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Stress mit dem (Ex-)Vermieter

Der kleine Laden "Picas Tierfutter" in Delmenhorst ist aus meiner Sicht inzwischen komplett erledigt. Wir haben die restliche Ware und Einrichtung derzeit zwischengelagert und nun möchte ich Vergangenes erstmal sacken lassen. Wenn da nicht noch eine Kleinigkeit wäre, die mir noch sehr zu schaffen macht...

An den Schaufenstern klebten großflächige Aufkleber (hier sieht man einen davon), über die uns der Vermieter anfangs gesagt hat, dass die "unbedingt dranbleiben" sollen, da das seine sind. Im Mietvertrag steht, dass das Mietobjekt am Ende der Mietzeit in einem "ordnungsgemäßen" Zustand zu übergeben sei.

Wir haben also am 30. September den Laden ausgeräumt, wohlwollend ein paar Kellerregale hängen gelassen, ausgefegt und dem Vermieter den Schlüssel gebracht. Am nächsten Morgen folgte die große Überraschung am Telefon: Wir sollen gefälligst die Aufkleber von den Scheiben entfernen. Das taten wir noch am Nachmittag und während wir mit der Arbeit beschäftigt waren, kam der Vermieter mit seiner Frau und die klärten uns erstmal darüber auf, dass der Laden in einem "bezugsfertigen Zustand" (!) zu übergeben gewesen sei. Dazu hätte angeblich auch gehört, sämtliche Dübellöcher zu stopfen und vor allem: Den Laden zu streichen.
Unser Nachmieter schlug vor, dass er die Arbeiten einen Bekannten für 250€ machen lassen könnte und der Vermieter stimmte gleich zu und schlug vor, den Betrag direkt von meiner noch offenen Kaution abzuziehen. Das wäre zwar eine für mich relativ bequeme Lösung gewesen, aber bevor ich so viel Geld für das Zuspachteln einiger Löcher und für einen Anstrich, von dem ich mir nicht einmal sicher war, ob ich ihn tatsächlich leisten müsste, bezahle, bat ich um Bedenkzeit bis zum nächsten Tag. Am Abend setzte ich mich noch mit meinem Anwalt in Verbindung: Über das Zuspachteln von Dübellöchern ist in der Vergangenheit unterschiedlich geurteilt worden, aber ein Neuanstrich fällt definitiv nicht mehr in die Definition eines "ordnungsgemäßen Zustandes". Ich rief also zuerst den Vermieter an und sagte ihm, dass ich die Löcher verspachteln aber nicht streichen werde und dann den Nachmieter, mit dem ich einen Termin am Folgetag vereinbarte. Und da standen wir dann und kamen nicht rein. Ein Elektriker verlegte Kabel und weigerte sich, uns die Tür aufzuschließen. Der Nachmieter, der im Nachbarladen erreichbar war, verwehrte uns ebenfalls den Zutritt. Angeblich hätte er keinen Schlüssel mehr. Ich rief also den Vermieter an und erkundigte mich, was das denn nun alles sollte.
Das wäre ihm alles zu albern gewesen und er würde jetzt Handwerker beauftragen, die die Wände verspachteln und anschließend streichen sollen. Das Geld für die Rechnungen würde er dann von meiner Kaution nehmen.

So geht's ja nicht. Denkt auch mein Anwalt, dem ich die Sache nun übergeben habe. Der mögliche Einzug des neuen Mieters hatte sich durch ein Missverständnis nunmal um zwei Tage verzögert, aber mir jede Chance auf Nachbesserung zu nehmen und dann noch mit meinem Geld Handwerker bezahlen zu wollen, die Arbeiten erledigen, für die ich gar nicht zuständig bin, ist doch etwas arg dreist.

Ich werde berichten.

Ausgeräumt

Heute haben wir noch den halben Tag damit verbracht, den Rest aus dem kleinen Laden in Delmenhorst zu räumen. Telefon, Strom, ec-Cash ist gekündigt. Jetzt muss ich nur noch die beiden riesigen Aufkleber von den Schaufenstern bekommen. Die Dinger kleben da schon seit geschätzen Jahrhunderten dran und ich fürchte, dass die Folie sich nur in kleinen Fetzen lösen wird. :-|




Das Ende von Picas

Es ist traurig und ich möchte das Ende auch hier im Blog nicht großartig zelebrieren – aber diese Bilder gehören nunmal dazu und irgendwie wird es irgendwann wieder weitergehen.

