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LD-Pärchen

Kann ja sein, dass sie nur Hunger hatten, aber auch zwei eingesteckte Brötchen und ein Glas Marmelade gehen als Ladendiebstahl durch.

Morgens um fünf Uhr scheint echt eine beliebte Zeit für Junks zu sein. Der Sprit-Dieb am Montag war ja auch um die Zeit hier im Laden...

Klarer

Nicht gerade ein Grund zur Freude, aber doch beinahe schon eine Abwechslung zu den aggressiven Banden, mit denen man es sonst so zu tun hat: Ein ziemlich heruntergekommender Typ hat sich eben eine Flasche Alkohol ("Klarer" – Kurz: Auf ein trinkbares Maß verdünnter Industriealkohol) unter die Jacke gesteckt und dachte, er könnte damit so aus dem Laden marschieren.

Falsch gedacht. Aber es war beinahe schon angenehm, mal wieder einen ganz "pflegeleichten" Ladendieb gehabt zu haben, der einfach nur brav darauf wartete, dass wir hier die Personalien aufnahmen und sich dann mit einer Entschuldigung trollte.

Wurst im Hosenbund

Zwei Typen, deren Erscheinung bei mir schon das übliche Kribbeln in den Fingerspitzen auslöste, standen vor dem Wurst-Kühlregal. Sie sahen alles andere als vertrauenserweckend aus und auch ihr Kaufverhalten passte ganz und gar nicht zu ihrer Erscheinung. Die wenigsten Kunden erlauben sich, wahllos ins Regal zu greifen und auf diese Weise gleich mehrere Packungen Aufschnitt zu nehmen. Dazu nur von den teuersten Sorten. Sie hatten auf diese Weise einen etwa fünfzehn Zentimer dicken Stapel Wurst zusammenbekommen und teilten ihn gleichmäßig auf, bevor sie in Richtung Kasse gingen.

Dies ist normalerweise der Moment, in dem ich aufatme. Wer aus einer eher abgelegenen Ecke in Richtung Kasse geht, führt meistens nichts Böses mehr im Schilde. Doch da sah ich, wie sie plötzlich in einem der Gänge vor der Kasse verschwanden und wie zuerst der eine und gleich darauf der andere Mann das ganze Zeugs in die Hosenbund stopften.

Ich stürmte nach vorne, was die beiden wohl misstrauisch werden ließ. Schlagartig gingen sie hinter dem Regal entlang, zogen dort, wie ich später auf der Videoaufzeichnung sehen konnte, die Sachen wieder hervor und taten völlig empört und beledigt, als ich sie deswegen an der Kasse zur Rede stellte. Sie wollten die Wurst bezahlen (was sie schließlich auch taten) und es wäre eine Frechheit, ihnen Diebstahl zu unterstellen und ob ich so "mit allen guten Kunden" umgehen würde und so weiter.

Sie bezahlten zwar alles, durften sich von mir trotzdem noch anhören, dass ich sie in diesem Laden nicht mehr wieder blicken lassen sollen. Sie quittierten dies mit den üblichen Beleidigungen, gingen dann aber.


Später fiel mir ein, wieso die mir irgendwie bekannt vorkamen: Zwei Tage zuvor hatten sie Leergut von einer der eingewickelten Paletten im Laden genommen und am Leergutautomaten zu Geld gemacht. Die Bilder davon hatten wir zwar gesichert, aber ich hatte noch keine Gelegenheit, sie mir genauer anzusehen.

Naja, vielleicht haben wir ab jetzt ja Ruhe vor dem Pärchen. :-|

Der vermehrte Hang zum Klau von Kleinigkeiten

Auch seltsam: Eine Kundin kauf morgens eine Flasche Wodka und einige Lebensmittel und nimmt sich draußen vor dem Laden aus der Gemüseauslage noch wie selbstverständlich eine Schale Nektarinen mit.

Ohne zu bezahlen, versteht sich... :-O

Auf Knien

"Guck dir mal den Typen in dem roten Pulli an. Ich bin mir nicht hundertprozentig sicher, aber ich glaube, der hat was eingesteckt. Hat eben, als ich zufällig hinter einem Regal langgegangen bin, ganz hektisch seinen Pullover runtergezogen." riss mich eine Kollegin aus der Gemüsebestellung.

Der nicht weniger hektische, schließlich galt es, Gewissheit zu haben, bevor der Mann auf seinem Fahrrad davonfahren konnte, Blick auf die Videoaufzeichnung bestätigte dies und am Ausgang fingen wir ihn ab. Eine Flasche Bier hatte er bezahlt, eine hatte er sich in den Hosenbund gesteckt.

