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Die Jungs und die leere Kiste

Ein 16jähriger Junge rief laut "Hallo?" ins Lager. In der Hand hielt er eine leere Getränkekiste ohne Flaschen (also nur den Kunststoffrahmen) und hielt sie mir entegegen. "Die möchte ich abgeben. Der Automat nimmt die nicht."

Da mir der Junge nicht sehr vertauenerweckend vorkam, spulte ich schnell die Videoaufzeichnung zurück. Er kam mit drei Begleitern in den Markt von denen – ach... – niemand eine Kiste Leergut mit sich führte. Nur die inzwischen leere Tüte, die der Teeny noch in der Hand hielt und in der sich etwas Leergut befand. Während der mit der Tüte direkt zum Leergutautomaten gegangen war, holten die anderen beiden eine leere Kiste aus dem Laden.

Aufgrund dieser "Gruppenarbeit" entstand ein interessantes Spiel, als ich die drei zur Rede stellte. "Ich hab' doch gar nichts gemacht.", sagte der erste. Und der zweite auch. Und der dritte erst...
Da sie sich nun gar nicht einigen konnten und die Eltern auch angeblich nicht zu Hause waren, rief ich die die Polizei an, damit diese die Minderjährigen zu Hause abliefert.

"Erschrecken reicht.", sagte ich den beiden Beamten. Immerhin ging es "nur" um 1,50€ und die Jungs sollten einfach nur mit Nachdruck erfahren, dass man sowas nicht tut. Oder tun sollte.

Das sahen die Polizisten aber ganz anders. Eventuell auch durch die teilweise rotzfreche Art des Trios zogen sie das volle Programm durch. Personalien aufnehmen und via Inpol überprüfen, dabei feststellen, dass einer der Täter mutwillig falsche Daten genannt hat, was dem Beamten gar nicht zu gefallen schien. Seine Stimmung senkte sich merklich und zumindest einen der drei haben sie schließlich im Streifenwagen nach Hause gebracht.

So hätte es von mir aus gar nicht zu enden brauchen, aber irgendwie haben die Teenies mit ihrer Art die Herren von der Polizei am falschen Nerv getroffen. :-P

Diebstahl oder nicht, das ist hier die Frage...

Eine Kundin löste an der Kasse den Alarm der Warensicherungsanlage aus. Eine Packung Kaffee war für den Alarm verantwortlich. Die Frau erklärte uns, dass sie den noch bezahlen wollte und nur in der Tasche vergessen hätte. Tatsächlich hat sie ihn aber erst ausgepackt, als sie aufgrund des Alarms von meinem Mitarbeiter darauf angesprochen wurde. Außerdem hatte sie den Kaffee in ihrer Handtasche und nicht in dem Leinenbeutel, in dem sich ihre restlichen Einköufe befanden.

Schwierig, schwierig. Ich hasse solche Situationen. Die Frau könnte natürlich die Wahrheit erzählen, aber meine Erfahrung sagte mir, dass die Sache nicht ganz koscher war. Auf der Videoaufzeichung hat man sehr deutlich gesehen, wie sie das Päckchen nicht in den (zu dem Zeitpunkt noch leeren) Leinenbeutel, sondern direkt in ihre Handtasche legt.

Und wenn ich mich täuschte? 50:50-Chance. Eine Kundin (die ich nicht als Stammkundin bezeichnen würde) verlieren oder immer mit der Ungewissheit leben, dass mit jedem Einkauf irgendwas für ein paar Euro als "Fünf-Finger-Rabatt" verschwindet. Blöde Situation. Aber sie musste geklärt werden.

Die Frau hat keine Anzeige wegen Ladendiebstahls von mir bekommen, aber dennoch habe ich ihr nahegelegt, doch in Zukunft besser nicht mehr hier hereinzukommen. Aber die Unsicherheit ist immer noch da.

Herrn B.'s vierter (und hoffentlich letzter) Auftritt im Blog

Am 17. Februar 2005 berichtete ich über einen alten Mann, den ich als langjährigen Stammkunden kannte und der es durch ein einfaches Lächeln zum Blogeintrag "Herzerfrischend" geschafft hat.

Ein gutes Jahr später änderte sich meine Meinung über ihn und wuder zu einem "Herzverwischend", wie hier nachzulesen ist. Damals steckte sich Herr B. mehrere Dinge in seine Jackentasche und bezahlte diese nicht. Ein paar Wochen später sprach er mich jedoch an und hat darum gebeten, doch weiterhin einkaufen zu dürfen, da es ihm sehr Leid tue, was er getan hat.

Ich erlaubte es ihm. Wenngleich ich in der Zukunft immer etwas argwöhnisch war, wenn er den Laden betrat.

