Gestern Karfreitag und nun das Osterwochenende. Wurde auch Zeit, dass nach fast vier Monaten hier mal wieder Feiertage für eine angenehme Unterbrechung des Arbeitsalltags sorgen. Ich finde Feiertage gut, aber andere Unternehmer jammern ja nur den verlorenen Peseten durch entgangene Umsätze und der Lohnfortzahlung ohne erhaltene Arbeitsleistung hinterher. Fürchterlich.
In den letzten Tagen hatte ich mir 20 Plakatrahmen bestellt, die man an die vordere Seite der Einkaufswagen befestigen kann. Wenn alles klappt, werden wir da hier intern demnächst etwas Werbung in eigener Sache machen. Aber dazu müssen wir jetzt erstmal Ostern hinter uns bringen und dann sehen wir weiter. Es ist ja auch nicht damit getan, die Rahmen an den Wagen zu befestigen, was durch ein einfaches Klick-System schnell gehen dürfte, ich brauche ja auch die Inhalte dafür.
Von der Edeka-Stiftung wurde 2008 as Projekt "Gemüsebeete für Kids" ins Leben gerufen. Seither lernen Vorschüler in Kindergärten und -tagesstätten im ganzen Land spielerisch und mit allen Sinnen am eigenen Hochbeet, wie Gemüse wächst und gedeiht. Und natürlich, dass Karotten, Kohlrabi und Kopfsalat jede Menge Pflege benötigen, bevor sie auf den Tellern landen können.
Kitas, die sich bewerben, bekommen einen Paten gestellt, der das Projekt begleitet und die benötigten Materialien offiziell überreicht. Dieser Pate ist sinnvollerweise ein Edeka-Markt in der Nähe und so sind wir im vergangenen Jahr schon Pate eines Kindergartens hier im Stadtteil geworden. Nächste Woche geht es los und dann dürfen wir feierlich viele kleine Gießkannen, Schürzen und ein paar Bücher an die Kinder übergeben. Das Material haben wir schon bekommen. Niedlich; draußen nur Gießkännchen.
Wir haben einen Kunden, den wir hier mehr oder weniger allesamt sogar namentlich kennen. Eigentlich ist das ein total netter, gepflegter und, so weit ich das aus den wenigen Gesprächen beurteilen kann, auch kein ungebildeter Mann. Ob er im wahren Leben promoviert hat, weiß ich nicht, aber nennen wir ihn einfach mal Dr. Jekyll. Aber Bildung und Nettigkeit schützen einen leider nicht davor, zum Alkoholiker zu werden. Und da haben wir sie, die zwei Charaktere.
Wenn er angetrunken komplett betrunken als Mr. Hyde zu uns kommt, ist er wie in einem anderen Universum. Komplett neben sich, so dass er oft nur noch mühsam laufen kann, teilweise mit diversen Ausscheidungen und Körperflüssigkeiten besudelt und die entsprechenden Duftnoten hinter sich herziehend. In diesem Zustand hat er nur noch ein Ziel: Alkohol. Alkohol. Alkohol. Das geht so weit, dass er den Laden betritt und noch bevor man überhaupt reagieren kann, hat er schon eine Flasche Korn oder Wodka geöffnet und ganz oder teilweise geext.
Vor ein paar Jahren hatten wir zufällig herausgefunden, wo er wohnt und wie er heißt und so hatten wir den kleinen Alkohol-Diebstahl kurzerhand angezeigt. Da kam er ein paar Wochen später auf uns zu und bat darum, die Anzeige wieder zurückzuziehen. Er sei ja ein anständiger Kerl und das alles tut ihm sehr Leid. Er würde den verursachten Schaden auch bezahlen. Die Anzeige hatten wir aber dennoch laufen lassen, wir versicherten ihm aber, dass das keine nennenswerten Konsequenzen und schon gar keinen Eintrag in beispielsweise dem polizeilichen Führungszeugnis zur Folge haben wird. Er nahm es so hin, gab uns Geld als Schadensersatz und damit war für den damaligen Stand eigentlich alles gut.
Seit dem Ereignis war er in unregelmäßigen Abständen immer wieder mal im Laden. Meistens nicht als Kunde mit Kaufabsicht, sondern als der betrunkene Mr. Hyde, der Nachschub braucht. Normalerweise komplementieren wir ihn einfach raus und hoffen, dass es wieder besser wird. Nachdem er uns an einem Tag vor einer Weile mehrfach aufgesucht hatte, haben wir ihn mal mit nach hinten ins Lager mitgenommen und die Polizei gerufen. Nicht um seine Personalien oder den Diebstahl aufzunehmen, die Daten haben wir ja, sondern in der Hoffnung, dass die Uniformierten etwas mehr Eindruck hinterlassen als wir hier.
Die Polizei kam und ich hatte ihnen meinen Frust berichtet und dass wir nicht wissen, was wir mit dem Kunden anstellen sollen. Ich sagte ihnen (und das hatte auch Mr. Hyde mitbekommen), dass er eigentlich anständig und sehr umgänglich ist. Aber dass er irgendwie das mit dem Alkohol in den Griff bekommen muss, denn so geht es doch nicht weiter.
