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Sojazeugsdiebin

Hier in der Gegend gibt es eine Riesen-WG, die sehr "alternativ" ist, zeitweise sogar "Pro Ladendiebstahl – Kampf dem Kapitalismus" an ihren Fenstern auf Plakaten propagiert hat. Nun, ja. Relativ. Sie haben nicht nur Ladendiebstahl propagiert, sondern auch praktiziert; bzw. praktizieren ihn heute noch.

Besonders beliebt sind die in "szenekreisen" bevorzugten Lebensmittel, also aus ökologischer Erzeugung und vor allem auch Fleischersatzprodukte aus Soja oder Weizeneiweiß.

Gestern Abend waren zwei Personen hier, haben mehrere Produkte aus ihren Karton-Umverpackungen befreit, eingesteckt – und natürlich nicht bezahlt. Aber die werden wiederkommen, da bin ich sicher. Und wir werden sie erkennen, denn die Videoanlage hat 1A-Bilder von den beiden geliefert.

2 x 4 x Red Bull

Ein ziemlich heruntergekommener Typ stand mit einem leeren Rucksack in der Hand in der Getränkeabteilung und sah sich immer und immer wieder nervös um. Mehr als auffällig.

Plötzlich steckte er sich zwei Viererpacks Red Bull in den Rucksack und verschloss diesen wieder. Das war schon sehr eindeutig. Ich positionierte mich in Zivilbekleidung vor der Ausgangstür und wartete auf den Mann mit dem Rucksack. In dem Moment, in dem er durch die Kasse gehen wollte, kam ich dazu, aber er zeigte bereits seinen leeren Rucksack vor.

Ähm..? Also da, wo sie hingehörten, standen die Dosen nicht wieder. Aber wo dann. Es stellte sich heraus, dass er die beiden Packungen zwischendurch wieder ausgepackt und an der erstbesten Stelle stehengelassen hat. Angeblich hat er gemerkt, dass er nicht genug Geld dabei hat. So'n Käse.

Um die Anzeige ist er herumgekommen, aber mit dem Hausverbot muss er leben. "Warum das denn?", wollte er wissen. Ganz einfach: "Ich traue Ihnen nicht."

Wenn man sich dauernd danebenbenimmt

Hier überschneiden sich zwei Geschichten, die eigentlich jeweils einen eigenständigen Blogeintrag ergeben hätten. Darauf gekommen sind wir eher zufällig, weil eine Kollegin sich wunderbar Gesichter merken kann.

Teil 1:
Zwei Heranwachsende benahmen sich vor einigen Tagen im Laden ausgesprochen verdächtig. Ich ging ins Büro und sah ihnen schließlich über die Videoanlage zu. Irgendetwas fummelten sie an ihrer Tasche herum, gingen zu einem anderen Regal, griffen dort hinein und quetschten sich schließlich an der Kasse vorbei, ohne etwas zu bezahlen.
Ich sprach sie zwar am Ausgang an, und unterstellte ihnen direkt, dass sie etwas eingesteckt hätten. Statt irgendetwas zuzugeben, protestierten sie lautstark. Ich entschuldigte mich noch demonstrativ und ließ sie gehen.
Hinterher sah ich mir die gesamte Aufzeichnung ihres Besuchs hier noch einmal an. Sie hatten tatsächlich mehrere teure Elektronikfeuerzeuge aus dem Regal genommen. Und an der Stelle, an der sie in das Regal griffen, haben sie die leeren Packungen versteckt.
Ich nahm mir vor, aufzupassen und sie bei ihrem nächsten Besuch hier im Laden mit der Tat zu konfrontieren. Bislang habe ich sie aber nicht wiedergesehen.

Teil 2:
Ein Kollege beklagte sich bei mir über einen Kunden, der immer wieder seinen Bon regelrecht aus dem Automaten reißen würde, während dieser aber noch gedruckt wird. Dadurch würde es immer wieder Papierstaus geben und man müsste jedes Mal den Drucker öffnen und die Bonrolle neu einfädeln.
Nachdem sich dieser Kunde offenbar einen Spaß daraus macht, diesen Fehler immer wieder regelrecht zu prvozieren, bat mich mein Mitarbeiter nun darum, diesem mit Hausverbot zu drohen oder es sogar gleich zu erteilen. Dazu muss man sagen, dass mein Mitarbeiter ein extrem ruhiger und sehr geduldiger Mensch ist und nicht gleich ausrastet. Da er genug Kompentenz hat, darüber entscheiden zu können, stimmte ich seinem Vorschlag zu. Es ist also nicht so, dass wir hier willkürlich hinauswerfen, weil sie versehentlich irgendeinen Bagatellschaden verursacht haben.