Im vergangenen September erwischte ich den alten Mann jedoch erneut dabei, wie er mehrere Dinge aus meinem Laden stahl. Diesmal wollte ich das nicht so durchgehen lassen. Ich habe ihm einmal verziehen und dass er hier wieder "lange Finger" machte, fand ich überhaupt nicht lustig. Es folgte eine Anzeige und ein entschiedenes Hausverbot, das ich diesmal auch ganz sicher nicht mehr rückgängig machen wollte.

Und nun? War er vorhin wieder hier im Laden. Das haben wir leider erst an der Kasse bemerkt, als er einige Dinge bei einer Kollegin bezahlte. Ich wollte mich zuerst nicht darüber aufregen und schüttelte nur den Kopf. Im nächsten Moment hatte ich die Idee, doch einfach mal seinen Weg durch den Markt auf der Videoaufzeichnung anzusehen. Tzja – irgendwie hatte ich damit gerechnet. Er hat doch tatsächlich wieder etwas eingesteckt. Das kann doch wohl nicht...? Ich lief hinter ihm her. Mit seinem Gehstock ist er ja nicht der allerschnellste und so erwischte ich ihn an der Straßenecke.
Doch wie reagiert man, wenn man einem alten Mann in der Öffentlichkeit gegenübersteht? Eine "Szene" habe ich nicht gemacht. Was auch immer er in seiner ausgebeulten Tasche hatte, habe ich ihm erlassen. Einzig und allein den eindringlichen Hinweis, mein Geschäft nie wieder zu betreten bekam er von mir. Ob's geholfen hat? Werden wir sehen. Immerhin hat er dabei steif und fest behauptet, dass ich ihm selber erlaubt hätte, wieder einkaufen zu kommen. Bestimmt nicht.

Gerichtstermin

Es war ja irgendwie zu erwarten...

Nachdem wir eine dreiviertel Stunde mit ein paar anderen Zeugen im Wartebereich gesessen hatten, wurden sämtliche Zeugen gemeinsam aufgerufen. Bis auf zwei Polizisten durften aber alle gleich wieder gehen, da der Täter wohl in sämtlichen Anklagepunkten geständig war.

Und dafür habe ich extra einem Kollegen den freien Tag geklaut und ihn zwei Stunden für die Aktion eingeplant.
Hätte ich mir auch sparen können... :-O

Umkleber

Eine Geschichte hat mir gerade noch eine meiner Kassiererinnen berichtet: Zwei – öhm – finstere Typen hatten diverse Feuerwerksartikel auf dem Kassenband liegen. Bei jedem Teil fingen sie an, über den Preis zu diskutieren. Da würden viel billigere Preise draufstehen, als an der Kasse berechnet worden sind.

Die Feuerwerksartikel sind bei uns zwar an der Kasse scanbar, aber dennoch einzeln mit Klebeetiketten ausgezeichnet. Die beiden Typen haben die Etiketten schlicht und einfach von billigeren Artikeln auf hochwertige Batterien und Raketensortimente umgeklebt. Von einer Packung Raketen (24,99€) hatten sie das Etikett komplett abgerissen und wollten meiner Mitarbeiterin lautstark klarmachen, dass die 12,99€ kosten würden.

Nice try. Aber dann noch 'ne dicke Welle machen und sich aufregen, wass das für ein Scheißladen wäre. Schade, dass ich das nicht selber mitbekommen habe. Ich hätte denen schon meine Meinung gesagt. Und zwar sehr deutlich.

Feuerwerksdiebe

Die beiden Halbstarken, die gerade für ein mittlereres Vermögen Feurwerksartikel klauen wollten (und dabei leider entwischt sind, wenn auch zum Glück ohne die Ware), hätten sich damit mal beide Hände wegsprengen sollen.

In ihrer Heimat ein Erkennungsmerkmal für Diebe.

Blog sei Dank

Die Kriminalpolizei hat mir einen Vordruck für eine schriftliche Zeugenaussage geschickt, auf dem ich mich zu einem Ladendiebstahl äußern soll, der hier vor einigen Monaten stattgefunden hat. Ob sich jemand darüber wundern wird, dass ich den Vorgang noch so präzise wiedergeben kann?

Für solche Fälle ist das Blog nämlich eine wunderbare Gedächtnisstüze. Einfach den ursprünglichen Blogeintrag etwas bearbeiten und schon hat man eine 1A-Zeugenaussage. :-)

Langer Abend

In zwei Nächten dieser Woche wurden wir von kleinen Gangs zwielichtiger Heranwachsender heimgesucht. Einer von den Typen stellte sich sogar bei einem meiner Mitarbeiter als "wir kennen uns doch noch aus Achim" vor – für uns ja eher ein leuchtend roter Warnhinweis als eine freundliche Begrüßung.