Das Problem dabei ist oder war: Er ist ein erwachsener Mann und solange er durch sein Handeln keine Fremdgefährdung auslöst und nur sich selber schadet, kann er machen, was er will. Natürlich nicht unbezahlten Alkohol trinken, das war damit nicht gemeint. Aber es gibt keine rechtliche Handhabe, ihn davon abzuhalten, sich ins Koma oder bis zum Exitus mit Alk selber zu medikamentieren. "Sie können ihm Hausverbot geben und ihn immer wieder anzeigen", gab die Polizei mir als Rat. Darum ging es uns aber gar nicht und wir haben auch nach dieser einen oben erwähnten Anzeige keinen einzigen weiteren Vorfall zur Anzeige gebracht.
Ich erklärte den Polizisten das Dilemma, dass ich hier gerade mit diesem Beitrag zu schildern versuche. Wenn er nüchtern ist, darf er gerne bei uns rein, aber in betrunkenem Zustand wäre ihm das Hausverbot geradezu egal. Ich hoffe, dass er die Kurve kriegt und selber den Absprung aus seiner Sucht schafft oder jemanden oder eine Einrichtung aufsucht, so dass er die Hilfe bekommt, die er wirklich braucht.
Wir (ich & Kollegen) würden es ihm wirklich wünschen.
Vom Einbecker-Vertreter hatten wir eine Flasche "Barrel Bock" geschenkt bekommen. Dabei handelt es sich um ein in einem Whiskeyfass gereiftes Doppelbockbier. In den Fässern reifte vorher Bourbon-Whiskey, wodurch dem Bier holzige wie lieblich-süßliche Noten hinzugefügt werden. Mit knackigen 9,1 % vol. ist das aber auch kein Bier, das man sich literweise aus Maßkrügen einverleiben sollte, aber dafür ist das Aroma ohnehin zu intensiv. Man sollte es in kleinen Schlucken genießen, so wie Ines und ich es gemütlich zu Hause auf dem Sofa getan haben.
Ich hätte das Bier übrigens sogar gerne ins Sortiment aufgenommen. Mit knapp 10 Euro pro Flasche (!) ist es kein Schnäppchen, aber es ist nun mal eine Spezialität. Der Preis pro Flasche war dabei auch gar nicht das große Hindernis. Dass es sich um eine mit einem DPG-Pfandlogo versehene Einweg-Glasflasche handelt, hat mich davon abgehalten, einen Karton zu bestellen. Wir verkaufen keine (bepfandeten) Einweg-Glasflaschen und müssen daher auch keine zurücknehmen, weshalb auch unser Rücknahmeautomat und die restliche Logistik dahinter überhaupt nicht auf Glas ausgelegt ist. Wenn wir die Flaschen nun verkaufen würden, müssten wir auf die Annahme von Glas-Einwegflaschen umsteigen. Das wollte ich natürlich nicht. Ist nicht so schlimm, kein Kunde wird uns ächten, weil wir dieses Bier nicht im Sortiment haben, aber es wäre eben natürlich schon eine interessante Bereicherung für unsere Getränkeabteilung gewesen …
Aber lecker war's schon – wenngleich ich mit dem kräftigen Aroma und den Whiskey-Noten mehr anfangen konnte als meine Angetraute.
Man kann sich auch weiterhin registrieren, aber wer mal kommentieren möchte, ohne sich dafür erst registrieren zu müssen, kann das nun erst einmal wieder tun. Einzig die bekannte und dem Spamschutz dienende Sicherheitsabfrage müsst ihr korrekt beantworten, aber das sollten die meisten wohl auf die Kette bekommen.
Ohauha, noch so viele Ostersüßwaren hier im Markt. Auf der Rückseite steht ja noch einmal so viel Ware. Dann hoffen wir doch mal, dass wir am Ostersamstag noch richtig, richtig viel davon verkaufen werden.
Diesmal war ich wohl zu optimistisch mit den Mengen.
Einer Bekannten von mir war aufgefallen, dass auf unserer "Marktseite" auf edeka.de unter der Rubrik "Service" auch steht, dass wir "Ausbildender Betrieb" sind. Sie schrieb mich an und verwies auf diesen Hinweis. "Willst du doch gar nicht mehr und Azubis hast du gerade auch nicht, oder?"
Eigentlich wollte ich nach meinen letzten Erlebnissen tatsächlich nicht mehr und daran sollte auch die neue Zwangsabgabe namens Ausbildungsfonds nichts ändern. Aber erstens kommt es immer anders und zweitens als man denkt.
Ein junger Mann, der seit einer Weile schon bei mir nach der Schule als Aushilfe jobbt, überlegt, ob er eine Ausbildung im LEH machen soll. Da ich in ihm durchaus das Potential sehe, den Job gut zu machen, habe ich ihm einen Ausbildungsplatz für den Sommer angeboten. Ob er das nun wirklich machen wird, ist natürlich noch seine Entscheidung. Aber generell habe ich den "nie wieder Azubis"-Punkt überwunden. Das übrigens generell unabhängig vom Ausbildungsfonds.
