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Unfassbar: Behördenarbeit am Wochenende

Ich hatte eine Frage zum Ausbildungsfond und hatte daher am Freitag Nachmittag eine E-Mail an die entsprechende Behörde geschrieben, die bei uns Senatorin für Arbeit, Soziales, Jugend und Integration heißt. Vor Montag früh rechnete ich nicht mit einer Antwort, und ich vermute ganz stark, so wäre es vermutlich auch jedem anderen ergangen, der jemals mit einer Behörde im Kontakt stand.

Umso erstaunter war ich, als ich mehrere Stunden später, also am Freitag Abend gegen 20:30 Uhr, eine Antwort bekam, die mir in dem Moment jedoch nur bedingt weiterhalf.

Am Samstag Mittag ging ich noch einmal per E-Mail etwas näher darauf ein und guckte noch sehr viel blöder als am Abend zuvor, als ich die qualifizierte Antwort nur knapp eine Stunde später im Postfach hatte.

Homeoffice hin oder her – aber dass behördliche Anfragen zwischen Freitag 12 Uhr und Montag 8 Uhr befriedigend beantwortet werden, hat mich fast in meinen Grundfesten erschüttert. Ist das noch das für seine Bürokratie verspottete Deutschland? :-)

Tyskie-Dieb

"Da ist einer im Laden, der kommt mir komisch vor", sagte Ines, als sie ins Büro kam. "Vor allem hat der erst so erschrocken geguckt, als er mich gesehen hat, bei dem kribbelt alles bei mir …"

Zu Recht kribbelte es bei ihr, aber als wir das in der Videoaufzeichnung nachgeschlagen hatten, war der Typ leider schon aus dem Laden und außer Sichtweite. Mist.


Epoxidwerksteine bei Metro

Diese Bilder hat mir Wolfgang geschickt. Zu sehen ist der Fußboden in einem Metro-Markt, bei dessen Anblick er an den Running Gag hier im Blog mit dem abzuschleifenden Fußboden denken musste. Bei den Betonwerksteinen im besagten Metro-Markt kommt man mit einer Schleifmaschine wohl nicht mehr weiter. Es müssen sich, warum auch immer, im Laufe der Jahre viele tiefe Löcher gebildet haben, die man schlichtweg mit Kunstharz vergossen hat.

Ästhetische Feinheiten sind für die Kunden eines Cash-and-Carry-Marktes wohl eher nicht so wichtig. Da ist unser Boden hier ja geradezu in einem Top-Zustand. :-)

Vielen Dank für die Zusendung der Bilder.




Spübelbecken

Da kommt man morgens in die Firma und das Spülbecken im Aufenthaltsraum präsentiert sich wie auf diesem Foto zu sehen. Merken Leute sowas nicht? Ist denen das egal? Muss das wirklich sein? Leben die zu Hause etwa auch so? Komme ich nicht drauf klar, wirklich nicht. :-(


40€

Ein Kunde rief an und erklärte, dass er nach seinem Einkauf noch 40 Euro Bargeld mitnehmen wollte, er das Geld aber offenbar nicht bekommen habe. Ob wir das irgendwie überprüfen könnten, fragte er hoffnungsvoll.

Während ich mit dem Telefon am Ohr ins Büro lief, erklärte ich dem Anrufer bereits, dass der Kollege, bei dem er seinen Einkauf bezahlt hatte, bereits Feierabend hat, aber bei der Abrechnung seiner Kasse keine auffällige Plus-Differenz herauskam. Durchs Telefon konnte ich hören, wie der Gesichtsausdruck des Kunden zerknirschter wurde: "Hoffentlich habe ich das Geld nicht da liegen gelassen und jemand anders hat es eingesteckt."

"Möglich ist ja auch, dass die Geldauszahlung gar nicht gebucht wurde. Dann haben Sie das Geld zwar nicht bekommen, aber es wurde Ihnen auch nicht belastet. Wir gucken mal", sagte ich und suchte in der Videoaufzeichnung ab ein paar Minuten vor der von dem Anrufer genannten Uhrzeit. Anhand einiger markanter Produkte und der Farbe seiner Jacke konnte ich die richtige Stelle auch im schnellen Vorlauf finden und so guckte ich mir schließlich den gesamten Kassiervorgang genau an.