Nachdem die netten Besucher aus dem Nachbarort sich die Taschen mit einigen Dingen vollgestopft hatten (Ferrero-Produkte aus dem Kühlregal, Deo, Feuerzeuggas (!?!) und sogar Zigaretten), verschwanden sie jeweils wieder. Und weil das gleich zweimal vorgekommen war, blieb ich gestern Abend länger und beobachtete als "Überraschungsgast" ausschließlich den Laden und achtete auf dunkle Gestalten.

Der erste Treffer erfolgte um 22:30 Uhr: Zwei Russen kauften ein, einer von denen steckte sich zwei Packungen "Maxi King" in die Jackentaschen. Es folgte das gewohnte Programm. Was genau mit ihm los war, weiß ich nicht, jedoch hat die Polizei ihn gleich mitgenommen.

Gegen 1:45 Uhr betraten drei bekannte Typen mit der bei ihren Landsleuten offenbar sehr beliebten Frisur (an den Seiten kurz rasiert, nur oben auf dem Kopf etwas längere Haare) den Laden. Zwei von ihnen drückten zuerst (erfolglos) am Zigarettenautomaten herum und danach verteilten die drei sich im Laden. Da ich keine Lust hatte, so lange zu warten, bis irgendwas in deren Jackentaschen verschwindet, stellte ich sie gleich zur Rede. Sie stritten natürlich alles ab und taten so, als wenn sie ganz beleidigt wären und verließen den Laden schnell und ohne etwas zu kaufen oder zu klauen.
Hat nun nicht unbedingt viel "gebracht", aber doch wissen die nun hoffentlich, dass wir aufmerksam sind und deren verhalten durchaus bemerken.

Hätte eh nichts gebracht

Zwei Heranwachsende waren eben im Laden und sind, nachdem sie ein paar Minuten durch die Gänge schlichen, plötzlich unerwartet (ohne etwas zu bezahlen oder zu klauen) vierließen sie zügig den Laden.

Schade. Ich hätte sie gerne noch darauf angesprochen, ob sie zu Hause auch immer die leeren Ernussschalen irgendwo in ihre Regale werfen. Vermutlich nicht.

Kotzreiz

Immer wieder erfreulich, wenn einen die "multikulturelle Bereicherung des Stadtteils" beklaut, beschimpft und bedroht.

Drecksk...erl.

Und das fast genau zum Feierabend.

Zweite Einladung zum selben Termin

Zu diesem Gerichtstermin hat eine Kollegin auch eine Vorladung als Zeugin bekommen. Immerhin stand sie unmittelbar hinter mir, als mir der Junk mit seiner Schere am Hals herumfummelte.

Da unsere beiden Termine nur zehn Minuten auseinander liegen, werden wir wohl zusammen hinfahren. Ich denke, diese Verhandlung dürfte interessanter werden, als die vergangenen...

Teedieb

Mal etwas Abwechslung in den Titeln der Blogeinträge... :-|

Als ich vorhin im Regal mit Haushaltsfolien etwas gesucht habe, ist mir hinter einem Karton mit Backpapier eine blau schimmernde Schachtel aufgefallen, die dort irgendwie nicht hinzugehören schien.
Eine Packung mit Teebeuteln war es. Aufgerissen wurde sie und einige der Teebeutel fehlten. Den Rest hat der Dieb in das Regal mit den Haushaltsfolien geworfen.

Ein paar Teebeutel!!! Meine Fresse... Ich will ja nicht zum Ladendiebstahl im großen Stil aufrufen, aber wie armselig ist das denn? :-O


Wie immer...

Von den fünf aufgeführten Zeugen standen insgesamt zwei auf dem Gang und warteten darauf, dass etwas passiert. Nach zwei Minuten wurden wir per Lautsprecherdurchsage gebeten, den Saal zu betreten.

Im Gerichtssaal herrschte schon eine gewisse Unruhe. Der Angeklagte zog sich gerade seine Jacke über, alle anderen anwesenden in schwarzen Roben standen teilweise schon und sortierten ihre Papiere. Der Richter durchbrach die Unruhe und erklärte, dass wir diesmal nicht auszusagen bräuchten und dass wir auch in der Folgeverhandlung gegen den Angeklagten nicht mit einer Vorladung zu rechnen hätten. Warum habe ich das nur geahnt?

Ich glaube, bei der nächsten Einladung rufe ich vorher an und frage, ob ich überhaupt zu kommen brauche...