Er folgte uns noch brav durch den Laden bis nach hinten, aber was dann geschah, habe ich noch nie erlebt. Zumindest nicht in dieser Form und – das war irgendwie noch viel schlimmer – auch noch nie so glaubhaft: Auf dem Weg ins Lager begann er schon am ganzen Körper zu zittern und als wir hinten ankamen, fiel er vor uns auf die Knie und hat uns angefleht, nicht die Polizei zu holen und auch keine Anzeige zu erstatten. Er sei auf Bewährung draußen und hätte doch endlich wieder eine eigene Wohnung und würde doch gerade wieder halbwegs im Leben Fuß fassen können. Er klapperte nicht nur am ganzen Körper, er stotterte so sehr, dass wir ihn kaum verstehen konnten...

Scheiße.

Was tut man in so einer Situation? Auf seinem "Recht" als Bestohlener pochen und Anzeige erstatten? Ich konnte es nicht. Ähnliche Geschichten habe ich zwar schon so oft gehört, aber das klang sonst immer nur mehr wie eine blöde Ausrede.

Sollte ich ihm wegen nichtmal 50 Cent das Leben noch schwerer machen? Ist es das wert? Habe ich das nötig? Nein, definitiv nicht. Der tat uns einfach nur noch Leid.

Fleischdiebstahl

"Nicht bemerkt" hat die (nun Ex-)Kundin angeblich, dass sich noch ein über 600 Gramm schweres Fleischpaket in ihrer ansonsten leeren Umhängetasche aus dünnem Stoff befand.

Klar, logisch.

Ihr Freund, der Gallo

Die Frau von gestern Abend, die uns gestern nur leider entwischte, war eben wieder da. Wollte einfach so den Laden verlassen und argumentierte damit, dass sie nichts gefunden hätte.

Gefunden hatte sie einiges, was auch auf dem Video deutlich zu sehen war: Wein, Brot, diverses Obst und Gemüse. Trotz der absolut eindeutigen Videoaufzeichnung stritt sie alles ab und so rief ich schließlich doch noch die Polizei an.

Den Wein hat sie nicht gestohlen, sondern von einem guten Freund namens Julius Gallo geschenkt bekommen.

Das Gemüse hat sie bei Penny in der City gekauft. (Bremer überlegen jetzt krampfhaft, wo dort ein Penny-Markt sein soll. Eben...)

Das Brot hatte sie in einem Supermarkt gekauft, den es in der Straße am anderen Ende der Stadt gar nicht gibt.

Auf die Frage des Polizisten, warum sie den Einkauf durch die ganze Stadt tragen würde, fiel ihr ein, dass sie das Gemüse "beim Türken" auf dem Weg hierher gekauft hätte.

Die Frage, was mit "ihren" Sachen geschehen wird, beantwortete der Polizist zunächst damit, dass darüber ein Richter zu entscheiden hätte.
Nachdem er allerdings die Daten der Diebin überprüft hatte und dabei unter anderem herauskam, dass sie schon knapp 50 Anzeigen wegen Ladendiebstahls in ihre Akte hätte, folgte die ernüchternde Aussage, dass ihr kein Richter diese wirre Story bezüglich der Herkunft der Lebensmittel glauben würde.

Wandel

Meine Fresse. Jetzt beklauen einen nicht mehr die Junks und Ausländerbanden – seit neuestem erwischen wir immer mehr ältere Frauen, wie sie sich mitunter mehrmals täglich eine Flasche Bier oder (wie gerade eben) Wein klauen.

Was kommt als nächstes? :-O

Die unschlagbaren Argumente einer Ladendiebin

Immer und immer wieder muss man sich mit Ladedieben herumärgern. Vorhin hat sich eine Frau, die heute Morgen auch schon einmal den Laden einfach so verlassen hat, eine Flasche Bier eingesteckt. Außerhalb des Ladens konnten wir sie stellen.

Auf dem Video war sie zwar eindeutig zu erkennen, aber das hielt sie nicht davon ab, alles abzustreiten. Ein paar Beispiele:

1. Das bin ich gar nicht.

2. Ich bin hier fast nie, ich mag Ihren Laden nicht.

3. Ich trinke kein Bier.

4. Ich war heute noch gar nicht hier.

Man wird müde, ich will nicht mehr. :-(

Zweimal Spritklau am Samstag

Der Samstagabend verlief hier übrigens streckenweise recht kurzweilig. Ein Mann stopfte sich mehrere Waren in seine Jacke, unter anderem auch eine mit einem Warensicherungsetikett versehene Whiskeyflasche – und löste mit dieser den Alarm der Warensicherungsanlage aus. Er blieb ganz friedlich dabei und folgte meinen Mitarbeitern brav und machte überhaupt keine Probleme.

Während wir im Lager auf die Polizei warteten, betraten zwei andere Männer den Laden, packten sich zwei Sixpacks Bier und eine ebenfalls gesicherte Flasche Wodka in ihre Tasche und lösten mit dieser ebenfalls den Alarm der Sicherungsanlage aus. Leider konnten wir nicht schnell genug reagieren, so dass die beiden einen zu großen Vorsprung hatten. Nichtmal zwei Kunden, die mit Fahrrädern hinterherfuhren, hatten Erfolg.