Als diese Fotos entstanden sind, stand der Laden noch relativ voll. Außer dem Tresen und ein paar Regalteilen befindet sich mittlerweile allerdings nichts mehr darin und heute Nachmittag werden wir das Kapitel wohl endgültig abhaken. Dann fehlt nur noch die Schlüsselübergabe und dann war's das.





Erstaunlich aber, wieviel Geraffel sich im Laufe der Zeit angesammelt hat, bzw. wieviel Zeugs ich damals mit der vorhandenen Geschäftsausstattung mitbekommen habe: Ein bis zur Hälfte gefüllter, großer Müllcontainer ist bei den Auf- und Ausräumarbeiten zusammengekommen...


Die Halle, der Mietvertrag und was sonst noch geschah

Nun möchte ich endlich ein Geheimnis lüften. Ich gebe zu, dass es sehr viel Geheimniskrämerei um besagte Halle und einen Mietvertrag gegeben hat. ich habe hier immer wieder meine eigenen Emotionen und die kleinen Zwischenschritte wiedergegeben, mochte aber nie genau sagen, was los war. Aber von vorne:

Der kleine Tierfutterladen "Picas Tierfutter" war für mich nicht nur ein Experiment, sondern sollte zum einen einem guten Freund einen Job sichern, zum anderen aber auch als "Lager" für den (parallel dazu geplanten) Picas-Onlineshop dienen. Der Laden war zu verkaufen, die Zahlen sahen gut aus – also gingen wir frohen Mutes ans Werk.
Über die Probleme mit dem Onlineshop habe ich an dieser Stelle genug geschrieben, nicht erwähnt sind bislang die Probleme vor Ort: Der Laden dümpelte die ganze Zeit vor sich hin, die genannten Umsätze schaffte er vom ersten Tag nicht. Eine mehrwöchige Vollsperrung unserer Straße brach dem Laden endgültig das Genick, da ein großer Teil der Kunden sich offenbar in der Zeit anderweitig orientierte.

Schon im Januar dieses Jahres stand fest, dass ich den kleinen Laden kündigen werde und es wuchs die Idee, einen Zoofachmarkt auf einer größeren Fläche auf die Beine zu stellen. Die Idee manifestierte sich immer mehr. Wir suchten Grundstücke, leerstehende Länden, einfach alles, was irgendwie brauchbar schien und nicht gerade eine Futterhaus- oder Fressnapf-Filiale in der Nähe hatte, wurde begutachtet. Es war einfach nichts zu finden, was wirklich zu gebrauchen war.
Ende Mai entdeckten wir einen rund 800 Quadratmeter großen Laden in einem kleinen Einkaufszentrum. Neben einem großen Discounter waren noch einige kleine Geschäfte dort ansässig. Die ursprünglichen Mietkonditonen waren völlig indiskutabel, aber mein Gegenangebot wurde spontan mit einem "kriegen wir wohl hin" quittiert. Das Dumme an der Sache war, dass das Gebäude einem Immobilienfonds gehörte und es tatsächlich mehrere Monate dauerte, bis man sich geeinigt hatte. In der Zwischenzeit war meine anfängliche Euphorie arg abgeklungen und die genauere Betrachtung des Standortes brachte an den Tag, das mit großer Wahrscheinlichkeit sogar trotz meiner weit heruntergehandelten Mietkonditionen, der Markt nicht wirtschaftlich laufen würde. Ich bin bereit, Geld einzusetzen – aber im Falle eines Fehlschlages hätte ein Projekt dieser Größenordnung fatale Folgen für mich gehabt. "Achim" war damals berechenbar, denn die Eintrichtung hatte ich gebraucht für wenig Geld erstanden und die Ware konnte ich hier im großen Laden verkaufen. Für den Zoofachmarkt wäre eine komplett neue Einrichtung fällig gewesen und Ware, die ich nicht so einfach in einem anderen Geschäft hätte verkaufen können. So stand bereits vor einigen Wochen schon fest, dass "Picas" sterben wird.

