Die Halle, der Mietvertrag und was sonst noch geschah
Nun möchte ich endlich ein Geheimnis lüften. Ich gebe zu, dass es sehr viel Geheimniskrämerei um besagte Halle und einen Mietvertrag gegeben hat. ich habe hier immer wieder meine eigenen Emotionen und die kleinen Zwischenschritte wiedergegeben, mochte aber nie genau sagen, was los war. Aber von vorne:
Der kleine Tierfutterladen "Picas Tierfutter" war für mich nicht nur ein Experiment, sondern sollte zum einen einem guten Freund einen Job sichern, zum anderen aber auch als "Lager" für den (parallel dazu geplanten) Picas-Onlineshop dienen. Der Laden war zu verkaufen, die Zahlen sahen gut aus – also gingen wir frohen Mutes ans Werk.
Über die Probleme mit dem Onlineshop habe ich an dieser Stelle genug geschrieben, nicht erwähnt sind bislang die Probleme vor Ort: Der Laden dümpelte die ganze Zeit vor sich hin, die genannten Umsätze schaffte er vom ersten Tag nicht. Eine mehrwöchige Vollsperrung unserer Straße brach dem Laden endgültig das Genick, da ein großer Teil der Kunden sich offenbar in der Zeit anderweitig orientierte.
Schon im Januar dieses Jahres stand fest, dass ich den kleinen Laden kündigen werde und es wuchs die Idee, einen Zoofachmarkt auf einer größeren Fläche auf die Beine zu stellen. Die Idee manifestierte sich immer mehr. Wir suchten Grundstücke, leerstehende Länden, einfach alles, was irgendwie brauchbar schien und nicht gerade eine Futterhaus- oder Fressnapf-Filiale in der Nähe hatte, wurde begutachtet. Es war einfach nichts zu finden, was wirklich zu gebrauchen war.
Ende Mai entdeckten wir einen rund 800 Quadratmeter großen Laden in einem kleinen Einkaufszentrum. Neben einem großen Discounter waren noch einige kleine Geschäfte dort ansässig. Die ursprünglichen Mietkonditonen waren völlig indiskutabel, aber mein Gegenangebot wurde spontan mit einem "kriegen wir wohl hin" quittiert. Das Dumme an der Sache war, dass das Gebäude einem Immobilienfonds gehörte und es tatsächlich mehrere Monate dauerte, bis man sich geeinigt hatte. In der Zwischenzeit war meine anfängliche Euphorie arg abgeklungen und die genauere Betrachtung des Standortes brachte an den Tag, das mit großer Wahrscheinlichkeit sogar trotz meiner weit heruntergehandelten Mietkonditionen, der Markt nicht wirtschaftlich laufen würde. Ich bin bereit, Geld einzusetzen – aber im Falle eines Fehlschlages hätte ein Projekt dieser Größenordnung fatale Folgen für mich gehabt. "Achim" war damals berechenbar, denn die Eintrichtung hatte ich gebraucht für wenig Geld erstanden und die Ware konnte ich hier im großen Laden verkaufen. Für den Zoofachmarkt wäre eine komplett neue Einrichtung fällig gewesen und Ware, die ich nicht so einfach in einem anderen Geschäft hätte verkaufen können. So stand bereits vor einigen Wochen schon fest, dass "Picas" sterben wird.
Inzwischen sind wir dabei, den Laden auszuräumen. Die Ware am Rande des Haltbarkeitsdatums werde ich hier im Supermarkt reduziert auf dem Restetisch verkaufen, alles andere wird erstmal eingelagert. Aus Platzgründen auf dem Dachboden bei mir zu Hause. Die noch guten Teile der Einrichtung werde ich ebenfalls einlagern und alles andere fliegt auf den Schrott. Der Mietvertrag endet am 30. September und an dem Tage ist auch die Gewerbeabmeldung, die ich bereits vollzogen habe, gültig.
Mir macht die Materie aber viel Spaß und ich werde mit einem neuen Konzept mit einem Heimtiergeschäft zurückkommen, davon bin ich überzeugt. Wenn DER Versuch auch scheitern sollte, gebe ich's allerdings auf.
