"Dosenpfand entwickelt sich zum Mehrweg-GAU"
"Dosenpfand entwickelt sich zum Mehrweg-GAU", schreibt pressetext.de. Und weiter: "Ökologisch vorteilhafte Verpackungen vor dem Aus."
Der Text liest sich recht unspektakulär, nur bei diesem Satz vergrösserte sich mal wieder spürbar mein Halsumfang:
· Einweg-PET-Flaschen und Dosen werden einfach und bequem in großen Säcken gesammelt, die hier täglich abgeholt werden. Die Stellfläche beträgt rund 2 Quadratmeter, die Sortierarbeit geht gegen Null, der Lageraufwand ebenso.
· Mehrweg ist deutlich aufwändiger: Über 40 verschiedene Kistentypen (!!!) stehen hier im Lager. Diese müssen natürlich so gelagert sein, dass man alle verschiedenen Flaschentypen einsortieren kann. Volle Kisten werden hier auf insgesamt 7 verschiedenen Palettenplätzen gesammelt - der gesamte Platzbedarf ist phänomenal.
Dazu kommt, dass leere Rahmen ohne Flaschen mitunter wochen- oder monatelang nicht lieferbar sind. Die Konsequenz: Es werden lose Flaschen in Kisten gelagert (Platzbedarf, Kapitalbindung, Arbeitsaufwand) oder, wie ich es mir selber inzwischen auch immer dreister erlaube, einfach in die völlig falschen Rahmen gesteckt. Ich sehe keine andere Möglichkeit, dem Mehrweg-Chaos Herr zu werden.
Der Text liest sich recht unspektakulär, nur bei diesem Satz vergrösserte sich mal wieder spürbar mein Halsumfang:
Da die Rückgabequote bei Mehrweg traditionell durch komfortable Kästen bei weit über 90 Prozent liegt und dadurch wenig Pfandgewinn anfallt, wird angenommen, dass Einzelhändler die ökologisch überlegenen Mehrweggetränke in Zukunft komplett auslisten werden.Von einem "Pfandgewinn" merke ich hier nichts. Aber trotzdem bin ich auf dem besten Wege, Einweg zu fördern und den Mehrweganteil zu reduzieren. Ich war zwar mal sehr stolz darauf, hier im Laden eine "große Auswahl an Mehrweg-Getränken" zu führen und mich dadurch von den Discountern abzuheben, aber heute sieht die Situation anders aus:
· Einweg-PET-Flaschen und Dosen werden einfach und bequem in großen Säcken gesammelt, die hier täglich abgeholt werden. Die Stellfläche beträgt rund 2 Quadratmeter, die Sortierarbeit geht gegen Null, der Lageraufwand ebenso.
· Mehrweg ist deutlich aufwändiger: Über 40 verschiedene Kistentypen (!!!) stehen hier im Lager. Diese müssen natürlich so gelagert sein, dass man alle verschiedenen Flaschentypen einsortieren kann. Volle Kisten werden hier auf insgesamt 7 verschiedenen Palettenplätzen gesammelt - der gesamte Platzbedarf ist phänomenal.
Dazu kommt, dass leere Rahmen ohne Flaschen mitunter wochen- oder monatelang nicht lieferbar sind. Die Konsequenz: Es werden lose Flaschen in Kisten gelagert (Platzbedarf, Kapitalbindung, Arbeitsaufwand) oder, wie ich es mir selber inzwischen auch immer dreister erlaube, einfach in die völlig falschen Rahmen gesteckt. Ich sehe keine andere Möglichkeit, dem Mehrweg-Chaos Herr zu werden.
Trackbacks
Lost Moon am : Mehr Weg dank Mehrweg -- Einwegverpackungen vorteilhaft?
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Shopblogger Björn Harste berichtet aus seiner täglichen Praxis als Einzelhändler. Neulich schrieb er über Einweg- und Mehrwegverpackungen.
· Einweg-PET-Flaschen und Dosen werden einfach und bequem in großen Säcken gesammelt, die hier täglich abgeholt we…
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Kommentare
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SvenW am :
Naja, das wäre natürlich zu einfach ...
2 deutsche Recycler quatschen Zeugs
m am :
· Einweg-PET-Flaschen und Dosen werden einfach und bequem in großen Säcken gesammelt, die hier täglich abgeholt werden. Die Stellfläche beträgt rund 2 Quadratmeter, die Sortierarbeit geht gegen Null, der Lageraufwand ebenso.
?
Ich dachte, die Säcke stapeln sich?