Inzwischen sind wir dabei, den Laden auszuräumen. Die Ware am Rande des Haltbarkeitsdatums werde ich hier im Supermarkt reduziert auf dem Restetisch verkaufen, alles andere wird erstmal eingelagert. Aus Platzgründen auf dem Dachboden bei mir zu Hause. Die noch guten Teile der Einrichtung werde ich ebenfalls einlagern und alles andere fliegt auf den Schrott. Der Mietvertrag endet am 30. September und an dem Tage ist auch die Gewerbeabmeldung, die ich bereits vollzogen habe, gültig.

Mir macht die Materie aber viel Spaß und ich werde mit einem neuen Konzept mit einem Heimtiergeschäft zurückkommen, davon bin ich überzeugt. Wenn DER Versuch auch scheitern sollte, gebe ich's allerdings auf.

Ihr seht: Kein Leergutlager, kein Puff und keine Besserungsanstalt für drogenabhängige Ladendiebe. Aber doch etwas, was nie wirklich sicher war und weshalb ich daraus nie eine große Sache machen wollte. Dass sich die vielen Ankündigungen und Zwischenmeldungen nun quasi im Sand verlaufen, bitte ich zu entschuldigen. Aber wer hier nicht nur unterhalten werden will, sondern auch Verständnis für betriebswirtschaftliche und kaufmännische Dinge hat, wird meine Entscheidungen verstehen.

Pure Rush, Dark Dog and Burn

Blogleser Matthias hat mir ein paar Energy-Drink-Dosen aus Frankreich geschickt. Leider zu 2/3 Leergut, denn nur die "Pure Rush"-Dose ist noch voll. Burn gibt es (Oder gab es? Ich habe es ewig nicht mehr gesehen...) ja auch in Deutschland, aber das Dosendesign von "Dark Dog" finde ich richtig cool. DER Drink hätte mich ernsthaft mal interessiert. ;-)

Bei Gelegenheit werde ich mal den "Pure Rush" probieren und bedanke mich hiermit für die unerwartete Zusendung. :-)


Stempel: Fehlende Artikel werden nachgeliefert!

Ich habe mir gerade eben online einen Stempel bestellt: "Fehlende Artikel werden nachgeliefert!" steht dort und wird ab sofort bei Onlinebestellungen meinen handschriftlichen Text ersetzen.

Der eine oder andere bestellende Blogleser mitlesende Onlineshopkunde wird bestimmt schon die Zeile "...wird nachgeliefert" unten auf der Rechnung vom Onlineshop stehen gehabt haben. Dass hin und wieder Artikel nicht vorrätig sind, lässt sich leider bei Lebensmitteln mit teilweise relativ knappen Haltbarkeitsdaten nicht immer vermeiden.

Der rot gedruckte Hinweis sieht wenigstens etwas professioneller aus als meine Sauklaue. :-)


Temperaturlogger

Hurrah: Eben habe ich es geschafft, die Temperaturlogger in den Kühltruhen und -Regalen in meinem Markt im anderen Stadtteil einzubauen. Damit ist nun jedes meiner protokollierpflichtigen Kühlmöbel mit einem Logger ausgestattet und kann mir und meinen Mitarbeitern die Arbeit ersparen, täglich die Temperaturen an insgesamt 35 Kühlstellen zu messen und aufzuschreiben.

Der Spaß hat zwar nun gut 2200 Euro gekostet, aber dafür bin ich nun ohne jeglichen Arbeitsaufwand rechtlich auf der sicheren Seite und kann meine Verpflichtungen nicht vergessen. :-)

Ehemalige Zotter-Sorten

Der Onlineshop ist seit heute wieder aktuell und mit dem kompletten neuen Zotter-Sortiment bestückt.

Insgesamt habe ich im Laufe der Zeit 113 "Standard-Tafeln" von Zotter eingepflegt. 60 davon befinden sich im aktuellen Sortiment, die restlichen 53 hat Sepp Zotter in den letzten drei Jahren zum Tode verurteilt. Ein paar herausragende Sorten, an die sich noch so mancher erinnerin dürfte, waren:
· Simply Cocoa
· Puss Puss
· Ananas und Paprika
· Banane Curry
· Sonnenblumenkerne-Schwarzbrot
· Kaffeesenf-Spiele
· Kirschbrand mit Marzipan
Die Sorte "Kaffee-Senf" war nur genial. Auch wenn man bei der Kombination im ersten Moment wahrscheinlich nicht allzuviel erwarten würde, passte die Mischung Kaffee und Senf unglaublich gut. Kaffee-Schokolade kennt jeder. Scharfe Schokolade (mit Chili) auch. Senf ist auch scharf, hat aber mit dem Kaffee eine säuerliche Note gemeinsam, die den Gesamteindruck unglaublich harmonisch gemacht hat.