Ihr seht: Kein Leergutlager, kein Puff und keine Besserungsanstalt für drogenabhängige Ladendiebe. Aber doch etwas, was nie wirklich sicher war und weshalb ich daraus nie eine große Sache machen wollte. Dass sich die vielen Ankündigungen und Zwischenmeldungen nun quasi im Sand verlaufen, bitte ich zu entschuldigen. Aber wer hier nicht nur unterhalten werden will, sondern auch Verständnis für betriebswirtschaftliche und kaufmännische Dinge hat, wird meine Entscheidungen verstehen.
Der kleine Tierfutterladen "Picas Tierfutter" war für mich nicht nur ein Experiment, sondern sollte zum einen einem guten Freund einen Job sichern, zum anderen aber auch als "Lager" für den (parallel dazu geplanten) Picas-Onlineshop dienen. Der Laden war zu verkaufen, die Zahlen sahen gut aus – also gingen wir frohen Mutes ans Werk.
Über die Probleme mit dem Onlineshop habe ich an dieser Stelle genug geschrieben, nicht erwähnt sind bislang die Probleme vor Ort: Der Laden dümpelte die ganze Zeit vor sich hin, die genannten Umsätze schaffte er vom ersten Tag nicht. Eine mehrwöchige Vollsperrung unserer Straße brach dem Laden endgültig das Genick, da ein großer Teil der Kunden sich offenbar in der Zeit anderweitig orientierte.
Schon im Januar dieses Jahres stand fest, dass ich den kleinen Laden kündigen werde und es wuchs die Idee, einen Zoofachmarkt auf einer größeren Fläche auf die Beine zu stellen. Die Idee manifestierte sich immer mehr. Wir suchten Grundstücke, leerstehende Länden, einfach alles, was irgendwie brauchbar schien und nicht gerade eine Futterhaus- oder Fressnapf-Filiale in der Nähe hatte, wurde begutachtet. Es war einfach nichts zu finden, was wirklich zu gebrauchen war.
Ende Mai entdeckten wir einen rund 800 Quadratmeter großen Laden in einem kleinen Einkaufszentrum. Neben einem großen Discounter waren noch einige kleine Geschäfte dort ansässig. Die ursprünglichen Mietkonditonen waren völlig indiskutabel, aber mein Gegenangebot wurde spontan mit einem "kriegen wir wohl hin" quittiert. Das Dumme an der Sache war, dass das Gebäude einem Immobilienfonds gehörte und es tatsächlich mehrere Monate dauerte, bis man sich geeinigt hatte. In der Zwischenzeit war meine anfängliche Euphorie arg abgeklungen und die genauere Betrachtung des Standortes brachte an den Tag, das mit großer Wahrscheinlichkeit sogar trotz meiner weit heruntergehandelten Mietkonditionen, der Markt nicht wirtschaftlich laufen würde. Ich bin bereit, Geld einzusetzen – aber im Falle eines Fehlschlages hätte ein Projekt dieser Größenordnung fatale Folgen für mich gehabt. "Achim" war damals berechenbar, denn die Eintrichtung hatte ich gebraucht für wenig Geld erstanden und die Ware konnte ich hier im großen Laden verkaufen. Für den Zoofachmarkt wäre eine komplett neue Einrichtung fällig gewesen und Ware, die ich nicht so einfach in einem anderen Geschäft hätte verkaufen können. So stand bereits vor einigen Wochen schon fest, dass "Picas" sterben wird.
Inzwischen sind wir dabei, den Laden auszuräumen. Die Ware am Rande des Haltbarkeitsdatums werde ich hier im Supermarkt reduziert auf dem Restetisch verkaufen, alles andere wird erstmal eingelagert. Aus Platzgründen auf dem Dachboden bei mir zu Hause. Die noch guten Teile der Einrichtung werde ich ebenfalls einlagern und alles andere fliegt auf den Schrott. Der Mietvertrag endet am 30. September und an dem Tage ist auch die Gewerbeabmeldung, die ich bereits vollzogen habe, gültig.
Mir macht die Materie aber viel Spaß und ich werde mit einem neuen Konzept mit einem Heimtiergeschäft zurückkommen, davon bin ich überzeugt. Wenn DER Versuch auch scheitern sollte, gebe ich's allerdings auf.