Nachdem mein Mitarbeiter alle Artikel erfasst hatte, stand der Kunde bereits mit gezückter Bankkarte vor dem Kartenterminal. Der Kassierer drückte auf Summe, dann kam die Payback-Abfrage, die er ebenfalls quittierte. Dann kam die Abfrage, ob der Kunde noch Geld abheben möchte, dort drückte mein Mitarbeiter zweimal auf das Bild der 20-Euro-Banknote. Also definitiv 40 Euro Cashback gebucht. Der Kunde hielt seine Karte an das Gerät und nachdem sich einen Augenblick lang der Throbber auf dem Bildschirm drehte, kam die Abfrage, ob der Kassenbon gedruckt werden soll und die Geldlade sprang auf. Bis dahin war alles gut.

Der Kassierer nahm die 40 Euro aus der Kasse und ich befürchtete schon, dass er sie auf den Kassentisch oder in den Geldteller legen würde, wo der Kunde sie schließlich vergessen hat. Aber das geschah nicht. Stattdessen drückte er die beiden Banknoten dem Kunden direkt in die Hand, der sie schließlich in seinem Portemonnaie verstaute.

"Wenn ich jetzt unter Eid vor Gericht aussagen müsste, dann würde ich bestätigen, dass Sie das Geld hundertprozentig bekommen und auch mitgenommen haben", erkläre ich dem Mann am anderen Ende der Telefonleitung. "Haben Sie in dem Portemonnaie schon nachgesehen?", fragte ich. Manchmal denkt man ja an die naheliegendste Lösung am wenigsten. "Ja, da sind nur fünf Euro drin. Ich muss gleich mal meine Frau fragen, vielleicht hatte sie das Geld ja rausgenommen und mir nur noch nicht Bescheid gesagt", mutmaßte der Kunde.

Er bedankte sich für die Mühe und wir beendeten das Gespräch.

Ich bin ganz sicher, dass sich der Verbleib der Kohle geklärt haben wird. :-)

Container: Vollvoll!

Heute war aus organisatorischen Gründen eine etwas verspätete Containerleerung dran. Noch einen Tag länger hätten wir auch nicht warten können, der Behälter ist mehr als voll gewesen.

In Anbetracht des Schüttkegels stellte sich die Frage erst gar nicht, ob für den sicheren Transport ein Ladungssicherungsnetz überhaupt benötigt wurde. Selbst wenn der Container nur gerade bis zum Rand gefüllt ist, macht jeder verantwortungsbewusste Fahrer ein Netz darüber, denn die teilweise relativ leichten Plastikflaschen und Etikettenreste würden vom Fahrtwind vom Fahrzeug geweht werden können.


Gerüst für Malerarbeiten

Seit gestern ist unser Haus übrigens eingerüstet. Sowohl die Fassade als auch die Rückseite stecken nun komplett hinter einem Rahmen-Systemgerüst, denn die insgesamt 60 Fenster der Wohnungen müssen saniert werden. Hätte man zwar auch von innen machen können, aber bevor man mit den Bewohnern der vielen Wohnungen immer wieder neue Termine für die unterschiedlichen Arbeitsschritte vereinbaren muss, fiel die Entscheidung auf das Gerüst. So kann der Maler die Baustelle am Stück durchziehen und muss nicht bei jeder Wohnung neu um Einlass oder überhaupt erst einmal einen Termin bitten.




Verkäufer(innen) gesucht in 1958

Wie ich zum Thema Gendern stehe, hatte ich an dieser Stelle schon einmal dargestellt. Die Diskussion spaltet ja die Nation und auch ich stehe eigentlich eher auf der Gegner-Seite – zumindest was diese krampfige, aufgezwungene Verwendung betrifft. Bei "Pat*in" oder "Köch*in" (Was ist ein Pat und was ein Köch?) bin ich raus und wer so in meiner Gegenwart spricht, braucht nicht zu erwarten, von mir als Gesprächspartner ernst genommen zu werden.