Aber: Wenn man sowieso schon mit Azubis anfängt, dann kann man ja auch voll wieder einsteigen. Wir zahlen 0,27% der Bruttolöhne in den Fonds ein, das sind bei mir hier rund 1500 Euro. Für jeden Azubi, den man beim Stichtag am Jahresanfang seit mindestens 4 Monaten (Ende der Probezeit) beschäftigt hat, bekommt man dagegen 2250 € aus dem Pott heraus. Bei relativ vielen Auszubildenden könnte das also durchaus ein lohnender Deal sein. Aber das war ja auch der Plan von diesem komischen Fond. Dann sollten die Senatorin für Arbeit, Soziales, Jugend und Integration aber auch irgendwie verpflichtet sein, einem im Zweifel so viele Azubis zu vermitteln, dass man nicht mit einem Minus aus der Sache herauskommt. Also bei mir immer mindestens einen.
Außer meiner Aushilfe habe ich akut übrigens noch, das ist ebenfalls ein witziger Zufall, denn die Bewerbungen auf Ausbildungsplätze waren in der Vergangenheit selten, zwei Bewerbungen von zwei anderen jungen Männern hier liegen, die ebenfalls an einer Ausbildung bei uns interessiert sind. Mal gucken, was ich daraus mache.
Und zu meinen negativen Erlebnissen in der Vergangenheit: Wenn jemand nach der Probezeit nicht mehr erscheint oder jahrelang krankgeschrieben ist oder wegen Arbeitsverweigerung sogar eine Kündigung von der Handelskammer empfohlen wird, dann rege ich mich nicht mehr auf und freue mich über die 2250 Euro. Ganz einfach.
Sehr gut: Wir haben die Kundin, bei der ein Taschendiebstahl versucht wurde, hier im Markt angetroffen und haben sie gebeten, doch bitte eine Anzeige (gegen Unbekannt) bei der Polizei zu stellen. Mit der ihr dann zugeteilten Vorgangsnummer ließen sich auch unsere Videoaufzeichnungen von den Tätern einem Fall zuordnen und vielleicht, immerhin waren das Profis, ließen sich die Bösewichte auf diese Weise dingfest machen. Das bei uns dürfte nicht die erste Tat dieser Art gewesen sein.
Sie fand die Idee gut und nur eine halbe Stunde später bekam ich bereits einen Anruf von der Polizei, in der mir die Vorgangsnummer genannt und um Zusendung des Videomaterials gebeten wurde. Sehr gut.
Diesen Strichcode mit Robben/Seehunden, Möwen, Anker, Fischkutter, Strandkorb, Leuchttürmen, Windsurfer, Windmühle und einem Bauernhaus hat Susanne auf einem weiteren Produkt von Kiddicraft entdeckt. Vielen Dank auch für diese Zusendung.
Knapp zwei Jahre hat die "Vimmern"-Armatur bei uns in der Backstube durchgehalten, nun bekommt man immer eine unfreiwillige Dusche, wenn man nicht aufpasst, da das Wasser seit einer Weile aus einer optionalen Zusatzöffnung herauskommt.
Mal gucken, ob Ikea da hinsichtlich Garantie etwas leisten möchte …
Diesen SPAR-Lieferwagen hatte Stephan während seines Urlaubs auf und um die kanarischen Inseln entdeckt und musste mir natürlich gleich das Bild schicken. Danke.
Ein Produkt aus Polen vom Hersteller Mamut, das wohl irgendwo zwischen Croutons und Backerbsen zu verorten ist. Kein Strichcode und auch sonst nicht weiter erwähnenswert. Aber das Logo ist witzig. Das "m" von Mamut sieht aus wie ein Mammut. Tröööt. War doch klar, dass mir das gefällt.
Wenn schon auf der Packung "Lindt Alkohol Spezialitäten" in der Beschreibung der Pralinen das Wort Akohol steht ("Cremig und flüssig gefüllt mit Akohol"), weiß man eigentlich schon, dass die Pralinen sicherlich nicht das Einzige mit einer flüssigen Füllung waren.
Das kommt dabei heraus, wenn die Verpackungsdesigner während der Arbeit ein (cremig oder flüssig) gefülltes Ei nach dem anderen wegfuttern:
Diesen Strichcode hatte Honza zur Weihnachtszeit auf den "Melting Snowman"-Packungen entdeckt. Gesehen hatte ich das Ding auch schon, immerhin verkaufen wir die schmelzenden Schneemänner auch schon seit ein paar Jahren, aber ich hatte noch nie darüber nachgedacht.
Jetzt kommt die Frage, was der Strichcode mitsamt des unförmigen weißen Feldes drumherum darstellen soll. Eventuell einen der Marshmallows, mit denen die Figuren gefüllt sind?