Der anfangs erwähnten Kollegin zeigte ich heute die Bilder von dem Kunden, der die Bons immer wieder aus dem Gerät reißt. Ihre erste Reaktion: "Das sind doch die, die hier die Feuerzeuge geklaut haben."

Tatsächlich, nun erkannte ich sie auch. Okay, wenn die nur ein Hausverbot bekommen, können die sich schon freuen. Mal gucken, wie sie reagieren, wenn ich gleich mit der Polizei drohe. Aber dazu müssen sie nun erstmal wiederkommen...

Vor der Nase

Ich habe ein ganz gutes Gespür für Ladendiebe, da diese sich häufig nach dem gleichen Schema verhalten und oftmals auch optisch erkennbar sind.

Dass jemand über zwanzig Minuten durch den Laden irrt, dabei einen roten Korb voller Ware mit sich führt, mir dabei mehrmals über den Weg läuft und ich nicht merke, dass er nebenbei noch seine Umhängetasche gefüllt hat, ist schon irritierend.

Seltsamer Diebesgut-Mix

Komische Mischung, die ein Typ hier klauen wollte: Eine Packung Tabak, einmal Merci-Schokolade, ein Kaffeebecher und ein Töpfchen Vaseline. Letzteres übrigens mit einer Warensicherung versehen, die die Tat letztendlich und glücklicherweise vereitelte.

Auch wenn das alles nicht sonderlich aufregend klingt: Ich habe langjährige Erfahrung mit Ladendieben und diese Kombination mitgehen zu lassen ist einfach sehr ungewöhnlich.

Barilla Penne Rigate

Wir haben eine leere Packung Barilla-Nudeln hier im Laden in einem der Regale gefunden. Nicht "abgestellt", sondern sorgsam hinter anderer Ware versteckt. Der Instinkt sagt, dass der Inhalt geklaut wurde.

Was soll man davon halten, wenn jetzt sogar schon Nudeln geklaut werden?!? :-O

Ex-Klingen

Als ich vor ein paar Tagen berichtete, dass jemand fast den ganzen Regalbestand unserer Eigenmarken-Rasierer geklaut hatte, war das bis dahin ja nicht zum ersten Mal passiert. Die Dinger sind im Laufe der Zeit immer wieder mal verschwunden. Aber eigentlich sind die Handelsmarken diesbezüglich keine Aufregung wert, denn zum einen befinden sie sich preislich im unteren Segment und zweitens sind sie normalerweise bei Dieben eher weniger beliebt.

Den aktuellen Fund massenhaft leerer Packungen im Regal hat uns veranlasst, doch mal die Umsatzzahlen anzusehen. Überraschung: Wir verkaufen etwa eine Packung pro Monat. Wieviel wir davon bestellen, sage ich jetzt lieber nicht.

Okay: Bestellt haben. Wir lassen den Rest jetzt im Regal stehen, bis er abverkauft oder meinetwegen auch geklaut ist und dann fliegt die komplette Serie aus dem Sortiment.

Vivil

Mal eben schnell im Vorbeigehen eine Tüte Bonbons in die Jacke stecken und damit den Laden ohne zu bezahlen verlassen wollen.

So schnell kommt man zu einer Anzeige.

(Die Polizei hat ihn zwar nicht gleich mitgenommen, aber es klang so, als wenn sich auch solche "Kleinigkeiten" nicht besonders förderlich für seine nahe Zukunft auswirken würden.)

Wir wollten nur testen...

Zwei Heranwachsende standen eine ganze Weile vor dem Regal mit Körperpflegeprodukten und sprühten sich mit einem Deo ein. Erst der eine, dann der andere. In die Jacke unter die Arme und schließlich haben sie sich gegenseitig jeweils von oben bis unten eingesprüht.

Ich beschloss, sie mit der Sache zu konfrontieren. Rotzfrech und in keiner Weise einsichtig waren sie. "Wir wollten nur testen." grinsten sie.

Die beiden Luschen waren die Auseinandersetzung und Aufregung nicht wert und ich habe sie schließlich so gehen lassen. Auch wenn ich sie zunächst ein Deo bezahlen lassen wollte. Naja, vielleicht hat der "Schuss vor den Bug" ja wenigstens irgendetwas gebracht. (Hey, man wird doch noch träumen dürfen...)