Konstantin am :
Andre Heinrichs am :
icewind am :
Captcha auf Sparflamme heute
Trantor am :
Und das "ökologisch überlegen" hängt doch stark von der Transportentfernung ab. Wenn man die Getränke erstmal quer durch Deutschland/Europa karrt, dann ist Einweg besser. Diese Verpackungen sind leichter und müssen nicht zum Abfüller zurückgefahren werden.
teschi am :
darum gehts: mein supermarkt an der ecke hat red bull dosen und volvic-einweg-pet im angebot...
aber: KEINE cola/bierdosen, kein klassisches (billig-)mineralwasser oder ähnliches in einweg-PET
meine coladosen (nicht von dort) wollen die nicht annehmen
- mit der begründung" haben wir auch nicht im sortiment"
dialog von dort:
ich: nach der neusten regelung müsst ihr wenn ihr getränke in einwegdosen (red bull) verkauft auch alle anderen einweggetränke in dosen (cola) annehmen, sobald ihr eine ladenfläche von über 200qm habt"
laden: müssen wir nicht, wir haben nur red bull im sortiment, also müssen wir auch nur die annehmen
ich: das ist egal, es kommt nicht auf den inhalt sondern auf die verpackungsart an - es wird nur noch unterschieden zw. einweg-glas, dosen oder pet, wenn ihr wollt kann ich euch ja mal die sachlage auf papier mitbringen"
laden: jaja, wir wissen schon selbst was wir nehmen müssen und was nicht (halten mich für dumm)
ich: wie gross ist denn euer laden ?
laden: darauf kommts nicht an - dreht sich um und geht
wenn ich richtig informiert bin müssen die auch alle anderen dosen und alles andere fremdliche pet (aldi lidl & co.) annehmen (haben ja red bull und volvic - beides einweg)
..nur mit der ladengrösse wollen die nicht rausrücken - laden ist klein, bin mir aber sicher das es so um die 250-300 qm sind..
würde denen am liebsten das ordnungs/umweltamt auf den hals schicken - mir kommt es so vor als wenn die sich um alles was geld kostet drücken... habe da schon mehrere erlebnisse von 0 kundenservice erlebt... (wobei das mit dem pfand kein service sondern eine pflicht darstellt)
übrigens: es ist ein "Superspar" markt...
Björn Harste am :
Alternativ auch mal die DUH (Deutsche UmweltHilfe) kontaktieren.
Wenn's 200 Quadratmeter sind, haben die Leute natürlich Recht. Allerdings - und wenn es sich in Grenzen hält - könnte man das Annehmen von "Fremdleergut" wunderbar als Kundenservice anbieten... Naja, manche Einzelhändler verstehen's eben nicht.
thorben am :
teschi am :
insellösungen gibt es seit dem 1.5. nun nicht mehr
und alles was 25 cent pfand hat, ist einweg,....was 8 oder 15 cent pfand hat ist mehrweg
Dex am :
markus am :
auf jeden fall wollten sie sie nicht nehmen, also zum geschäftsführer. auch der blieb stur. ich geh also heim druck hier so n zettel von dieser allgemeinen pfand gmbh oder wie die heißt aus auf der steht, dass alle, auch kaputte, dosen zurueckgenommen werden muessen solange man sieht dass es pfanddosen sind. und diese faqs vom umweltministerium hab ich auch ausgedruckt. wieder hin also. gleich zum geschäftsführer. wieder nichts gebracht.
also polizei angerufen. "er koenne da nichts machen". bin ich also hingefahren und hab den ganzen fall nochmal geschildert und geh jetzt morgen noch mal hin wenn die von der gewerbe und umweltabteilung da sind.
eines steht fest: ich werde die dosen beim real abgeben. auch in zukunft. und es wird nie mehr auch nur eine dose annährend ganz sein. ich werde alles tun um sie moeglichst stark zu verformen und man das pfandzeichen gerade noch mit der lupe erkennt.
Sven am :
thorben am :
und man kann dosen auch trinken ohne, dasss sie zerdellt sind, glaub mir, kiiiiiinderleicht...
zu guter letzt will ich hoffen, dass du soooviel kapuute dosen bei real abgibst, dass dir dsa zeuch wieder oben hochkommt...
sooo, nun hasst mich alle
Hans-Erwin am :
Volker Schepker am :
markus am :
naja hat mich halt tierisch aufgeregt. und ich will einfach diesem schleimigen geschäftsführer die dosen in die hand drücken und mein pfand bekommen.
war jetzt vorher nochmal bei der polizei. die reden jetzt mal mit dem mann und zum umweltamt wirds auch weitergeleitet.
Torsten (taxi-blog.de) am :
Wenn die Einzelhändler die zerdrückten Flaschen oder Dosen nicht loswerden, müssen die sich eben mal die Clearingstellen zur Brust nehmen. Notfalls auf dem Klageweg, das kennt die Getränkeindustrie ja zur Genüge...
Ich habe jedenfalls noch ein paar vorm Stichtag sinnvoll volumenverringerte Flaschen übrig, die ich bei Gelegenheit zurückbringe. Notfalls mit dem Umweg übers Ordnungsamt.
Das Gesetz ist da eindeutig. Nebenbei finde ich es auch reichlich albern, bei sowieso kleinzuhächselnden Flaschen derartige Forderungen aufzustellen. Schade um die viele Luft, die per LKW durchs Land gekarrt wird!
markus am :
bei real scheinen sie beschädigte verpackungen grundsätzlich deutschlandweit nicht zurück zu nehmen.
medienjunkie am :
Woo am :
Haendler zocken Kunden teilweise ab weil dieser gar keinen Durchblick mehr haben kann ob nun Pfand faellig ist oder nicht (Mit Zucker aber ohne Kohlensaeure.. aber nur wenn zwischen 3 und 11 Prozent Alkohol und nicht Mittwoch nach elf Uhr...) - das boese Erwachen kommt erst beim Zurueckgeben.
Inselloesungen werden noch insularer als bisher.. hier haengt in jedem zweiten Supermarkt ein Plakat im Fenster, welche Sorten Einwegflaschen sie annehmen wegen Zugehoerigkeit zu irgendwelchen Ketten, und welche sie aufgrund anderer Inseln oder Ladengroesse ablehnen duerfen.. es ist zum Kotzen.
Meinen roten Kasten PETs oder braunen Kasten Deutscher Brunnen hat bisher KEIN Supermarkt/Getraenkemarkt abgelehnt, egal wieviele zig verschiedenen Marken da drin abgefuellt waren und aus was der Inhalt der Flaschen zusammengesetzt war. Eindeutig die kundenfreundlichere Version.
Wenn die Einweg-Version weniger Stellflaeche benoetigt, kommt das hier in unseren Maerkten ueberwiegend daher, dass die Waegen mit leeren Kartons jetzt durch Waegen mit Flaschensaecken ersetzt wurden...
Hans-Erwin am :
Hans-Erwin am :
Woo am :
Ach, die Inhaltskategorisierung ist abgeschafft? Wieso hat mir dann erst gestern mein Getraenkehaendler um die Ecke vorgejammert dass z.b. von einem Hersteller der Sprudel pfandpflichtig ist, aber der Alkopop nicht weils da u.a. immer noch Alkoholgehaltsgrenzen gibt?
Bevor du andere Leute des Schwachsinns verurteilst, solltest du mal im eigenen Oberstuebchen aufraeumen. Das "neue" Pfandsystem ist nicht so problemlos wie es die Medien verkaufen - und der Kunde ist unterm Strich der gearschte.
nils am :
Bitte um Aufkaerung.
Lutz am :
Deswegen kann es nicht darauf ankommen, ob von der Dose noch 51% erhalten sind. Es muss ja lediglich sichergestellt werden, dass für jede Dose nur einmal Pfand gezahlt werden muss.
Streng genommen müsste man die 51%-Regel also auf das Pfandlogo anwenden...
Wossi am :
Ich bin (war) alter Ossi - da gab es das "Sero". Es gab ein sehr übersichtliches Pfandsystem, Altpapier wurde auch abgegeben. Rücknahmequote im Durchschnitt über 90%, wenn ich nicht irre. Sowas gab es in jedem Wohngebiet und in jedem Laden. Und: Man konnte aus den Standardflaschen sogar trinken. Man brauchte nicht für jedes Gesöff eine eigene Flasche. Aber auch das ging, die gingen dann halt zum Altglas. Verpackung wurde da auf ein notwendiges Minimum (wegen Roh- und Wertstoffen) reduziert. Es geht also - wenn man will.
Rüdiger am :
Angefangen hat der ganze Quatsch vor ca 12 -15 Jahren, als die grossen Brauereiketten auf einmal die 0,5l Bierflasche gegen neuere ach so schlanke dafür höhere Flasche ausgewechselt wurde. Der Handel hatte den Ärger mit neuen Kisten, die Wirte waren sauer, weil die neuen Flaschen nicht mehr in den Tresen passten usw.
Diese ganze Aktion wurde nur geritten, um den kleinen Brauereien Kapital zu entziehen für neue Flaschen, Abfüllanlagen, Kisten...
Da kann ich dem Wossi nur zustimmen, ich komme zwar nicht aus dem Osten, aber in meiner Jugend gab es eigentlich nur 3 verschiedene Bierflaschenformate, Wasser und Limo wurde den einheitlichen Flaschentyp abgefüllt, und geschmeckt hat das auch nicht schlechter, ganz im Gegenteil.
Heute kaufen die Leute aber leider keine Produkte mehr, um ihre Bedürfnisse zu befriedigen, sondern man kauft ein besondere Feeling, Identifikation... womit wir wieder bei der Syphercoolen Flasche mit gefärbter Elefantenpisse angekommen wären.
Mahlzeit!
Hanno am :
Heiko am :
Beispiel Red Bull:
Es gibt Red Bull und die zuckerfreie Variante Red Bull sugarfree
Beide kommen in identischen Dosen, besitzen nur einen unterschiedlichen Aufdruck. Das normale Red Bull ist dosenpfandpflichtig, die zuckerfreie Variante kann man getrost in den Müll werfen.
Der Händler freut sich, wenn man die Dosen palettenweise abgibt und er jede einzelne Dose kontrollieren muß, um kein Pfandverlust zu haben.
kenny am :
Aber hey, es hat immerhin fast drei Jahre gedauert.