Die Ware ist in solchen Fällen zwar weg, aber ich tröste mich bei sowas damit, dass wir die Typen auf jeden Fall mal gesehen haben und sie vermutlich und/oder hoffentlich nicht ein zweites Mal zuschlagen werden...

Eingesteckter Leergutbon

Ein Stammkunde teilte einem Kollegen sein Leid mit: Er hatte seinen Leergutbon am Automaten vergessen, aber noch gesehen, wie ihm eine Frau mit Leergut antgegenkam, als er gerade gehen wollte. So vermutete er, dass diese wohl seinen Bon eingesteckt hat.

Als er die Kundin direkt ansprach, sagte sie, dass sie den Bon nicht genommen hätte.

Zwei Kollegen, an die er sich schließlich wandte, erkundigten sich ebenfalls bei der Kundin nach dem Leergutbon. Sie blieb bei ihrer Aussage, dass sie ihn nicht genommen hätte.

Da es aber eigentlich keine andere Möglichkeit gab, sahen wir schließlich auf der Videoaufzeichnung vom Leergutraum nach und – wer hätte es gedacht – die Kundin hat sich den Bon genommen. Da sprach ich sie direkt selber an.

Zunächst verneinte sie und tat völlig empört. Nachdem ich ihr aber schilderte, dass auf der Videoaufzeichnung, die sich auch gerne selber ansehen dürfe, deutlich zu sehen ist, wie sie den fremden Bon nimmt, durchsuchte sie noch einmal demonstrativ ihre Taschen und zog ihn schließlich aus der Hosentasche.

Die wüsten Beschimpfungen des Eigentümers des Bons habe ich zwar gehört, aber sie gehören einfach nicht hier ins Blog. Ich bin ja schließlich anständig und hab's mit Fäkalcontent nicht so.

Pudding-LD

Dass ein ziemlich abgerisser Mann, Typ Junk, sich die Taschen mit Puddingpulver vollgestopft hat, ist ja kaum der Rede wert.

Aber hier mein Tipp für alle, die klauen wollen: Wer bei gefühlten 1000 Grad im Schatten mit einer relativ dicken Jacke einen Laden betritt, ist verdächtig. Ich jedenfalls beobachte Personen mit solchen Merkmalen etwas genauer.

Neues vom Lebensmittelkontrolleur

Ich habe eben mit einem Bekannten gesprochen, der als Marktleiter für eine größere Handelskette tätig ist und mit dem ich mich hin und wieder austausche. Dabei kam heraus, dass es sich bei diesem Lebensmittelkontrolleur definitiv um diesen Lebensmittelkontrolleur handelt.

Seine Masche: Die Mitarbeiter in den Einzelhandelsgeschäften, Lebensmittelproduzenten und Gastronomiebetrieben mit sofortigen hohen Strafandrohungen, teilweise für völlige Belanglosigkeiten, einschüchtern, um sich so den nötigen Respekt zu verschaffen. Ich gebe zu, dass das bei mir auch gewirkt hat.

Ich übergebe an die ZAKS, denen ich gleich mal eine E-Mail mit meinen Erlebnissen in dieser Sache zukommen lassen werde.

Langwieriger Damenrasiererklingenklau

Vor einiger Zeit haben wir im Regal eine Packung Ersatzklingen für Damenrasierer unserer Eigenmarke gefunden, die aufgerissen und einiger Klingen beraubt wurde.

Da niemand hier mit den restlichen Klingen etwas anzufangen wusste, sie aber zum wegwerfen zu schade waren, klebten wir die Packung zu und deponierten sie zum Sonderpreis und einem deutlich sichtbaren Hinweis auf die neue Füllmenge auf dem Restetisch.

Und nun? Finden wir die Packung dort plötzlich wieder aufgerissen und diesmal komplett entleert. Da hatte sich wohl jemand ein klares Ziel gesetzt.


Das Totschlagargument

Drei Herwanwachsende mit Migrationshintergrund (und wie sich später herausstellen sollte ohne nennenswerten Integrationswillen) betraten eben den Laden. Da mir die Gruppe nicht ganz harmlos schien, ging ich ins Büro. Plötzlich traf mich (noch im Laden) von hinten ein gebrauchtes, zusammengeknülltes Taschentuch am Kopf. Hinter mir waren nur die drei und auf der Videoaufzeichnung war schließlich auch eindeutig zu sehen, dass es einer von ihnen nach mir geworfen hatte.

Noch im Laden sprach ich sie darauf an und stand gleich drei "ganz mutigen" Typen gegenüber, die mit geschwollener Brust und Drohgebärden von sich gebend konterten. Schließlich brachte einer der drei mein Lieblingsargument: "Was soll so eine Beschuldigung? Nur, weil wir Ausländer sind, oder was?"

Ich wollte erst "Ja." sagen. :-(

Zum Glück (und wahrscheinlich auch, weil einige Kunden in der Nähe standen), verließen sie den Laden wieder zügig. Brrr...