Ihr seht: Kein Leergutlager, kein Puff und keine Besserungsanstalt für drogenabhängige Ladendiebe. Aber doch etwas, was nie wirklich sicher war und weshalb ich daraus nie eine große Sache machen wollte. Dass sich die vielen Ankündigungen und Zwischenmeldungen nun quasi im Sand verlaufen, bitte ich zu entschuldigen. Aber wer hier nicht nur unterhalten werden will, sondern auch Verständnis für betriebswirtschaftliche und kaufmännische Dinge hat, wird meine Entscheidungen verstehen.
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Kommentare
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MKme am :
Naja, trotzdem viel Glück mit einem Zooladen...
mattes am :
Carsten am :
Puck am :
Moneta am :
Chancho am :
Die Gründe: Die Preise für Premiumfutter und die meisten Snacks sind in den großen Online-Shops identisch, allerdings bekomme ich dort diverse Rabatte und Lieferung frei Haus. Warum also noch selber schleppen?
Halsbänder, Leinen, Körbchen und sonstiges Zubehör wird in den Zoogeschäften zu unverschämten Apothekenpreisen verkauft. Solche Sachen kaufe ich nur noch auf Hundeaustellungen zu Messepreisen die DEUTLICH unter den normalen Verkaufspreisen liegen.
Ich zahl doch nicht für eine poplige Hundeleine 150 Euro oder mehr...
Beratung vor Ort ist größtenteils überflüssig geworden. Erfahrungsaustausch im Internet ist wesentlich aufschlussreicher als die Auskunft eines Verkäufers, der mir wahrscheinlich auch nur den teuersten Ramsch andrehen will.
Matthias Pannek am :
Ich kenn leider die Margen nicht, aber wenn man 15-18 kg kostenlos verschicken kann und zusätzlich noch 5-10% Rabatt bieten kann muss da ja einiges drin sein...
Florian am :
Erst einmal:
ich ziehe den Hut vor Deiner unternehmerischen Energie!
Und nun konkret:
Ich kenne die Zahlen nicht.
Aber einmal rein aus strategischer Sicht: eine sehr kluge Entscheidung.
Aus meiner eigenen (selbständigen Einzelhändler-) Erfahrung:
Eine handvoll Läden der gleichen Branche kann man meist noch einigermaßen sinnvoll führen, sofern man einen gewissen intellektuellen Überblick hat (den ich Dir eindeutig zutraue, wenn Du Dich z.T. auch sehr stark mit "Hausmeister-Detailfragen" zu beschäftigen scheinst, die man ab einer gewissen Größenordnung besser wegdelegieren sollte).
Aber was man oft falsch einschätzt:
Den wirtschaftlichen Vorteilen (mehr Umsatz bedeutet bei gleichbleibender Spanne mehr Gewinn) stehen immer auch Reibungsverluste gegenüber.
Ich habe mein "Filialnetz" dieses Jahr von 3 auf 4 erhöht. Der Gewinn wird aber wohl kaum steigen - einfach weil ich mich jetzt um jeden einzelnen Laden weniger kümmern kann.
Wenn man sich auf eine vollkommen andere Branche einlässt, hat man aber auf der einen Seite keine "Synergie-Effekte" (einmal Zotter-Schokolade gelistet - Arbeit für 3 Läden erledigt).
Und auf der anderen Seite steigt die Komplexität sprunghaft.
Wie gesagt, ich kenne Deine Planzahlen für den Fachmarkt nicht.
Aber nur schon aus diesem "strategischen" Blickwinkel wäre ich mit solchen Experimenten sehr vorsichtig.
Wenn Du noch freie Energie hast (was ich sehr bewundernswert fände!), dann steck sie lieber in einen weiteren Supermarkt.
(Vielleicht sogar in eine Verlagerung in eine andere Region.
Nix für ungut. Aber wenn ich Dein Blog so lese, denke ich mir immer wieder: "Perlen vor die Säue geschmissen". In irgendeinem bayerischen Mittelzentrum könntest Du mit Deinen tollen Sortiments- und Serviceideen wirklich für Furore sorgen - ohne von den "Kunden" mit AIDS-Spritzen bedroht zu werden).
Paul am :
Mal generell zum Thema "Zoofachgeschaeft" (war ja weiter Oben schon mal angesprochen):
Ich bin mittlerweile auch auf Online-Shops umgestiegen, so leid es mir tut, lediglich 1-2 Kleinigkeiten, die ich online nicht kriege, kaufe ich noch vor Ort. Warum?
