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Wenn's im Lebensmittelladen brennt.... (zum Glück nicht hier)

...dann ist der Schaden meistens größer, als man auf den ersten Blick annehmen mag.

Der Nachrichtendienst Nonstopnews berichtete heute Vormittag über einen Brand in einem real-Markt in Altwarmbüchen.
Auf den Nonstopnews-Bildern zu dem Ereignis erkennt man sehr deutlich, dass der primäre Schaden sich eher in relativ engen Grenzen hält. Man erkennt ein paar stellenweise verbrannte Kühlregale - der Schaden mag ein paar zehntausend Euro betragen. Gegenüber dem Wert der Kühlmöbel kann man die Waren darin fast außer Acht lassen.

In dem Beitrag ist von einem Sachschaden in Höhe von "mehreren 100.000 Euro" die Rede. Nun: Gerade bei Bränden in Lebensmittelmärkten ist der Kollateralschaden meistens erheblich: Durch den Ruß, der sich auf jedem Produkt absetzt / absetzen kann, bleibt nur eine Wahl: Der komplette Warenbestand muß vernichtet werden. Wenn man pro Quadratmeter Verkaufsfläche pauschal 300 Euro Warenwert berechnet, kommt man diesbezüglich zu einem recht brauchbaren Ergebnis. Bei einem Warenhaus mit einer deutlich über 1000 Quadratmeter großen Lebensmittelabteilung hat man schnell Summen im gut sechstelligen Bereich zusammen.

Was mich betrifft: "Toi, toi, toi."
Hier ist zwar wertmäßig alles versichert, aber das persönliche Engagement, die Arbeit, die Zeit und auch die Liebe, die in dieser Firma steckt, sind unbezahlbar.

SPIEGEL-Artikel

In den Kommentaren zum Blogeintrag "So'n Branchenbuch" hat sich inzwischen ein regelrechtes Diskussionsforum für Geschädigte entwickelt.

Im aktuellen SPIEGEL findet man auf Seite 72 den Bericht "Geflutete Briefkästen", der sich genau mit dem Thema "Mein Branchenbuch" beschäftigt.

Ich hatte damals ja auch so ein Schreiben mit dem Betreff "Eintragungsantrag / Korrekturabzug" bekommen. Zum Glück reagiere ich inzwischen sehr sensibel auf jegliche derartige Angebote, seit ich einmal vor Jahren auf ein "Stadtteilmagazin" reingefallen bin.

Nachtrag: Link hinzugefügt (Dank an hope), der Bericht ist jetzt online.

Titelauswahl

Der Schuhversand Comfortschuh bietet auf seiner Website für Anfragen ein spezielles Kontaktformular an. Außer den Standardeingaben gibt es auch noch die Möglichkeit, einen Titel festzulegen.

Ich glaube, dass mir in der Vergangenheit in anderen Kontaktformularen schon öfter die Auswahl zwischen "kein Titel / Dr. / Prof." begegnet ist.

Ob da ein Webdesigner den Auftrag "Eingabemöglichkeit des (akademischen) Titels" etwas zu genau genommen hat?



"Blogger" fehlt. :-)

Betrugsfall Heros – die unglaubliche Geschichte

Ein richtig spannender Wirtschftskrimi.

Auf mehreren Seiten nachzulesen im Handelsblatt:
Die Ära des Geldtransportgeschäfts Heros ist eine Geschichte von Aufstieg und Fall, von Geiz und Gier, von Ignoranz und Behörden-Versagen. Am Ende haben Heros-Manager 540 Millionen Euro veruntreut. Der Beziehungsstreit um ein kleines Mädchen bringt die Ermittler auf die heiße Spur eines der größten Betrugsskandale der deutschen Nachkriegstgeschichte.

"Dosenpfand entwickelt sich zum Mehrweg-GAU"

"Dosenpfand entwickelt sich zum Mehrweg-GAU", schreibt pressetext.de. Und weiter: "Ökologisch vorteilhafte Verpackungen vor dem Aus."