Ausräumverweigerin

In meinem Markt in Findorff lassen wir die Kunden grundsätzlich die Kunden ihr Leergut selber aus den Tüten fischen. Von so manch unangenehmer Begegnung habe ich hier schon berichtet und in dem Laden wird eben seit Anfang an konsequent vorgebeugt.

Eine Kundin hat sich eben lautstark geweigert, die Flaschen auszuräumen. Ohne Begründung, versteht sich. Etwas verzeifelt hat mich mein Mitarbeiter dann angerufen und ihr angeboten, diese Anweisung doch direkt mit dem Chef auszudiskutieren. Das wollte sie aber auch nicht. Angeblich wäre ihre Zeit so kostbar, dass wir ihr die Zeit für das Telefongespräch hätten bezahlen sollen... :-O

Das Argument, dass man in der Vergangenheit mal beinahe in die offene Spritze eines Junks gefasst hätte, hat dann zum Glück doch noch überzeugt.

Onlineshop-Wartung

Hier passiert heute vermutlich nicht mehr viel, da ich mit Hochdruck am Onlineshop arbeite. Von Zotter gibt es ja nicht nur etliche neue Standard-Sorten, sondern zusätzlich sogar noch eine komplett neue Produktlinie, die "Labookos". Das will natürlich gepflegt werden.

Parallel dazu mache ich mir Gedanken, wo ich die Artikel hier überhaupt im Laden unterbringen soll. Nur ins Lager stellen, als Warenbestand für den Onlineshop, finde ich jedenfalls nicht so prickelnd.

Anti-Schwitz 2008 – Teil 2

Was macht man, wenn man in einem kleinen Tierfutterfachgeschäft bei gefühlten 80 Grad arbeiten muss? Richtig: Erfinderisch sein. Man nehme eine Kompaktklimaanlage, stelle sie oben auf ein Regal und lässt den Abluftschlauch aus dem Oberlicht hängen. Voilà. :-)

Andreas hat's kühl und meine Klimaanlage verstaubt nicht bei mir zu Hause auf dem Dachboden. Das zählt aber noch nicht als klassische Win-Win-Situation, oder? :-)


Der deutschen Sprache nicht so mächtig...

Das Paket einer Onlineshopkundin kam als "nicht zustellbar" zurück. Ich erkundigte mich also bei der Kundin, ob ich für einen erneuten Versand eine andere Adresse angeben soll. Ihre Antwort war ernüchternd:
Die Adresse ist korrekt. Der Hermesfahrer war der deutschen Sprache nicht so mächtig, daß meine 13-jährige Tochter ihn als Hermes- bzw. Paketfahrer erkennen konnte und ihm nicht die Türe öffnete.
Spricht nicht gerade für Hermes. :-(

Schöner Name

Im Onlineshop hatte vor einigen Monaten schon eine Kundin bestellt, die ich spontan um ihren Namen und ihre Adresse... Naja, nicht "beneidete" – aber ich denke, dass sie schon eine ausgesprochen schöne Kombination aus Namen und Anschrift trägt.

Doch wie schreibt man das hier nieder, ohne ihre Daten preiszugeben? Ich versuche mal, mir eine ähnliche Kombination auszudenken. (Übereinstimmungen mit existierenden Personen sind in diesem Fall rein zufällig!)
Maria Blütenmeer
Maiglöckchenweg
Aber das ist nicht annähernd so schön, wie der Name meiner Kundin.

Achim, erfolglos verdrängt

Die Pleite mit dem Laden in Achim habe ich relativ erfolgreich verdrängt. Die Sache hat viel Geld gekostet, ich bin um etliche Erfahrungen reicher geworden und inzwischen lache ich darüber, wenn wir uns über die merkwürdigen und unangenehmen Erlebnisse dort unterhalten.

Und nun? Kam mit der Post doch tatsächlich noch eine Gewerbesteuernachzahlung für 2006, also zwei Jahre nachdem ich das Geschäft aufgegeben habe. Merde.