Was man natürlich machen kann und was ich selber schon vor Jahrzehnten in der geschriebenen Sprache gemacht habe, ist, beide Geschlechter ohne Sprachverschandelung zu erwähnen. "Patinnen und Paten", "Ärztinnen und Ärzte" oder eben, wenn machbar, auch in der gekürzten / zusammengefassten Version: Lehrer*in, Praktikant_in oder wie ich es früher schon gemacht habe: Schausteller/-in. Tut nicht weh und hinterlässt beim Lesen nicht gleich einen Knoten im Kopf.

Vor ein paar Tagen habe ich gestaunt, als mir eine Zeitung von 1958 in die Hände gefallen war. Es war die Ausgabe der Hamburger Morgenpost vom 11. Juni 1958, damals noch für 10 Pfennig zu erwerben:



In der Zeitung gibt es auch eine halbe Seite mit Stellenanzeigen. Wie es damals so üblich war, hat man "Kindermädchen" und "LKW-Fahrer", "Putzfrauen" und "Maurer" gesucht. Aber eine einzige Anzeige war mir aufgefallen. Da war jemand für die damalige Zeit vermutlich schon ziemlich fortschrittlich und hat direkt beide Geschlechter in einem Abwasch erledigt. Bei den "Verkäufer(innen)" würde ja heute so mancher einen Anfall bekommen und über die Sprachpolizei schimpfen. Ich find's gut, aber das Fruchthaus Mordhorst hat wohl nicht bis heute überdauert:


Unsere neue Gyn.-Abteilung

Das Telefon klingelte, ich meldete mich wie üblich knapp nur mit meinem Namen.

"Harste."

"Ja, hallo. Bin ich da schon in der gynäkologischen Abteilung oder können Sie mich ansonsten verbinden?"

"Ähh, nee. Sie sind hier im Edeka-Markt in der Gastfeldstraße gelandet."

(Die Anruferin wirkte etwas peinlich berührt, nahm es aber mit Humor.)

"Och, ist ja fast das Selbe."

"Ja, genau. Das mit der Gynäkologie machen wir hier noch so nebenbei."

Lachend verabschiedeten wir uns voneinander. :-)

Keine zwei Kisten zum Preis von einer Kiste Bier

Eine Kundin berichtete von einem Angebot, bei dem es zwei Kisten Bier für den Preis von einer gäbe. Das hätte sie "online" gesehen, wusste aber nicht mehr genau, auf welcher Seite.

Bei uns (Also auf der Edeka-Website und auch in der App) war es jedenfalls nicht. Die Kundin konnte auch nicht mehr nachvollziehen, wo sie das Angebot überhaupt gesehen haben will. Die Möglichkeiten dazu sind jedoch mannigfaltig. Abgesehen davon, dass es ein spezielles Angebot eines einzelnen Geschäfts (vielleicht sogar zu einem bestimmten Anlass und nicht in Form der regulären Wochenwerbung) gewesen sein könnte, war auch gar nicht klar, wo und wann das Angebot überhaupt gültig gewesen sein soll. Die Kundin mutmaßte noch, dass sie das auf einer der vielen Preisvergleich- und Angebote-Portale im Web gesehen hat, war sich aber überhaupt nicht mehr sicher.

Diese Seiten scheinen ja unglaublich beliebt zu sein, aber wir haben deswegen auch schon oft enttäuschte Kunden im Laden stehen gehabt, die ein vermeintliches Angebot nicht bekommen konnten.

Die Milchstiege macht's!

2019 hatte ich mal über die blauen Pfandstiegen berichtet, die wir seit Urzeiten bei uns im Kühlregal für die Frischmilch-Platzierung verwenden.

Vor ein paar Tagen hatte Ines mir dieses Foto geschickt:



Was war denn da passiert? Und warum? Okay, das "was" ist leicht zu beantworten: Statt in den gewohnten blauen Stiegen steht die Milch nun in den unterschiedlichsten Kartons so im Kühlregal herum. Das habe ich so nie angeordnet und da sind wir auch schon bei der Frage nach dem Warum: Ich habe keine Ahnung. Auf jeden Fall hat das so nicht meinen Segen bekommen und da wir die blauen Kästen natürlich noch haben, sieht das Kühlregal ab jetzt wieder so aus: