Da blättert man fünf Minuten in einer Personalmappe, um ein Dokument zu finden, von dem man weiß, dass es da immer drin war und immer noch drin sein muss – um dann festzustellen, dass man die Mappe eines ganz anderen Mitarbeiters in der Hand hält.
Ende 1994 habe ich mir eine Taschenlampe gekauft. Für mich als Auszubildender war die 5D schon eine recht hohe Anschaffung, aber ich wollte sie unbedingt haben. "Ich kaufe mir nie wieder eine Taschenlampe!", hatte ich damals gesagt und damit nicht ganz Recht behalten. Aber dazu weiter unten mehr.
Die Qualität der Maglite hat mich von Anfang an zutiefst beeindruckt. Alles stabil, alles passgenau und Verschleißteile konnte man einfach nachkaufen und austauschen. Vor längerer Zeit bin ich irgendwo über den Hinweis gestolpert, dass es für die klassiche Maglite nun ein Set gibt, um sie auf moderne LED-Technik umzurüsten:
Leider gab es das Set nur für die 3D und die 4D (Stromversorgung der Taschenlampe durch 3, bzw. 4 Monozellen), aber ich habe nunmal die 5D. Mir kam schon früh die Idee, eine der Batterien einfach durch einen leitenden Dummy zu ersetzen. Bei der Idee blieb es, meine Mag läuft immer noch mit der klassischen Glühlampe und mittlerweile habe ich auch mit meiner Aussage bzgl. des Neukaufs einer Taschenlampe gebrochen:
Seit ein paar Tagen bin ich stolzer Besitzer einer Zweibrüder X21. Ich bestätige hier einfach mal die Meinung von Jan Theofel, die er mir am Telefon über die X21 gesagt hat: "Brutal!".
Das ist sie. Dazu in Punkto Verarbeitung und Haptik absolut unschlagbar. Die Lampe ist – wie die Maglite – unglaublich stabil und kein Stück minderwertig. Dazu: 7 X 3W.
Bevor jemand rumjammert: Von Harald und Rainer Opolka bekomme ich leider nichts dafür, dass ich die X21 so lobe.
Irgendjemand erlaubt sich gerade einen Scherz mit meiner Anschrift. Diese beiden E-Mails kamen eben hier an:
[...] wir haben von Ihnen eine Bestellung des GRATIS Musters über www.tapasoliven.com mit folgenden Daten erhalten:[....]
[...] Sie haben gerade ein Catsan® Willkommenpaket für junge Kätzchen mit jeweils einem Catsan® Smart Pack(TM) (1 Rolle), einer Whiskas® Milch, 50g Whiskas® Junior trocken und Whiskas® Junior Pouch angefordert. [...]
Ich bin mir gerade nur nicht sicher, ob ich mich darüber freuen soll oder lieber doch nicht.
Die olle Klingel heute den ganzen Tag im spätestens 5-Minuten-Takt und schon taucht das alte Symptom auf, unter dem ich in der Zeit vor dem Leergutautomaten schon gelitten haben: Der Leergutklingel-Tinnitus. Jedes zweite Geräusch, das nur diffus aus dem Laden zu mir ins Büro drang, wurde vom zermürbten Hirn automatisch in ein "Ding Dong Dong!" umgewandelt.
Lacht nicht. Das ist unglaublich Nerven raubend. Nicht wegen der "Geräuschbelästigung" sondern weil damit extremer Stress (Arbeit unterbrechen, aufspringen, zurückgehen) verbunden ist.
In einem persönlichen Gespräch mit einem Einzelhändler-Kollegen haben wir natürlich auch über das Thema 24-Stunden-Öffnung gesprochen. Wie die Umsätze nachts denn sind und ob ich das mal genau ausgerechnet hätte. Er würde seinen Laden ja "nur" bis 24 Uhr öffnen und da wäre es doch bei mir sicherlich mal interessant, die reinen Nachtstunden, also von 0 bis 6 Uhr besonders zu beachten.
Tzja, da musste ich kapitulieren. Ich konnte die Zahlen nicht sagen. Ich weiß, dass viele Selbständige ihre Zahlen bis ins kleinste Detail herunterpredigen können. Oft interessieren sie mich gar nicht so sehr. Relevante Daten kenne ich natürlich in meinem eigenen Unternehmen auch, aber ist es nicht viel wichtiger, dass das Gesamtergebnis stimmt? Mir ist es relativ egal, wieviel Umsatz ich in der Zeit von x-y oder in der Warengruppe abc gemacht habe. Ich weiß, dass die Dinge hier funktionieren und das reicht doch eigentlich.
Bevor jetzt jemand falsche Schlüsse daraus zieht und mein Tun hier als dilettantisch darstellt: Dem ist natürlich nicht so, ich weiß sehr wohl was ich hier mache: Mein Geschäft funktioniert natürlich nicht zufällig, aber es ist eben ein Unterschied, ob ich weiß, dass ich insgesamt x Prozent Personalkosten habe oder ob ich weiß, wieviel Umsatz ich in einem bestimmten Zeitraum habe.
Warum soll ich mich mit Details aufhalten?
Nur für die Neugierigen (und das habe ich auch meinem Kollegen gesagt): Die reinen Nachtstunden lohnen sich eigentlich nicht. Aber die 24-Stunden-Öffnung hatte damals eine recht durchschlagende Wirkung und hatte nicht unerhebliche Auswirkungen auf den Gesamtumsatz. Daher bleibt es so, auch wenn ich eben nicht genau sagen kann, wieviel Umsatz wir in den Nächsten auf Donnerstag zwischen 2:34 und 3:45 Uhr machen.
Bei einem Nachbarn und Freund der Familie vor knapp 30 Jahren hin und wieder mal "grünes Wasser" zu trinken bekommen. Ich habe den Geschmack geliebt, konnte ihn aber nie beschreiben.
Späte Erkenntnis: So wird man auf Waldmeister-Aroma geprägt. Das liebe ich nämlich bis heute.
Nachdem ich gestern Abend vorhin gar nicht einschlafen konnte, habe ich schließlich doch so gegen 2:30 Uhr zum letzten Mal auf die Uhr geguckt. Etwa eine Stunde später klingelte mein Handy. Hier in der Firma gab es einen kleinen Arbeitsunfall. Nicht lebensbedrohlich, aber leider dennoch so groß, dass die beiden Herren vom Rettungsdienst meinen Mitarbeiter gleich mitgenommen haben, da die Verletztung genäht werden musste.
So bin ich jetzt mit einer guten Stunde Schlaf bedient und habe nach dem anstrengenden Freitag nun auch noch einen für mich mindestens 20 Stunden dauernden Samstag vor mir.