näherten, griff er mit der freien Hand von oben in sein Hemd. Die Geste sah aus, als würde der Mann eine Waffe ziehen wollen. Es war letztendlich nur ein Ausweisdokument, aber das konnten die Polizisten natürlich nicht wissen. Reflexartig hatte einer von ihnen den Schreihals zunächst am Arm fixiert und der andere zog sein Pfefferspray aus der Tasche und hielt es einsatzbereit. Die Situation eskalierte dann aber zum Glück nicht, der Mann trottete mit den Uniformierten an den Straßenrand und blieb auch friedlich. Der Verkehr floss wieder, für uns war damit alles erledigt.
Was uns zum Staunen brachte, war die Aussage einer Anwohnerin darüber, dass so eine Polizeigewalt doch wirklich nicht hätte sein müssen. Ernsthaft? Abgesehen von dem unklaren Moment, als der Mann plötzlich unter seine Kleidung fasste, waren die Polizisten sowas von zurückhaltend und deeskalierend, dass das Wort "Gewalt" nicht annähernd angebracht gewesen war. Was hat die Frau für eine komische Wahrnehmung?