Der Text liest sich recht unspektakulär, nur bei diesem Satz vergrösserte sich mal wieder spürbar mein Halsumfang:
Da die Rückgabequote bei Mehrweg traditionell durch komfortable Kästen bei weit über 90 Prozent liegt und dadurch wenig Pfandgewinn anfallt, wird angenommen, dass Einzelhändler die ökologisch überlegenen Mehrweggetränke in Zukunft komplett auslisten werden.
Von einem "Pfandgewinn" merke ich hier nichts. Aber trotzdem bin ich auf dem besten Wege, Einweg zu fördern und den Mehrweganteil zu reduzieren. Ich war zwar mal sehr stolz darauf, hier im Laden eine "große Auswahl an Mehrweg-Getränken" zu führen und mich dadurch von den Discountern abzuheben, aber heute sieht die Situation anders aus:

· Einweg-PET-Flaschen und Dosen werden einfach und bequem in großen Säcken gesammelt, die hier täglich abgeholt werden. Die Stellfläche beträgt rund 2 Quadratmeter, die Sortierarbeit geht gegen Null, der Lageraufwand ebenso.

· Mehrweg ist deutlich aufwändiger: Über 40 verschiedene Kistentypen (!!!) stehen hier im Lager. Diese müssen natürlich so gelagert sein, dass man alle verschiedenen Flaschentypen einsortieren kann. Volle Kisten werden hier auf insgesamt 7 verschiedenen Palettenplätzen gesammelt - der gesamte Platzbedarf ist phänomenal.
Dazu kommt, dass leere Rahmen ohne Flaschen mitunter wochen- oder monatelang nicht lieferbar sind. Die Konsequenz: Es werden lose Flaschen in Kisten gelagert (Platzbedarf, Kapitalbindung, Arbeitsaufwand) oder, wie ich es mir selber inzwischen auch immer dreister erlaube, einfach in die völlig falschen Rahmen gesteckt. Ich sehe keine andere Möglichkeit, dem Mehrweg-Chaos Herr zu werden.

"Händler drohen Beck wegen Lieferengpass"

Für mich selber ist es eine längst beschlossene Sache:
Der weltgrößte Bierkonzern Inbev riskiert seine Marktposition in Deutschland. Wegen schleppender Lieferungen der deutschen Tochter Beck drohen Getränkefachgroßhändler mit dem Entzug von Verkaufsfläche.

[...]
Interessanter Artikel in der Financial Times Deutschland.

Dank an Ilke für den Hinweis.

Wal Mart zieht sich aus Deutschland zurück

Es tut sich was im deutschen Lebensmittelhandel. Nachdem letztes Jahr die deutsche SPAR von der "E" aufgekauft wurde, steht nun der nächste Riesentransfer vor der Tür:
Nach 9 Jahren gibt der weltgrößte Einzelhandelskonzern Wal-Mart in Deutschland auf. Die Geschäfte und Mitarbeiter übernimmt die Metro. Sie sollen in die Metro-Tochter Real eingegliedert werden.
Den vollständigen Artikel gibt's beim Handelsblatt.

Nachtrag: Das zitierte Interview gibt es hier.
Wal-Mart hat sich wegen hoher Verluste gerade aus Süd-Korea zurückgezogen. Droht das auch dem deutschen Geschäft?

Wild: Definitiv nicht. Deutschland ist nach den USA und Japan der drittgrößte Einzelhandelsmarkt der Welt. Als globales Unternehmen können wir diesen Markt nicht ignorieren.

Dosenprofis

In Deutschland könnte man dieses Video unter "Protest gegen das Dosenpfand" verbuchen. :-)



Manche Stellen sehen für mich so aus, als wäre digital nachgeholfen worden. Wäre wahrscheinlich einfacher, als die entsprechenden Takes dutzende Male zu drehen.