Gegenüber

"Ich wohne fast genau gegenüber vom Laden hier und bin ganz oft hier. Warum sollte ich hier klauen? Ich habe die Flasche nur in der Tasche vergessen, ehrlich."

Nun, das kann man sehen, wie man will. Ich sehe es (auf dem Video) so: Er nahm zwei Flaschen Vodka aus dem Regal, ging mit diesen in einen ruhigeren Teil des Ladens, nahm seinen Rucksack ab, öffnete ihn, legte eine der Flaschen hinein, zog den Reißverschluss wieder zu, setzte den Rucksack wieder auf und ging mit der anderen Flasche in der Hand zur Kasse und legte dort auch nur diese auf das Band. Erst als die Warensicherungsanlage am Ende der Kasse Alarm schlug, nammt er die zweite Flasche aus dem Rucksack und legte sie neben die andere auf das Förderband.

Während wir die Personalien aufnahmen, stellte sich heraus, dass sein Geld nichtmal für eine zweite Flasche gereicht hätte. "Vergessen" hat er sie also mit Sicherheit nicht.

Falsch herum, Herr Dieb!

Dass von Produkten die mit einer Warensicherung versehene Packung geöffnet oder komplett entfernt wird, ist hier ja nun nicht allzu neu und / oder ungewöhnlich. Das Produkt wird geklaut und die sterblichen Überreste Packung findet man dann früher oder später irgendwo im Laden, meistens hinter anderer Ware.

Dass wir hinter anderer Ware eine ungeöffnete Packung Instant-Kaffee finden, deren komplette Banderole verschwunden ist, ist dagegen schon ungewöhnlich. Sehr seltsam...


Mehr aufpassen als arbeiten

Tolle Nacht: Irgendwie habe selten am Montag Morgen so oft hinter irgendwelchen dunklen oder merkwürdigen Gestalten auf der Videoanlage zugesehen.
Damit setzt sich der Samstag zwar fort, aber durchaus in einer unangenehmen Art und Weise.

Monatsende? Geld knapp?

Faxetrinker und Pfanderschleicher

Zwei junge Männer standen vor dem Leergutautomaten. Sie musste eine Weile warten und hatten selber auch sehr viele einzelne Flaschen, so dass sie insgesamt rund 20 Minuten hier herumstanden.
Offensichtlich haben sie zwischendurch Durst bekommen, denn sie nahmen eine 1-Liter-Dose Bier aus dem Kühlschrank und teilten sich diese. Nachdem die Dose geleert war, steckten sie auch diese in den Automaten. Das war dann schließlich der Moment, in dem ich mich in die Sache einmischte.

Ihr aktueller Leergutbon (2,00€) deckte sich zufällig ziemlich genau mit der Summe, die das Bier (1,99€) kosten sollte. Ich zog ihn aus dem Drucker und riss ihn durch. Schließlich forderte ich die beiden auf, sich ihr Geld auszahlen und sich hier schließlich nicht mehr blicken zu lassen und klärte sie darüber auf, dass sie sich freuen können, dass sie keine Anzeige von mir bekommen.

Das Argument der beiden war klasse: "Wir hätten an der Kasse gesagt, dass wir noch ein Faxe bezahlen müssen."

Klar, sicher.

Die leeren Packungen

Sind die Zeiten so schlecht oder soll das ein neuer running gag hier im Laden werden? So viele geöffnete und geleerte Packungen wie heute, haben wir lange nicht mehr gefunden.

Kaffee, Wurst, Eis, Schokoriegel, Creme...

Sprachlos

Der Typ, der Mitte Dezember sich in der Nacht mit gezogener Waffe den Inhalt meiner Kasse aushändigen ließ, läuft offenbar wieder frei herum. Da ich nicht glaube, dass die Sache schon verhandelt und mit Freispruch entschieden wurde, gehe ich davon aus, dass einfach nur keine Fluchtgefahr besteht.

Aber ausgerechnet HIERHER zu kommen und sich in aller Seelenruhe und als wäre nie etwas passiert, wieder sein Bier zu kaufen, ist irgendwie dreist. Es herrschte bei meinem Mitarbeiter, der den Mann sofort erkannt hatte, absolut keine Freude über das Wiedersehen. Verständlicherweise, denn der Schreck durch den Überfall sitzt tief.
Als mir am Morgen der nächtliche Rauswurf berichtet wurde, konnte ich der Aktion nur zustimmen. Ich hätte den Mann hier auch nicht mehr weiter einkaufen lassen wollen.
Die Chance ist unentschuldbar vertan.