1) Das Sortiment. Auch die grossen Ketten haben nicht alles was ich so brauche, auch weil ich mich eher im Premiumsegment bewege. Mais-Einstreu gibt es kaum, auf Holz sind meine Nasen allergisch, das Futter gibt es fast nur von einem grossen Bremer Hersteller, was ich fuer nicht sonderlich empfehlenswert halte.
2) Die Preise. Schon angesprochen. Apothekenmaessig und es gibt fast nur Kleinpackungen.
3) Warum ich eigentlich immer gerne beim Fachhaendler einkaufe ist die Beratung bzw. oftmals einfaches Fachsimpeln mit dem Verkaeufer. Da muss ich dem Picas-Laden mal einen Lob aussprechen, die meisten anderen Zoo-Geschaefte in Bremen beschaeftigen fast nur noch Aushilfen die sowas von keine Ahnung haben, was sie da eigentlich verkaufen, dass denen der Ekel manchmal ins Gesicht geschrieben steht, wenn ich nach Ratten-Artikeln frage. Ausnahmen gibt es wie gesagt, aber selten.
Marius am :
Naja, ich finds toll da
@Björn
Verkauf denen doch dein Restsortiment!
Die helfen dir bestimmt weiter!
dude am :
Gandhi am :
Weiter machen!!
mahc am :
mikeyy am :
Did am :
Rinderteufel am :
machst wurde nun schon von der Waterfront übertroffen.
Blieb nur noch die B&J Eisdiele oder das Cinemoose Bremen. *g*
Naja, Tierfutter usw. gibts ja irgendwie an jeder Ecke.
(Fressnapf, Wassenaar)
Und alles was besser Sortiert war hat mittlerweile zugemacht.
Wir hatten mal versucht einen vernünftigen Vogelkäfig zu bekommen, und hier dann nach Tierläden gesucht: Aussichtslos...
Aber das scheint halt auch einen Grund zu haben....
Ich glaube sowas lohnt sich echt nur noch mit angeschlossenem WebShop,
und da müsstest du auch sehr umfangreich und günstig sein...
Erklärbär am :
Noch mehr wurmt mich aber, dass es mit der Puff-Flatrate nichts wird. *seufz*
CaWe am :
[BHKVW - Biertrinker haben keine vollen Wärmflaschen]
Gast_Jan am :
findorffer am :
Wer mal nach Findorff kommt, sollte sich mal die Lampen oberhalb der Kühltruhen anschauen!
Ich frage mich immer, ob es Tierliebe oder ob es der Ersatz für Mottenfallen sein soll.
Cusario am :
Dieser Gedanke wird hoffentlich nochmal von dir überdacht, denn rein Umsatzmäßig würdest du in der Nähe vom Futterhaus/Fressnapf einen weit höheren Umsatz machen.
Knaller am :
Futter-Snacks der bekanntesten Marken gab es in jedem Supermarkt und Frischfutter auf jeder Wiese vor der Haustür oder im Gemüseladen/Supermarkt, trockenes Brot fiel ohnehin immer mal an (bei Fressnapf hab ich mal gesehen, dass die tatsächlich speziell trockene Semmeln zum saftigen Preis anbieten - wer um alles in der Welt kauft das?)
Ich glaub in Zooläden gehen nur noch ältere Menschen, die vom Internet abgehängt sind oder Leute, die erst Tierhalter geworden sind und sich erst noch orientieren müssen, was sie so an Kram für ihr Tier brauchen. Oder Gelegenheitskäufer, die was Spezielles suchen und vor Ort schauen wollen, wie das aussieht (technisches Zubehör, Käfige, Spielzeug etc.).
Vieles wird ohnehin selbst gebaut, vom Kratzbaum über die Hundehütte bis zum Käfiginterieur - dazu geht man eher in den Baumarkt, als in den Zooladen. Ansonsten sind auch Züchter, Bauern, Schlachter und diverse Großhändler die Stellen, wo sich die meisten Tierhalter eindecken.
Kenne bei mir hier auch einen Zooladen, der sich trotz keiner direkten Konkurrenz und guter Lage in einem Ort mit sehr hoher Kaufkraft, nicht halten konnte.