(Via hodenmumps.net)

Filtertüten

Wenn Kunden nach Artikeln fragen, die wir nicht oder nicht mehr im Sortiment haben, informiere ich mich oft auf den Herstellerwebsites darüber, ob es das gewünschte Produkt überhaupt noch gibt.
Meistens erfolgreich. Allerdings läßt sich schon fast eine Faustregel aufstellen: Je grösser das Unternehmen, desto unübersichtlicher der Internetauftritt. Je mehr Geld investiert wird, desto mehr verschwinden klare Fakten im verspielten Flash- und Multimedia-Sumpf.

Mein Versuch, für einen Kunden herauszufinden, ob es noch die Melitta Kaffeefilter 101 gibt, endete kläglich. Unter der Überschrift "In allen Größen" fand ich zwar keine Informationen über die einzelnen Größen, aber dafür diesen schönen und vollkommen nutzlosen Werbetext: Egal, ob ihr Kaffeeautomat für 2, 6, 10 oder mehr Tassen ausgelegt ist: Melitta® ist der einzige Anbieter, der Kaffeefilter in allen Größen anbietet - für jeden individuellen Wunsch. Dabei passen sich Kaffeefilter von Melitta® dem Filterkörper perfekt an - weil jeder einzelne genau auf seinen jeweiligen Einsatz abgestimmt ist. Übrigens: ein Hinweis auf die richtige Größe findet sich meist in der Gebrauchsanleitung oder am Filterkörper des Kaffeeautomaten.

Die Internetauftritte von Langnese, Coca-Cola und Müller, um nur drei Beispiele von beinahe endlos vielen zu nennen, sind ebenfalls fürchterlich unübersichtlich und signalisieren mir vor allem, dass zu viel Geld investiert wurde...

Der Supermarkt-Knigge

Zufällig während einer Google-Suche im Web gefunden beim "Jetzt"-Magazin der Süddeutschen: Der Supermarkt-Knigge

Für den nächsten Einkauf! Drei Jahre neben dem Studium im Supermarkt arbeiten, haben Spuren bei mir hinterlassen. Letztens hat einer der Kunden den inoffiziellen Supermarkt-Knigge im Regal liegen gelassen. Da ist mir einiges klar geworden. Hier ein paar Auszüge:

Situation 1:
Sie sind weit über 70 und leben alleine. Jeden morgen gehen Sie in demselben Supermarkt zur gleichen Zeit einkaufen.

"Der Supermarkt-Knigge" vollständig lesen

"Offene Rechnungen fürs Dosenpfand"

Trauriger Artikel auf abendblatt.de: Einzelhandel: Hamburger Betriebe beklagen schlechte Zahlungsmoral. Ausgezahltes Pfand nicht erstattet. Verband schätzt Schaden auf bis zu 50 Millionen Euro.

Und das alleine in Hamburg. Ich erwähnte ja schonmal in einem der Kommentare, dass es auch bei mir geschätzt rund sechstausend Euro sind, die noch nicht gutgeschrieben wurden. Das ist ausgesprochen lästig, aber für mich noch nicht tödlich. Für kleinere Einzelhändler, die täglich um ihr Auskommen kämpfen müssen und deren Konto bei derartigen Summen erheblich in den negativen Bereich gelangt, dürfte diese Situation allerdings höchst dramatisch sein.

Lassen Sie mich herunter, ich muss mal.

Der Tipp vom Werbeblogger, mit dinner in the sky die nächste Weihnachtsfeier auszurichten, ist nicht schlecht. Im Winter dürfte es in luftiger Höhe allerdings reichlich frisch werden. Für ein Zusammenkommen in den wärmeren Monaten stelle ich mir dinner in the sky dagegen jedoch recht amüsant vor. Weniger amüsant ist der Preis: 8 Stunden kosten ja nur (ab) 8650€.

Meine Begeisterung dürfte nicht jeder teilen: In Schalensitzen festgeschnallt über Abgründen zu schweben dürfte mir als bekennendem Achterbahnfan sicherlich leichter fallen, als vielen anderen... :-)